Zeitlicher Aufwand für Bachelor Wirtschaftswissenschaft

Dr Franke Ghostwriter
Ich bin derzeit als Vollzeitkraft in einer Sparkasse als Geschäftskundenberater tätig und interessiere mich für ein Studium an der FernUni Hagen.
Jetzt meine Frage:
Sind für ein Modul wirklich immer 300 Std. nötig bzw. wieviele Seiten umfassen eig. die Skripte im Durchschnitt (beidseitig bedruckt?)?
Wieviel Zeit wendet ihr pro Woche dafür auf?
Und noch eine Frage, da mir das Abitur fehlt, habe ich noch keine Vorahnung von Stochastik, Differentialrechung und Integralen ... Ist das ein Problem oder kann man das auch während des Studiums dann erst erlernen?
Ich freue mich auf ein paar Rückantworten.
 
Florian,

den Zeitaufwand musst Du selber herausfinden. Eine Möglichkeit ist, im ersten Semester zunächst nur ein Modul zu belegen.

Was Mathe betrifft: In "Einführung in die Wirtschaftswissenschaft" wird bereits Mathe der Oberstufe vorausgesetzt, also neben den Mittelstufenkenntnissen wie Gleichungen lösen, Potenzgesetze, Bruchrechnen auch das Verständnis der Differentialrechnung, das auch für das ökonomische Verständnis mitunter notwendig ist - Stichwort "Marginaltheorie": Was bedeutet Grenzumsatz, Grenzkosten, Grenzgewinn, Grenzrate der Substitution? Hier ist das Verständnis des Grenzwertbegriffs aus der Mathematik nötig. Wer den Grenzwertbegriff nicht versteht, wird immer Probleme haben, die marginaltheoretischen Ansätze in der VWL oder Produktionstheorie vollständig zu verstehen.

Wie wäre es deshalb, wenn Du im ersten Semester nur das Modul 31101 "Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik" belegst? So lernst Du Deinen individuellen Zeitaufwand kennen und belegst ein Modul, dass selber keine Voraussetzungen ausser Mathekenntnisse fordert und die Mathekenntnisse, die Dir da fehlen, kannst Du Dir gleich mit aneignen oder auffrischen.

Liebe Grüße
 
Florian,

ich arbeite auch Vollzeit und studiere in Teilzeit. Ich belege zwei Module pro Semester und komme mit ca. 10 Stunden die Woche insgesamt aus. In den letzten 4 Wochen vor den Prüfungen werden es dann allerdings erheblich mehr. Der Umfang der Skripte ist je nach Modul sehr unterschiedlich. Ich würde dir auch raten zuerst Mathe / Statistik zu absolvieren. Diese Prüfungen sind nach meiner Meinung die schwersten und sind für das doch sehr mathelastige Studium an der FernUni unverzichtbar. Ich habe damals erst mit "leichteren" Fächern anfangen wollen und habe es dann bereut. Wenn man die Mathegrundlagen nicht drauf hat, wird es wirklich kompliziert. Und das obwohl ich Abi und damit die notwendigen Kenntnisse schon hatte.
 
Florian,
ich kann mich meinen Vorrednern nur bedingt anschließen.

Sooooo teuer sind die einzelnen KE nicht. Und wenn Du jetzt nur eine belegst und feststellst, dass Du sehr zügig vorankommst, kannst Du keine andere mehr bestellen (oder nur mit Verspätung und gegen Zusatzkosten). Ich würde Dir empfehlen, zumindest 2 KEs zu bestellen. Wenn Du in der Sparkasse arbeitest, kennst Du Dich ja vielleicht mit Buchhaltung aus und könntest das noch dazunehmen. Oder vielleicht liegt Dir Informatik?
Wenn Du dann nur ein Modul fertig kriegst, kannst Du das andere im nächsten Semester einfach als Wiederholer belegen.

Rückblickend würde ich so vorgehen, immer ein Modul mehr zu belegen und zumindest die Einsendearbeit zu machen. Denn wenn Du die bestehst, hast Du die Klausurberechtigung sicher in der Tasche für das nächste Semester. Und wenn nicht, kommt die Chance im nächsten Semester. Wenn Du umgekehrt jede KE erst in dem Semester belegst, in dem Du die Prüfung schreiben willst, MUSST Du die EAs bestehen, was den Druck und den Arbeitsaufwand deutlich erhöht. Denn wenn Bestehen nicht unbedingt erforderlich ist, kann man bei beruflichem Zeitdruck auch mal nur eine halb-gute Arbeit abgeben und schauen, ob es dennoch reicht.

Letzter Kommentar: Wenn Du kein Abi hast, musst Du glaub ich eine gewisse Zahl an Modulen in einem gewissen Zeitraum bestehen so quasi als Zulassungsprüfung. Oder wurde das geändert? Wenn das noch so ist, wäre die Frage, ob man nicht lieber mit "leichteren" Modulen beginnen soll als mit Mathe, wenn man keinerlei Vorkenntnisse hat. Und die Idee, erstmal nur ein Modul zu belegen, könnte dann auch zu unangenehmen Folgen führen.

Meine private Meinung (die aber womöglich nicht auf jeden zutrifft): Mit genug Motivation und Selbstdisziplin sind 2 Module pro Semester neben dem Job auf alle Fälle machbar. Hängt natürlich auch von Deinen Notenzielen ab.

Mach's einfach! Ich bin jetzt nahezu fertig, hatte zwar unterwegs ne Menge Stress, aber bereue es definitiv nicht.

Viel Erfolg!!!

P.S.: Kauf Dir vielleicht ein Speed-Reading-Buch. Hat mir viel geholfen. Schnelles Lesen ist der Schlüssel zum zügigen Studium.
 
ich habe auch kein Abitur und einen Vollzeitjob. Die Regelung mit der Zulassungsprüfung gibt es nicht mehr soweit ich weiß. Wenn man eine berufliche Vorbildung hat (s. Fernuni-Seite) kannst du als richtiger Studierender anfangen und nicht erst als Akademiestudent.

Ich habe mit BWL/VWL angefangen, aber nur weil ich nicht wußte, bzw. von irgendwem gesagt bekommen habe, dass man am Besten erstmal Mathe macht. Fang erstmal mit Mathe/Statistik in einem Semster an und guck dann erstmal weiter, das wäre mein Vorschlag. Aber das muß jeder selbst wissen.

Geh zu den Mentorenveranstaltungen, denn die helfen wirklich. Das Skript habe ich anfangs kein bißchen verstanden. Mathe sowie BWL/VWL nicht, aber mit der Zeit wird es besser.

Viel Glück.
 
Lese gerade, dass Du Karlsruhe als Studienzentrum angegeben hast. Dort gab es vor 3 Jahren als ich Mathe gemacht habe eine super Klausurvorbereitungsveranstaltung. Und auch neben dem Semester regelmäßig Termine. Kann ich echt empfehlen!

Nur mal aus reiner Neugierde: Bist Du eigentlich Pfälzer oder Badner?
 
Ich danke euch mal meinerseits für eure Tipps.

Ich habe Mathe und Einführung Wirtsch. gewählt und wollte gerade Wirtschaft abwählen, weil ich nicht weiß ob ich das nun zeitlich packe oder nicht. Außerdem wusste ich bis jetzt nicht dass man lieber Mathe beginnen sollte, da es von Vorteil ist für weitere Module!

Gut zu wissen dass man erst die Hausarbeiten machen kann / sollte um sich zu qualifizieren! Da muss man ja erst darauf kommen. Als Anfänger braucht man ja solche Tipps.

Vielen Dank das beruhigt mich sehr!

ps
Man darf ja nur 3 Mal eine Klausur nachschreiben. Wenn ich nun Wiederholer bin weil ich nur nicht in diesem Semester geschrieben habe, ist das so als wäre ich durchgefallen oder habe ich dann trotzdem noch die 3 Chancen?
 
ps
Man darf ja nur 3 Mal eine Klausur nachschreiben. Wenn ich nun Wiederholer bin weil ich nur nicht in diesem Semester geschrieben habe, ist das so als wäre ich durchgefallen oder habe ich dann trotzdem noch die 3 Chancen?

Die Belegung eines Moduls und die Prüfungsanmeldung sind zwei verschiedene Dinge. Zur Prüfung musst du dich ja bis zum Stichtag extra anmelden - machst du das nicht (weil du z.B. dieses Modul in diesem Semester nicht abschließen möchtest) oder meldest dich rechtzeitig vorher wieder ab, zählt das auch nicht als Antritt und du hast (später) nach wie vor deine 3 Versuche. (Aber Achtung: Anmelden und nicht rechtzeitig abmelden bzw. nicht antreten wird automatisch mit "Nicht genügend" bewertet... außer du kannst u.U. ein medizinisches Attest vorlegen.)

Genaueres dazu findest du auch in der jeweiligen Prüfungsordnung.

LG Myrmid
 
@ Hundehuette: Danke für die Ergänzung - dass da "nach-schreiben" statt "schreiben" steht, hatte ich glatt überlesen 😉
Natürlich hast du nur INSGESAMT 3 Antritte/Versuche.
 
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