radiac,
ich bin zufällig auf Deine Frage hier gestoßen, habe ich doch in diesem Subforum nichts verloren. Aber ich möchte -auch wenn ich den Kurs nicht kenne- Dir den allgemeinen Zusammenhang erklären. Es wird sicherlich um Renten (also festverzinsliche Wertpapiere) gehen:
Ein Unternehmen emittiert eine Anleihe mit einem Nominalwert von 100,00 GE, der aktuelle Marktzins läge bei 4% p.a., mit Risikoaufschlägen und Laufzeitpreisen wird die Anleihe mit einem effektiven Kupon von 6 % p.a. versehen. Also Nominal 100,00 EUR, Kupon 6 % p.a.
Ein paar Monate später steigt der Marktzins von 4% auf 7%. Was passiert? Nunja, die Anleihe (Rente/festverz. WP) wird ja weiterhin mit 6% p.a. verzinst, der Kupon ist für die Laufzeit fix. Wenn sich nun die Bonität des Unternehmens nicht geändert hat, wird doch auch logischerweise für neue Investoren eine höhere Verzinsung erwartet. Diese Investoren sind daher nur bereit die Anleihe bis zu einem Preis von meinetwegen 98,00 GE zu kaufen. Sie erhielten dann weiterhin eine Verzinsung von 6% (fix), aber durch den Rückzahlungsbetrag von 100 GE zum Ende der Laufzeit generieren sie einen Kursgewinn in Höhe von 2 GE --> dieser Kursgewinn wird dann zu der Effektivverzinsung gezählt.
Kurz: Investoren wollen denselben Aufschlag auf den Marktzins für eine Anleihe haben. Steigt der Marktzins und der Kupon bleibt fix, muss der Kurs fallen (Angebot und Nachfrage), damit sie weiterhin denselben "Aufschlag" erhalten, als wenn sie das Geld einfach ganz sicher bei einer Bank anlegen würden.
Et vice versa steigt der Kurs eines Wertpapiers, wenn der Marktzins fällt (Aufschlag bleibt immer konstant) --> Angebot und Nachfrage...
