Schwierigkeitsgrad & Umfang des Lernstoffs

Dr Franke Ghostwriter
ich habe Jura an einer Präsenz-Uni studiert und mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Zur Zeit bin ich noch im Referendariat.

Ich überlege, ob ich noch den LLM hier zusätzlich machen soll. Von der flexiblen Studiengestaltung und den Kosten finde ich diesen Studiengang sehr ansprechend. Ich wollte Euch mal fragen, wie Ihr den Schwierigkeitsgrad und den Umfang des Lernstoffs so einschätzt ? Weichen die Inhalte stark von den Inhalten eines "normalen" Jura-Studiums ab und werden Inhalte des BoL-Studiums vorausgesetzt oder entsprechen die Inhalte ungefähr dem Stoff fürs 1. bzw. 2. Staatsexamen ?

Falls noch weitere Referendare hier den Studiengang absolvieren, würde mich auch interessieren, wie es zeitlich neben dem Referendariat zu schaffen ist und ob der Studiengang Euere Erwartungen bisher erfüllt.

Viele Grüße,

Markus
 
Markus,

ich bin zur Zeit auch, nach dem ersten StEx, im Referendariat.
Habe mich zum WS 08/09 für den LLM eingeschrieben. Kann daher noch nicht von meinen Erfahrungen berichten, außer, dass die Einschreibung schnell und problemlos funktioniert hat
 
Ich denke, mit dem ersten StE habt ihr mit dem Stoff hier keine Probleme, teilweise wird es für Euch sogar Wiederholung sein, insb. im Ö-Recht.
 
Mariee; Hallo Sunny,

danke für Euere Antworten. Welche Module habt Ihr denn gewählt bzw. wollt Ihr noch wählen ?

Wie ich gehört habe, soll Zivilrecht (MMZ) teilweise doch stark vom "normalen" Stoff aus dem Jurastudium abweichen. Die Durchfallquoten seien hier auch besonders hoch. Ich habe jetzt mal zu Beginn MMV und MMS gewählt. Vielleicht wähle ich aber noch MMÖ dazu bzw. tausche MMS gegen MMÖ aus.
 
Wo hast Du denn gehört, dass MMZ so stark vom "normalen" abweichen soll?
Aber die Durchfallquoten sind doch überall nicht niedrig?

Ich habe mich für MMZ, MMÖ und MMV entschieden.

Hast Du Dich Voll- oder Teilzeit eingeschrieben?
 
Also wenn man rein nach der Note geht, wäre MMS die bessere Wahl ... Wenn es nach dem Interesse geht, ist der Kurs MMZ zwar anspruchsvoll, aber sehr interessant (und die Klausur notenmäßig ein "Wagnis").

Wer braucht denn schon zwei Kurseinheiten Strafrechtstheorien *gähn*
 
Wie ich gehört habe, soll Zivilrecht (MMZ) teilweise doch stark vom "normalen" Stoff aus dem Jurastudium abweichen.

Du weißt ja selbst am besten, was für das 1. StEx gelehrt wird, wir können das hier nicht beurteilen, denke aber nicht, dass es wahnsinnig abweicht:

1. KE: Europäisches Privatrecht
2. KE: Schuldverhältnisse mit Dritten
3. KE: Familien- und Erbrecht
4. KE: Aktuelle Urteile, überwiegend Schuldrecht

Außerdem sollte man auf die Durchfallquoten der letzten Semester auch nicht allzu viel geben, ihr solltet schließlich beachten, dass die Klausuren erst max. 3 Semester mit recht wenigen Teilnehmern geschrieben wurden, so dass das nicht unbedingt einen repräsentativen Schnitt darstellt. Mit Durchfallquoten von um die 50% ist aber der Unterschied zum Studiengang auf StE auch nicht so groß, oder?
 
Ich denke mal, dass KE 2.-4. doch weitgehend übereinstimmen werden. Nur KE. 1 macht mir da mehr Sorgen. Durchfallquoten um die 50 % waren bei uns auch meist ganz normal. Oft waren sie auch wesentlich höher.

Was kann man sich denn unter den 2. KE Strafrechtstheorie in MMS so vorstellen ? Sowas war bei uns eigentlich weniger Pflichtstoff. Nur im Wahlfach Kriminologie, Jugendstrafrecht, Strafvollzug wurde sowas vertieft.

Achso, ich bin zunächst mal in Teilzeit eingeschrieben.
 
Schwierigkeitsgrad & Umfang des Lernstoffs:

Ich mache den Master auch neben dem Ref. und habe bei den einzelnen Fächern sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Die Einsendearbeiten sind von Unfang und Schwierigkeitsgrad sehr unterschiedlich. Letztes Semester habe ich in Ö-Recht eine kleine Hausarbeit geschrieben, während beim Verfahrensrecht und Strafrecht der Umfang geringer war. Dort mussten nur kleine Fälle gelöst werden, Fragen beantwortet werden oder eben ein paar Kreuzchen gesetzt werden. Das fand ich für eine Einsendearbeit durchaus angemessen, schließlich soll ja kontrolliert werden, ob man den Stoff auch bearbeitet hat.
Dieses Semester waren in Z-Recht auch wieder Gutachten gefragt. Aus Zeitmangel musste ich die Skripte an einem Wochenende lesen und am Tag vor der Abgabe das Gutachten in die Tasten hauen. Das ist zum Glück gut gegangen. Bei der Benotung werden aber keine Geschenke verteilt.
In Rechtsgeschichte finde ich den Stoff viel zu umfangreich. Das Thema interessiert doch eh nur die wenigsten, aber die Skripte sind die dicksten mit der kleinsten Schrift. 😱

Die Klausuren sind auch sehr unterschiedlich!
Verfahrensrecht war einfach, aber in Ö-Recht war die Durchfallquote schon recht hoch.
Mir war vor den Klausuren auch nicht ganz klar was mich erwartet. Ich würde mich da wirklich über konkretere Infos freuen. In der Uni gibt es in der letzten Vorlesung vor der Klausur ja auch noch ein paar Tips. Hier muss man sich die Infos mühsam zusammensuchen...
 
Ein großes Problem ist wohl die "finanzielle Situation" der Fernuni.

Als ich mit dem Bachelor begonnen habe, gab es noch pro Modul 4 Einsendearbeiten, in denen jeweils ein Gutachten gefordert wurde. Allerdings kamen dann die Strafstudiengebühren für Langzeit- oder Zweitstudierende in Höhe von 650 Euro pro Semester, sodass die Studentenzahl - und damit auch die Zuschüsse vom Land - schlagartig einbrach.

Weniger Geld bedeutet schlechtere Betreuung (im SS 2000 gab es z.B. für die Wiwis in Recht I & II noch jeweils 6 Einsendearbeiten, dazu noch freiwillige Selbstkontrollarbeiten, die ebenfalls korrigiert wurden).

Infolgedessen wurden die Einsendearbeiten reduziert und Leistungsnachweise eben teilweise durch Lotse-Einsendearbeiten ersetzt.

Vielleicht für die Neuen: die Lotse-EAs dienen ausschließlich zum Nachweis, dass man die Kurseinheiten mehr oder weniger gelesen hat. In den Klausuren werden i.d.R. normale Gutachten gefordert (z.B. MMZ, MMÖ, WirtVerwR etc.). Bei manchen Lehrstühlen kann es neben dem geforderten Gutachten noch einzelne Fragen geben. So sind z.B. beim Strafrechtlehrstuhl Fragen zu Strafrechtstheorien und philosophische Ansätze nur allzu beliebt. Die in der Klausur gestellten Fälle sind i.d.R. aktuellen Fällen nachempfunden (z.B. Arbeitsrechtklausur als BAG Urteil aus dem Jahr 2005) und mit 2 Std. Zeit ziemlich knapp bemessen.

Dann gibt es wiederum Fächer, in denen man ca. 400 Seiten Stoff "auswendig lernen" muss (z.B. Rechtsgeschichte, Internationales Management, Integrale Führung etc.). In anderen Fächern muss man ggf. etwas "improvisieren" (z.B. Rhetorik, Konfliktbewältigung, Philosophie etc.) und kann im Vorfeld nie abschätzen, was einen in der Klausur erwartet. Insbesondere der Lehrstuhl Schlieffen ist hier sehr "einfallsreich", also erwartet "unerwartet".

Gruß

Sandra
 
auch ich hab mein 1. staatsexamen gemacht und überlege, parallel zum ref den master zu machen. auf der homepage steht, dass man als teilzeitstudent nur 2 module pro semester machen kann. kann man denn auch mal ein semster auslassen und gar nichts schreiben und auch nix bezahlen? denke da an die zeit um das 2. staatsexamen, zu der nebenbei lernen auf den ll.m. schwierig werden könnte.
wie hoch sind denn die gesamtosten dieses projekts?
 
hallo zusammen!
auch ich hab mein 1. staatsexamen gemacht und überlege, parallel zum ref den master zu machen. auf der homepage steht, dass man als teilzeitstudent nur 2 module pro semester machen kann. kann man denn auch mal ein semster auslassen und gar nichts schreiben und auch nix bezahlen? denke da an die zeit um das 2. staatsexamen, zu der nebenbei lernen auf den ll.m. schwierig werden könnte.
wie hoch sind denn die gesamtosten dieses projekts?

Du kannst so viele Module belegen wie Du willst, das mit den 2 Modulen ist nur eine Empfehlung. Die Belegung ist unabhängig von den Klausuren, Du entscheidest erst im Laufe des Semesters durch eine gesonderte Anmeldung, ob und welche Klausuren Du schreiben willst. Wenn Du in einem Semester gar nichts, auch nicht die Grundgebühr, bezahlen willst, musst Du Dich m.E. beurlauben lassen.

Die Gesamtkosten hängen u.a. davon ab, welche Module Du belegst. Pro SWS (die Kurse haben zwischen 5 und 8 SWS) zahlst Du EUR 20,00, dazu kommen pro Semester noch Studierendenbeitrag und eine andere Gebühr, insgesamt ca. EUR 40,00. Je nach Belegung und Dauer wird das Studium etwas leicht über EUR 1.000,00 kosten.
 
Danke sehr.
wenn ich mich dann anfang nächstes semester für 3 module anmelde, zahle ich die 3 modulgebühren, bin aber damit noch nicht automatisch zur prüfung angemeldet. das heisst, ich kann mich dann irgendwann zur Klausur melden, ohne nochmal was zahlen zu müssen?
 
danke sehr.
das heisst, ich kann mich dann irgendwann zur Klausur melden, ohne nochmal was zahlen zu müssen?

Zumindest keine Modulgebühren mehr, die normalen Studiengebühren natürlich schon, weil Du, um die Klausur schreiben zu können, eingeschrieben sein musst.

Außerdem solltest Du noch beachten:
Du kannst ein Modul bis zu sieben Mal kostenfrei wiederholen. Als Wiederholer bekommst Du nur die Einsendeaufgaben zugesandt, nicht aber auch die Kursunterlagen. Du solltest binnen dieser 8 Semester Deine Klausurzulassung schaffen, sprich die Einsendeaufgaben bestehen. Eine einmal erworbene Klausurzulassung bleibt erhalten, auch über die 8 Semester hinaus.
 
Einsendeaufgaben heisst, ich bekomme etwas zugeschickt, was ich bearbeiten und zurückschicken muss? und erst nach x einsendeaufgaben erhalte ich meine klausurzulassung? wie viele einsendeaufgaben sind das denn? zeitlich kann ich mich schon für ein modul anmelden und im sleben semester die Klausur schrieben, oder?

und was is das für eine grundgebühr? von der hab ich noch gar nix gehört. dachte, es gibt keine allgemeine studiengebühr?
 
Mit Grundgebühr meinte ich die oben bereits beschriebene Gebühr von ca. 40 EUR, deren genauer Name mir jetzt nicht einfällt.

Pro Modul werden 1 - 4 Einsendeaufgaben angeboten, wovon in der Regel 50% bestanden werden müssen. Z.B. 1/2, 2/3, 2/4.

Am besten informierst Du Dich über die genauen Studienbedingungen und den Ablauf mal auf der HP der FernUni. Dort werden auch allerhand Informationsbroschüren zum Download angeboten. Oder Du wendest Dich an das Studierendensekretariat. Die können Deine Fragen vielleicht ein bisschen genauer beantworten als ich.
 
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