Wie bereitet Ihr euch auf die Prüfung vor?

Dr Franke Ghostwriter
wie geht ihr an das Thema ran.?
Schon klar, Skripte durcharbeiten und dann?
Macht Ihr auch die ganz alten Klausuren durch ?
Finde die sind schon schwieriger. Vom Stil mal ganz abgesehen.

gruß
ela
 
Hmmm, ich finde 199 Euronen für einen Online-Kurs ziemlich abgeschmackt und meine "Nase" sagt "Abzocke". `Nen "Hunni" fände ich in Ordnung.

Man überlege bitte: Wenn über die nächsten Jahre, solange der Kurs läuft, nur 1000 Studi´s diesen Kurs buchen, ist ein Umsatz von knapp 200.000 Euronen gemacht worden. O.K., nach Abzug der Eurorettungsfond-Steuer sprich Umsatzsteuer sind es nur etwas über 160 Mille in die Kassen der Beteiligten, klar Einkommens-Lohnsteuer nochmal weniger.

Ich habe mir gerade eine Wohnung für 160.000 € gekauft, bar bezahlt, es sind meine Ersparnisse (okidoki - kleines Erbe) der letzten 15 Jahre und ich habe schon einen Abschluss als Bauing. und durchgehend als Bauleiter gearbeitet

Vieleicht sollte ich nach Abschluss des Studiums an der FU Online-Kurse geben und mein Internet-Portal gründen. Motto: "Angstklausuren an der FU. Schreckliche Monster warten auf SIE. Mein "Super-Dreistahl-Psy-Hackeprofskopfab-Schwert" hilft IHNEN ganz persönlich zu bestehen. Ich versprech´s auch. Hunnertneunundneunzech eh- NUR!!!"

Dreist!!!!!
 
Chriss,

deine ökonomische Analyse ist ja vollkommen richtig, nur ein Anbieter von Online Kursen (als „Einzelkämpfer“ oder mit minimalem Personal) kalkuliert nicht so.

Die Analyse-Tools, die uns in einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium vermittelt werden, sind theoretischer Natur auf einem hohen Abstraktionsniveau. Und, die BWL, aber auch die VWL sind immer noch sehr auf eine Wirtschaft mit "materieller"- Produktion ausgerichtet, Dienstleistung (und Online-Kurs-Gestalten ist größtenteils zumindest eine solche) ist bislang noch sehr unterrepräsentiert.

Ein Dienstleister als "Einzelkämpfer" kalkuliert eben anders als der VW-Konzern, der ein neues Fahrzeug anbieten will. Ein Dienstleister, nehmen wir unseren Onlinekurs-Gestalter, kann sein Gehalt mit 10 Tsd. GE festsetzen, einen Firmenwagen aus Stuttgart-Zuffenhausen nutzen und mit einem super tollen Portalanbieter mit HD-fähigem Filmstudium zusammenarbeiten.
Wenn es nicht anders geht, kann er notfalls aber auch mit "knapp über Hartz IV" auskommen, eine bei der E-Bucht ersteigerte gebrauchte Kamera benutzen und den Kurs in seinem 20 qm - Appartement aufnehmen.

Inhaltlich, didaktisch usw. können beide Kurse gleich gut sein sprich für mich als "Haushalt" denselben "Nutzen" stiften. Wie groß sind den jetzt die Stückkosten für einen Kurs bzw. um mir den gewünschten Nutzen zu stiften?
Zu welchem Preis wird er diesen Kurs denn dann auf dem (recht kleinem) Markt anbieten? Konkurrenz gibt es ja quasi nicht (außer selber alte Klausuren rechnen).

Er wird wie viele andere Kleinunternehmer den Preis aus dem Bauch heraus mit "möglichst hoch" ansetzen, denn er will ja nicht von 360 GE im Monat leben, sondern doch von verständlicherweise gerne mehr.
Da macht er sich wenig Gedanken über Grenzerlöse, Grenzkosten usw., klar ist ihm nur, es gibt einen Maximalpreis, irgendwo, denn die nachfragenden „Haushalte“ haben Bammel vor der Makro-Klausur, sind meistens noch voll berufstätig oder „Familien-Manager“ und begrüßen es, wenn man komplexe Lehrinhalte mundgerecht serviert bekommt. Da greift die klassische Preistheorie nicht so ganz.

Auch Opportunitäts-Überlegungen spielen für unseren Kurs-Produzenten nur eine marginale Rolle: Er ist Fachmann für Didaktik und vermittelt Wissen an Wirtschafts-Studenten, das ist das, was er kann und mag, er hat sich vor Jahren dafür entschieden.

Für ihn entscheidend ist nur, ob er lieber Lehrfibeln verlegt, Kurse im R hoch 3 (Seminarraum) oder im R hoch 2 (Bildschirm) gibt oder alles zusammen. Im vieleicht geerbten 20 qm – Appartement mit gebrauchter Kamera werden halt zwecks Produktion der Dienstleistung „Durch-die-Makro-Klausur-bringen“ keine enormen Investitionen getätigt. Andere Opportunitäts-Analysen kann er mangels Alternativen sinnvoll gar nicht betreiben, z.B. eine Umorientierung am Arbeitsmarkt wäre schwierig (hier spielen ja nicht nur ökonomische Faktoren eine Rolle) und große Volumina an Finanzmitteln bewegt er wie gesagt eben nicht . Er setzt hauptsächlich seine Arbeit ein.

Also, zusammenfassend gesagt, bei manchen ökonomischen Sachverhalten greifen bestimmte ökonomische Theorien nicht. Diese Theorien sind eben nur Modelle (genau so wie mein Online-Kursmacher ein Modell ist) und modellieren eben nur bestimmte Sachverhalte der Realität.

Ebenfalls liebe Grüße
Martin
 
Eine echt "geile" Diskussion, die ihr da vom Zaun gebrochen habt. Somit hat Axel mindestens bewirkt, dass ihr euch mit praktisch funktionierender Volkswirtschaft auseinandersetzt... 🙂
Allerdings befremdet mich ein wenig, dass diverse angehende Ökonomen in diesem Forum sich über seine Preisgestaltung mokieren. Wenn man mal eine ganz einfache Milchmädchenrechnung anstellt, dann kommt man pro Stunde des Kurses auf Kosten von knapp 8 Euro. Geht man davon aus, dass man sich zur Vertiefung die einzelnen Module zweimal anschaut, ist man pro Stunde noch bei 4 Euro. Eine dreiviertel Stunde Nachhilfeunterricht kosten heute bei einem guten Nachhilfelehrer ca. 12 Euro. Betrachtet man die Qualität des online-Kurses (Schritt-für-Schritt-Erklärung, Mathegrundlagen die permanent erklärt werden, Übungsaufgaben uws.) halte ich das Preis-Leistungsverhältnis für absolut ok.
Viel Spaß beim Lernen und viel Erfolg für die Klausur wünscht euch
Sabine
 
Coco,

ja, ich habe nochmal darüber nachgedacht. Vieleicht war meine Wortwahl in meinem ersten Beitrag ein wenig überzogen. Vor zwei Wochen habe ich mir einen neuen Mantel einer bekannten Edelmarke gegönnt - zwar im Outlet - aber immer noch für einen "stolzen Preis". Produziert wurde der Mantel wohl in Thailand und wenn ich mal die Lohnkosten, Materialkosten sowie die sonstigen zur Herstellung und Distribution diese Mantels anfallenden Kosten addiere und mir dann nochmal das Preisschild vor Augen halte.....es bleibt bei der Firma jedenfalls eine "Menge hängen".

Jeder und eben auch angehende Ökonomen haben unterschiedlich Ansichten darüber, was für sie "teuer" ist. Ich bin bislang außer Literatur ohne käufliche Hilfsmittel durch das Studium gekommen und hielt daher erstmal 200€ für eine "stolze" Summe.Aber jemand, dem dieser Kurs zum Bestehen der Klausur im dritten Versuch geholfen hat, wird sicherlich diese 200€ als seine beste Investition im Leben betrachten.

Viele Grüße

Martin
 
Mt einigem schmunzeln habe ich die Diskussion hier gelesen. 🙂 Ist schon lustig, was sich da entwickelt hat - vor allem weil Chrissi das Thema qualifiziert aufgegriffen hat.

Aber zur eigentlichen Frage ("Prüfungsvorbereitung" - falls das inzwischen jemand vergessen hat): Ich habe mir jetzt die 2 Lern-CD's von der FU Hagen (Makro I, II) hervorgekramt und gehe sie zur Wiederholung durch. Sie enthalten (denke ich) den gesamten Text des Skriptums plus interaktive Beispiele und "Mini-Vorlesungen" zu einigen der wichtigsten Themen.

Ich finde das funktioniert zum repetieren ganz gut. Einige Zusammenhänge versteh ich jetzt besser.
 
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