Wechsel von Universität zur Fernuni

C

claudsen

Dr Franke Ghostwriter
ich bin momentan noch auf der Uni immatrikuliert und überlege gerade, ob ich auf die Fernuni wechseln soll. Hat das jemand schon durchgemacht?
Mir fehlt noch Makroökonomik, dann hätte ich mein Vordiplom, würde also an der Fernuni direkt mit dem Hauptstudium beginnen, falls ich die Scheine angerechnet bekomme. Wie mache ich das genau?
Und wie sind eure Erfahrungen mit dem Hauptstudium so? Hat man dann garkeine Vorlesungen sondern kann wirklich immer von zu Hause lernen?
Bin halt noch ein wenig unsicher, was meinen Wechsel betrifft, da ich ja schon länger studiere und mich mit dem Hauptstudium beeilen will (Vordiplom war sehr mühsam). Ich danke euch schon mal im voraus für eure Antworten.
Liebe Grüße
 
Habe selber von einer Präsenzuni an die Fernuni gewechselt und das nie bereut!

Konnte mich ganz normal einschreiben und habe anschließend einen Brief an das Prüfungsamt geschrieben mit der Bitte, meine bestandenen Klausuren anzurechnen. Beifügen muss man die Leistungsbescheinigungen sowie eine Aufstellung, welche Inhalte in den Fächern gelehrt wurden. Habe dann innerhalb von einer knappen Woche Bescheid bekommen, dass die Fächer angerechnet wurden. Dabei war dann auch eine Bescheinigung darüber.

Über das Hauptstudium kann ich Dir leider nicht viel sagen, da ich dieses Semester erst damit begonnen habe.

Muss aber sagen, dass ich das Studium an der Fernuni doch um einiges effizienter finde als das Studium an anderen Unis. Generell musst Du Einsendearbeiten bearbeiten, um die Klausurzulassung zu erhalten. So ist man schon früh "gezwungen", sich mit dem Stoff gründlich auseinander zu setzen.

Präsenzveranstaltungen gibt es nicht viele. Zu den Seminaren muss man im Regelfall hin, außer man ist inhaftiert oder so schwer behindert, dass einem das Kommen nicht möglich ist. Auch bieten einige Lehrstühle Kolloquien an, die aber freiwillig sind. Zudem kommen noch Mentorenveranstaltungen in den Studienzentren, die einem schon weiterhelfen können, wo es aber auch keine Pflicht ist, hinzukommen.

Denke, dass ich an der Präsenzuni länger für mein Studium brauchen würde, als an der Fernuni. Wobei ich (das ist aber nur mein persönlicher Eindruck) das Studienpensum an der FU schwerer und ausführlicher finde als an den anderen beiden Unis, wo ich studiert habe.

Nur die Zeit, die man investiert, bringt einem auch wirklich was, da beim Durcharbeiten der Kurseinheiten wirklich auch das gelernt wird, was man wirklich braucht, während (so war es jedenfalls bei mir) an der Uni sonst auch viel Ziet für Dinge investiert wird, die nicht prüfungsrelevant sind, weil man entweder nicht alles in der Vl mitbekommen hat oder einfach nicht da war und so "zusammen suchen" muss, was man verpasst hat.
Hoffe, Du verstehst, was ich damit meine!🙄 😀

Liebe Grüße

Ina
 
Ich habe auch früher an einer Präsenzuni (BWL) studiert und habe mein Studium ziemlich in den Sand gesetzt, einfach aus Faulheit. Zwischenzeitlich war ich an der Fern-FH Hamburg (die Teilzeitstudiendauer in Hagen hat mich damals abgeschreckt) daher kann ich es etwas beurteilen.

Zunächst mal zum Niveau:

Es ist zwar schon lange her, aber ich sehe das Niveau auf gleicher Höhe wie an der Präsenzuni (Regensburg), evtl einen Tick höher. Das Niveau der FH war etwas niedriger.

Anerkennung:

Die Leute im Prüfungsamt sind da sehr cool. Ich habe mir für Hamburg nix anerkennen lassen, da das alles schon lang her war. Ich hab dann dort 2 Semester studiert, habs dann berufsbedingt unterbrochen und als ich jetzt wieder angefangen hab, wurden mir 3 Bereiche anerkannt ohne Problem. Hätte gar nicht mit soviel gerechnet. Mit Vordiplom sollte es eigentlich sogar noch einfacher sein.

Arbeitsweise:

Mir kommt die Arbeitsweise absolut entgegen. Die fixen Zeiten an der Uni waren für mich ein graus. Da mal n Kurs, dann 2 Stunden nix, dann wieder ne Vorlesung. Da ist man schneller wieder daheim, als man schaut. Und um das Aufzuarbeiten bleiben dir dann nur die evtl falschen Mitschriften eines Mitstudenten. Hier in Hagen hast du (meist) super Skripten in denen der Stoff gut und auf die Klausur Zielführend aufgebaut ist. Und wo das nicht weiterhilft gibt es dann oft noch gute Fremdskripten.

Durch die EAs hast du auch den Druck am Ball zu bleiben. Nicht wie an der UNi wo du dann vor der Scheinprüfung merkst, du solltest mal langsam das arbeiten anfangen. Auf die Weise kannst du viel mehr erreichen. Ich bin nebenberuflich eingeschrieben, hab letzes Semester 3 Klausuren geschrieben. So viele schreibe ich jetzt noch einmal, dann habe ich mein VD nach 2 Semestern. Da ich aber durchaus noch mehr machen kann, dank dem leichten Druck nehm ich jetzt ein Hauptstudiumsfach auch gleich noch mit.

Wem das ganze nicht reicht und Hilfe beim einen oder anderen Stoff braucht, dem bleiben die Veranstaltungen in den Studienzentren.

Informationen:

DAs ist im Vergleich zur Präsenzuni das Paradies. An der Uni gehts nur darum Infos über Mundpropaganda zu bekommen. Ein wenig haben mir damals die Fachschaften geholfen aber von der Uni oder den Lehrstühlen? Null. Hier wirst du erschlagen mit Informationen, Übungsaufgaben, alten Klausuren (außer Recht :wut🙂. Auf die Weise weißt du genau was dich erwartet wenn du in ne Prüfung gehst.


Im Großen und Ganzen ist die FernUni für mich Ideal. Natürlich gibt es immer solche und solche. Natürlich fehlt der tägliche Kontakt mit Mitstudenten, aber für die Lehre finde ich es genial
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Jetzt kann ich mir ein besseres Bild über die Fernuni machen. Ich habe letztes Semester Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler 1+2 geschrieben, da Mathe auf meiner Uni sehr schwer ist. Ich war vom Aufbau total begeistert, denn die Uni gibt sich wirklich viel Mühe mit den Skripten und Angeboten.
Gibt es eigentich zu jeder Veranstaltung auch Repetitorien(wie in Mathe)oder Online Vorlesungen?
Und wieviele Semester sind für das Hauptstudium geplant?
Das mit den Einsendearbeiten finde ich klasse, denn dadurch bist du ja immer gezwungen sich rechtzeitig mit dem Stoff zu befassen, was man an der normalen Uni natürlich nicht hat(deshalb brauche ich den nötigen Druck). Ich danke Euch für die nette Hilfe.
 
Gibt es eigentich zu jeder Veranstaltung auch Repetitorien(wie in Mathe)oder Online Vorlesungen?

Es gibt einige Lehrstühle, die Videostreamings zu einzelnen Themen ihrer Kurse anbieten, z.B. hier: https://www.fernuni-hagen.de/BWLOR/multimedia/videostreaming.php

Und wieviele Semester sind für das Hauptstudium geplant?

Das kommt ganz darauf an, welches Diplom du wählst, 1 oder 2. Infos findest du hier auf den Seiten des Fachbereichs Wiwi: https://www.fernuni-hagen.de/FBWIWI/
 
Bei den Online-Angeboten ist es ziemlich unterschiedlich. In BWL II zum Beispiel gibt es weit über 10 Klausuren mit Lösungen im Netz, Klausurbesprechungen der letzen beiden, wo sämtlich Lösungen besprochen werden und sogar eine Kompaktveranstaltung bei der in nem Tag der ganze Stoff mal durchgesprochen wird. Also Ideal.

Das genaue Gegenteil ist Recht, speziell Recht II bei dem nur ein paar Klausuren im Netz sind und die auch ohne Lösungen und das war es dann schon an Angebot. Selbst für die eigenen Klausuren bekommt man keine Lösungen. Da hilft dann nur ein Fremdskript. Leider geht die FU dagegen jetzt vor, wenn die Klausuren in denen abgedruckt wird. Ist ok, wenn die FU das veröffentlicht aber in Recht z.B. wär es bescheiden. So hören jetzt einige Verleger auf. Leider.

Was das Hauptstudium betrifft plane ich das Diplom I auf 2 1/2 Semester durchzuziehen (ziehe ABWL vor) und in einem weiteren D II. Ob ich das schaffe ist aber eine andere Frage. Das ist halt der Vorteil der FU. hier bist du nicht darauf angewiesen, was die FU plant, da es keine überschneidende Vorlesungstermine gibt. rein theoretisch könntest du alle Hauptstudiumsklausuren nach einem Semester schreiben (gibt nur ein paar wenige Kurse die es nur im Sommer oder nur im Winter gibt). Nur die DA und die Seminare bekommt man wohl nicht nur mit dem VD.
 
claudsen!
Falls dich noch eine Antwort interessiert: ich habe auch nach dem BWL-Vordiplom von einer Präsenzuni an die Fernuni gewechselt. Ausschlaggebend war bei mir eigentlich, dass ich in Teilzeit arbeite und in Teilzeit studiere und dass sich meine festen Arbeitszeiten wohl kaum mit den festen Terminen eines Hauptstudiums hätten kombinieren lassen (im Grundstudium habe ich das immer noch irgendwie hinbekommen).
Ich bin mit dieser Lösung auch sehr zufrieden. Die zeitliche Flexibilität im Studium ist sehr angenehm, andererseits muss man aber auch eine ausreichende Selbstdisziplin haben. Man kann mal zeitlich was hin und her schieben, aber dadurch wird die Arbeit nicht weniger! Die Einsendeaufgaben machen einem natürlich etwas Druck, aber ich finde, man braucht auch eine ordentliche Selbstbeherrschung und muss sich eben manchmal auch an den Schreibtisch zwingen, wenn man eigentlich lieber was anderes machen würde.
Ich hoffe, meine Einschätzung konnte dir auch noch ein bisschen helfen.
Viele Grüße
Ina
 
Einsendeaufgaben machen einem natürlich etwas Druck, aber ich finde, man braucht auch eine ordentliche Selbstbeherrschung und muss sich eben manchmal auch an den Schreibtisch zwingen, wenn man eigentlich lieber was anderes machen würde.

Das kommt wirklich auf jeden selber an. Ich hätte damals an der Präsenzuni wesentlich mehr Selbstdisziplin gebraucht, als hier ... Gut, ein wenig liegt wohl doch am Alter 23 oder 35 ist halt doch schon ein ganz schöner Unterschied
 
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