Erfahrungen von Vollzeitstudenten bei der Jobsuche

Dr Franke Ghostwriter
mich würde interessieren, wie es vollzeitstudenten bei ihrer jobsuche gegangen ist, nachdem sie ihren abschluss in hagen gemacht haben. Hier bitte ggf. auch weiter informationen schreiben. wieso habt ihr ein vollzeit studium gewählt? hattet ihr bereits vorher beruferfahrung? welchen schwerpunkt habt ihr belegt? etc.
 
Ich habe das Fernstudium in Vollzeit studiert, weil man in meiner Region ein vergleichbares Studium nicht als Präsenzstudium studieren kann. Ich habe damals meinen Bafög-Anspruch schon verwirkt gehabt und meine Eltern konnten mich auch nicht mehr so gut unterstützen. Ein Präsenzstudium in einer fremden Stadt mit ganz viel Arbeiten nebenher durchzuführen, war mir nach einiger Abwägung dann doch deutlich riskanter als der "Exotenstatus" des Vollzeit-Fernstudenten.

Ich meine, wenn man ganz viel arbeiten muss neben dem Präsenzstudium, dann schreibt man wahrscheinlich auch keine guten Noten und wird das Studium auch nicht zügig abschließen. Und solche sehr mittelmäßigen Absolventen, die auch noch ewig studiert haben, braucht heutzutage keiner. Das Fernstudium schien mir da eine sicherere Sache zu sein, höhere Chance auf gute Noten und auf zügigen Abschluss.

Ich hatte vorher überhaupt keine Berufserfahrung, hatte ganz normal Abi gemacht und bin dann an die Präsenz-Uni studieren gegangen und habe wegen falscher Fachwahl nach einigen Semestern abgebrochen. Stand dann quasi mit Abi + Führerschein da. Trotz Abraten und Horror-Stories, dass mich niemals je einer einstellen würde, aus meinem Umfeld, habe ich dann das Fernstudium gemacht. Ich habe dann in Hagen den Schwerpunkt Steuern belegt. Ich habe letztendlich den Berufseinstieg geschafft. Ich denke sogar, dass ich es nicht signifikant schwerer hatte als Absolventen von Präsenz-Unis (wenn man alle anderen Variablen herausrechnet).

Blöde Fragen wegen dem Fernstudium gab es selten. Und dann fast ausschließlich von Nicht-Akademikern. Manche konnten es sich einfach nicht vorstellen, dass etwas Sinnvolles dabei herauskommen kann, wenn man ein ganzes Studium alleine im Zimmer studiert. Akademiker fanden das dagegen relativ normal, weil die wussten, dass an Unis ein hoher Selbstlern-Anteil ganz normal ist.

Ich denke sogar, dass Fernstudenten im Prinzip sogar die besseren Chancen beim Berufseinstieg haben, weil sie viel, viel mehr Zeit hatten für Praktika oder Werkstudententätigkeiten. In der Regel sollten die Leute sogar deutlich "fitter" sein als Präsenzstudenten. Letztendlich ist aber jeder Lebenslauf anders. Da gibt es so viele Variablen wie Alter, Fächer, Vorbildung, Branche usw., die eine Rolle spielen können, dass man eine generelle Aussage gar nicht treffen kann.

Ich würde aber trotzdem niemanden zum Vollzeit-Studium in Hagen raten. Ganz ehrlich, die Uni ist im Vergleich zu Präsenzunis Mist. Da wird kaum etwas für Berufseinsteiger getan. Ich hätte mir viel mehr Flexibilität im Studienverlauf gewünscht, viel mehr Unterstützung beim Berufseinstieg (Stellenbörse, Datev-Seminare etc.) und für die Praxis relevantere Studieninhalte. Wenn ihr es irgendwo hinkriegen könnt, geht auf eine Präsenz-Uni!
 
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danke für die info. Wär für mich persönlich noch interessant wie deine noten waren? eher gut / mittel / im unteren bereich? wenn man es genau nimmt ist es eigentlich ja schon gut in hagen überhaupt den abschluss zu schaffen.

was aber mir persönlich auch wichtig ist, ist nicht der punkt ob man schnell eine stelle gefunden hat. sondern daneben auch war es eine stelle für akademiker? Ich denke, dass man keinerlei probleme bekommen wird als Sachbearbeiter oder dergleichen einzusteigen. Aber war das bei dir eine stelle die auch einem akademiker entsprechend vergütet wurde? Lag ja bei BWL 2012 ca. bei 43k einstiegsgehalt pro jahr. also der durchschnitt.

Btw. Ich würde Hagen auch nicht empfehlen. Zwar jetzt nicht unbedingt wg dem stoff inhalt. Theoretisch sind alle Unis. Eher wegen der Betreuung (will man zb ein Auslandssemester machen bekommt man hier fast keine Hilfe), Sotffumfang oder auch wegen den fehlenden persönlichen Kontakt zu seinen Professoren.
 
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Mich würde auch interessieren, wo du nach deinem Abschluss beruflich eingestiegen bist? Ich werde meinen Schwerpunkt auch Richtung Steuern legen.
 
Ich hatte gute Noten. Ich war noch im besten Drittel aller Absolventen dabei.

Wenn man als Absolvent die Vertiefung Steuern hat, dann kommt in erster Linie eine Stelle als Steuerassistent oder als Wirtschaftsprüfungsassistent in einem mittleren oder großen Beratungsunternehmen in Frage. Der Direkteinstieg in die Industrie ist eher selten.

Die Stellen als Steuerassistent oder Prüfungsassistent richten sich explizit an Hochschulabsolventen. Ich hatte bei Bewerbungen keine Probleme mit dem Fernstudium. Die FernUni Hagen ist den Partnern/Senior Managern, die die Bewerbungsgespräche führen, durchaus bekannt. Wenn es einen Haken gibt, dann ist das weniger die Tatsache, dass es ein Fernstudium ist, sondern mehr die Tatsache, dass es sich herumgesprochen hat, dass die FernUni Hagen jetzt nicht so wahnsinnig doll den inhaltlichen Schwerpunkt auf die Vermittlung der steuerrechtlichen Regelungen bzw. auf die Rechnungslegung legt. Da gibt es sicherlich bessere Unis/FHs in dem Bereich, die sich da mehr profilieren. Wenn man also von einer "Nicht-Taget-Hochschule" kommt, dann muss man sich schon ein paar weitere Argumente überlegen, die für einen sprechen.

Stellen als Steuerassistent oder Prüfungsassistent werden natürlich auch entsprechend vergütet. Wenn ihr örtlich und fachlich flexibel seid, dann sind die gewünschten 43k schon drin. Ich würde aber Einsteigern raten, in den ersten Jahren nicht zu sehr auf das Gehalt zu schauen. Wenn ihr z. B. in einer Abteilung einsteigt, in der viel Projektgeschäft gemacht wird und ihr dort Überstunden ohne Ende schieben müsst, dann sind sagen wir mal die 5k Unterschied im Gehalt teuer erkauft. Außerdem sollte man sich überlegen, ob man überhaupt in die Wirtschaftsprüfung will. Da ist sehr viel Reisetätigkeit gefordert.

Mir wurden viele einschlägige Stellen angeboten. Ohne Murren hat man mir eigentlich überall 35k-38k angeboten. Auf die ganz stressigen Stellen habe ich mich aber gar nicht erst beworben. Die besten konkreten Angebote waren 40k. Ich bin dann bei einer Big4 als Steuerassistent eingestiegen.

Das Argument, dass man sicher schnell eine "nicht-akademische Sachbearbeiterstelle" findet, kann ich zumindest für den Bereich Steuern nicht unterschreiben. Hochschulstudium hin- oder her - als Absolvent habt ihr am Anfang keine / kaum Berufserfahrung. Wenn ihr euch mit Steuerfachwirten oder Bilanzbuchhaltern messt, die im gleichen Alter mehrere Jahre Berufserfahrung haben, fachspezifisch ausgebildet wurden und teilweise schon eigenständig Mandate betreuen, dann werdet ihr zu 100% den Kürzeren ziehen in Bewerbungen, Wenn ihr euch dagegen auf eine Steuerfachangestelltenstelle bewerbt, konkurriert ihr mit Bewerbern, die max. 24k fordern und immer noch speziell für ihren Job ausgebildet wurden. Nein, da habt ihr als frische Absolventen sogar die schlechtesten Karten von allen. Auch mit Fernstudium hat man , wenn man sonst keine andere Ausbildung vorweisen kann, bei Einsteigerstellen für Hochschulabsolventen noch die höchsten Chancen genommen zu werden.
 
Hast du noch das Diplom gemacht oder bereits Bachelor/Master? Welche Wahlmodule hast du belegt?
Bzgl. eines Jobs im Bereich Steuern kann ich dir nur zustimmen. Ich arbeite selbst in einer Steuerkanzlei. Ohne Berufserfahrung und nur mit Studiumwissen wird es in diesem Bereich schwierig.
 
Ich war noch einer der letzten, die im Diplom-Studiengang angefangen haben. Ich habe natürlich die Steuermodule gewählt und zusätzlich noch dazu affine Module.

Wenn man ohne Ausbildung nur mit einem allgemeinen WiWi-Studium in einem Steuerbüro arbeiten will, dann wird das in der Tat sehr schwierig, selbst wenn man im Studium den Schwerpunkt auf Steuern gesetzt hat. In die typischen Arbeiten eines Steuerbüros ist man ja überhaupt nicht eingearbeitet. Die Datev Software muss man erst kennenlernen, die Buchungssätze sind in Wirklichkeit viel komplizierter und zahlreicher, als es im Modul "Externes Rechnungswesen" dargestellt wird, und der Bereich der privaten Steuern (Lohnsteuerprobleme, Reisekosten und andere Einkommensteuersachverhalte) werden im Studium kaum behandelt - sind aber in Steuerbüros wichtig. Es gibt zwar viele gute Seminare, wo man das lernen kann. Aber das kostet den Steuerberater Geld. Azubis können dagegen zwei bis drei Jahre lang für efffektive Personalkosten von 5-6 Euro pro Stunde eingearbeitet werden. Der Anreiz, einen Hochschulabsolventen einzustellen, ist für Steuerbüros daher eher gering. Zumal 43k das Budget für so eine Stelle wohl sprengen würden. Der Steuerberater hat ja eine bestimmte Vorstellung, welche Arbeiten der Mitarbeiter pro Jahr erledigt, für wie viel Geld er sie an seine Mandanten weiterberechnen kann und was bei ihm als Gewinn hängen bleiben soll.

Es werden aber auch viele Steuereasistentenstellen von mittleren und großen Gesellschaften angeboten. Meistens arbeitet man dort in einer Spezialabteilung. Die Problemstellung ist so speziell, dass es praktisch egal ist, ob man vor dem Studium eine Ausbildung gemacht hat oder nicht. Auch ein ausgebildeter Steuerfachangestellter wird von der Thematik beim Einstieg nichts oder wenig gehört haben.Bewerber mit und ohne vorherige Ausbildung haben praktisch gleiche Ausgangsbedingungen. Zusätzlich sind die Sachverhalte für große Unternehmen oft abstrakter und erfordern mehr betriebswirtschaftliches Überblickswissen. Hier kann ein Studium einen entscheidenden Vorteil bringen. Von daher denke ich, dass man mit Hochschulabschluss in jedem Fall die besseren Chancen bei der Bewerbung auf Stellen hat, wo explizit ein Hochschulabsolvent gesucht wird.
 
Zusammen,
ich studiere WiWi in Hagen Schwerpunkt Finanzwirtschaft im 5. Semester. Voraussichtlich werde ich ende dieses Jahres mein Studium abschliessen. Ich bin 36 Jahr alt. In den letzten 10 Jahren war ich hauptsächlich Selbstständig in der Gastronomiebranche und zwar bis August 2013 danach habe ich versucht bei verschiedenen Praktikantenstellen zu bewerben, ohne Erfolg. Langsam habe ich das Gefühl, dass die Absagen an meinem vorgeschrittenen Alter liegen muss. Ich suche auf diesem Weg Studenten die vergleichbare Schicksale wie ich haben oder hatten und eventuelle paar gute Ratschläge mir mit auf den weg geben können.
 
Ummo,
mir geht es ähnlich wie Dir. Ich bin 37 Jahre, werde wohl im Herbst mein WiWi-Studium (Bachelor) abschließen und habe auf Praktikantenstellen auch nur Absagen bekommen.
Ich war im November auf dem Absolventenkongress in Köln. Das war ziemlich ernüchternd. Gesucht werden mittlerweile fast nur noch Master-Absolventen (soviel zum Thema "Bachelor Welcome"). Viele Unternehmen bieten mittlerweile duale Studiengänge an, bilden also für den eigenen Bedarf aus. Ich habe mich da schon gefragt, warum die Unternehmen überhaupt auf dem Absolventenkongress vertreten waren, wenn sie doch niemanden von außerhalb nehmen😕. Naja, und dann das Problem mit dem Alter und Auslandserfahrung und Praktikum und am besten schon eine Ausbildung vor dem Studium... Da mache ich mir mittlerweile echt Sorgen, wie so der Berufseinstieg klappen soll...
Vielleicht gibt es aber auch Leute, die positives zu berichten haben? Irgendjemand der als Ü30 nach einem Berufswechsel eine Stelle bekommen hat?
 
Ummo, hast du dich auch mal als Werkstudent beworben? Ist viel besser als Praktikum und ich denke du hast hier auch eher eine chance.

@spätstarter das mit "Das war ziemlich ernüchternd. Gesucht werden mittlerweile fast nur noch Master-Absolventen" das stimmt nicht. primär wird eine Bachelor studium 3+ Semester (also noch nicht abschlossen) gesucht.

klar gibt es auch praktika für master aber die meisten praktikumsstellen sind für bachelor. davon abgesehen würde ich mit diesem alter definitiv kein Praktikum machen. hier ist halt die frage was machst du alles so? wie ist dein werdegang? du hast ja bestimmt mit 37 schon mehr vorzuweisen, als bald einen bachelor?
 
@spätstarter das mit "Das war ziemlich ernüchternd. Gesucht werden mittlerweile fast nur noch Master-Absolventen" das stimmt nicht. primär wird eine Bachelor studium 3+ Semester (also noch nicht abschlossen) gesucht.

klar gibt es auch praktika für master aber die meisten praktikumsstellen sind für bachelor. davon abgesehen würde ich mit diesem alter definitiv kein Praktikum machen. hier ist halt die frage was machst du alles so? wie ist dein werdegang? du hast ja bestimmt mit 37 schon mehr vorzuweisen, als bald einen bachelor?

Ich meinte nicht Praktikantenstellen, sondern "richtige" Stellen. Ich war 2012 auf dem Absolventenkongress und da wurden noch viele Trainee- oder Direkteinstiegsstellen für Bachelorabsolventen angeboten. 2013 musste man solche Stellen schon suchen. Der Trend geht dahin, dass die Firmen (zumindest die auf dem Absolventenkongress vertretenden) lieber Masterabsolventen als Bachelors einstellen. Wenn Bachelor dann nur selbst ausgebildete (duales Studium).
Zum Thema Praktikum: mit 37 wirklich so gut wie unmöglich einen Praktikumsplatz zu finden. Zu meiner Vorbildung: Ich bin Orchestermusikerin (mit zwei Hochschulabschlüssen) und ich kann den Beruf nicht mehr ausüben. Da hört bei vielen Personalern das Verständnis auf, warum man dann in die Wirtschaft einsteigen will und dann auch in dem Greisenalter von 37 ohne Berufserfahrung (habe schon viel Unverständnis ernten müssen..). Das Problem ist, wo soll ich die Erfahrung herbekommen, wenn ich bei Praktikas direkt ausgesiebt werde? Ist ein verdammter Teufelskreislauf:confused
 
naja also trainee sind im wiwi bereich meist auch für bachelor. bei manchen unternehmen zT sehr schlecht bezahlt, wieso hier auch eher kein master anfangen wird (deutlich unter 40k im Jahr). Deine Aussage stimmt aber generell nicht, dass Unternehmen Master wollen / verlangen. Weder Praktikum, Treinee, noch direkteinstieg. Das was Sie bei direkteinstieg verlangen ist Berufserfahrung. Aber am Bachelor scheitert es def nicht. Das ist vllt im geisteswissenschaftlichen bereich so aber nicht wiwi

du schreibst, dass du bereits zwei hochschuldabschlüsse hast? welche sind das? Ggf kannst du dich ja auch erstmal in einer Verwaltung bewerben, die mit deinem aktuellen Werdegang etwas zu tun haben. Sachbearbeiterin und co bei einem Orchester? Damit du zumindest einmal den Einstieg hast. Danach kann man sich durch gute Arbeit entwickeln.

frag doch auch mal bei vater staat nach (agentur für arbeit).. Umschulungen und co. Gegebenfalls haben die auch gezielte Kontakte zu Unternehmen.

Aber wieso eigentlich WIWI... Selbst wenn du Orchestermusikerin nicht mehr sein kannst, gibt es doch in ähnlichen bereichen doch auch was?
 
Ich war zum Zeitpunkt meines Berufseinstiegs schon um die 30. Allerdings war ich nicht krass über 30 🙂 Da ging das noch ganz gut. Allerdings habe ich damals auch gemerkt, dass man im fortgeschrittenen Alter nicht mehr einfach mal so unverbindlich ein Praktikum machen kann. Die Arbeitgeber haben da schon erwartet, dass man genau weiß, wohin es gehen soll. Vielleicht kannst du ja an deiner Selbstpräsentation etwas ändern? Andere Ansatzpunkte fallen mir leider auch nicht ein.

Bei uns in der Firma hatten wir auch mal Anfänger im fortgeschrittenen Alter und ehrlich gesagt waren die Erfahrungen nicht gut. Die Neuen konnten sich schlecht einordnen und konnte sich irgendwie nicht damit abfinden, dass sie in der Hierarchie ganz unten sind. Die jüngeren Mitarbeiter, die aufgrund der längeren Berufserfahrung aber schon weiter oben in der Hierarchie waren, fühlten sich nicht so richtig ernst genommen und die kamen nicht mit den Älteren aus. Vielleicht hätte es besser funktioniert, wenn eher ältere Leute im Büro gewesen wären.

Dass Firmen nicht gerne Bachelor nehmen, erkläre ich mir so, dass AG gerne Abhängigkeiten schaffen wollen. Bei einem Bachelor ist die Chance groß, dass er nach 1-3 Jahren Berufserfahrung doch noch einen Master macht und deshalb kündigt. Bachelor sind oft sprunghaft. Dieses Risiko ist beim Master wesentlich geringer. Denn ein weiteres Master-Studium macht man selten. Auch ist es beim Master wahrscheinlicher, dass er schon Berufserfahrung/praktische Erfahrung hat.
 
Die Neuen konnten sich schlecht einordnen und konnte sich irgendwie nicht damit abfinden, dass sie in der Hierarchie ganz unten sind. Die jüngeren Mitarbeiter, die aufgrund der längeren Berufserfahrung aber schon weiter oben in der Hierarchie waren, fühlten sich nicht so richtig ernst genommen und die kamen nicht mit den Älteren aus. Vielleicht hätte es besser funktioniert, wenn eher ältere Leute im Büro gewesen wären.

das versteh ich nicht. es ist doch egal? ein sachbearbeiter kann auch 45 sein und sein vorgesetzter U30. Das sollte eigentlich kein problem sein, ist nämlich nicht selten der fall. oder meinst du das Angestellten - Praktikant verhältnis? Aber da ist ja von Hierarchie jetzt nicht wirklich die rede.

Dass Firmen nicht gerne Bachelor nehmen, erkläre ich mir so, dass AG gerne Abhängigkeiten schaffen wollen. Bei einem Bachelor ist die Chance groß, dass er nach 1-3 Jahren Berufserfahrung doch noch einen Master macht und deshalb kündigt. Bachelor sind oft sprunghaft. Dieses Risiko ist beim Master wesentlich geringer. Denn ein weiteres Master-Studium macht man selten. Auch ist es beim Master wahrscheinlicher, dass er schon Berufserfahrung/praktische Erfahrung hat.

die unternehmen wollten u.a. die einführung des Bachelors, damit sie schneller an Absolventen kommen. Außerdem ist bekannt, dass Unternehmen eher jüngere wollen. Von meinen freunden studierte eigentlich jeder. Die meisten Wiwi,BWL,Wirtschaftsinfo /-ing. Kein einziger machte den Master und alle arbeiten (Die meisten als Uberater). Ich kenn nur einen VWLer der nen Master gemacht hat. Der hatte große Probleme einen Job zu finden.

Mir scheint es so, als sucht spätstarter gründe, wieso es ihr so geht. Man darf hier aber nicht den fehler machen und an die falschen Gründe glauben. Denn so macht man das falsche nicht besser.

Bachelor ist schon gut so... Mit Master wärst ja dann noch älter. Such die gründe in deinem Lebenslauf. Viele Lücken im Lebenslauf? Hast du vllt noch zusätzlich schlechte noten? Sind deine Bewerbungen ganz einfach nicht schön und prefessionell? Ist dein Auftreten nicht gut? Welche Anforderungen stellt das Unternehmen, erfüllst du alles? Welchen Schwerpunkt hast du im Studium? Bewirbst du dich auf die falschen Stellen? Bewirbst du dich bei den falschen Unternehmen? Bei BMW / Audi? versuch es mal bei kleinen mittelständischen Unternehmen usw.

Die wollen keine Bachelor, nur Master... Da kann ich dann nichts dagegen tun. -> Falsche Weg
 
Ich meinte schon für eine Festanstellung. Eigentlich sollte es kein Problem sein. Aber in meinem Fall war es eben so, dass die jungen Leute (Anfang bis Mitte zwanzig) sich nicht wohl gefühlt haben, wenn sie jemandem Mitte dreißig Anweisungen geben sollten. Umgekehrt wurden sie auch nicht so ernst genommen.

Wir hatten dann später noch mal Bewerbungen von älteren Einsteigern und das kam gar nicht gut an. Es wurden dann ganz junge Leute genommen und das scheint besser zu funktionieren.

Es kommt eben immer darauf an, ob man ins Team passt. Dass das Alter bei manchen Absagen eine Rolle spielt, kann man nicht ausschließen. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass das Team sich jemanden älteren wünscht. Es kann in beide Richtungen gehen.
 
Mir scheint es so, als sucht spätstarter gründe, wieso es ihr so geht. Man darf hier aber nicht den fehler machen und an die falschen Gründe glauben. Denn so macht man das falsche nicht besser.
No-Name, da hast Du wohl den Anfang der Diskussion verpasst. Es geht doch gar nicht um mich, sondern ich habe nur auf den Beitrag von Ummo2005 geantwortet, der ja scheinbar Probleme hat nach einem Berufswechsel den praktischen Berufseinstieg zu finden. Er suchte ja nach Leuten, denen es ähnlich geht.
Außerdem ist bekannt, dass Unternehmen eher jüngere wollen.
Tja, das ist wohl auch das Problem von Ummo2005 und mir...
Aber wieso eigentlich WIWI... Selbst wenn du Orchestermusikerin nicht mehr sein kannst, gibt es doch in ähnlichen bereichen doch auch was?
Und genau das ist die Reaktion von ungefähr 95% der Personaler mit denen ich bisher gesprochen habe😉
Ich möchte übrigens aus verschiedenen Gründen nicht mehr im Kulturbereich arbeiten. Unter anderem weil man dort sehr, sehr, sehr schlecht bezahlt wird (deutlich unter 30.000 im Jahr-willkommen in der Realität🙄). Tja, und Lehrer wollte ich einfach nicht werden. Ähnliche Bereiche gibt es ansonsten nicht so richtig, oder hast Du noch nen Vorschlag?
Ich arbeite sogar seit kurzem neben dem Studium (Zeitvertrag, reiner Zufall, das ich das ergattert habe)-für Praktikas habe ich allerdings, wie Ummo2005 nur jede Menge Absagen kassiert. Es ist einfach wesentlich schwerer einen Berufseinstieg mit Mitte 30 zu finden, als mit Mitte 20. Und es ist wirklich so, dass viele Unternehmen in Deutschland nicht offen sind für ältere Arbeitnehmer. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber die sind wirklich nicht so einfach zu finden...
 
Es kommt eben immer darauf an, ob man ins Team passt. Dass das Alter bei manchen Absagen eine Rolle spielt, kann man nicht ausschließen. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass das Team sich jemanden älteren wünscht. Es kann in beide Richtungen gehen.

dann sollte man gezielt die gründe erfragen. denn eine absage wegen dem alter is gesetzlich verboten. hier kann man klagen.

@ spätstarter ne ich mein schon dich. von dir kamen ja die aussagen mit praktikant -> master und co. scheint ja so als hast du das selbe problem.

aber meine aussagen waren hier auch eher auf die allgemeinheit bezogen.
Tja, das ist wohl auch das Problem von Ummo2005 und mir...

wenn NUR DAS eurer problem ist, dann geht nach jeder absage - bei der ihr das in etwa beweisen könnt - vors arbeitsgericht. -> Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Und genau das ist die Reaktion von ungefähr 95% der Personaler mit denen ich bisher gesprochen habe

naja wenn dich das ein personaler fragt, dann hast du hier ja zumindest schon einmal ein vorstellungsgespräch. Solltest du hier gute Gründe haben, dann wird dir deswegen sicherlich niemand eine absage geben. Nur ist es uninteressant wo du im kaufmännischen bereich deine erste erfahrung machst.. Kultbereich oder Industrie.. Es geht um die Tätigkeit.
weil man dort sehr, sehr, sehr schlecht bezahlt wird (deutlich unter 30.000 im Jahr-willkommen in der Realität🙄).

nochmal, du kannst ja in ähnlichen bereichen (Kultur) auch in der Verwaltung arbeiten und hast dort ggf. mehr chancen, weil du die "Branche" das Umfeld kennst. Als Pratikant bekommst vllt 500-600 Euro musst es mindestens zwischen 3-6 Monate machen. Da such ich mir doch lieber eine Sachbearbeiter stelle für ein Jahr (Berufserfahrung) verdien da vllt 2000 Euro aber hab dann zumindest erste Berufserfahrung in den Bereich.

Lehrer wollte ich einfach nicht werden

Lehrer kann man auch nicht einfach so werden. Ist hier also schon ein Studium / Referendarzeit da? Wenn z.B. einer bei mir ne Stelle will - egal ob 25 oder 30 und sagt: "Ja ich hab Lehramt studiert, aber ich wollte einfach nicht Lehrer werden" sry aber dann wars das für den.
 
Quote: Lehrer kann man auch nicht einfach so werden. Ist hier also schon ein Studium / Referendarzeit da? Wenn z.B. einer bei mir ne Stelle will - egal ob 25 oder 30 und sagt: "Ja ich hab Lehramt studiert, aber ich wollte einfach nicht Lehrer werden" sry aber dann wars das für den.

Also ich finde, dass du über solche Leute schon ein wenig hart urteilst.

Es gibt Abiturienten, die in ihrer Familie die ersten sind, die studieren. Die können oft die Verwertbarkeit von Studienabschlüssen nicht einschätzen, weil sie sich nicht mit dem Akademiker-Arbeitsmarkt auskennen (oder mit dem Arbeitsmarkt allgemein wenig Erfahrungen haben). Die sehen nur, dass man Lehramt an einer Universität studieren kann und dass man dabei neben Pädagogik zwei weitere Fachrichtungen studieren kann. Die könnten denken, dass sie mit dem Studium "breit" aufgestellt sind (Pädagogik = Soft Skills, Studium Generale + Wissen aus zwei weiteren Fachrichtungen). Die merken vielleicht zu spät, dass man mit einem solchen Studium außerhalb des Schulbetriebs nicht so viel anfangen kann.

Auch kommt es vor, dass man so ein Studium nur aus Interesse für die Fächer studiert. Weil bei Geisteswissenschaften die Berufsperspektiven schlecht sind, wird das dann oft auf Lehramt studiert, weil man sich dann selbst vorgaukeln kann, dass man damit im Gegensatz zum Magister-Studim ja wenigsten eine konkrete Berufsperspektive hat.

Es ist auch möglich, dass die Leute erst wirklich Lehrer werden wollten, aber im Laufe des Studiums gemerkt haben, dass es doch nichts für sie ist. Da ist es doch besser, wenn sie es zugeben und nicht Lehrer werden, als wenn sie schlechte Lehrer werden.

Es braucht meiner Meinung nach viel mehr Mut, eine solche Entscheidung Umzukehren, als dabei zu bleiben nach dem Motto "was du einmal angefangen hast....".
 
Also ich finde, dass du über solche Leute schon ein wenig hart urteilst.

das ist nicht unbedingt meine wertung. aber jeder personaler wird so entscheiden. ein studium ist ja kein kindergeburtstag. da muss man sich dann schon echt gute gründe überlegen. die aussage "lehrer wollte ich einfach nicht werden" ist aber definitiv ein ko kriterium.

Es gibt Abiturienten, die in ihrer Familie die ersten sind, die studieren. Die können oft die Verwertbarkeit von Studienabschlüssen nicht einschätzen, weil sie sich nicht mit dem Akademiker-Arbeitsmarkt auskennen (oder mit dem Arbeitsmarkt allgemein wenig Erfahrungen haben).

wenn ich nicht lehrer werden will, dann studiere ich nicht lehramt.

Die sehen nur, dass man Lehramt an einer Universität studieren kann und dass man dabei neben Pädagogik zwei weitere Fachrichtungen studieren kann. Die könnten denken, dass sie mit dem Studium "breit" aufgestellt sind (Pädagogik = Soft Skills, Studium Generale + Wissen aus zwei weiteren Fachrichtungen). Die merken vielleicht zu spät, dass man mit einem solchen Studium außerhalb des Schulbetriebs nicht so viel anfangen kann.

ich hab 5 freunde die lehramt studiert haben. 4 davon haben es nur studiert weil sie nicht wussten was sie machen sollen. kein nc usw (außer grundschullehramt) sind aber jetzt alle 5 referendare also auf dem weg geblieben. man muss sich halt klar werden was man machen will. denke mit lehramt englisch und wirtschaft könnte man ggf. noch chancen mit nem nachfolgendem wiwi studium haben. hier könnte man sagen " wirtschaft hat mich dann einfach so sehr interessiert, dass ich direkt in die richtung gehen wollte und daher noch zusätzlich ein wiwi studium gemacht habe". Man kann es hier ja vllt verschönen. personaler sind leider (meiner meinung nach oft idioten) die sich an ein schema halten. erfüllt das jmd nicht, dann ist er raus. Oder das Bewerbungstool sortiert vorab schon aus und kein Personaler liest die Bewerbung.

Es ist auch möglich, dass die Leute erst wirklich Lehrer werden wollten, aber im Laufe des Studiums gemerkt haben, dass es doch nichts für sie ist. Da ist es doch besser, wenn sie es zugeben und nicht Lehrer werden, als wenn sie schlechte Lehrer werden.

seh ich auch so, denke es wird einem auch verziehen, wenn man es 1-2 semester macht und dann wechselt. orientierungsphase. aber komplettes studium machen und dann sagen "ne das will ich nicht" sieht niemand gern.

Es braucht meiner Meinung nach viel mehr Mut, eine solche Entscheidung Umzukehren, als dabei zu bleiben nach dem Motto "was du einmal angefangen hast....".
genau das meinte ich. aber es steht ja oben: "Ich bin Orchestermusikerin (mit zwei Hochschulabschlüssen)"
Sie hat also schon 2 Abschlüsse. Da fragt sich jeder normale mensch wieso jetzt der dritte und kann ich mir sicher sein, nachdem ich viel geld in humankapital gesteckt habe, ob sie dann nicht doch was anderes tut.

@spätstarter wenn du mal deine abschlüsse / werdegang nennen würdest, dann könnte man sich vllt eine strategie überlegen.
 
Hallo Zusammen,
ich studiere WiWi in Hagen Schwerpunkt Finanzwirtschaft im 5. Semester. Voraussichtlich werde ich ende dieses Jahres mein Studium abschliessen. Ich bin 36 Jahr alt. In den letzten 10 Jahren war ich hauptsächlich Selbstständig in der Gastronomiebranche und zwar bis August 2013 danach habe ich versucht bei verschiedenen Praktikantenstellen zu bewerben, ohne Erfolg. Langsam habe ich das Gefühl, dass die Absagen an meinem vorgeschrittenen Alter liegen muss. Ich suche auf diesem Weg Studenten die vergleichbare Schicksale wie ich haben oder hatten und eventuelle paar gute Ratschläge mir mit auf den weg geben können.
danke

achja und nochmal kurz dazu. wieso praktikum? welche richtung willst du? was ist dein schwerpunkt im studium? was komplett neues? Wenn du in der Gastro selbstständig warst dann kannst du dich ja zb. mit einem wiwi studium für führungspositionen in der Gastro / Hotel bewerben. Dort gehts auch um fiwi, buchhaltung controlling, personal etc. du kennst aber die branche. Was war das genau für Gastro bereich? Service? Verkauf? Hast du z.B. sehr gute Verkäufereigenschaften? Vllt ist Marktleitung eines Supermarktes was für dich? Bei Gastro und wiwi studium müsste das klappen. Aber hier würde ich mich niemals vorher als praktikant bewerben. da verkaufst du dich unter wert und scho allein deswegen bekommst du dann für beide sachen eine absage.

Man sollte übrigens nicht vergessen, dass überqualifikation auch ein Absage grund ist. Wobei das bei Praktika nicht der fall ist.

und noch was allgemeines dazu. Wo bewerbt ihr euch? Findet ihr nichts, werdet mobil.

In Hamburg, Berlin, München und co ist der Arbeitsmarkt international. Die Nachfrage ist höher als das Angebot. Im Ort "kleindorf" ist fast keine konkurrenz da. Als einstieg für 2-3 Jahre ist das für viele eine gute option um an Berufserfahrung zu kommen
 
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genau das meinte ich. aber es steht ja oben: "Ich bin Orchestermusikerin (mit zwei Hochschulabschlüssen)"
Sie hat also schon 2 Abschlüsse. Da fragt sich jeder normale mensch wieso jetzt der dritte und kann ich mir sicher sein, nachdem ich viel geld in humankapital gesteckt habe, ob sie dann nicht doch was anderes tut.

Eigentlich muss ich mich ja nicht für meinen Lebenslauf rechtfertigen, aber vielleicht bringt Dir das ja ein bisschen Klarheit: Ich habe einen Abschluss in Orchestermusik und in Musikpädagogik. Das ist aber nicht zu verwechseln mit einem Lehramtsstudium! Bei mir gilt also NICHT "Warum hast Du denn Lehramt studiert, wenn Du gar kein Lehrer werden wolltest?"- Wie gesagt, will ich auch gar kein Lehrer an allgemeinbildenden Schulen werden, obwohl es mit Musik relativ einfach ist als Quereinsteiger dort zu beginnen (Musik= Orchideenfach). Ich kann nur mein Instrument unterrichten. Alleine davon kann man aber nicht leben! Mein Plan war ja auch als Orchestermusiker zu arbeiten und mein Gehalt durch Unterrichten aufzubessern. Tja, und wenn man in seinem gelernten Beruf nicht mehr arbeiten kann,muss halt Plan B her. Für Lehramt bin ich nicht geboren (sind mir einfach zu viele Kinder auf einem Haufen) und da ich "gut mit Zahlen kann" habe ich Wiwi studiert. Also, das ich heute "hü" und morgen "hott" sage kann man bei mir wirklich nicht sagen. Ich bin also ein stinknormaler Berufswechsler, der in seinem alten Beruf einfach nicht mehr arbeiten kann.
Ja, und der Einstieg in den Kulturbereich ist auch nicht so einfach wie man sich das vorstellt. Einsparungen und Jobabbau ohne Ende. Als Außenstehender bekommt man das vielleicht nicht so mit, aber aus dem Kulturland Deutschland wird über kurz oder lang eine Kulturwüste. Kultur hat halt nicht so eine Lobby wie große Wirtschaftsunternehmen.
So, jetzt dürfte wohl klar sein, warum ich einen Job in der "normalen" Wirtschaft suche. Und um wieder auf den Anfang der Diskussion zu kommen: Es ist gar nicht so einfach mit 37... Ach ja, und ich bin auch nicht ortsgebunden. Und noch mal zur Erinnerung: ich habe bis September eine Stelle auf der ich erste Praxiserfahrung sammeln kann, die ich aber nur durch einen Zufall und pures Glück ergattert habe. Ich kann die Probleme von Ummo2005 aber voll und ganz nachvollziehen. Die hatte ich nämlich auch.
 
Eigentlich muss ich mich ja nicht für meinen Lebenslauf rechtfertigen

wer sagt den was von rechtfertigen.. geht hier eher um helfen. man kann auch helfen indem man kritisiert. was personaler wohl auch tun werden.

Also, das ich heute "hü" und morgen "hott" sage kann man bei mir wirklich nicht sagen. Ich bin also ein stinknormaler Berufswechsler, der in seinem alten Beruf einfach nicht mehr arbeiten kann.
ganz normal würde ich diesen sprung nicht nennen. unterschiedlicher gehts ja wohl kaum.

ja dann passt es ja wenn du eine stelle hast.
 
Seinen Lebenslauf zu rechtfertigen, ist das Schlechteste, was man bei einer Bewerbung machen kann.

Die Ansprechpartner wollen ja gar nicht hören, warum man dies oder jenes nicht mehr machen will. Es ist sowieso zu spät. Wenn ich z. B. nach einem Lehramtsstudium nicht als Lehrer arbeiten will, dann ist diese Entscheidung schon längst gefallen. Die Diskussionen ändern nichts mehr daran. Oder man sollte sich nicht rechtfertigen, warum man ein Fernstudium in Vollzeit studiert hat oder warum man schon so alt ist usw. Das trägt nichts zur Entscheidungsfindung bei der Personaleinstellung bei und lenkt die Aufmerksamkeit nur auf die falschen Aspekte.

Auf solche Aspekte würde ich bei der Bewerbung gar nicht eingehen. Ich würde die Bewerbung ganz normal schreiben und die Motivation für die angestrebte Stelle im Anschreiben beschreiben und im Lebenslauf darlegen, warum man dafür qualifiziert ist. Es kann dann trotzdem noch sein, dass man im Vorstellungsgespräch auf die Punkte angesprochen wird. Hier würde ich aber auch nur ganz kurz darauf antworten. Wenn die wirklich Interesse haben, dann reiten die nicht auf solchen alten Geschichten herum.
 
Wenn ich z. B. nach einem Lehramtsstudium nicht als Lehrer arbeiten will, dann ist diese Entscheidung schon längst gefallen. Die Diskussionen ändern nichts mehr daran.

der personaler wird dich aber danach fragen und dann braucht man eben eine gute antwort.

Das trägt nichts zur Entscheidungsfindung bei der Personaleinstellung bei und lenkt die Aufmerksamkeit nur auf die falschen Aspekte.

alle personaler gehen den lebenslauf durch und wollen wissen, welche hintergrund die entscheidungen hatten. kannst du auch überall im internet nachlesen, wenn personaler ihr unternehmen für absolventen vorstellen und wie ein gespräch abläuft etc.
 
Ich denke, dass es im Vorstellungsgespräch ausschließlich darum geht, dass sich die Leute einen persönlichen Eindruck davon machen können, was man für den AG tun kann und ob man ins Team passt.

Der Fokus sollte hier nicht auf der Vergangenheit liegen, sondern auf dem Ist-Zustand. Diskussionen a la "Warum haben Sie damals ihr Studium abgebrochen?" oder "Warum waren Sie auf dem technischen Gymnasium und haben dann doch BWL studiert?" oder "Warum haben Sie ein Fernstudium in Vollzeit studiert?" tragen gar nichts zur Einschätzung, wie geeignet ein Bewerber jetzt ist, bei. Menschen verändern sich auch mit der Zeit.

Wenn ein AG jemandem eine echte Chance geben will, dann achtet er auf Gründe, die für den Bewerber sprechen. Man wählt doch keine Leute danach aus, welcher Bewerber das "unbeschriebenste Blatt" ist - außer die Stelle hat keinerlei Anforderungen und die suchen eigentlich nur so ein Duckmäuschen. Ich habe auf solche Fragen (und die kommen zeltender, als man denkt!) immer nur kurz geantwortet in der Richtung "tja, dumm gelaufen :=)" und es hat mir eigentlich nie geschadet. Denn ich hatte immer viele gute Argumente für meine Einstellung.

Eine Bewerbung ist keine Rechtfertigung es ist eine Be-WERBUNG. Eine gute Werbung, die auch wirklich überzeugt, stellt ja auch die Pro-Agrument in den Mittelpunkt und versucht nicht zu rechtfertigen.
 
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