Was sind die Ziele des Wiwi-Masters?

Dr Franke Ghostwriter
Was sind die Ziele des Wiwi-Masters?

Ich habe mir gerade mal die PO und das Modulhandbuch für den Wiwi-Master angeschaut und Frage mich nun ernsthaft nach dessen Zielen. 😱

Nach meiner Auffassung dient der Master unter anderem der Vertiefung bestimmter Bereiche, das ist hier - zumindest im BWL-Bereich - kaum möglich, da es zu jedem Fach genau ein C-Modul gibt (Ausnahme Fandel). Damit hätte man ein Sammelsurium von acht Fächer, eine Vertiefung könnte dann nur im Seminar und in der Masterarbeit erfolgen. Ehrlich gesagt, finde ich das ein bischen wenig, vor allem wenn ich mir Master-Programme anderer Uni ansehe. So viele gibt es noch nicht, aber die meisten gehen in die Tiefe, nicht in die Breite. Erschwerend kommt hinzu, dass bei den meisten C-Module zuvor nicht die B-Module belegt worden sind.

Und was ich auch nicht vestehe, ist die Masterarbeit. Für diese gibt es 30 Credits, das ist ok und üblich. 30 Credits ist der normale Wert für ein Semester und 1 Credit sind 30 Stunden Arbeit, 30 Credits entsprechen also 900 Stunden Arbeit. Das ist auch ungefähr das, was ein Arbeitnehmer mit 40-Stunden-Woche in einem halben Jahr arbeitet.

Lt. PO muss die Masterarbeit in 14 Wochen (Vollzeit) geschrieben werden, 900/14 entspricht einer Arbeitsbelastung von ca. 64 Stunden in der Woche. Und wenn ich den Teilzeitstudierenden großzügig die doppelte Zeit einräume, müssten diese 32 Stunden neben ihrem Job an der Masterarbeit sitzen. Wie soll das gehen? Warum hat man hier nicht wie üblich die Masterarbeit für ein halbes Jahr angesetzt?

Ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber in der derzeitigen Form wäre der Wiwi-Master an der Fernuni für mich keine Alternative.
 
Ich finde den Master auch eher schlecht und bin super froh noch in den allerletzten Diplom-Studiengang gekommen zu sein. Die breite Fächerung finde ich nicht ganz ideal, aber auch nicht super schlimm. Allerdings (wie du auch schon sagtest) ist für die meisten C-Module die vorherige Belegung der jeweiligen B-Module notwendig. Da im Bachelor aber nur 6 B-Module, im Master aber 8 C-Module geprüft werden, finde ich das ein bisschen sinnlos. Desweiteren finde ich auch, dass die Inhalte bisher sehr sehr theoretisch klingen, gerade in Finanzwirtschaft enden die Module ja schon mit "-theorie" und auch wenn man sich die Inhalte anschaut, zweifle ich den Bezug, den es da noch zu Praxis geben soll, stark an. Ich würde mich auch freuen, wenn endlich mal Wirtschaftsprüfung/Prüfungswesen als Modul aufgenommen werden würde, ich finde, dass fehlt enorm im Spektrum der FU - vor allem in Kombi mit Controlling/Finanzwirtschaft und Steuern. Weiß zufällig jemand, ob da was geplant ist? :confused
 
Vorallem bin ich gespannt, wie lange es dauern wird, bis die "alten" Diplomunterlagen soweit umgestaltet sind, dass die C-Module wirklich "für sich" stehen. Die meisten waren ja nur die Aufstockung von 12 auf 16 SWS, aufbauend auf die 12 SWS...
 
Die Überlegungen bezüglich der C-Module hatte ich auch schon. Von einer Möglichkeit der Vertiefung einzelner Themen kann man nicht wirklich sprechen.
Aber ich glabe auch, dass die Anzahl der Module in den nächsten Semestern zunehmen wird. Immerhin gibt es die Möglichkeit des Masterstudiums erst im zweiten Semester und wenn die FernUni für Masterstudenten attraktiv bleiben will, wird sie etwas unternehmen müssen. Das hoffe ich jedenfalls. Zwar muss ich erstmal meinen Bachelor über die Bühne kriegen, aber wenn ich anschließend noch Lust haben sollte, weiter zu studieren, dann soll's wenigstens auch attraktiv sein.
 
Vorallem bin ich gespannt, wie lange es dauern wird, bis die "alten" Diplomunterlagen soweit umgestaltet sind, dass die C-Module wirklich "für sich" stehen. Die meisten waren ja nur die Aufstockung von 12 auf 16 SWS, aufbauend auf die 12 SWS...

Dass sich da grundlegend etwas ändert, glaube ich nicht... die Master-Studenten müssen zumindest schon mal ein gewisses Wissen über ihren vorherigen Bachelor/Diplom haben, also bei null anfangen wird da nichts (und den Rest evtl. nachlernen/belegen 😕). Teilweise bearbeiten die Master-Module ja Spezialgebiete - die ohne Grundlagen vielleicht schwierig sind, das ist richtig. Aber in den Bachelor kann man solche Themen auch nicht packen. Ich denke aber auch, dass es in Zukunft mehr Module geben wird, so dass es auch pro Lehrstuhl zwei Master-Module gibt. Und man hat doch bei einigen Fächern eher auch das/die Bachelor-Module belegt (wenn man von der FeU kommt) bzw. zumindest seinen Schwerpunkt da gesetzt, wo man die MAsterarbeit schreibt🙂?

Aber zurück zur ursprünglichen Diskussien zur generellen Ausrichtung des Masters - in der Info zum Master kann man u.a. lesen "...Das breit gefächerte Angebot volks- und betriebswirtschaftlicher sowie quantitativer Module spiegelt den Methodenpluralismus in der deutschsprachigen Ökonomie wider..."
Ich lese daraus - und auch aus dem verliehenen Grad "Master of Science (Business Administration and Economics) - auch in gewisser Weise schon heraus, dass das ganze eher auf Breite angelegt ist. Ob das nun gut oder schlecht ist - muss wohl mal wieder jeder für sich selbst entscheiden :ka:. Ziel soll ja für die Master-Absolventen wenn ich das richtig verstehe v.a. auch die akademische Laufbahn sein, der Master soll nicht der "Regel-Abschluss" sein. Die für teures Geld angebotenen "Weiterbildungs-Master" (MBA) sind fachlich meist ziemlich eng - Voraussetzung ist nicht unbedingt ein fachverwandtes Studium, siehe MBA als Karriereweg für Ingenieure 😉 - und sollen für eine berufliche Tätigkeit nützlich sein.
 
Ich hatte das auch schon an anderer Stelle geschrieben: Die Kombination Bachelor und Master ist umfangreicher als das D2, man kann sich hier bis zu 3 Schwerpunktfächer, die vergleichbar zu den alten 16 SWS sind, zusammenbauen. Wenn der D2er z.B. WI als 16er und OR und Finanzierung als 12er hat, hat der B+M OR, WI und Finanzierung als 18er!
Richtig ist, dass man sich auf höherem Niveau nicht mehr vertiefen kann (also ein 24-SWS Fach), das bedeutet aber nur, dass der D2er in einigen Fächern weniger gemacht hat, aber nicht, dass er in seinem "Spezialfach" mehr gemacht hat.
 
Ich hatte das auch schon an anderer Stelle geschrieben: Die Kombination Bachelor und Master ist umfangreicher als das D2, man kann sich hier bis zu 3 Schwerpunktfächer, die vergleichbar zu den alten 16 SWS sind, zusammenbauen. Wenn der D2er z.B. WI als 16er und OR und Finanzierung als 12er hat, hat der B+M OR, WI und Finanzierung als 18er!

Bei der Kombination Bachelor/Master fehlen AVWL und ABWL, daher glaube ich nicht, dass das umfangreicher ist, als das Diplom II, es werden nur andere Kurse belegt. Und ich müsste z.B. wenn ich ein Schwerpunktfach mit 16 SSW im DII mache genau die selben Kurse belegen und genau dieselben Klausuren schreiben wie die BA/MA mit 18 SWS. Ich glaube, die beiden Studiengänge sind nur bedingt vergleichbar, aber vom Arbeitsaufwand gleich.

Richtig ist, dass man sich auf höherem Niveau nicht mehr vertiefen kann (also ein 24-SWS Fach), das bedeutet aber nur, dass der D2er in einigen Fächern weniger gemacht hat, aber nicht, dass er in seinem "Spezialfach" mehr gemacht hat.

Da unterschätzt Du die BWL aber gewaltig! Ich bin durchaus der Meinung, dass die einzelnen Fächer weiter vertieft werden könnben, sieh Dir doch nur mal an, wieviele unterschiedliche Seminarthemen es in jedem Fach gibt, die wären alle gut für eine weitere Vertiefung.
 
Ich glaube, die beiden Studiengänge sind nur bedingt vergleichbar, aber vom Arbeitsaufwand gleich.
B+M haben einen Umfang von 300 CR in 10 Semestern, D2 einen von 240 in 8-9 Semestern. B+M ist also umfangreicher. Ich erweitere meinen "D2" derzeit und muss noch 60 CR machen, um M Sc zu werden.


Da unterschätzt Du die BWL aber gewaltig! Ich bin durchaus der Meinung, dass die einzelnen Fächer weiter vertieft werden könnben, sieh Dir doch nur mal an, wieviele unterschiedliche Seminarthemen es in jedem Fach gibt, die wären alle gut für eine weitere Vertiefung.
Theoretisch kann man natürlich vertiefen, praktisch hast Du derzeit aber nicht die Möglichkeit in einem Fach 24 SWS zu machen, die man einbringen kann.
 
B+M haben einen Umfang von 300 CR in 10 Semestern, D2 einen von 240 in 8-9 Semestern. B+M ist also umfangreicher. Ich erweitere meinen "D2" derzeit und muss noch 60 CR machen, um M Sc zu werden.

OK, wenn Du das DII in CP umrechnest hast Du recht, aber 240 CP in acht Semestern sind doch auch BA/MA-äquivalent.

Ich Frage mich nur gerade, warum es in den Mathematik-BA/MAs, die ich begutachte für 6 SWS nur 9 CP gibt und nicht 10 wie in BWL, obwohl der Aufwand - jedenfalls nach meinem persönlichen Empfinden - größer ist. Wahrscheinlich vergleiche ich gerade Äpfel mit Birnen...
 
Dadurch, dass ABWL und AVWL im BSc/MSc durch mehr B/C-Wahlmodule ersetzt werden, hat man auch in gewisser Weise eine stärkere "Schwerpunktbildung" 😉.

Außerdem: Man könnte zumindest bei Prof. Fandel und Prof. Rödder jeweils ein 24-SWS-Fach machen, die bieten nämlich beide bereits zwei Bachelor- und zwei Mastermodule 🙂.
 
Ich stimme meinen Vorgängern auch voll und ganz zu. Den Aufbau des Bachelors, insbedondere mit dem neuen Modul "Einführung" finde ich ziemlich gut. Ich finde nur, dass man nicht hätte Gesellschaftsrecht im Recht-Modul streichen dürfen.

Was den Master angeht, ist es auch meiner Meinung nach so, dass - wie WIR wissen - die C-Module größtenteils auf den B-Modulen aufbauen (z.B. Bank- und Finanzwirts. Modelle; Steuerplanung; Internationales Management; Investitionstheorie (II !!!) und Unternehmensbewertung; Strategisches Marketing etc.). Das Verhältnis von 6 B-Modulen zu 8 C-Modulen stimmt einfach nicht. Damit man 8 C-Module bearbeiten kann, müßte auf jeden Fall vorher noch weitere B-Module bearbeiten.

Die ursprungliche Planung (s. Anhang 17 Seite 22 https://www.fernuni-hagen.de/FBWIWI/download/qualitaetspakt_Anhang.pdf) war da schon sehr viel sinnvoller.

Wozu haben wir eigentlich eine ASTA, wenn sich ehe niemand um solche Sachen kümmert?

Grüße

Ali
 
Die ursprungliche Planung (s. Anhang 17 Seite 22 https://www.fernuni-hagen.de/FBWIWI/download/qualitaetspakt_Anhang.pdf) war da schon sehr viel sinnvoller.

Wozu haben wir eigentlich eine ASTA, wenn sich ehe niemand um solche Sachen kümmert?

Die BA/MA-Studiengänge werden von einer Akkreditierungsagentur akkreditiert, da hat der AStA keine Aktien drin. Ich bin für eine solche Agentur für Mathematik-Studiengänge tätig und dort ist es so, dass ein Bachelormodul kein Mastermodul sein darf (und umgekehrt). In Mathe wird da schon mal eine Ausnahme gemacht, wenn es eine nachvollziehbare Begründung gibt, aber wenn die Wiwis das strenger sehen, dann darf im Master-Studiengang kein B-Modul studiert werden, sei es noch so sinnvoll.
 
Die BA/MA-Studiengänge werden von einer Akkreditierungsagentur akkreditiert, da hat der AStA keine Aktien drin. Ich bin für eine solche Agentur für Mathematik-Studiengänge tätig und dort ist es so, dass ein Bachelormodul kein Mastermodul sein darf (und umgekehrt). In Mathe wird da schon mal eine Ausnahme gemacht, wenn es eine nachvollziehbare Begründung gibt, aber wenn die Wiwis das strenger sehen, dann darf im Master-Studiengang kein B-Modul studiert werden, sei es noch so sinnvoll.

Nun gut, das mit den B-Modulen wußte ich nicht...

Aber trotzdem ist das jetzige Master-Angebot selbst mit dem Hagener Bachelor nur beschränkt komplementär. Es wird sich hier sicherlich noch einiges ändern, spätestens wenn die Nachfrage zurück bleibt.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich damals direkt für D II entschieden und die BK's gemacht habe. Wer weiß, ob es künftig wirklich noch gehen wird, dass man D I auf D II aufstockt, oder ob man dann den Master machen muss.
 
Wer weiß, ob es künftig wirklich noch gehen wird, dass man D I auf D II aufstockt, oder ob man dann den Master machen muss.


Das geht, laut Pruefungsamt auch weiterhin. Wenn man schon die grosse DA hat. Auch kann man hinterher immer noch das andere Fach machen, Bwl oder Vwl, je nachdem was man schon hat. Alles weiterhin erlaubt bis 2019
 
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