Schulpflicht- ja oder nein ?

Moin!

😱

Natürlich Schulpflicht! Immerhin werden auch in Deutschland viele Arbeitsplätze nicht besetzt, weil die Leute nicht ausreichend qualifiziert sind. Es sollte also mindestens eine Grundqualifikation bestehen bleiben.

Ich habe den TV-Bericht leider nicht gesehen, muss ich gestehen. Bis zu welchem Schuljahr dürfen Eltern denn ihre Kinder alleine unterrichten? Ich würde auch sagen, spätestens ab der 5. Klasse sind sie dazu auf keinen Fall mehr fähig. Und davor finde ich es fraglich, ob die Eltern die Fähigkeiten haben, einem Kind, dass praktisch nichts weiß, schreiben und rechnen beizubringen. Ich wäre damit völlig überfordert. Und selbst wenn man lesen kann, was die Kinder dann schreiben, wird es von rechtschreibfehlern übersät sein, ich glaube die wenigsten können wirklich immer fehlerlos die Rechtschreibung.

Außerdem fördert das Lernen in einer Klasse auch das Sozialverhalten und auch so die Intelligenz. Ich kenne einen kleinen Jungen, der war nicht im Kindergarten und er ist mit allem 1 bis 2 oder gar 3 Jahre später dran, mit sprechen und so. Wäre er im Kindergarten, hätte er das vond en anderen Kindern lernen können.
 
Ich kenne den Fall, weil er sich hier in Hambrg zutrug...

Die Familie hat fünf oder sechs Kinder und keines von ihnen geht zur Schule (einige sind noch nicht schulfplichtig). Der Grund ist die Religiösität der Eltern, die ihre Kinder vor schädlichen Einflüssen fernhalten wollen. Allerdings sind für sie schädigende Einflüsse bereits dann gegeben, wenn ihre Kinder Kontakt zu Scheidnungskindern haben... 🙁

Was ich der hisiegen Presse entnehmen konnte, werden die Kinder völlig isoliert und haben offenbar keine gleichaltrigen Freunde, das finde ich schlecht und ist ein eindeutiges Argument für die Schulpflicht. Anderseits habe ich kein grundsätzliches Problem damit, dass Kinder zu Hause unterrichtet werden - vorausgesetzt das geschieht durch fachlich geeingnete Kräfte und es wird regelmäßig nachgewiesen, dass der Wissensstand denen Gleichaltriger zur Schule gehender Kinder entspricht. 😎 Und sie brauchen einen dokumentierten Abschluss, damit sie später die Möglichkeit haben, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren.

Hier in Hamburg wird der Fall noch vor einem anderen Hintergrund diskutiert: Vor einem oder anderthalb Jahren ist ein 7-jähriges Mädchen zu Hause verhungert, weil sich die Eltern nicht um sie gekümmert haben. Trotz Schulpflicht ist sie nicht zur Schule gegangen und niemanden hat's interessiert, auch nicht die Schulbehörde, die nach diesem Vorfall ziemlich viel Kritik einstecken musste. Diese Schulbehörde macht aber nun der obigen Famile das Leben schwer, obwohl hier nicht von einer Vernachlässigung der Kinder die Rede sein kann und ich bin der Meinung, die Behörde sollte sich erst einmal um die wirklich gefährdenten Kinder kümmern beovr sie den Schulverweigerern androht, ihnen das Sorgerecht zu entziehen. Ich glaube nicht, dass den Kindern geholfen ist, wenn sie jeden Morgen zwangsweise zur Schule gebracht werden müssen.

Leider beharren beide Seiten auf ihren Standpunkt und eine Lösung ist nicht in Sicht.
 
Ich glaube nicht, dass den Kindern geholfen ist, wenn sie jeden Morgen zwangsweise zur Schule gebracht werden müssen.

Leider beharren beide Seiten auf ihren Standpunkt und eine Lösung ist nicht in Sicht. 🙁
Oh doch, da gibt es eine Lösung: Genau die, die Kinder jeden Morgen anzuholen und das den Eltern in Rechnung zu stellen oder das gleich von den staatlichen Leistungen wie Kindergeld, Erziehungsgeld etc. abzuziehen.
Wenn es eskaklieren sollte, dann sind die Eltern nicht geeignet, Kinder zu erziehen und die Kinder müssen in eine Pflegefamilie oder ins Heim. Mag sein, für die Kinder ist das vordergründig keine tolle Lösung, allerdings muss man auch Kinder vor solchen Eltern schützen.
Übrigens hat ein solcher Fall, in dem Eltern ihre Kinder sozial total isolieren, starke Ähnlichkeit mit dem derzeitigen Hype in Österreich um Fr. Kampusch! Soziale Isolation ist auch nichts anderes, als Kinder jahrelang in den Keller zu sperren.
 
"Schulpflicht" ja - Pflicht zur Schule - nein

ICh bin da ehrlich gesagt ein bisschen Zwiespältig:

Grundsätzlich sage cih "JA" zur Schulpflicht. Dabei verstehe ich jedoch unter Schulpflicht eher die Pflicht zum Lernen, d.h. Kinder einer bestimmten Altersgruppe sind dazu verpflichtet bestimmte Inhalte zu lernen.

Muss dies aber zwingend in der Schule geschehen?
Ich denke nicht.
Unter gewissen Umständen kann der Unterricht auch zu Hause erfolgen. Dazu gehört aus meiner Sicht z.B.
- eine regelmäßige Kontrolle durch die Jugendämter,
um zu gewährleisten, dass Kinder nicht verwahrlosen,
misshandelt werden, etc etc.
- Festlegung verbindlicher Lehrpläne hinsichtlich der Inhalte,
um eine Abschluss erlangen zu können, und um sicherzu
-gesundheitliche Kontrolle der Kinder hinsichtlich Lernschwächen,
Auffälligkeiten etc.
Eltern sind i.d.R. keine Pädagogen im engeren
Sinne und sind ggf. nicht in der Lage solche Dinge zu
erkennen
- Vereinheitlichte Klausuren/ Tests zur ÜberprÜfung von Wissensstand und Lernfortschritt durch unabhängige Prüfer
Durchfallen bedeutet ab zur Schule...

Dies Liste ließe sich noch eine ganze Weile fortsetzen, aber um meinen Standpunkt klar zu machen reicht es, denke ich erst mal aus.

Die Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrrichten wollen, sollen das von mir aus tun, aber dies kann nur unter Aufsicht und mit Unterstützung des Staates erfolgen.

So geh dann mal lernen.....
 
in den westlichen Ländern ist ein immer stärkerer Werteverfall zu beobachten. Wichtige, elementare Grundkenntnisse werden von der älteren Generation nicht mehr an die nachfolgende weiter gegeben. Sei es, weil die Jüngeren es nicht mehr annehmen (können), sei es, weil die Älteren es nicht mehr vermitteln (können).
Die allgemein noch weitgehend, wenngleich auch oft gezwungenermassen, anerkannte Schulpflicht halte ich daher für unabdingbar, um das, was wir hiesigen Menschen als gemeinsame Verständigungsgrundlage verwenden (können), nicht völlig dem Verfall und der Willkür preiszugeben.

Gruss
Lithops
 
I
Die Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrrichten wollen, sollen das von mir aus tun, aber dies kann nur unter Aufsicht und mit Unterstützung des Staates erfolgen.

Wieso muss der Staat das beaufsichtigen und unterstützen?

Ich persönlich würde meine Kinder auch nur entweder in eine staatliche Schule oder eine private die sich aber an den staatlichen Lehrplan hält schicken. (Ganz einfach damit sie einen anerkannten Abschluß erreichen können.)

Das muss doch aber jeder selbst für seine Kinder entscheiden können! Meiner Meinung nach hat der Staat in Deutschland viel zu viel Einfluß auf Dinge die besser dem Einzelnen überlassen werden sollten.

Grüße,
Florian
 
was ihr da als utopisch und asozial diskutiert ist in Österreich gesetzlich verankert. Hier gibt es Unterrichtspflicht aber keine Schulpflicht. Eltern können Kinder selbst unterrichten oder von Privatpersonen unterrichten lassen. Die Kinder müssen dann zum Jahresende ihr Wissen und Können in einer kommissionellen Prüfung unter Beweis stellen.
Ich gebe Euch recht, dass die Komponente soziales Lernen damit vernachlässigt wird, außer es handelt sich um Kinder, die ohnedies in ein soziales Umfeld eingegliedert sind.
Ansonst ist es für mich eine absolut interessante Alternative zur staatlichen "Verbildungsinstitution".
LG Marianne
 
Wieso muss der Staat das beaufsichtigen und unterstützen?

Hmm, warum soll der Staat ein Auge auf die Kinder haben und den Unterricht beaufsichtigen?
Um vielleicht sicherzustellen, dass die Kinder wirklich unterrichtet werden und nicht bloss den ganzen Tag im Schrank sitzen?
Oder um vielleicht sicherzustellen, dass die Kinder tatsächlich das lernen, was auf dem Lehrplan steht und nicht irgendwelche Geschichten von Aliens, Sektenführern oder Menschenhassern?
Oder, oder oder...
Ich denke, dass es viele Gründe gibt, weshalb der Staat, wenn er es zulässt, dass Kinder zu Hause unterrichtet werden, die Pflicht hat auch dort zu gucken ob alles mit rechten Dingen zugeht. Allein schon der Kinder wegen...
 
Was mich an diesem "beaufsichtigen und unterstützen" stört ist, dass immer alles "vom Staat" gemacht werden soll. Ich habe als freier Bürger einfach keine Lust mich von irgendeiner Instanz bevormunden zu lassen. Denn die Regeln nach denen diese Instanz ordnet sind von einer relativ kleinen Gruppe von Menschen aufgestellt. Diese Regeln spiegeln deren Ideale und Ansichten wider, nicht aber unbedingt meine. Auch wenn diese Menschen durch Wahlen legitimiert sind. Allenfalls können diese Abgeordneten für die Mehrheit sprechen. In der Realität sieht es aber doch so aus, dass ein großer Teil der Bürger nicht für die regierenden Parteien gestimmt haben.

Um es mal etwas zu verdeutlichen: die meisten Menschen würden mir zustimmen, dass Süßgkeiten im Übermaß nicht gut sind für Kinder. Soll deswegen aber der Staat ein Gesetz erlassen das Süßigkeiten für Kinder verbietet? Nein, denn man traut den Eltern zu dass sie selbst entscheiden können ob und wieviel ihre Kinder konsumieren. Natürlich entscheiden nicht alle Eltern so wie es für die Gesundheit ihrer Kinder am besten wäre. Aber sollte deswegen die Freiheit aller anderen Eltern beschnitten werden? Auf die Spitze getrieben würde dies bedeuten, dass der Staat vorschreibt wann Kinder aufzustehen haben, was sie frühstücken, in welche Schule sie gehen und was sie dort lernen, welche Sendungen sie im Fernsehen anschauen und wann sie abends schlafen gehen.

Um es noch mal auf den Punkt zu bringen. Ich habe einfach keine Lust auf einen bevormundenden Staat. Ich möchte das Recht haben Dinge zu Essen und zu Trinken, auch wenn sie ungesund für mich sind. Ich möchte auch das Recht haben, Kleidung zu tragen oder Musik zu hören, die von der Mehrheit der Menschen als unmöglich empfunden wird. Und wenn ich der Meinung bin, ich kann meine Kinder besser unterrichten als es nach staatlichem Lehrplan geschieht, dann möchte ich auch das tun können, selbst wenn die Mehrheit der Bürger der Meinung ist, dass das nicht gut ist.

Und jetzt bitte nicht argumentieren, dass es aber nicht um mich selbst gehe sondern um ein Kind, dass noch nicht für sich selbst entscheiden kann. Grundsätzlich ist dieses Argument ja richtig. Aber irgend jemand muss schließlich für das Kind entscheiden. Und warum sollte "der Staat" das besser können als Vater oder Mutter des Kindes?


Gruß,
Florian
 
Auch wenn ich mit Sicherheit kein Fan vom Unterricht zu Hause bin:
Wenn ich die Wahl zwischen z.B. der Rüttlie-Schule und Unterricht zu Hause hätte würde ich zweiteres wahrscheinlich vorziehen...

Das ist es doch was ich meine. Wenn mein Kind eine Hauptschulempfehlung hat und im Einzugsgebiet der Rütli-Schule wohnt, dann muss es auf diese Schule gehen. Ob mir als Vater das nun passt oder nicht.

Ich habe manchmal das Gefühl, die meisten Menschen begreifen überhaupt nicht, wie weit staatliche Vorschriften schon heute unsere Möglichkeit frei zu entscheiden beschneiden.

Gruß,
Florian
 
Was mich an diesem "beaufsichtigen und unterstützen" stört ist, dass immer alles "vom Staat" gemacht werden soll.

Wer solls denn sonst machen? (Wenns denn einer machen soll)
Wenns keiner macht könnten die Eltern ja lehren was sie wollen. Eine Vergleichbarkeit mit Kinder von der Schule ist dann wohl kaum noch gegeben. Ich fürchte das führt nur zu Problemen beim Einstieg ins Berufsleben etc..

Ich habe als freier Bürger einfach keine Lust mich von irgendeiner Instanz bevormunden zu lassen. Denn die Regeln nach denen diese Instanz ordnet sind von einer relativ kleinen Gruppe von Menschen aufgestellt. Diese Regeln spiegeln deren Ideale und Ansichten wider, nicht aber unbedingt meine. Auch wenn diese Menschen durch Wahlen legitimiert sind. Allenfalls können diese Abgeordneten für die Mehrheit sprechen. In der Realität sieht es aber doch so aus, dass ein großer Teil der Bürger nicht für die regierenden Parteien gestimmt haben.

Du lässt dich aber bevormunden. Der Staat sagt z.B. in Form von Gesetzen, Diebstahl ist nicht erlaubt, bei Rot muss man an der Ampel warten, etc. Wenn Du also gar keine Bevormundung willst müsstest Du den Staat abschaffen.

Und jetzt bitte nicht argumentieren, dass es aber nicht um mich selbst gehe sondern um ein Kind, dass noch nicht für sich selbst entscheiden kann.

Tu ich nicht...

Grundsätzlich ist dieses Argument ja richtig. Aber irgend jemand muss schließlich für das Kind entscheiden. Und warum sollte "der Staat" das besser können als Vater oder Mutter des Kindes?

Er muss das nicht immer besser können, aber unter gewissen Umständen schon...

Und es ging mir auch nicht darum ,dass der Staat sagt, "wie" zu lernen ist, sondern darum "was" zu lernen ist. Ob die Eltern also durch Singen, Tanzen, Vorlesen, Exkursionen, Peter Lustigs Löwenzahn oder sonstwas den Kindern das Wissen vermitteln ist egal, wesentlich ist jedoch, dass die Kinder am Ende einen (mehr oder weniger) einheitlichen Wissensstand haben.

Nimm als Beispiel die Evolutionstheorie, die einen Glauben dran die anderen nicht. Im Lehrplan steht sie drin. Eltern die aus Glaubensgründen ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen werden sie (vielleicht) diese Theorie auslassen. Um Sicherzustellen, dass alle Kinder gewisse Standards erlernen muss an dieser Stelle der Staat ein Auge drauf haben. Wenn die Eltern duetlich machen, dass ein gewisser Inhalt nicht ganz korrekt oder sogar falsch ist können sie dieses ja hervorheben.


Sieh es doch mal so rum:
Im Moment bevormundet der Staat alle Eltern ganz immens, indem er den Unterricht zu Hause (fast) gänzlich unterbindet. Wenn der Staat nun sagen würde: "Ey, wenn du dich an bestimmte Regeln hältst darfst du dein Kind auch daheim unterrichten" ist dass doch ein Gewinn an Freiheit bzw. eine Reduktion der Bevormundung. Was wohl in deinem Sinne liegt.

Und wenn Du dass dann als erster Schritt einer langen Reise ansiehst, wird's dich vielleicht sogar froh stimmen...
 
Wenns keiner macht könnten die Eltern ja lehren was sie wollen.
Warum auch nicht? Warum sollten Eltern nicht entscheiden können was ihre Kinder lernen sollen? Wenn jemand z.B. der Meinung ist, es reicht wenn sein Kind lernt Rinder zu züchten und Weizen anzubauen, woher soll ich dann das Recht haben ihm das zu verbieten und das Kind statt dessen in höherer Mathematik zu unterrichten?

Wie bereits zuvor gesagt, ich persönlich würde meine Kinder auf eine normale Schule schicken. Und selbst wenn es keine Schulpflicht gäbe, die meisten Eltern würden es eben so tun, ganz einfach weil sie das für das Beste halten. Es gibt aber eben auch Menschen die das anders sehen! Und noch einmal die Frage: Wodurch ist ein Mensch (oder der Staat als Gruppe von Menschen) berechtigt, einem anderen Menschen seine Wertvorstellungen und Ideale aufzuzwingen?


Du lässt dich aber bevormunden. Der Staat sagt z.B. in Form von Gesetzen, Diebstahl ist nicht erlaubt, bei Rot muss man an der Ampel warten, etc.
1.
Dass ich mich bevormunden lasse heißt noch lange nicht dass ich das auch gut heiße! (Es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Die Alternative lautet schließlich Gefängnis)

2.
Dass Diebstahl, Mord etc. verboten sind widerspricht nicht dem Freiheitsgedanken. Schließlich geht es da um Dinge die anderen Menschen Schaden zufügen! Das Ampelbeispiel ist das Gleiche. Fahre ich bei Rot über die Ampel so riskiere ich die Gesundheit anderer Menschen. Folglich muss es verboten sein.

Ich verlange nicht das jeder tun und lassen kann was er möchte. Solange er dabei aber nicht die Rechte eines anderen verletzt schon.

Wenn Du also gar keine Bevormundung willst müßtest Du den Staat abschaffen
Sehr gute Idee! Oder besser auf ein Minimum reduzieren. Ich gehe nicht soweit wie einige Libertäre (unter anderem der amerikanische Juraprofesor David D. Friedman), die fordern auch die Landesverteidigung und Rechtsprechung zu privatisieren. Meiner Meinung nach kommt dem Staat die Aufgabe zu ein paar Grundregeln zu schaffen und dafür zu sorgen dass diese eingehalten werden.

So muß Gewalt gegen andere verboten sein und der Staat muß in Gestalt der Polizei/Gerichte dafür sorgen das dieses Verbot eingehalten wird. Ebenso muss dafür gesorgt sein dass niemand das Privateigentum eines anderen stiehlt oder zerstört. Zusammengefasst könnte man sagen: Der Staat soll dafür sorgen dass jeder tun kann was er möchte, solange er dabei nicht die Rechte eines anderen verletzt. Aus allem anderen hat sich der Staat aber raus zu halten.

wesentlich ist jedoch, dass die Kinder am Ende einen (mehr oder weniger) einheitlichen Wissensstand haben. [...]Um Sicherzustellen, dass alle Kinder gewisse Standards erlernen muss an dieser Stelle der Staat ein Auge drauf haben.
Wieso sollen alle einen einheitlichen Wissensstand erreichen? (Siehe weiter oben das Beispiel mit der Viehzucht) Nicht das ich ein allgemein hohes Bildungsniveau schlecht fände. Und sicher korrelieren auch finanzieller Wohlstand der Gesamtbevölkerung und Bildung sehr stark positiv. Deshalb habe ich oder der Staat aber nicht das Recht jemandem Bildung zu verordnen!

Im übrigen bin ich der Meinung, dass sich auf einem freien "Schulmarkt", also ohne staatliche Lehrpläne, trotzdem Standards entwickeln würden. Ganz einfach durch die Marktmechanismen. Aber das ist ein anderes Thema.


Sieh es doch mal so rum:
Im Moment bevormundet der Staat alle Eltern ganz immens, indem er den Unterricht zu Hause (fast) gänzlich unterbindet. Wenn der Staat nun sagen würde: "Ey, wenn du dich an bestimmte Regeln hältst darfst du dein Kind auch daheim unterrichten" ist dass doch ein Gewinn an Freiheit bzw. eine Reduktion der Bevormundung. Was wohl in deinem Sinne liegt.
Da stimme ich Dir vollkommen zu! Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Aber eben nur ein Schritt auf einem sehr langen Weg.
 
Warum auch nicht? Warum sollten Eltern nicht entscheiden können was ihre Kinder lernen sollen? Wenn jemand z.B. der Meinung ist, es reicht wenn sein Kind lernt Rinder zu züchten und Weizen anzubauen, woher soll ich dann das Recht haben ihm das zu verbieten und das Kind statt dessen in höherer Mathematik zu unterrichten?

Wie bereits zuvor gesagt, ich persönlich würde meine Kinder auf eine normale Schule schicken. Und selbst wenn es keine Schulpflicht gäbe, die meisten Eltern würden es eben so tun, ganz einfach weil sie das für das Beste halten. Es gibt aber eben auch Menschen die das anders sehen! Und noch einmal die Frage: Wodurch ist ein Mensch (oder der Staat als Gruppe von Menschen) berechtigt, einem anderen Menschen seine Wertvorstellungen und Ideale aufzuzwingen?.


Das ist eine wirklich interessante Meinung. Die Führsorge des Staates ist in Deutschland so ausgerichtet, dass er sich für das Wohlergehen der Kinder einsetzt. Es sollen also allen Kindern die gleichen Möglichkeiten und Chancen unabhängig vom Elternhaus offenstehen. Das klingt theoretisch sehr toll und ist in der Praxis leider dann doch ein wenig anders, aber das ist ein anderes Thema.
Wenn jetzt den Eltern freigestellt wäre, ihr Kinder nach eigener Vorstellung zu unterrichten, hätte das fatale Folgen.
Denn wissen alle Eltern wirklich was gut für Ihr Kind ist? Ist das Kind mit der Entscheidung der Eltern einverstanden und findet es sich mit den für sich resultierenden Folgen auch zurecht?
Jetzt stell dir mal vor, deinen Eltern hätten dich nicht zur Schule geschickt, sondern hätte dich das Rinderzüchten gelehrt. Währst du deinen Eltern dafür dankbar?

Die Schulpflicht ist absolut sinnvoll und die Diskussion über das für und wieder eigentlich hinfällig. Bereits mit der staatlich Schule haben Kinder (Jugendliche) zum Teil sehr schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ohne eine vergleichbare Bildung hat man dann absolut keine Chance mehr.

Als Anmerkung nebenbei: Deutschland entwickelt sich zu einem Land in dem hauptsächlich hochqualifizierte Menschen noch arbeit finden. Ein Grund mehr für jeden, einen möglichst hohen Bildungsgrad zu erreichen.


Wieso sollen alle einen einheitlichen Wissensstand erreichen? (Siehe weiter oben das Beispiel mit der Viehzucht) Nicht das ich ein allgemein hohes Bildungsniveau schlecht fände. Und sicher korrelieren auch finanzieller Wohlstand der Gesamtbevölkerung und Bildung sehr stark positiv. Deshalb habe ich oder der Staat aber nicht das Recht jemandem Bildung zu verordnen!

Im übrigen bin ich der Meinung, dass sich auf einem freien "Schulmarkt", also ohne staatliche Lehrpläne, trotzdem Standards entwickeln würden. Ganz einfach durch die Marktmechanismen. Aber das ist ein anderes Thema.

Einen einheitlichen Wissensstand erreichen wir deshalb noch lange nicht. Zwischen Hauptschule und Gymnasium liegt ja eine himmelweiter Unterschied.
Aber einen einheitlichen Grundwissensstand brauchen wir alle schon. Also Lesen, Schreiben und Rechnen muss jeder können. Und wenn dir das Bildungsniveau einer Hauptschule auch noch zu hoch ist, dann versteh ich dich ehrlich gesagt nicht mehr. Es wird keinem Bildung verordnet, sondern nur das kleine 1x1 das man zum Leben in diesem also auch in jedem anderen Industrieland benötigt.

Die staatlichen Lehrpläne sind so schlecht jetzt ja auch nicht. Es gibt ja auch private Bildungsträger, die sich an den staatlichen Lehrplan anlehen um einen vergleichbaren Abschluss zu gewährleisten. Diese Bildungsträger nehmen sich aber deutlich mehr Zeit für die Schüler und auch die Unterrichtsmethoden sind optimiert worden. Somit lässt sich Bildung (auch einen höheren Bildungsgrad) effektiver erreichen. Nachteil: das Schulgeld, das sich nur besser verdienende Eltern leisten können.
 
Denn wissen alle Eltern wirklich was gut für Ihr Kind ist?Ist das Kind mit der Entscheidung der Eltern einverstanden [...]
Weiss der Staat wirklich, was gut für ein Kind ist? Ist das Kind mit der Entscheidung des Staates einverstanden?
Was Du ansprichst ist das Problem, ob überhaupt jemand für ein Kind entscheiden sollte. Und ich denke da sind wir uns einig - ja, es muss jemand für das Kind entscheiden. Meiner Meinung nach sollte es aber nicht der Staat sein. Wieso sollte der Staat per se besser wissen, was gut ist. Hitler war auch durch Wahlen legitimiert. Würdest Du sagen, er wusste deswegen, was gut ist?

Jetzt stell dir mal vor, deinen Eltern hätten dich nicht zur Schule geschickt, sondern hätte dich das Rinderzüchten gelehrt. Währst du deinen Eltern dafür dankbar?
Vielleicht ja. Vielleicht auch nein. Kann ich nicht beurteilen da ich nicht in der Situation bin.

Als Anmerkung nebenbei: Deutschland entwickelt sich zu einem Land in dem hauptsächlich hochqualifizierte Menschen noch arbeit finden. Ein Grund mehr für jeden, einen möglichst hohen Bildungsgrad zu erreichen.
Hättest Du dir die Mühe gemacht, meine Beiträge sorgfältig durchzulesen, dann wäre dir nicht entgangen, dass ich ein hohes allgemeines Bildungsniveau durchaus als wünschenswert erachte. Ich bin aber gegen jeglichen staatlichen Zwang! Ob ´s nun die Schul- oder die Wehrpflicht sei.




Und wenn dir das Bildungsniveau einer Hauptschule auch noch zu hoch ist, dann versteh ich dich ehrlich gesagt nicht mehr.
Wie gesagt, wenn Du auf meine Beiträge antwortest, dann mach dir bitte auch die Mühe sie richtig durchzulesen. Ich fände es gut, wenn jeder in Deutschland Abitur hätte. Möchte ich aber, dass der Staat dies erzwingt? Nein!

Es wird keinem Bildung verordnet, sondern nur das kleine 1x1 das man zum Leben in diesem also auch in jedem anderen Industrieland benötigt.
Es geht mir nicht darum, was genau verordnet wird. Ob nun Bildung im Sinne von höherer Bildung oder nur das 1x1 des Lebens. Was mich stört, ist, dass überhaupt etwas verordnet wird.
Die staatlichen Lehrpläne sind so schlecht jetzt ja auch nicht. Es gibt ja auch private Bildungsträger, die sich an den staatlichen Lehrplan anlehen [...]
Weil sie sonst überhaupt keine Zulassung als Schule bekommen würden!
 
Warum auch nicht? Warum sollten Eltern nicht entscheiden können was ihre Kinder lernen sollen? Wenn jemand z.B. der Meinung ist, es reicht wenn sein Kind lernt Rinder zu züchten und Weizen anzubauen, woher soll ich dann das Recht haben ihm das zu verbieten und das Kind statt dessen in höherer Mathematik zu unterrichten?

Gegenfrage: warum, bitte, sollen Eltern das Recht haben, ihren Kindern jegliche Form von Schulbildung zu verwehren und sie stattdessen zu analphabetischen Rinderzüchtern und Weizenauern zu machen -- und sie so zu einem Leben in völliger Armut zu verurteilen?

Dass Diebstahl, Mord etc. verboten sind widerspricht nicht dem Freiheitsgedanken. Schließlich geht es da um Dinge die anderen Menschen Schaden zufügen! Das Ampelbeispiel ist das Gleiche. Fahre ich bei Rot über die Ampel so riskiere ich die Gesundheit anderer Menschen. Folglich muss es verboten sein.
Ich verlange nicht das jeder tun und lassen kann was er möchte. Solange er dabei aber nicht die Rechte eines anderen verletzt schon.

Und xhon hast du den Ansatz: immerhin fügen Eltrn, die ihrem Kind Schulbildung verweigern, durchaus Schaden zu: es hat i.d.R keinerlei Chance, jemals einen sogenannte "hochdotierten Job" auszuüben, studieren wird es auch nicht können - es sei denn es entscheidet sich mit 18 seine Eltern zu verlassen und erstmal das Abi nachzumachen --- wenn es das bezahlen kann.


Volker
 
Das Problem ist, so lange irgend jemand für das Kind entscheidet, besteht immer die Möglichkeit, dass das Kind rückblickend sagt: "da hätte ich aber anders entschieden."

Wir werden also keine ideale Lösung des Problems finden. Die wäre nämlich: das Kind entscheidet selbst. Dass das aber nicht funktioniert brauchen wir wohl nicht weiter erörtern.

Alleine die Tatsache also, dass jemand für das Kind entscheidet, ist problematisch! (Wenn auch offensichtlich notwendig)

Was ich nun sage ist ganz einfach folgendes: Wenn schon jemand für das Kind entscheiden muss, dann steht dieses Recht alleine den Eltern zu!


Ganz klar, dass es da Situationen geben wird in denen die Eltern, bewusst oder unbewusst, zum Nachteil des Kindes entscheiden werden. Wegen diesen Einzelfällen ist es aber nicht gerechtfertigt, sämtliche Eltern in ihren Rechten zu beschneiden.

Wie bereits weiter oben gesagt, wenn man die Befürwortung des staatlichen Zwangs zum Wohle des Kindes konsequent weiterführt, müsste allen Eltern, die ihre Kinder Süßigkeiten essen lassen oder ihre Kinder nicht dazu antreiben sich sportlich zu betätigen, das Sorgerecht entzogen werden. Denn jedes Bonbon ist ein marginaler Beitrag zu Karies und Diabetes, jede Woche ohne Sport ein kleiner Schritt in Richtung Herzinfarkt im Erwachsenenalter.

Um im Gegensatz zum Viehzüchter, dessen Beruf das Kind später vielleicht sogar gerne ausüben wird (die Nachteiligkeit lässt sich also ex ante nicht nachweisen), ist die Nachteiligkeit eines Herzinfarktes wohl kaum zu bestreiten.
 
Ganz klar, dass es da Situationen geben wird in denen die Eltern, bewusst oder unbewusst, zum Nachteil des Kindes entscheiden werden. Wegen diesen Einzelfällen ist es aber nicht gerechtfertigt, sämtliche Eltern in ihren Rechten zu beschneiden.

Nur so ganz neben bei, um mal etwas zu den Rechten klar zustellen. Um von Rechten an den Kindern zu sprechen, müsste den Eltern ihre Kindern auch gehören.
Kinder sind KEIN Eigentum, weder von den Eltern noch von sonst jemanden. Also kann man auch nicht von Rechten der Eltern in Bezug auf die Kinder sprechen.
Eltern tragen dagegen eine große Verantwortung gegenüber Ihren Kindern. Sie haben die Aufgabe Ihre Kinder nach bestem Gewissen und Ihren Möglichkeiten so gut es geht auf die Gesellschaft mit all ihren Regeln vorzubereiten.
Ein Zwang geht mehr von der Gesellschaft aus, als vom Staat an sich.
 
Kinder sind KEIN Eigentum, weder von den Eltern noch von sonst jemanden. Also kann man auch nicht von Rechten der Eltern in Bezug auf die Kinder sprechen.

Ich spreche nicht von Eigentumsrechten. Und ich denke Du weisst das.
Man spricht ja im Zusammenhang mit Kindern z.B. auch von Aufenthaltsbestimmungsrecht, dass die Eltern haben, auch wenn Kinder selbstverständlich nicht Eigentum ihrer Eltern sind.

Deshalb schrieb ich ja auch, dass es allgemein problematisch ist, wenn andere (egal ob Staat oder Eltern) über Kinder entscheiden. Offensichtlich bist Du aber nicht in der Lage einen Text vollständig zu lesen und richtig zu verstehen. Erinnert mich irgendwie an die Ergebnisse der Pisa Studie.

Und noch einmal, weil ich das Gefühl habe dass Du auch das nicht so richtig verstanden hast:

Es geht in diesem Thread nicht darum, ob es besser ist wenn Kinder zur Schule gehen oder nicht. Es geht darum, ob es richtig ist, dass der Staat dies unter Gewaltandrohung erzwingt.
 
Ich spreche nicht von Eigentumsrechten. Und ich denke Du weisst das.
Man spricht ja im Zusammenhang mit Kindern z.B. auch von Aufenthaltsbestimmungsrecht, dass die Eltern haben, auch wenn Kinder selbstverständlich nicht Eigentum ihrer Eltern sind.

Deshalb schrieb ich ja auch, dass es allgemein problematisch ist, wenn andere (egal ob Staat oder Eltern) über Kinder entscheiden. Offensichtlich bist Du aber nicht in der Lage einen Text vollständig zu lesen und richtig zu verstehen. Erinnert mich irgendwie an die Ergebnisse der Pisa Studie.

Und noch einmal, weil ich das Gefühl habe dass Du auch das nicht so richtig verstanden hast:

Es geht in diesem Thread nicht darum, ob es besser ist wenn Kinder zur Schule gehen oder nicht. Es geht darum, ob es richtig ist, dass der Staat dies unter Gewaltandrohung erzwingt.

Lieber Florianb1,

es gibt absolut keinen Grund, dass Du hier jetzt persönlich und angreifend wirst.
Wenn du der Ansicht bist, das ich zu blöd bin richtig zu lesen, bitte. Da kann ich hervorragend mit leben.

Worum es hier geht weiß ich sehr wohl und ich habe lediglich Stellung zu deinen Äußerungen genommen. Die, für mich als Elternteil wirklich bedenklich erscheinen.
Wenn du also mit Kritik, bezogen auf deine Ausführungen, nicht umgehen kannst, ist das wirklich schade. Dabei ist es völlig egal, ob du irgendwo weiter oben mal etwas anderes geschrieben hast.

Ich streite mich da auch mit dir nicht weiter herum.

In diesem Sinne, ein schönes Wochenende.
 
Entschuldige bitte dass ich beleidigend geworden bin.

Habe mich eben ziemlich darüber aufgeregt, dass Du antwortest obwohl Du offensichtlich die Beiträge nicht richtig gelesen hast.

Ich glaube nicht dass Du zu blöd bist. Aber es scheint Dir die Mühe nicht wert zu sein, die Beiträge richtig durchzulesen. Und wenn das so ist würde ich mir einfach wünschen, dass Du dann, und nur dann, auch nicht darauf antwortest.
[...]und ich habe lediglich Stellung zu deinen Äußerungen genommen. Die, für mich als Elternteil wirklich bedenklich erscheinen.
Und das ist ja vollkommen in Ordnung. Wäre ja langweilig wenn wir alle die gleiche Meinung hätten. Aber ich vertrete eben meine Ansicht. Ansonsten gilt das oben gesagte. Ich kann sehr gut mit Kritik leben. Aber eben nur dann, wenn sie sich auf das von mir gesagte bezieht - und nicht auf das was Du in der Eile mal eben hineininterpretierst.
 
Wie bereits weiter oben gesagt, wenn man die Befürwortung des staatlichen Zwangs zum Wohle des Kindes konsequent weiterführt, müsste allen Eltern, die ihre Kinder Süßigkeiten essen lassen oder ihre Kinder nicht dazu antreiben sich sportlich zu betätigen, das Sorgerecht entzogen werden. Denn jedes Bonbon ist ein marginaler Beitrag zu Karies und Diabetes, jede Woche ohne Sport ein kleiner Schritt in Richtung Herzinfarkt im Erwachsenenalter.

Du wirst lachen: in extremen Fällen verständigen z.B. Ärzte das Jugendamt, wenn sie z.B. die Gesundheit des Kindes akut gefährdet sehen. Das Jugendamt unternimmt dann weitere Schritte, wie auch immer die aussehen mögen... .

Was die Schulpflicht bzw. die Pflicht zum Lernen angeht bin ich noch immer der Meinung, dass es ohne die Festlegung von Mindestanforderungen nicht geht.
Diese Mindestanforderungen wiedersprechen auch nicht dem Freiheitsgedanken:
Ich denke wir sind uns darüber weitgehend einig, das nicht- bzw. schlechtausgebildete Menschen i.d.R. keine bzw. wenig Chancen haben auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können.
Die Allgemeinheit kommt dann (in unserem System geregelt durch den Staat) für große Teile des Lebensunterhaltes auf. Im gewissen Sinne wird also anderen Menschen geschadet (Ihr Geld wird . Ergo muss die bewusste Entscheidung für nicht-Schule/ nicht- Lernen "verboten" werden.😉 Oder nicht???😕

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass ja gar nicht sicher ist, ob der schlecht-ausgebildete wirklich mal Stütze braucht. Wäge ich jedoch die die Möglichkeiten gegeneinander ab, entscheide ich zugunsten von Mindestanforderungen.
 
Die Allgemeinheit kommt dann (in unserem System geregelt durch den Staat) für große Teile des Lebensunterhaltes auf. Im gewissen Sinne wird also anderen Menschen geschadet)
Da gebe ich dir vollkommen recht. In unserem, nicht freien, System, in dem die Allgemeinheit qua Gesetz verpflichtet wird, anderen zu helfen, fügt der nicht Leistungswillige den anderen einen Schaden zu. In einer freien Gesellschaft könnte man es niemandem vorwerfen, wenn er keine Lust zu arbeiten hat. Er tut damit ja niemandem weh, nimmt niemandem was weg. Dadurch aber, dass ich in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf die Solidarität anderer habe, wird mir gleichzeitig die Freiheit genommen, ein unproduktives Leben zu führen ohne anderen Menschen zu schaden.
 
Na da sind wir uns ja im prinzip, eigentlich fast einig...
... nur sehen unsere Lösungsansätze anders aus😉

Ach ja, was isn die Alternative zur (gesetzlich geregelten) Solidarität? ggf. verhungern lassen?
Isch denk a bisserl Staat muss schon sein....
 
werde mich mal an der Diskussion beteiligen 😉

Das generelle Problem an Systemen, Schemata, Schablonen, Statistiken usw. ist einfach die Vernachlässigung des Individuellen.
Generell ist eine Schulpflicht, so denke ich, absolut sinnvoll. Es gibt noch immer Eltern, die aus religiösen oder traditionellen Gründen ihre Kinder, vor allem Töchter gar nicht zur Schule schicken würden, weil diese ihrer Meinung nach keine Bildung brauchen. Zum anderen können Lehrer, andere Kinder und Eltern auf auffällige Kinder (oder Eltern) aufmerksam werden (Mißhandlung und Missbrauch) - nicht selten sind auch Todesfälle von Kindern aufgrund von Misshandlungen in der Familie erst aufgedeckt worden, weil die Kinder nicht termingerecht eingeschult wurden. (Natürlich zu spät, aber wie viele Kinderleichen würden sich in diversen Eisfächern ansammeln, wenn es gar keine Möglichkeit gäbe, aufzudecken, dass ein Kind gar nicht mehr auftaucht - sorry, etwas drastisch... 🙁 )
Eine Grundbildung sollte auch gegeben sein, sie ist nach wie vor überlebenswichtig. Ich wäre eigentlich auch dafür, dass "Kinder" bis zur 10. Klasse die Schule besuchen sollten - das hat auch einfach etwas mit Reife zu tun. Sicher hat man in der neunten Klasse (13/14 Jahre) noch nicht den nötigen Horizont um Entscheidungen zu treffen, die einen das ganze Leben "festnageln" - zumal in dem Alter ganz andere Sachen interessant und wichtig sind, da steckt man ja vollkommen in der Pubertät...😱
Außerdem ist die Sozialisierung in Schulen ungemein wichtig. Man lernt seinen Platz unter anderen zu finden, ob als alpha-Wolf oder als Schlusslicht - das begleitet einen ja das ganze Leben lang...
Argumente für das Unterrichten zu Hause (aber nicht die Abschaffung von Bildung, also "Lern-Pflicht") sind - und da kommt das Individuelle ins Spiel - vom individuellen Umfeld abhängig. Wenn ich in meiner Umgebung nur Schulen habe, auf denen respektlose Prolls regieren, in denen mein Kind alles andere als Gutes lernen kann, dann würde ich es auch vorziehen, das Kind (bis zu einem gewissen Alter) zu Hause zu unterrichten. Wenn ich das Gefühl habe, mein Kind findet seinen Platz nicht unter den anderen, wird gemoppt und es ist eine tägliche psychische Belastung für das Kind in die Schule zu gehen, auch dann würde ich das Unterrichten zu Hause in Betracht ziehen. Auch wenn ich das Gefühl habe, mein Kind lernt nix (soll ja vorkommen *g*) wäre das ein Grund für mich, das Kind zu Hause zu unterrichten.
Jetzt muss ich Schluss machen, weil Feierabend im Büro, Mann, Kind, Hund und Oma zu Hause warten 😀

Liebe Grüße,

Nadine
 
Oben