Spekulationskasse

Dr Franke Ghostwriter
Hallochen,

wie habt Ihr die Aufgabe 7 im Klausur von 24.03.2009 ( Teil EVWL) gerechnet?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
 
Der Aufgabe liegen folgende Annahmen zugrunde:

(1) Je höher (niedriger) der Zins, desto niedriger (höher) die Wertpapierkurse.

(2) Ein Haushalt hat eine bestimmte Zinserwartung (maximalen und minimalen Zins), nach der er sein Handeln ausrichtet.

(3) Ein Haushalt kauft Wertpapiere (Nachfrage für Spekulationskasse sinkt), wenn er keine weiteren Zinssteigerungen erwartet und deshalb (wegen Annahme (1)) davon ausgeht, dass die Wertpapierkurse (Kaufpreis) ein Minimum erreicht haben.

(4) Ein Haushalt verkauft Wertpapiere (Nachfrage für Spekulationskasse steigt), wenn er keine weiteren Zinssenkungen erwartet und deshalb (wegen Annahme (1)) davon ausgeht, dass die Wertpapierkurse (Verkaufspreis) ein Maximum erreicht haben.

In der Aufgabe haben Haushalt A, B, C, D jeweils 50 € in ihrer Spekulationskasse und jeder Haushalt hat eine Zinserwartung:

A: 3 %
B: 8 %
C: 5 %
D: 6 %

1. Fall: Zins = 2 %

Hier erwarten alle Haushalt einen steigenden Zins. Kein Haushalt kauft also Wertpapiere (wegen Annahme (3)), d.h. jeder Haushalt behält seine 50 € in der Spekulationskasse. Die aggregierte Geldnachfrage für die Spekulationskasse ist also 4 x 50 € = 200 €

2. Fall: Zins = 7 %

Hier erwartet Haushalt B einen steigenden Zins, alle anderen Haushalte haben ihre Spekulationskasse für Wertpapiere ausgegeben (wegen Annahme (3)). B hat eine Geldnachfrage für die Spekulationskasse, die anderen Haushalte nicht. Die aggregierte Geldnachfrage für die Spekulationskasse ist also 1 x 50 € = 50 €

3. Fall: Zins = 4 %

Hier erwarten die Haushalte B, C, D einen steigenden Zins, Haushalt A hat seine Spekulationskasse für Wertpapiere ausgegeben (wegen Annahme (3)). B, C, D haben eine Geldnachfrage für die Spekulationskasse, Haushalt A nicht. Die aggregierte Geldnachfrage für die Spekulationskasse ist also 3 x 50 € = 150 €

Liebe Grüße
 
Jetzt hab ich aber doch noch eine Frage.... In EVWL KE 2 S. 81 Übungsaufgabe 10-3 wird es grad anders gerechnet.... siehe Lösungen S 99. Woher soll ich wissen, wie ich rechnen soll? 🙁 gibts da einen Trick, ist es eine Glückssache oder merk ich den Unterschied der beiden Aufgaben nicht? (Also einen klitze kleinen Unterschied seh ich auch.... aber liegt es wirklich an "L"?) oje *verwirrt* hoffe, mir kann es jemand von euch erklären....
 
Nein, die Überlegungen und Entscheidungsgrundlagen sind die gleichen (wäre ja auch sehr befremdlich wenn nicht!)

A, B, C haben jeweils 100 €

A erwartet 10%
B erwartet 8%
C erwartet 6%

1. Fall: Zins = 11 %

Hier erwartet kein Haushalt einen steigenden Zins. Alle Haushalte haben ihre Spekulationskasse für Wertpapiere ausgegeben (wegen Annahme (3)). Die aggregierte Geldnachfrage für die Spekulationskasse ist also 0 x 100 € = 0 €

2. Fall: Zins = 9 %

Hier erwartet nur Haushalt A einen steigenden Zins, alle anderen Haushalte haben ihre Spekulationskasse für Wertpapiere ausgegeben (wegen Annahme (3)). A hat eine Geldnachfrage für die Spekulationskasse, die anderen Haushalte nicht. Die aggregierte Geldnachfrage für die Spekulationskasse ist also 1 x 100 € = 100 €

3. Fall: Zins = 5 %

Hier erwarten alle Haushalte einen steigenden Zins, Kein Haushalt hat seine Spekulationskasse für Wertpapiere ausgegeben (wegen Annahme (3)). Die aggregierte Geldnachfrage für die Spekulationskasse ist also 3 x 100 € = 300 €

Liebe Grüße
 
Oben