Anmeldezahlen - wirklich so hoch?

Dr Franke Ghostwriter
Anmeldezahlen - wirklich so hoch?

Hallo zusammen!

In der Presse (https://remszeitung.de/2009/6/12/Viele-Nachfragen-bei-der-FernUniversitat-Hagen/, Fernuniversität Hagen mit 42.000 Studenten die größte Uni in Nordrhein-Westalen) ist davon die Rede, dass die Fernuni gerade große Zuwächse erlebt. Als ich mich vor einigen Wochen zum WS 2009/10 eingeschrieben habe und ein paar Info-Broschüre für Freunde und Kollegen mitgenommen habe, meinte die STZ-Leiterin, dass ich gar nicht genug Werbung für die Fernuni machen könnte.

Glaubt ihr, die Fernuni ist auf den großen Ansturm vorbereitet? Hier wird ja oft über die Dauer der Klausurkorrekturen gesprochen, wird sich die verlängern, wenn mehr Studenten auflaufen?

Nicht zuletzt wegen der doppelten Anzahl an Abiturienten ("Turbo-Abi"+ reguläres Abi nach 13 Jahren) ist mit einem Studentenberg zu rechnen.

Ist die FeU dem noch gewachsen?
 
Soweit ich das aus den TV-Nachrichten weiß wird nicht in allen Bundesländern gleichzeitig auf "8 Jahre Gymnasium" verkürzt. Und die restlichen Universitäten werden auch einen Teil vom Studentenberg tragen.
 
Bei steigenden Arbeitslosenzahlen und "Wirtschaftskrise" kommen halt diverse Beschäftigte auf die Idee sich fortzubilden, um den eigenen Arbeitsplatz zu sichern. Da ist die FU doch recht bequem nutzbar. Das dürfte meiner Meinung nach ein Hauptkriterium für die steigenden Studienzahlen sein.

Pauschale Studiengebühren in vielen Bundesländern sind für einige Studenten ein k.O.-Kriterium. Die wollen vielleicht nicht daheim weg und studieren dann halt an der Fernuni ohne pauschale Studiengebühren.

Weiterhin ist mit der Einführung der Bachelor-Studiengänge so eine Seuche umgegangen, die Höchststudiendauer radikal zu beschränken. Wer da nabenbei Geld verdienen muss und deswegen langsamer studieren will kickt sich da recht zügig aus dem Studium.

Und dann gibt es noch neue Studiengänge wie Psychologie, die man wegen NC nirgends in Deutschland mit einem mittelmäßigen Abitur oder gar ohne Abitur studieren kann, aber in Hagen.

BTW: In Bayern soll man ab diesem Herbst ohne Abitur studieren können.

Insoweit kann ich mir gut vorstellen, dass man denen in Hagen die Bude einrennt. Ob die es verkraften weiß ich nicht. In der Mathematik der FU kann man jedenfalls sagen, dass die dort auf dem Zahnfleisch rutschen, weil sie total unterbesetzt sind und das deswegen wohl die Re-Akkreditierung unsicher ist, weil die Agentur meint, dass man mit so einer dünnen Besetzung kein Niveau und Qualität bieten kann.
 
Die Korrekturzeiten der Klausuren waren schon immer recht hoch. Das ist aber an vielen Präsenzunis auch nicht viel anders (eigene Erfahrung). Von daher würde ich das nicht als Kriterium ansehen, nicht an der FeU zu studieren.
 
Lieber ein Studium an der überfüllte FernUni als ein Präsenzstudium an einer überfüllten anderen Uni. Essen-Duisburg ist seit Beginn des WiWi-Studienganges(irgendwann in den 50ern, glaube ich) überfüllt. Dort habe ich es direkt nach dem Abi mal versucht... dort sitzt man mit 800 Leuten in einer Vorlesung in einem Raum für 400, für Klausurrelevante Übungen sind ganze 150 Plätze zur Verfügung (bei 800 Studis, die die Klausur schreiben wollen) usw.! Natürlich wäre es besser, die Lehrstühle an der FeU sind dem Andrang gewachsen, aber was passiert mir schlimmes, wenn nicht? Meinen Schreibtisch brauche ich nicht teilen und meine Unterlagen erhalte ich auch. Gut, man muss vielleicht mal 4-8 Wochen auf eine Klausur oder EA warten, evtl. werden auch die Emails nicht innerhalb 48 h wie bisher eigentlich, sonder innerhalb einer Woche beantwortet, aber was soll´s? Nach den ersten Semestern ist für die meißten ohnehin Schluß und dann reguliert sich das wieder.
 
Bei den Korrekturen der Klausuren wird doch fleißig auf Lotse umgestellt, da dauert es ja dann auch nicht mehr so lange.

Bei der Fernuni kann man auch jeden Kurs belegen, den man belegen möchte und in dem Kurs dann auch die Klausur schreiben, wenn angeboten.

Von unserer Nichte, die auf Lehramt studiert, weiß ich, dass sie oft die Kurse nehmen muss, in denen noch Plätze frei sind um mit ihrem Studium weiterzukommen.

Alles hat Vorteile und Nachteile.

Gruß
 
Gibt es eigentlich momentan Fernuni-Studiengänge, die einen NC erfordern? Ich meine mich zu erinnern, dass bei Einführung des LLB die Bewerberzahlen so hoch waren, dass ausgesiebt wurde. Der LLB ist zwar derzeit nicht zugangsbeschränkt, aber dass kann sich natürlich ändern, wenn die Nachfrage extrem steigt.

Wie schaut's mit anderen Studiengängen aus?
 
Soweit ich weiß, wird das bei Psychologie überlegt. Hier war Anfang des Semester mal etwas darüber zu finden. Allerdings wollte versucht werden, es ohne zu schaffen.
 
@ Fratz: Klar, aber soweit bin ich nie gekommen. Ich war also mit ein Grund dafür, dass es sich reguliert. Es ging ja auch nur um die beschissenen Anfangssemester, die an der FeU weniger ein Problem darstellen.
 
An den bayerischen Universitäten gibt es zur Bewältigung des Studentenhochs ein entsprechendes Ausbauprogramm, das schon vor einiger Zeit angelaufen ist. Da der doppelte Abijahrgang nichts ist, was unvorhergesehen auftaucht, gehe ich davon aus, dass auch in NRW entsprechend vorgesorgt wurde.
Und wie bereits angeklungen ist: daheim muß man sich keinen Schreibtisch teilen.
 
An den bayerischen Universitäten gibt es zur Bewältigung des Studentenhochs ein entsprechendes Ausbauprogramm, das schon vor einiger Zeit angelaufen ist. Da der doppelte Abijahrgang nichts ist, ...

Weißt du auch wie das umgesetzt werden soll? Ich glaube nämlich dass da viele Leute gar nicht wissen wie man das realisieren will.
 
Ja, weiß ich 😀 Und da Du ja angeblich an einer bayer. Universität arbeitest, solltest Du von dem Programm auch schon gehört haben und bereits Änderungen erlebt haben.
 
Oder es kommt die Polizei und verweist die überzähligen Sudenten aus feuerpolizeilichen Gründen aus den Hörsälen, so wie in Österreich an der wirtschaftsuniversität. Studiengebühren sind keine Garantie für einen Sitzplatz. Hab das alles schon selbst erlebt.

Oder das Professoren erst am beginn der Prüfung draufkommen keine Prüfungsbögen gedruckt zu haben. Und in Folge einige hundert studenten aus dem Auditorium verweisen müssen. Solche Zustände sind Realität. Da hilft auch kein Sitzplatzreservieren und überpünktlich sein !
 
Es wird sich wohl nicht unbedingt machen lassen das es nie einen überfüllten Hörsaal geben wird, aber ich kenne einige Unis die sogar jetzt schon Räume dazumieten bzw. anbauen lassen (von den Studiengebühren) und es gibt teilweise auch Hochrechnungen bzgl der Anmeldezahlen wenn die beiden Jahrgänge zusammen kommen. Also ich denke das die Unis sich schon ziemlich gut (soweit möglich) auf den Ansturm vorbereiten.
 
Es wird sich wohl nicht unbedingt machen lassen das es nie einen überfüllten Hörsaal geben wird, aber ich kenne einige Unis die sogar jetzt schon Räume dazumieten bzw. anbauen lassen (von den Studiengebühren)

Baumaßnahmen von Studiengebühren geht zumindest in Bayern gar nicht (und ich denke mal im Rest der deutschen Republik auch, wie das in Österreich ist weiß ich nicht), da würde man sich mitten in den §§-Sumpf setzen und sein Amt riskieren.

Einige Hochschulen in Bayern profitieren von ein paar Millionen aus den "zurückgestellten" Transrapid-Milliarden (geplante Strecke Münchner Hauptbahnhof - Flughafen), die von der Bayern-Regierung verteilt wurden.

und es gibt teilweise auch Hochrechnungen bzgl der Anmeldezahlen wenn die beiden Jahrgänge zusammen kommen. Also ich denke das die Unis sich schon ziemlich gut (soweit möglich) auf den Ansturm vorbereiten.

Viel zu wenig. Hier und da werden ein paar wenige Baumaßnahmen angestoßen, aber die waren meistens sowieso schon längst überfällig. Die Hauptmaßnahme besteht darin, dass der eine Jahrgang im April mit dem Studium anfangen soll (also ferienlos direkt nach dem Abschluss) und der zweite Jahrgang im Oktober. Das größte Problem dabei ist, dass man nicht weiß, wieviele Studenten ferienlos studieren und sich dem Risiko aussetzen wollen, dass sie im 2. Semester (in das sie einsteigen) feststellen, dass ihnen die Grundlagen des ersten Semesters fehlen. Ich gehe davon aus dass im schlimmsten Fall lokale NCs eingeführt werden.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass man das Problem aussitzen wird. Es tritt nur einmalig auf und bei den klammen öffentlichen Kassen ist man kaum bereit Geld für eine Einmalmaßnahme auszugeben. Klar würden folgende Jahrgänge davon profitieren, aber seien wir mal ehrlich, interessiert das unsere Politiker?
 
Baumaßnahmen von Studiengebühren geht zumindest in Bayern gar nicht (und ich denke mal im Rest der deutschen Republik auch, wie das in Österreich ist weiß ich nicht), da würde man sich mitten in den §§-Sumpf setzen und sein Amt riskieren.

1. hat Österreich die Studiengebühren abgeschafft (es gibt nur noch sowas wie Langzeitgebühren)
2. war die Uni in München (weiß jetzt aber nimmer genau welche Uni) auch vor kurzem noch in den Schlagzeilen weil die Studiengebühren für Baumassnahmen zweckenfremdet hat. Ah.. doch noch gefunden: Uni München versenkt Studiengebühren in Baumaßnahmen bzw. Streit an Münchner Uni
3. Gibts auch andere Beispiele: hier, hier, hier
 
Ich schrieb bereits, wer in Bayern Baumaßnahmen von Studiengebühren lostritt steht auf §§-Glatteis.

Interessant finde ich aber, dass die studentischen Vertreter bei den Umbaumaßnahmen der LMU (die Behindertenumbauten, zentrumsnaher Jura-Hörsaal) zugestimmt haben. Ja ja, ethisch-moralische Pistole auf die Brust gesetzt. Bemerkenswert dass diese Leute (hier namentlich ein Tobias D. als "Geschäftsführer der Studierendenvertretung der LMU", seine wenigen Freunde in Studivz sind nahezu ausschließlich Juristen und Politikwissenschaftler, das wundert mich nun nicht wirklich) erst den Umbaumaßnahmen zustimmen und dann die gleichen Leute (namentlich wieder die eben erwähnte Person) Demos gegen Studiengebühren einleiten. Angehende Politiker und Juristen halt, hü handeln und hott predigen, bestens aufs Berufsleben vorbereitet.

Auch interessant, da ist dann auch wieder der Bezug zur Fernuni, finde ich aber die RUB: "Die Ruhr-Universität Bochum hat dagegen in ihrer Gebührensatzung explizit festgeschrieben: „Kosten, die aus den Studienbeiträgen nicht finanziert werden dürfen, sind insbesondere Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen, Gebäudesanierungsmaßnahmen, Energie- und Mietkosten.“ Es geht also auch anders." Auch wenn ich gegen Studiengebühren für Baumaßnahmen bin, aber in diesem Drecksloch (sorry, aber so eine dreckige Uni habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen) sollte man die Studiengebühren zu 100% für Videoüberwachung und Wandfarbe ausgeben, um den vollgeschmierten Bunker drinnen und draußen mal anzumalen und Schmierfinken zu ertappen. Aber ehrlich gesagt glaube ich langsam, dass dieses "Design" zur Ruhr-Kultur gehört. Auf dem Hagener Hauptbahnhof steht man auch und denkt "Hoffentlich kommt der Zug bevor dieser baufällige Bahnhof zusammenbricht."
 
Da gibt es nur kaum was zu ändern. Die zuviel sind sitzen halt auf dem Fußboden.
Das zeigt, dass Du von dem Programm noch nichts gehört hast. Denn dort sind explizit Maßnahmen für den Personalausbau vorgesehen. Desweiteren die Zuverfügungstellung von Sachmitteln, u.a. für Anmietungen.
Stell Dir vor, es würde wegen der Jahrgänge mit den starken Geburtenzahlen (das ist nämlich auch noch so ein "Problem") und dem doppelten Abi-Jahrgang massig in den Hochschulbau investiert. Wer sitzt dann in den leeren Räumen, sagen wir mal, in 10 Jahren? Daher ist das absolut sinnig, das Problem über Anmietungen zu lösen.
 
Das zeigt, dass Du von dem Programm noch nichts gehört hast.

Aus dem Fakultätsrat meiner alten Hochschule (nicht gerade überlaufen) weiß ich dass es dort kein zusätzliches vom Freistaat bezahltes Personal oder mehr Geld gibt. Ansonsten weise ich darauf hin, dass ich nicht im Personalreferat arbeite.

Stell Dir vor, es würde wegen der Jahrgänge mit den starken Geburtenzahlen (das ist nämlich auch noch so ein "Problem")

Die können in den Osten gehen und dort studieren, denn dort kommen gerade die schwachen Jahrgänge anfang der 90er in die Hochschulen und das Problem der 12/13 Jahre Gymnasium haben die kaum. Dort ist also genug Platz für Studenten! Wie ich schon vermutet habe: Notfalls macht man einen lokalen NC an überfüllten Unis.

und dem doppelten Abi-Jahrgang massig in den Hochschulbau investiert.

Bei uns beginnt im September ein Umbau, aber ich gehe davon aus, dass der a) damit gar nichts zu tun hat und b) bis zum fraglichen Zeitpunkt nicht fertig sein wird.

Wer sitzt dann in den leeren Räumen, sagen wir mal, in 10 Jahren? Daher ist das absolut sinnig, das Problem über Anmietungen zu lösen.

Ja klar macht das Sinn, aber Sinn und öffentliche Verwaltung sind zwei konträre Dinge. Deshalb widerstrebt es mir aber zu glauben, dass der Freistaat Geld zu Anmietungen zur Verfügung stellt, das ist in der Vergangenheit immer ein k.O.-Kriterium gewesen, für sowas gabs keinen Cent.

Das werde ich mal herausfinden wie das bei uns sein wird und dann hier berichten. Und dann gleich mal fragen warum wir umbauen. Jetzt muss ich nur mal wieder arbeiten gehen ...
 
Aus dem Fakultätsrat meiner alten Hochschule (nicht gerade überlaufen) weiß ich dass es dort kein zusätzliches vom Freistaat bezahltes Personal oder mehr Geld gibt. Ansonsten weise ich darauf hin, dass ich nicht im Personalreferat arbeite.
Ich weiß zwar nicht, wieso nur Personen, die im Personalreferat arbeiten, Kenntnis über das aktuelle Geschehen an Hochschulen haben, aber gut. Man kann nicht alles verstehen.
Damit Du nicht so lang suchen mußt, lies doch mal an höchster Stelle, im Ministerium, nach und frag nicht den Fakultätsrat. 😉
Bayerisches Staatsministerium fr Wissenschaft, Forschung und Kunst: Startseite

Es kriegt jede Hochschule Geld (s.o.), für Personal und eben auch für notwendige Anmietungen.
 
Damit Du nicht so lang suchen mußt, lies doch mal an höchster Stelle, im Ministerium, nach

Aus Erfahrungen aus dem Fakultätsrat kann ich dir sagen, dass die Absichtserklärungen des Bayerischen Staatsministeriums nicht das halten wonach sie aussehen. Das kannst du auch schon an Worten wie "vorbehaltlich der Zustimmung des Haushaltsgesetzgebers" rauslesen. Aus dem Grund werden an meiner alten Hochschule knapp ein Drittel der Studienbeiträge für zusätzliches Lehrpersonal ausgegeben. Damit werden Professoren entlastet und Gruppen bleiben klein. Der Freistaat will kein zusätzliches Personal bezahlen.

Auch sind 15 Mio Euro pro Jahr für die Anmietung von 59.000 m² nicht ausreichend. Es reicht vielleicht für die Räumlichkeiten (wenn man sie denn überhaupt bekommt), aber ich glaube nicht, dass die Studenten gern mit Pelzjacke auf selbst mitgebrachten Camping-Hockern sitzen wollen. Da müssen Verkabelungen geändert werden, Präsentations-EDV angeschafft werden und die gesamte Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden (das heißt zum Beispiel Standleitungen für Uni-LAN im angemieteten Gebäude, Müllabfuhr, etc.).

Weiterhin möchte ich gern mal wissen, wo man überhaupt Hörsäle anmieten kann! Wir reden hier nicht von Münchner 2-Raum-Single-Wohnungen, von denen es Hunderttausende gibt und die monatlich zu Hunderten die Mieter wechseln. Wer soll denn Hörsäle vermieten? Gibt ja so viele Vermieter, die auf nichts anderes warten endlich ihre leerstehenden Hörsäle an den Mann, äh, die Hochschule zu bringen. Alte Fabrikhallen umbauen? Vergiss es, die reißt man ab und baut attraktive Wohnsiedlungen auf, die man auch nach den 3 Jahren Abiturienten-Gau noch zu Höchstpreisen vermieten kann.

Weiterhin werden die zusätzlichen Personalstellen befristet. An meiner alten Hochschule hat man schon genügend Probleme Vollzeit-Professoren-Stellen zu besetzen, geschweige denn in Teilzeit. Und so viele Arbeitslose laufen in Bayern nicht rum, die man befristet im öffentlichen Dienst in der Lehre einsetzen kann.

Was man auch gern übersieht: NIEMAND weiß, wieviele der Doppelabiturienten wann anfangen werden. Das ist blanke Hellseherei was man da "plant"! Vielleicht drehen die noch eine Extrarunde in einem freiwilligen sozialen Jahr, weil sie den Rummel nicht mitmachen wollen. Und kommen die, die die Wahl haben im April (das wäre zumindest für die Hochschulen besser) oder Oktober (das ist Sprengpotential vorhanden) anzufangen, mit Ferienverzicht im April oder doch erst nach den letzten Schulferien ihres Lebens im Oktober?

Und noch ein konkretes Beispiel. Der Freistaat hat mit meiner alten Hochschule die Zielvereinbarung, dass man im Jahr 2011 mindestens über 200 zusätzliche Studienanfänger pro Jahr aufnehmen will und 2012 über 300. Sehr witzig, allein 2008/09 haben mehr als 500 zusätzliche Studienanfänger begonnen! Und die Hochschule soll zum Beispiel im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen eine Mindestteilnehmerzahl von 15 (fünfzehn) beachten, letztes Jahr haben über 100 (Einhundert) angefangen. Weiterhin gibt es keine zusätzlichen Räume, also darf man als Student abends bis knapp 21.00 Uhr bzw. samstags in die Vorlesung, weil die Raumkapazitäten einfach nicht mehr hergeben.

und frag nicht den Fakultätsrat.

Lehrpersonal (Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter/Laboringenieure/Mentoren/Tutoren) wird immer noch in der Fakultät (oder am Institut) geplant, genehmigt wird es vom Ministerium. Insoweit muss von der Fakultät mitgeteilt werden, wie sie Studienpläne für die 2011er Sommer-Anfänger umzubauen plant und welches Personal dafür benötigt wird. Die Fakultät sagt was sie braucht, der Freistaat sagt dann was er davon hält. Das hört sich dann meistens wie dieses alte Lied an: "Das bisschen Haushalt schaffst du ganz allein, sagt mein Mann ..."
 
also darf man als Student abends bis knapp 21.00 Uhr bzw. samstags in die Vorlesung, weil die Raumkapazitäten einfach nicht mehr hergeben.

Das hat aber nicht immer unbedingt was mit der Raumkapazität zu tun.

Es gibt auch Regelungen das man bestimmte Kurse auch zeitlich so anbieten muss das sie für Berufstätige zu erreichen sind. Das geht freilich nicht immer... aber oftmals findet man Kurse dann halt am Abend vor und die sind witzigerweise gerade bei Studenten sehr beliebt die NICHT arbeiten gehen. Viele gehen lieber bis 21 Uhr oder samstags in die Uni anstatt morgens früh aufzustehen 🙂

Ich persönlich liebe z.B. Samstagsvorlesungen. Dann hab ich keinen Fahr- oder Parkstress... die Vorlesungen sind oftmal geblockt und nicht jede Woche nur eine Stunde etc und gerade samstags muss die Uni da sehr große Hörsäle zur Verfügung stellen weil der Andrang sehr groß ist.
 
Die Hörsäle sind oft gar nicht so das Problem, sondern zig kleinere Seminarräume. Und die gibt´s dann doch wieder ganz gut zur Anmietung...
 
Das hat aber nicht immer unbedingt was mit der Raumkapazität zu tun.

Es gibt auch Regelungen das man bestimmte Kurse auch zeitlich so anbieten muss das sie für Berufstätige zu erreichen sind.

Da würde mich mal interessieren wer das für die EIGENEN Studenten anbietet! Ich Frage weil ich das anders kenne:

a) Abends werden die Räume gern an Externe vermietet, zum Beispiel an die VWA als Anbieter von berufsbegleitenden Studiengängen, die die abends ungenutzen Raumkapazitäten benötigen. Die VWA freut sich dass sie Räume hat und die Hochschulen freuen sich weil sie ein paar Groschen dazuverdienen.

b) Einige externe Lehrkräfte mit wenigen SWS sind hauptberuflich in einem Unternehmen angestellt und können gar nicht anders als zu Abendzeiten unterrichten. Das habe ich oft bei Spezialisierungsfächern erlebt.

Ich vermisse berufsbegleitende Studiengänge an vielen Hochschulen und (ergänzend für Bayern) habe ich so vom Hochschulrecht her den Eindruck, dass Teilzeitstudenten vollkommen unerwünscht sind. Nach 10 Semestern fliegt man hier aus dem Bachelor, da interessiert es niemanden wie der Vollzeitarbeiter sein Studium hinbekommt, er ist in dem System einfach nicht eingeplant.

Das geht freilich nicht immer... aber oftmals findet man Kurse dann halt am Abend vor und die sind witzigerweise gerade bei Studenten sehr beliebt die NICHT arbeiten gehen.

Zwei Drittel aller Studenten gehen arbeiten. Die, die selten arbeiten, sind meistens die mit Staatsexamen (Pharmazie, Medizin, etc.).

Ich persönlich liebe z.B. Samstagsvorlesungen. Dann hab ich keinen Fahr- oder Parkstress... die Vorlesungen sind oftmal geblockt und nicht jede Woche nur eine Stunde etc und gerade samstags muss die Uni da sehr große Hörsäle zur Verfügung stellen weil der Andrang sehr groß ist.

Ja, dem stimme ich vollkommen zu, da bekommt man gut 2 bis 3 SWS an einem Wochenden unter! Deshalb mag ich auch die Studientage der Fernuni Hagen an meiner Fakultät, die sind nahezu ausschließlich an Samstagen und Sonntagen.

An der Uni in Essen wurde schon vor einigen Jahren eine "Verabredung" mit dem Kinoinhaber getroffen, dort morgens Vorlesungen halten zu dürfen...

Und wo legst du die Schreibunterlagen beim Schreiben hin? Insoweit will ich mir nur schwer vorstellen, dass von dieser "Verabredung" regelmäßig Gebrauch gemacht wird. Ich als Student würde denen jedenfalls sowas von aufs Dach steigen. Kinosessel sind auch nicht zum Sitzen sondern zum Reinlümmeln gedacht, da 90 Minuten mitschreiben dürfte in Rückenschäden enden, halt ein Kino und kein Hörsaal. Vielleicht mal für eine Präsentation, aber nicht für eine klassische Vorlesung.

Die Hörsäle sind oft gar nicht so das Problem, sondern zig kleinere Seminarräume.

Das 2011-Problem betrifft in erster Linie Studienanfänger, da geht es nicht um Seminarräume sondern um Studiengänge, die dann nicht mit 400 sondern mit 800 Studenten beginnen. Und selbst wenn man die 800 aufteilt sind es immer noch zwei Mal 400.
 
Und wo legst du die Schreibunterlagen beim Schreiben hin? Insoweit will ich mir nur schwer vorstellen, dass von dieser "Verabredung" regelmäßig Gebrauch gemacht wird. Ich als Student würde denen jedenfalls sowas von aufs Dach steigen. Kinosessel sind auch nicht zum Sitzen sondern zum Reinlümmeln gedacht, da 90 Minuten mitschreiben dürfte in Rückenschäden enden, halt ein Kino und kein Hörsaal. Vielleicht mal für eine Präsentation, aber nicht für eine klassische Vorlesung.

Auf deine Beine....
Man man, erst stellst du Fragen in den Raum, dann bekommst du ne Antwort und nur weil die nicht nach deinem Geschmack ist, kommen Gegenfragen.

Du wollstest wissen wo es so Säale gibt, ich hab dir geantwortet, dass das eben auch mal, wie in Essen, der Kinosaal ist.
Nimm das doch einfach mal als gegeben hin, denn ein Einzelfall ist das nicht:

Studienbedingungen sind denke ich mal ähnlich wie an anderen Universitäten. Sprich große Klausuren werden bei uns in der Unihalle geschrieben, manchmal finden stark nachgefragte Vorlesungen in einem Kinosaal statt. Dennoch ist die Wuppertaler Uni überschaubarer als andere Unis.
(Quelle)
 
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