Pretest Werte müssen nicht identisch sein. Nur wenn man keinen macht, wird der Einfacheit halber angenommen, dass sich beide Gruppe vor dem Experiment nicht unterschieden haben.
2-Gruppen-Experiment mit Pretest: Du brauchst die KG um U rauszurechnen (s.S 11). Ohne KG hättest du P+E+U+Ipe+Ipu+Ieu+Ipeu als Ergebnis. Beispiel: Während dem Experiment ändert sich plötzlich das Wetter und die Sonne kommt raus (Störgröße U), was sich - frei erfunden -positiv auf die Kauffreude auswirkt, sowohl in UG als auch in KG. Ohne die KG würdest du den Effekt der Werbung überschätzen.
zu den Werten, bin mir nicht ganz sicher: wenn Y1 größr Y2 würde das auf einen Stimuluseffekt E hinweisen, d.h. die Leute, die die Werbung gesehen haben, kaufen mehr als die Leute, die keinen gesehen haben. Y2=Y4 würde für mich darauf hindeuten, dass es keinen Pretest-Effekt gab, denn die Gruppe mit der nichts gemacht wurde (außer der Testung Y2), hat die gleiche Kaufbereitschaft wie die Gruppe, die vorher einen Pretest hatte.
Ja, E+Ipe+Ieu+Ipeu gibt den Effekt des Stimulus und der drei Interaktionen an.
Zu der Gruppengröße, glaube ich, dass das so ne Testtheoretische Sache ist. Man kann sich ja vorstellen, dass man diese ganzen Effekte per Varianzanalyse berechnet (ich finde es dann ein bissel einfacher zum Vorstellen). Das bedeutet, mich interessiert die Varianz innerhalb und die Varianz zwischen den Gruppen. Innerhalb jeder Gruppe ist Varianz, z.B. weil sich die Leute immer ein wenig in Bezug auf ihre Kaufbereitschaft unterscheiden. Was mich aber eigentlich interessiert ist die Varianz zwischen den Gruppen, d.h. kaufen die Leute die Werbung gesehen haben nachher mehr als die anderen. Ich teste ja die MeanSqares gegeneinander (praktisch Varianz zwischen durch Varianz innerhalb (unter Berücksichtigung der Freiheitsgrade)). Gut ist, wenn die Varianz zwischen größer ist als die innerhalb. Wenn ich also jetzt eine Messwiederholung mache (d.h. Pretest, Posttest) an jeweils den selben Personen pro Gruppe, ist ja immer schon ein wenig Varian innerhalb aufgeklärt dadurch, dass es die gleichen Individuen sind und der eine z.B. immer eine etwas höhere und der andere immer eine etwas niedrigere Kaufbereitschaft hat. Mit Varianzaufklärung finde ich es einfacher in der Vorstellung als mit den Mittelwerten...