Anti-Oscar für Bush als schlechtester Schauspieler
Sachen gibt's 😉
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Hollywood (AFP) - US-Präsident George W. Bush und Schauspielerin Halle Berry haben die Goldene Himbeere als schlechteste Schauspieler erhalten. Bush erhielt den als Gegenstück zum Oscar gedachten Spottpreis für sein unfreiwilliges Mitwirken in dem Dokumentarfilm "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore, der Bushs Anti-Terror-Kurs angreift. Berry, die 2002 als erste Afroamerikanerin einen echten Oscar für "Monster's Ball" erhalten hatte, wurde für ihre Rolle im Streifen "Catwoman" mit einem Preis bedacht. Sie holte sich die vergoldete Plastik-Himbeere zur Überraschung der Zuschauer persönlich ab.
"Vielen Dank", sagte Berry ironisch und hatte sichtbar Spaß, als sie den im englischen "Razzie" genannten Preis entgegennahm - obwohl "Catwoman" zusätzlich zum schlechtesten Film und für das schlechteste Drehbuch gekürt wurde und sein Macher Francois Pitof zum schlechtesten Regisseur. "Als ich Kind war, hat meine Mutter hat mir beigebracht, Kritik zu akzeptieren", sagte Berry, während sie in der einen Hand ihren Oscar hochhielt und in der anderen die Himbeere.
In "Catwoman" spielt Berry eine Frau, die nach ihrer Ermordung als Katzenfrau wieder aufersteht und sich - ausgestattet mit übermenschlichen Kräften - an ihren Mördern rächen will. Dabei trägt sie ein sexy Lederoutfit und eine Katzenmaske.
Bush befand sich mit seiner Auszeichnung in Gesellschaft seines Verteidigungsministers Donald Rumsfeld: Dieser erhielt für seine Auftritte in "Fahrenheit 9/11" eine Goldene Himbeere für die schlechteste männliche Nebenrolle. US-Popstar Britney Spears bekam den Preis als schlechteste weibliche Nebendarstellerin in dem Dokumentarfilm. Bei der Verleihungszeremonie wurde der kurze Ausschnitt aus "Fahrenheit 9/11" gezeigt, in dem Spears während des Irak-Kriegs zur Unterstützung Bushs aufruft und dabei lautstark ein Kaugummi kaut.
Die Verleihung fand im Ivar-Theater in Hollywood statt, unweit des Kodak-Theaters, wo am Sonntagabend die glamouröse Oscar-Show starten sollte. Die Razzies wurden von 25 Jahren von dem selbsternannten "filmverrückten Zyniker" John Wilson ins Leben gerufen. Die Jury besteht aus 650 Mitgliedern aus 40 US-Bundesstaaten und 15 anderen Ländern.
Wilson begründet seine Idee mit seiner Abscheu vor der Hollywood-Maschinerie: "Wie in der Politik" würden "immer dieselben Leute die Kampagnen steuern", sagte er vor wenigen Tagen. "Das einzige, was mich in diesem Jahr enttäuscht hat ist, dass es keinen Film gab, in dem man die Mittelmäßigkeit so richtig schätzen kann."