Abwertungspolitik und ihre Wirkung auf die Geldmenge-und wie immer eine Mathe-Frage

Dr Franke Ghostwriter
Abwertungspolitik und ihre Wirkung auf die Geldmenge-und (wie immer) eine Mathe-Frage

Hallo zusammen,
' ackere mich gerade durch die monetäre AWT und habe doch zumindest zwei Stellen gefunden, an denen ich nicht recht weiter komme:
1. S.100:
Modell mit festem Wechselkurs und rigidem Preisniveau:
Da steht jetzt, dass eine (nominale) Abwertung zu einem Anstieg der Geldmenge führt. Nach Gleichung (4.31) geht das ja nur, wenn R steigt, weil H exogen ist.
Warum aber steigt R? Ich sehe da zwei gegenläufige Effekte:
1) e steigt, %pi% steigt, A steigt => Devisenangebot steigt
2) i sinkt, NK steigt => Devisennachfrage steigt
Wenn R jetzt steigen soll, müßte die Zentralbank immer Devisen nachfragen, also müßte (2) immer schwächer sein als (1). Ist das so?

2. Die obligatorische Fehlersuche in seitenlangen Formeln:
Der Zinsmultiplikator (4.38) scheint mir falsch zu sein. Nach tagelangem Rechnen bin ich der festen Überzeugung, dass es heißen muss:
di = -P/D * [Ay dG + NK' / P * (Sy - Ay) * (di*+d%tau%) + Sy *dQ)
und eben nicht:
di = -P/D * [Ay dG + NK' * (Sy - Ay) * (di*+d%tau%) + Sy *dQ)
Im nächsten Multiplikator ist's dann auch wieder so drinne... 😕

' wünsche Euch allen eine schöne Woche!
Michael
 
Das ist ja lustig. Vor einer Viertelstunde hab ich über exakt dasselbe Problem nachgedacht. *kein Witz!*

Du hast mit der Dir eigenen Treffsicherheit einen der großen Schwachpunkte des Skripts erkannt: gelegentlich sind die Abläufe äußerst schlecht erklärt. Kommt hinzu, dass hier plötzlich Y rauf -> S rauf -> i runter postuliert wird – also eine vollkommen neue Interpretation der IS-Kurve (nämlich als WP-Markt und nicht als Gütermarkt). Herzlich Willkommen in der totalen Verwirrung! 😡 🙄 Aber zu dem Problem:

Es ist wohl so, dass der erste Effekt stärker ist als der zweite. Die DD-Kurve verschiebt sich ja auch stark nach rechts (um eindeutige Ergebnisse zu erhalten, wie es auf Seite 99 unten heißt).

Dass M steigt, ergibt sich ja auf jeden Fall algebraisch, denn:

M=P*L(i,Y)

wobei L steigt, wenn i sinkt und Y steigt. Beides ist der Fall, weswegen M steigen muss. Es heißt im Text ja auch: "Die Notenbank kann die Geldmenge nicht autonom bestimmen.; (sie) muss diejenige Geldmenge realisieren, die mit dem GG vereinbar ist" (Seite 97, 2. Absatz). Normalerweise lässt sich das einigermaßen gut über die Variation von R hinkriegen – in diesem Falle aber nicht wirklich...
 
Auf Deine 2. Frage weiß ich leider keine Antwort – bei diesen Multiplikatorenberechnungen muss ich leider passen. Ich kann nicht mal nachvollziehen, wie der auf die Determinante D3 kommt... 😕

Wie lautet denn Deine Matrix für Sarrus?
 
zunächst einmal Danke für Deine Antworten.
Es ist schon mal beruhigend zu wissen, dass ich nicht der einzige bin, der in den Argumentationen größtenteils keine Konsequenz erkennen kann 😉
Naja, das Multiplikatoren-Ausrechnen ist natürlich elendig viel Arbeit, funktioniert aber - abgesehen von diesem einen 🙂
Die Matrix für D3 ist, denke ich:
Sy-Ay | -Ii | 0
-P*Ly | -P*Li | 1
P*Ay | -NK' | 0

wenn dahinter
dY
di
dM
steht...
Das sind dann die totalen Differentiale von (4.26), (4.27) und (4.28), wobei da DELTA R = 0 eingesetzt ist und überall %pi% = eP*/P einesetzt wurde.
Die rechte Seite ist dann:
dG+dQ
dP*L
-NK'*(di*+d%tau%)-P*dQ

Damit solltest Du die Multiplikatoren bis auf das eine /P herausbekommen.
Gruß
Michael
 
Auweia! Jetzt seh ich meinen Fehler... M ist ja endogen und P exogen 🙄 Das kommt davon, wenn man für GWP auch die Teile lernen muss, die für AVWL/VWT nicht klausurrelevant sind... Das totale Modelldurcheinander! 😱

Okay, ich versuche es später nochmal zu rechnen...
 
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