Vergleich FU Hagen zur Präsenzuni

Dr Franke Ghostwriter
Was ich mich ständig frage, weil ich nie an einer Präsenzuni studiert habe, wo liegen die großen Unterschiede?

Bekommen wir als Fernstudenten genau so viel vermittelt wie an einer durchschnittlichen Präsenzuni? Oder mehr?

Denkt ihr ein Abschluss der FU ist generell weniger angesehen als einer an einer Präsenzuni?

Was mich am meisten wundert ist eigentlich dass ich 2-3 Klausuren pro Semester hab. Meine Präsenzkollegen hingegen 5-7 Klausuren minimum schreiben. WOher kommt das? Umfasst bei denen eine Klausur einfach weniger Stoff? Oder lernen wir nix und bekommen den Titel geschenkt? 😀

Es wäre toll wenn hier jemand seine Erfahrungen posten könnte. Am besten jemand, der auf beiden Unis war.

Danke!

Gruß
 
Da hab ich leider auch keine Ahnung. Ich denke jedoch nicht, dass der Abschluss weniger Wert ist. Eher im Gegenteil, weil wir diese Mühen neben unseren Vollzeitjobs mit auf uns nehmen. Wir haben durch unsere Jobs bereits viel wertvolle Praxiserfahrung, als Ganztagesstudenten an einer Uni, die noch keine Berufserfahrung vorweisen können.
 
Dass wir selbst "mehr Wert" sind (in den meisten Fällen) aufgrund der Praxiserfahrung sehe ich genau so.

Nur geht es mir gerade vor Allem um die Wissensvermittlung und die Tiefe des Studiums im Vergleich zu Präsenzunis...
 
Kevinst schrieb:
Was mich am meisten wundert ist eigentlich dass ich 2-3 Klausuren pro Semester hab. Meine Präsenzkollegen hingegen 5-7 Klausuren minimum schreiben.
Hmm, kann ich fast nicht glauben. Ausgegangen von einem handelsüblichen Diplomstudiengang wären das bei vier Semestern Grundstudium schon zwischen 20-28 Prüfungen und dann im Hauptstudium mit fünf Semestern nochmal um die 30 Prüfungen. Wie soll das denn funktionieren? :confused
 
Mal abgesehen davon gibt es ja dieses internationale Akkreditierungsverfahren. Die Credits sind einheitlich vorgegeben, soweit ich das weiß. Und die Uni ist staatlich annerkannt. Ich denke also das uns dasselbe Wissen vermittelt wird wie an den Tagesuniversitäten.
 
Hmm, kann ich fast nicht glauben. Ausgegangen von einem handelsüblichen Diplomstudiengang wären das bei vier Semestern Grundstudium schon zwischen 20-28 Prüfungen und dann im Hauptstudium mit fünf Semestern nochmal um die 30 Prüfungen. Wie soll das denn funktionieren? 😕

Ist aber so 😀 Ich bin ja auch an einer Präsenzuni... und unter 9 Kursen kenn ich hier niemanden und auch die werden schon komisch angeschaut so nach dem Motto "überarbeite dich bloß nicht" 😉

Ich hab dieses Semester z.B. 14 Kurse und mein GS bestand alleine aus 30 Kursen. Was man aber nicht vergessen darf sind die ECTS. Hier entsprechen die meisten Kurse 3 ECTS... manchmal 5... an der FU haben die A-Module 10 ECTS. Das gleicht sich also alles aus.. nur "schimpft" sich das auf ner Uni 1)Einstiegskurs 2)Intensivkurs und 3)Übung --- vom Umfang ist es aber identisch wenn nicht sogar an der FU teilweise mehr.

Ein großer Vorteil der FU ist aber das man in seinem Tempo studieren kann... da hört man nicht "gibts nur im SS" oder "den Kurs können sie erst machen wenn sie den und den haben" oder noch besser... man bewirbt sich und bekommt fürs semester keinen Platz.
 
Virpi schrieb:
Ist aber so 😀 Ich bin ja auch an einer Präsenzuni... und unter 9 Kursen kenn ich hier niemanden und auch die werden schon komisch angeschaut so nach dem Motto "überarbeite dich bloß nicht" 😉
In diesem Fall würde mich mal der Anspruch der einzelnen Prüfungen interessieren. Das kann doch nur auf Kosten des Niveaus funktionieren.
 
Nö... ich weiß nicht was du studierst... bei wiwi würde mir z.B. einfallen das du dir bwl I in 2 -3 Teilprüfungen vorstellen musst... da ist halt weniger mit "auf Lücke lernen". Glaub mir mal... mit meinen Kursen komm ich dieses Semester auf gut 60-70 Stunden pro Woche... und das liegt nicht dran das ich faul oder dumm bin
 
Virpi schrieb:
.. mit meinen Kursen komm ich dieses Semester auf gut 60-70 Stunden pro Woche... und das liegt nicht dran das ich faul oder dumm bin
Ich glaube dir alles was du sagst, wir sind schließlich im Internet 😉.
Ich habe mal eine Ingenieurwissenschaft an einer Präsenzuni hinter mich gebracht. Nehme gerade zur Kenntnis, dass ich im Gegensatz zu den in der heutigen Zeit offensichtlich gestellten Anforderungen ein vergleichsweise lockeres Leben gehabt haben muss. 2-3 Prüfungen im Semester, mehr nicht und 60-70 Stunden hatte ich bestenfalls gegen Ende meiner Diplomarbeit.:confused
 
Und wie ist das Niveau der Kurse/Prüfungen im Vergleich?

An der FU wiederholen sich die Klausuren schon SEHR stark jedes Jahr was es einem eigentlich auch ermöglicht relativ locker zu bestehen selbst wenn er nur die Lösung der letzten 5 Klausuren verstanden hat..

Ich weiss gar nicht warum ich mir eigentlich immer ALLES zusammenfasse
 
Kevinst schrieb:
Und wie ist das Niveau der Kurse/Prüfungen im Vergleich?
Ich bin mir nicht sicher ob es der Sache gerecht wird, einen direkten Vergleich zwischen Ingenieurwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft vorzunehmen, zumal es auch nicht repräsentativ wäre. Eine dezidierte Meinung habe ich natürlich zu der von dir gestellten Frage.
 
In diesem Fall würde mich mal der Anspruch der einzelnen Prüfungen interessieren. Das kann doch nur auf Kosten des Niveaus funktionieren.

Nein, eigentlich nicht. Wie hier schon geschrieben wurde: es geht um die Credit Points. (Zumindest bei BA/MA.) An der Fernuni scheint es viele Klausuren zu geben, die 15 Punkte wert sind. Bei uns an der Uni gibt es z.B. für alle Klausuren/Fächer nur 5 Punkte. Bei Modulen an Präsenzunis gibt es meist 10-15 Punkte, die bestehen dann auch aus 2-3 Fächern. Der BA hat ja in den meisten Fällen 180 CP - die erreichst Du an der FU ebenso wie an einer Präsenzuni. Von daher also auf jeden Fall gleich. Wir haben übrigens somit 6 Fächer pro Semester, außer im letzten (nur 5), weil die Abschlussarbeit 10 Punkte zählt.
 
Kevin,

ich habe ein Diplom-Informatik-Studium an der TU Kaiserslautern hinter mir und beginne in diesem Semester Bachelor of Laws an der FernUni.

Zu Deinen Fragen:

"Was ich mich ständig frage, weil ich nie an einer Präsenzuni studiert habe, wo liegen die großen Unterschiede?"

Betrachtet man nur grob die beiden "Welten" Präsenzuni versus FernUni, so ist der einzige Unterschied die Organisationform des Studiums, grundsätzliche inhaltliche Unterschiede gab es noch nie und gibt es nicht, schon gar nicht in der heutigen Zeit, wo die "neuen" Bachelor/Master Abschlüsse eropaweit vergleichbar sein sollen (und zu diesem Zweck die Studiengänge umgestellt wurden). Im Detail gibt es pro Wissenschaft/Fach die selben Unterschiede in Lehre und Forschung die es auch zwischen je zwei Präsenzunis gibt und daher kommt, dass die Forschungsgebiete (Lehrstühle) zweier Unis unterschiedlich sind. Die Grundlagen eines Fachs (die ersten Semester) sind aber auch inhaltlich mehr oder weniger überall gleich, weil es halt die Grundlagen der studierten Wissenschaft sind. Da lernst Du in Köln, Hagen, Darmstadt, Karlsruhe, Aachen, Hamburg oder wie sie alle heissen, immer das Gleiche.

"Bekommen wir als Fernstudenten genau so viel vermittelt wie an einer durchschnittlichen Präsenzuni? Oder mehr?"

Abgesehen davon, dass die Frage sehr nach Schule klingt und nicht nach Studium (Wissenschaft) will ich Dir eine Antwort mit dem Hinweis geben, dass ich mich in meinem Erststudium nie gefragt habe, ob ich an meiner Uni mehr oder weniger vermittelt bekomme als an einer anderen Uni, sondern welche Inhalte/Forschungsgebiete an meiner Fakultät nicht vertreten sind und deshalb auch nicht gelehrt werden und ob das gut oder schlecht ist (zuviel habe ich darüber aber auch nicht nachgedacht, denn auf der anderen Seite hatte ich Angebote meiner Fakultät, die es woanders nicht gab).

"Denkt ihr ein Abschluss der FU ist generell weniger angesehen als einer an einer Präsenzuni?"

Das ist keine Denk-Frage! Recherchiere doch mal wie es ist, schreibe doch mal eine Mail an 20 Unternehmen, die Hochschulabsolventen einstellen und Frage bei der Personalabteilung nach. Ich kann es mir aber wirklich nicht vorstellen! Ich habe noch nie gehört, dass pauschal alle Studenten einer ganze Uni oder auch nur eines Studiengang einer Uni mit so einem Malus belegt werden ("Igitt, Informatik in Marburg, was soll da denn schon herauskommen?").

"Was mich am meisten wundert ist eigentlich dass ich 2-3 Klausuren pro Semester hab. Meine Präsenzkollegen hingegen 5-7 Klausuren minimum schreiben. WOher kommt das? Umfasst bei denen eine Klausur einfach weniger Stoff? "

Auf die Klausuranzahl kommt es nicht an. 5 -7 Klausuren sind viel, da Frage ich nach der Bedeutung der Klausuren, Sind das Modulabschlussklausuren? Falls ja, sind das "Mini-Module" mit 5 Punkten? Nur Zwischenklausuren (mehrere pro Semester)? Sind das 3 Module, bestehend aus je zwei "kleinen" Vorlesungen (z.B. mit je 2 SWS), für die separate Klausuren geschrieben werden, etc. Wenn Du einen Vergleichsmaßtab willst, dann nehme die ECTS-Punkte des gesamten Studiengangs und vergleiche sie. Ich vermute, dass die Bachelor-Studiengänge alle in etwa 200 +/- 30 ECTS-Punkte haben.

"Oder lernen wir nix und bekommen den Titel geschenkt?"

Du studierst doch schon eine Zeit und kennst Deinen Aufwand, warum so wenig selbstbewußt? Die Studienform der FernUni hat schon was. Meine Erfahrung ist, dass der Student an einer Präsenzuni viel Zeit in Vorlesungen vergeudet (wenn er hingeht), weil diese Form der Lehre (Einer erzählt/schreibt an die Tafel, 200 schreiben mit, jeder das selbe) ineffektiv ist (stammt aus der Zeit vor dem Buchdruck, als mitschreiben musste, wer etwas schriftlich haben wollte). Andere Studenten besuchen Vorlesungsveranstaltungen häufiger nicht (z.B. die Montag morgen um 08:00 Uhr) und kopieren sich stattdessen hinterher Mitschriften von anderen (dabei nichts lernen), weil sie erkennen, wie ineffektiv Vorlesungen (meistens) sind.

Also merke bezüglich der Lehre: Uni ist Uni und Bachelor ist Bachlor, Master ist Master. Die Absolventen unterscheiden sich, es gibt bessere und weniger gute, in jeder Uni, in jedem Studiengang. Auf das Engagement kommt es an, das der einzelne Student einbringt. Die Grundlagen sind überall gleich, die Schwerpunkte wählt sich jeder aus dem Angebot seiner Fakultät. Wo der Abschluss gemacht wurde ist egal (Berufserfahrung).

Liebe Grüsse
 
Die Grundlagen eines Fachs (die ersten Semester) sind aber auch inhaltlich mehr oder weniger überall gleich, weil es halt die Grundlagen der studierten Wissenschaft sind. Da lernst Du in Köln, Hagen, Darmstadt, Karlsruhe, Aachen, Hamburg oder wie sie alle heissen, immer das Gleiche.

...

Ich habe noch nie gehört, dass pauschal alle Studenten einer ganze Uni oder auch nur eines Studiengang einer Uni mit so einem Malus belegt werden ("Igitt, Informatik in Marburg, was soll da denn schon herauskommen?").

Hallo Chrissi,

zu den beiden oben genannten Punkten muss ich mich mal kurz äußern: das erste stimmt definitiv nicht! Gerade in den Grundlagenfächern der ersten Semester gibt es enorme Unterschiede von Uni zu Uni. Ich habe zum Beispiel aktuell einen guten Überblick über die Fächer des 1. Semesters eines Studiengangs an 3 Universitäten. Selbst in den Fächern, die im Titel das Wort "Grundlagen" beinhalten hat sich kaum etwas gedeckt! Und so manch' ein Prof, der eine Grundlagenveranstaltung hält, nutzt diese doch leider allzu gerne als Werbung für sein eigentliches Gebiet - und nur das wird dann auch zum Großteil behandelt.

Zu Punkt 2: hast Du nicht? Dann musst Du mal die Insider gut kennenlernen und darauf ansprechen. Nämlich die, die (mit) auswählen! Ich habe schon von mehreren großen Unternehmen (deren Namen absolut jedem hier ein Begriff sein werden) unter der Hand erfahren, dass a) für bestimmte Positionen nur Studenten bestimmter Unis in Betracht kommen und b) für bestimmte Positionen nur Studenten über persönliche Weiterempfehlung reinkommen, Bewerbungen also gar nicht gesichtet sondern wenn überhaupt nur abgelehnt werden. Hier also nicht zu sehr auf irgendein AGG vertrauen, sondern einfach stets auf gute bzw. sehr gute Leistungen achten - bzw. das Gesamtpaket macht es ja aus...

Liebe Grüße!
 
Dass wir selbst "mehr Wert" sind (in den meisten Fällen) aufgrund der Praxiserfahrung sehe ich genau so.

Das hängt ja wohl davon ab, was man für einen Beruf hat. Ein Müllmann (ohne den Beruf abzuwerten) wird nach Abschluss des Fernstudiums der Wirtschaftswissenschaften nicht mehr "wert sein", als ein gewöhnlicher BWL-Absolvent ohne jegliche Berufserfahrung.
 
Ich habe schon von mehreren großen Unternehmen (deren Namen absolut jedem hier ein Begriff sein werden) unter der Hand erfahren, dass a) für bestimmte Positionen nur Studenten bestimmter Unis in Betracht kommen und b) für bestimmte Positionen nur Studenten über persönliche Weiterempfehlung reinkommen, Bewerbungen also gar nicht gesichtet sondern wenn überhaupt nur abgelehnt werden.

Ich stufe das als eine der vielen Urban Legends ein. Solche Aussagen, die ein Bekannter des Freundes der Schwester des Vereinskollegen der Arbeitskollegin ... ganz sicher bestätigen kann.

Moderne Sage ? Wikipedia
 
Student08,

was ich eigentlich nur sagen will: Kevin sollte nicht zu viel über das Studieren nachdenken, es lohnt sich nicht! Das verleitet nur zu unfundierten Spekulationen und Fehleinschätzungen. Er sollte einfach studieren und einen guten Abschluss machen.

"Gerade in den Grundlagenfächern der ersten Semester gibt es enorme Unterschiede von Uni zu Uni."

Identisch sind die Inhalte auch bzgl. der Grundlagen natürlich nicht, aber von den Grundlagen gibt es ja auch so viele. Ob Du an Uni A in Informatik zu Berechenbarkeit mehr oder weniger lernst als an Uni B interessiert am Ende niemanden (da wird höchstens gefragt, was ist denn Berechenbarkeit?) und wer an Uni A weniger von X als in Uni B mitbekommt, hat dafür mehr in Y bekommen als in Uni B. Die Unternehmen interessieren sich nicht so sehr für den "Wissenschaftskram" den man gelernt hat (aber Du, deshalb wirst Du die "Lücken" in den Grundlagen bestimmt durch Selbststudium füllen), sondern dafür, ob man sich im Fach auskennt und das "Arbeits-Handwerkszeug" im Studium gelernt hat, dass der Arbeitgeber gut gebrauchen kann. Ein Uni ist eben keine Schule, sondern ein Ort der Wissenschaft, an dem hoffentlich für die Lehre genug getan wird. Die inhaltlichen Unterschiede gibt es, sie sind aber nicht so wichtig und sie kompensieren sich gegenseitig (d.h. mit "mehr oder weniger lernen", um Kevins Sorge aufzugreifen, hat das nichts zu tun). Unterschiede sind nur wichtig, wenn die wissenschaftliche Arbeit nach dem Abschluss in einem ganz bestimmten Gebiet fortgesetzt werden soll (Promotion). In diesem Falle muss man rechtzeitig aktiv werden, sich umschauen und vieleicht die Uni wechseln etc.

Am Ende findet der Arbeitgeber die "Verwertbarkeit" der Kandidaten sowieso erst im persönlichen Kontakt bei den Vorstellungsrunden heraus. Neben einem guten Abschluss ist eine 1A Bewerbungsmappe auch wichtig. Gerade bei der Bewerbungsmappe hat der FernUni Hagen Student natürlich ein positives Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zum Bewerber einer Präsenzuni, das "ausgeschlachtet" und an den Mann gebracht werden will (aber nicht übertreiben).

"Ich habe schon von mehreren großen Unternehmen (deren Namen absolut jedem hier ein Begriff sein werden)" unter der Hand erfahren ..."

Von wieviel Prozent der vergebenen Stellen reden wir dabei? Sicher von wenigen, um die paar Prozent der Stellen sollte man sich nicht kümmern. Das eigene Profil zählt mehr. Ich rate davon ab, bei den Überlegungen zum eigenen Studium, solche Aspekte einzubeziehen. Der Mehrwert solcher Wetten auf die eigene Zukunft ist gering. Wie wäre es damit mal zu versuchen, selber Kontakte aufzubauen? Vielleicht bei Deinem Wunscharbeitgeber? "Kontaktflächen" lasse sich finden, z.B. Bewerbermessen, Bewerbertage, "Tag der offenen Tür", Praktikum. Aber darüber das Studium nicht vernachlässigen.

Liebe Grüsse
 
Das hängt ja wohl davon ab, was man für einen Beruf hat. Ein Müllmann (ohne den Beruf abzuwerten) wird nach Abschluss des Fernstudiums der Wirtschaftswissenschaften nicht mehr "wert sein", als ein gewöhnlicher BWL-Absolvent ohne jegliche Berufserfahrung.
Jeder ist wohl mit einem Universitätsstudium erstmal nicht mehr wert. 😉
Aber das ist möglicherweise die Eintrittskarte zu einer höheren Position. Z. B. bei dem Müllmann könnte es ja sein, dass dieser in der Gewerkschaft aktiv ist. Da ist sicher ein diplomierter Müllmann, der das eigentliche Handwerk gelernt hat, sicher keine schlechte Wahl.
Es kommt ganz darauf an wie man die bisherige Berufserfahrung einbringen kann. Da spielt auch ne Rolle, wie lange jemand schon in dem Beruf arbeitet; 5 Jahre Berufserfahrung lassen eine Veränderung wohl leichter zu als jemand, der 30 Jahre Anschaffen war.



Ich stufe das als eine der vielen Urban Legends ein. Solche Aussagen, die ein Bekannter des Freundes der Schwester des Vereinskollegen der Arbeitskollegin ... ganz sicher bestätigen kann.

Moderne Sage ? Wikipedia
Vieles wird sehr wahrscheinlich auch unter der Hand vergeben. Stellenausschreibungen muss es nicht unbedingt geben.
Da man die "Bewerber" nicht kennt, setzt man bestimmte "Qualitätsmerkmale", die natürlich sehr dehnbar ausgelegt werden können. 🙄
Aber, was man nicht weiß, macht einen nicht heiß.


Wie auch immer, ich bin weg.
 
Ich stufe das als eine der vielen Urban Legends ein. Solche Aussagen, die ein Bekannter des Freundes der Schwester des Vereinskollegen der Arbeitskollegin ... ganz sicher bestätigen kann.

Moderne Sage ? Wikipedia

Leider nicht. Ich bin mit den Betroffenen schon seit etlichen Jahren befreundet und erfahre solche Informationen wie gesagt nur unter Verschwiegenheit. Und ich bin von solche Methoden übrigens genauso wenig angetan, wie diejenigen, die mir diese Informationen geben... aber da wird man wohl nichts machen können. (Bei dem einen Unternehmen mit den Empfehlungen bezieht es sich übrigens auf normale Studentenpraktika... traurig, aber wahr...)
 
Student08,

besondere Bedeutung kann diesem Vorgehen aber nicht zugebilligt werden. Als Student, der sich auf dem Markt anbietet und die Nachfrage sichtet, ist diese Vorgehensweise irrelevant, weil sie sich nicht auf dem Markt abspielt, er sieht sie also nicht. Bedeutung hätte das erst, wenn die Arbeitgeberseite auf dem Markt deshalb nicht oder kaum mehr vertretbar wäre. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Das Gegenteil ist der Fall. In der jetzigen und kommenden Zeit des Fachkräftemangels wird von Arbeitgebern einiges in das Recruiting und freiwillige Arbeitgeberleistungen investiert, um das Angebot ihres Unternehmens den "besten Köpfen" (= Personal-Marketingvokabular) schmackhaft zu machen. Das gilt insbesondere für die grossen Konzerne in unserem Land aber nicht nur für diese. Zu diesem Zweck gehen die Firmen auch an Unis und suchen den Kontakt zu Lehrstühlen und Studenten (Zusammenarbeit, Diplomarbeiten, etc.). Auf diesem Wege gibt es Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Wer das nicht tut, muss auch kein schlechtes Gewissen haben, denn die Anzahl so entstandener Kontakte ist nur gering und nicht die "Hauptquelle" der Unternehmen, die besteht immer noch im Sichten von Bewerbungsunterlagen, Bewerbertage, Assessment Center, etc.

Liebe Grüsse
 
Naja, ich würde jetzt nicht sagen (bin Personaler), dass man bestimmte Unis ausschließt oder ausschließlich nimmt. Es ist aber schon so, dass es Unis gibt, die einfach einen besonders guten Ruf genießen. Bei BWL sind das im FH-Bereich Reutlingen (ESB) und an der Uni Mannheim. Und die schaut man sich dann vielleicht genauer an - wobei ein Mannheimer 3,5 sicher nicht besser gesehen wird als ein Marburger 1,2 😉. Was das Fernstudium neben dem Beruf angeht, kommt es - wie hier schon erwähnt - auch auf die Vorbildung an. Fernstudium nebenberuflich kommt einfach immer gut, weil es von Willen zeugt, sowas noch "nebenher" zu machen (deswegen mach ich's ja auch auch 😉).

LG
Bianka
 
ich bin seit 2 Jahren als Diplom Betriebswirt (FH) beschäftigt.
Leider habe ich die falsche fachliche Richtung im diesem ersten Job eingeschlagen. Zusätzlich habe ich schon lange den Wunsch ein Universitätsstudium zu machen, daher interessiere ich mich für den Master in WiWi in Hagen.

Nun stellt sich mir die Frage ob ich ein Fernstudium machen soll oder lieber eine Präsenzuni wähle. Wenn die Frage zum Ansehen der FU Hagen gestellt wird lese ich sehr oft Beruf und Studium gleichzeitig ist mindestens genausoviel "Wert" wie ein Präsenzstudium. Stimmt das auch wenn ich "nur" in Hagen studieren und meinen Job aufgebe, dafür aber mehr Zeit für das Studium habe. Nach dem Studium will ich eh eine ganz andere Fachrichtung einschlagen.


Vielleicht OT aber beschäftigt mich ebenfalls:
Wenn ich zusätzlich zum Master WiWi noch den Bachelor Recht wähle ist das eurer Einschätzung nach auf dem Arbeitsmarkt ein Vorteil? Er würde meine gewünschte Fachrichtung im späteren Beruf sicherlich mit Fachwissen bereichern.


Viele Grüße
Markus
 
Markus,

1. die FernUni ist eine ganz normale Uni, daher würde ich generell sagen, dass sie gleich viel "wert" ist wie eine Präsenzuni (abweichende Meinungen nach oben und unten bestätigen doch nur die Regel)

2. ist doch die viel entscheidendere Frage: was willst du?
Wie du ja bereits gesagt hast, hast du in der Vergangenheit nicht das richtige gewählt. Du solltest jetzt nicht wieder den Fehler begehen, und etwas machen nur weil es dir richtig erscheint. Du solltest das machen, was dir wirklich gefällt.

Natürlich muss es dann auch noch finanziell machbar sein. Wenn du jetzt aufhörst zu arbeiten, wie finanzierst du dich dann? Wenn du genug gespart hast/gönnerhafte Eltern hast o.ä. warum solltest du dann nicht aufhören und dich ganz dem Studium widmen? Wenn du aber dann am Hungertuch nagst solltest du deinen Job wohl besser behalten und das Studium nebenbei machen. Wenn dein Wille stark ist (und dein Hirn fit), schaffst du das fast genauso schnell wie Vollzeitstudenten.
Was den Bachelor of Law angeht: Natürlich denk ich ist jeder Abschluss ein Vorteil aber du solltest erstmal schauen ob du eines auf die Reihe kriegst und danach kannst du immer noch mehr machen.

Edit: Wenn du Vollzeitstudium machen willst, ist eine Präsenzuni meiner Meinung nach die bessere Wahl. Nicht weil die FernUni irgendwie schlechter ist sondern weil ständig allein zu lernen und sich selbst zu motivieren und zu manangen eine ganz schön große Herausforderung ist.
 
Hallo Clairechen,

vielen Dank für deine Antwort, damit hast du mir sehr geholfen!

Die finanzielle Seite kann ich recht flott abhaken da ich dank den 2 Jahren Arbeit genug auf die Seite legen konnte. Eventuelle Lücken könnte ich mit kleinen Studienkrediten auch gut schließen. Das ist schonmal ein Aspekt der mich sehr beruhigt 🙂

Mein damaliger Fehler war mit eine Position aufschwatzen zu lassen (im Personalbereich) die mir nicht liegt und in der man nicht die Handlungsfreiheit bekomme die ich mir vorgestellt hatte. Das will ich nun beim nächsten Mal vermeiden, diesmal solls wirklich was werden was mich fordert und was mir Spass macht. Die grobe Richtung weiß ich soweit, ich werde wohl die Tage mal bei der Studienberatung anrufen um die dazu passenden Fächer zu finden... Finanzen und Consulting interessieren mich sehr.


Viele Grüße
Markus
 
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