Wie bringt Ihr Eure Kinder tagsüber unter?

Dr Franke Ghostwriter
Quasi das fortführende Thema 🙄

Wenn Ihr in den Beruf einsteigt oder wiedereinsteigt - was macht Ihr mit den Kindern? Kindergarten, Kinderkrippe, Tagesmutter, Oma o.ä.? Und wieviel Geld lasst Ihr dort bzw. wärt Ihr bereit zu zahlen?

Mache mir momentan darüber einen totalen Kopf - ohne Unterbringung kein Job und kein Job ohne Unterbringung 😱

Lieben Gruß!
 
Leonie,

ich habe nur ein Kind, Tochter, und die ist nun schon auch 11 Jahre alt und kann nach der Schule alleine bleiben oder sich verabreden oder so, bis der erste von uns nach Hause kommt. Ich hatte damals zuerst eine Tagesmutter, bis ich einen Krippenplatz hatte, die ja bekanntlich rar sind. Also hat meine Tochter das Komplettprogramm Krippe-Kindergarten-Hort genossen, im letzten Hortjahr, als sie in der 4. Klasse war, hatte sie aber echt keine Lust mehr und hatte die Nase voll davon, und da ist sie schon oft nach der Schule alleine nach Hause gegangen.
Vorteile sind natürlich, dass die Kinder ganz früh lernen, sich in der Gruppe einzuordnen aber auch zu behaupten, dass es auch noch andere Menschen gibt, die die gleichen oder auch Bedürfnisse haben, das soziale Miteinander, dass sich so ein Tisch nicht von alleine aufdeckt und abdeckt.... Klar sein muß einem allerdings, dann man u.U. nicht der/die erste ist, der die ersten Worte/Schritte/Entwicklungen im Allgemeinen sieht. Ein weiterer Vorteil ist, gerade mit Einzelkind, die haben dann den ganzen Tag schon gespielt, man muß dann nach der Arbeit nicht mehr das Spielplatz-Theater durchziehen oder sich mit Leuten verabreden, die auch Kinder haben. Meine Tochter hatte mE nur Vorteile dadurch bis zum Schulalter. Und jetzt kommt ein fetter Nachteil: die Kinder müssen im Hort ja auch die Hausaufgaben machen, die zwar formal betreut werden, aber richtig Hilfe bekommen die Kinder dort nicht. Die angesetzte Zeit war 1 Stunde. Also ging es nur darum, möglichst in der vorgegebenen Zeit die Hausaufgaben fertig zu haben, also sehr huschig. Wir haben die dann abends nachgeschaut, aber wenn es katastrophal war, mußte sie das dann neu machen. So abends um halb sieben/sieben war ihre Aufnahmekapazität dann auch begrenzt und ihre Lust sowieso. Ausserdem, und das rächst sich jetzt auf dem Gymnasium ganz fürchterlich, hat sie dadurch nie gelernt, wie man lernt und sich sinnvoll mit Dingen auseinander setzt.
Was ich bezahlen würde? Selbst wenn ich minus machen würde, würde ich es genauso wieder machen. Viele Frauen argumentieren: "das ist mein Verdienst-das bezahle ich für die Kinderbetreuung- da habe ich ja fast nichts übrig- warum soll ich dann arbeiten" 😱 HALLO????? *aufschüttel* So eine Denkweise ist mir fremd...... Aber mir ist schon klar, das nicht jeder meine eher radikale Einstellung teilt 😀 Ich hätte mich nie mit einem "du kannst ja halbtags ein wenig mitarbeiten Schatz" oder "ach, sie ist ja noch so klein" ODER "warum hast du dann eigentlich ein Kind" abspeisen lassen, nicht von der Gesellschaft, und privat sowieso nicht.
 
Leonie

"ohne Job keine Kindertagesbetreuung" trifft bei uns auf die Situation mit Tagesmüttern tatsächlich zu. Bei KiTas sieht's da ein bischen besser aus. Das kommt aber wohl auf die Stadt/Region an. Ebenso unterscheiden sich die Kosten je nach Stadt/Region sehr stark. Informationen kann die zum Beispiel ein Tageselternverein oder die zuständige Behörder bei der Stadt/Gemeinde geben.

Wir haben unsere 2jährige vor einem Jahr in einer KiTa untergebracht und sind sehr zufrieden! Klar nerven oft die vielen Elternabende und obwohl die Erzieherinnen es mit den Kindern voll drauf haben, ist in Kommunikation mit uns Eltern schwierig... aber die Probleme hat man mit Tagesmüttern bestimmt auch.

Ich würde eine Kita inzwischen auf jeden Fall einer Tagesmutter vorziehen.

Ich finde, die Entwicklung der Kinder kann man trotz Unterbringung mit verfolgen. Unsere KiTa endet um 16Uhr und wir machen danach viel mit anderen Eltern (Bauernhofbesuch, Schwimmbad, Spielplatz, Pizza backen...), die Zeit mit Kind wird dann so richtig genossen. Ich versuche aber jetzt auch mein Kind immer mehr in die "Hausarbeit" mit einzubeziehen, damit sie lernt dass solche Sachen auch zu Hause anfallen. Und sie hat viel Spass dabei.

Grosseltern haben einen entscheidenden Nachteil: sie werden Älter und von heute auf morgen kann es sein, dass die Betreuung "zu viel" wird.
Also Grosseltern sind ganz sinnvoll zur Ergänzung und in Notfällen, aber nach meiner Erfahrung sollte man davon möglichst nicht abhängig sein.

Aber so wie es Kirsten beschreibt, werden wir mit dieser Frage immer wieder auf's Neue konfrontiert. Bei uns steht jetzt die Entscheidung mit Kindergarten an. Der von mir favorisierte KiGa ist nur halbtags... wie also zusätzliche Stunden abdecken?
Ich denke aber ich werde bei meiner Entscheidung bleiben, alles andere wird sich hoffentlich lösen lassen (evtl. Babysitter, "Betreuungsgemeinschaften" mit anderen Eltern...)

Auch bei den Kosten gebe ich Kirsten recht. Für mich zählt: dass es meinem Kind in der Unterbringung gut geht, dass ich mich mit der Situation wohl fühle, gute Zukunftsaussichten habe... das alles lässt sich nicht in Zahlen ausdrücken.
 
Mal so nebenbei: Wie hoch könnten sich denn die Kosten belaufen für einen Platz in der Kita oder mit einer Tagesmutter? Ich kann mir nämlich davon grad überhaupt kein Bild machen 😱
 
Tja, das kann wirklich sehr unterschiedlich sein. Infos gibts am besten bei der Stadt oder Tageselternverein. In München ist das sicher teurer.
Hier in Tübingen (südl. von Stuttgart) kostet eine Betreuung durch Tageseltern einen Stundensatz von 3-5 Euro pro Stunde, ja nach Betreuungsaufwang (je mehr Stunden desto geringer der Stundensatz). Dies ist aber nur eine Richtlinie des Vereins und muss jeweils mit den Tageseltern ausgehandelt werden.

Wir bezahlen für unsere Kita 165 Euro pro Monat. Dies ist aber eine der günstigsten. Die Teuerste liegt bei 300 Euro (glaube ich). Dies sind "private" Kitas, die Gebühren bei den Städtischen kenn ich nicht genau, sie liegen aber galube ich irgendwo dazwischen.

Bei Hort, KiGa etc. bin ich überfragt.
 
Bei mir ist es ja nun schon eine Weile her, aber Tagesmutter war auch so zwischen 3-5 Euro, Windeln und Gläser mitbringen. Hort war nicht so teuer, 140 Euro incl Vollverpflegung, ist aber öffentlicher Dienst und subventioniert und nicht gehaltabhängig, von daher nicht vergleichbar, genauso Kiga, die Gebühren sind ja sicherlich sonst davon abhängig, was man verdient, und ich denke auch, München an sich ist ja schon teuer.
 
Danke für die Infos.

Was für Erfahrungen habt ihr eigentlich mit dem AG gemacht. Hab mal irgendwo gehört, daß die Firmen steuerlich gefördert werden, wenn sie einem die Tagesmutter oder die Kita finanzieren. Habt ihr die Erfahrung auch gemacht :confused
 
Sunny26 schrieb:
Hab mal irgendwo gehört, daß die Firmen steuerlich gefördert werden, wenn sie einem die Tagesmutter oder die Kita finanzieren. 😕
😕
Wenn der Arbeitgeber Dir einen Zuschuß zum KIGA zahlt, darf der steuerfrei sein, also den Vorteil hast Du und nicht der AG !
Na ja, indirekt er auch, weil er dafür die SV-Abgaben spart.
 
Eliza schrieb:
😕
Wenn der Arbeitgeber Dir einen Zuschuß zum KIGA zahlt, darf der steuerfrei sein, also den Vorteil hast Du und nicht der AG !
Na ja, indirekt er auch, weil er dafür die SV-Abgaben spart.

Aber das wär ja mal ein Argument, daß ich meinem AG vorbringen könnte 🙂 . Denke aber mal das es nicht viele AG gibt die einem da Unterstützung geben
 
Leonie schrieb:
Quasi das fortführende Thema 🙄

Wenn Ihr in den Beruf einsteigt oder wiedereinsteigt - was macht Ihr mit den Kindern? Kindergarten, Kinderkrippe, Tagesmutter, Oma o.ä.? Und wieviel Geld lasst Ihr dort bzw. wärt Ihr bereit zu zahlen?

Mache mir momentan darüber einen totalen Kopf - ohne Unterbringung kein Job und kein Job ohne Unterbringung 😱

Lieben Gruß!

Mein Sohn ist acht und wird z.Z. nach der Schule von meiner Mutter betreut. Deshalb ist es für mich auch sehr wichtig, dass ich an einer FernUni studieren kann, weil ich mir dadurch die Lernzeit am Nachmittag/Abend einfach selbst einteilen kann. Nochmal eine PräsenzUni besuchen, dass würde ich neben der Arbeit nicht schaffen.
Trotzdem empfinde ich die Situation als belastend. Es passiert immer wieder, dass der Unterricht ausfällt und meine Mutter für mich einspringen muss. Da hat man automatisch ein schlechtes Gewissen.
 
etliche enten schrieb:
Wir bezahlen für unsere Kita 165 Euro pro Monat. Dies ist aber eine der günstigsten. Die Teuerste liegt bei 300 Euro (glaube ich). Dies sind "private" Kitas, die Gebühren bei den Städtischen kenn ich nicht genau, sie liegen aber galube ich irgendwo dazwischen.

wow!! Das sind Preise! Ich könnte richtig neidisch werden! Bei uns in Zürich gibt es zwar einige subventionierte Kindertagesstätte-Plätze, die sind aber sehr rar. Meine Kinder sind jetzt schon älter, aber meine Nichten sind "Vollzeit" in der Kita. Für die 8-monatige Tochter bezahlt meine Schwester CHF 3'000.-- und für die 2jährige CHF 2'000.--. Ihr könnt es Euch selber ausrechnen, der Kurs ist zur Zeit ungefähr bei 1EUR= CHF 1.55. Der ganze Lohn geht praktisch direkt in die Kita. Und da die Steuern erst im nächsten Jahr verlangt werden, geraten einige Personen ins Strudeln.
Ich weiss, dass das Gerücht rumgeht, dass in der Schweiz "viel Geld" zu machen ist, aber das die Lebenhaltungskosten entsprechend höher sind, wird gerne vergessen. (ich kenne beide Situationen, denn mein Mann arbeitet in Deutschland)
 
Ich finde auch 165 euro ziemlich günstig...bei uns kostet schon die unikita 200 euro, und ich finde das ist schon ziemlich viel geld...wenn man nebenbei noch arbeiten geht, ist das ja ok, aber wenn man nur studiert, kann man nicht auch noch so viel geld in die kinderbetreuung stecken...
zum thema kosten in der schweiz, wenn man mehr verdient ist es ja auch ok, dass die lebenshaltungskosten höher sind....
 
meine Tochter ist jetzt 3 (wird im April 4) und sie geht in ganztags in den KiGa, dh. Öffnungszeiten sind von 8:30 - 16:30 Uhr, die ich aber selten voll ausschöpfe. Meist versuche ich sie spätestens um 15:30 Uhr abzuholen, außerdem gibt es noch eine Oma, die sie auch 1-2 mal die Woche früher abholt.

Der KiGa ist städtisch, die Kosten werden nach dem Einkommen gestaffelt wobei das Mittagessen extra bezahlt wird (46 Euro/Monat).

Ich finde es allerdings echt grausam, wenn ich überlege, dass ich fast 10% meines Einkommens (arbeite nur 30 Std/Woche) für die Kinderbetreuung ausgeben muss, und dann wollen die auch noch die Beiträge erhöhen..unglaublich.

Aber meine Maus fühlt sich dort wohl und das ist die Hauptsache!
 
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