Arbeitszeit

O

Ohjee ?!

Dr Franke Ghostwriter
Arbeitszeit........

Hallö

heute mal wieder eine spannende Veränderung erlebt (ha,ha). Also heute morgen beim Einstempeln auf der Arbeit noch gedacht, wie toll es doch war, als meine reguläre Arbeitszeit noch 38,5 Std, war, da hatte man irgendwie ständig wahnsinnig tolle Plusstunden zum verbraten.

Als dann die 40 Std. Woche kam und zeitgleich auch der Wegfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld fand man alles nicht mehr ganz so lustig ( wenn dann eines nach dem anderen, aber alles auf`n mal tut doch etwas weh)

Gut, da mein Arbeitgeber scheinbar der Ansicht ist, dass er ein ganz entscheidungsfreudiger Mensch ist hat er sich dann kurzweg überlegt: 40 Std. sind schön aber 41 Std/Woche sind doch einfach besser, also haben wir heute die Info bekommen, das morgen über unsere 41 Std./Woche debatioert werden soll (Klartext: morgen wird unterschrieben, hier diskustiert keiner lange rum).

Das Ganze gilt ab 01.03.06 und derzeit ist schon die 42 Std. Woche in Planung 🙂

So ist das doch clever...weil so schnell könnte kaum jemand demonstrieren

Wie siehts beim rest aus ?
 
Also, 38,5 Stunden ja??? 😀 <--- so sähe ich aus, wenn ich die irgendwann mal bekommen würde . Seit ich arbeiten gehe, also schon seit meiner Ausbildung kenne ich nur eine 40 Stundenwoche und seitdem ich hier in München bin eine 41 Stundenwoche, wobei die nicht wirklich weh tut, weil wir alle im Durchschnitt eh so schwischen 45 und 50 Stunden arbeiten.
 
und Ohjee,
ist Dein Chef in einem Arbeitgeberverband, bzw. ist bei euch ein Tarifvertrag rechtwirksam?
Ich fürchte es gibt wohl keinen Betriebsrat..., dann ist der Willkür Tür und Tor geöffnet.
Wenn ihr ein Zeiterfassungssystem habt, scheint ihr ja ein etwas größerer Laden zu sein.
Welche Branche?
Ich bin selbst Mitglied eines Betriebstates (Chemiebranche), zwar kein Rechtsprofi, habe aber einige Seminare schon besucht.
Wäre es eigentlich unerlaubte Rechthilfe, wenn ich dir in diesem Forum ein paar Tips gebe?
Ansonsten müsste man es in einer kasuistisch fiktiven verpackung debattieren, dann wäre es wohl möglich...
Gruß
Jürgen

P.S. Muss gleich weg, würde dann später posten.
 
Ich kann zwar irgendwie den unmut verstehen.. aber andererseits... 41 std ist nun wirklich nichts besonderes und warum sollte es deswegen mehr lohn geben?

wenn wir hier wirklich über den öffentlichen dienst reden, dann sind von den arbeitnehmern ein großteil beamte die also auch mehr rausbekommen als so mancher angestellte.
 
Tiia schrieb:
wenn wir hier wirklich über den öffentlichen dienst reden, dann sind von den arbeitnehmern ein großteil beamte die also auch mehr rausbekommen als so mancher angestellte.

Beamte des mittleren Dienstes - und das sind 3/4 aller Beamten - haben letztendlich kein höheres Einkommen wie ein normaler Angestellter, die unteren verdienen sogar noch weniger.

Wenn ich eine 41-Stunden-Woche hätte, wäre ich echt super glücklich. Davon können wir Mediziner allerdings nur von träumen....:rolleyes
 
Eigentlich sollte ich dazu nichts sagen, aber ich machs trotzdem

es gibt grob gesagt zwei alternativen (überspitzt gesagt):
a) die 35h - woche mit doppeltem lohn (wie es ja wohl jeder wollen würde)
b) die 41/42h - woche bei gleichem lohn

bei alternative a) ist es nur eine Frage der zeit, bis man notgedrungen zu alternative c) greifen muß

c) 45h - woche bei halbem lohn

wobei ich befürchte, dass selbst alternative b) immernoch nicht ausreichend ist, die zeit der geschenke und des geldausgebens ohne dafür was zu leisten ist vorbei.

warum kapiert der großteil der bevölkerung hierzulande nicht, dass wir seit jahrzenten von der substanz leben und die substanz nur noch sehr klein ist und es nur eine Frage der zeit ist, bis sie komplett aufgebraucht ist.

jeder jammert immer nur über die großen firmenbosse, dass die doch so böse sind und überhaupt nicht verstehen was es bedeutet "so wenig" geld zu haben. man vergisst hier nur, dass die ihre hausaufgaben gemacht haben und für ihr geld auch was tun. ich möchte mal den mittleren/höheren beamten, arbeiter, sonst was sehen, wenn man ihm sagen würde, dass er ab morgen eine >70h / woche hätte.
 
DerBelgarath schrieb:
Weil das eigentlich international wie national so üblich ist: Lässt ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer länger arbeiten, so zahlt er ihm mehr Lohn.

Also ich möchte bezeifeln das Leute im öffentlichen Dienst am Hungertuch nagen und es ist "international wie national" absolut üblich und nicht ungewöhnlich 40-42 std zu arbeiten.
 
Tiia schrieb:
Also ich möchte bezeifeln das Leute im öffentlichen Dienst am Hungertuch nagen und es ist "international wie national" absolut üblich und nicht ungewöhnlich 40-42 std zu arbeiten.

Du magst in beiden Fällen Recht haben, allerdings finde ich es schon ziemlich heftig, wenn mal eben das Urlaubs- und das Weihnachtsgeld wegfällt und dann auch noch die Arbeitszeit erhöht wird. Und leider geht das bei niemandem so einfach wie bei den Beamten, weil die ja nicht streiken dürfen. 😡

Und ich bezweifle auch, dass Beamte mehr verdienen als Angestellte, schon weil die noch Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommen. Und was passiert, wenn man denen mal eben so die Arbeitszeit erhöhen will, können wir ja gerade sehen...
 
Naja es ist immer so ne geil pauschale Aussage: beamte verdienen schweine geld. Also ich weiß nicht wies bei meinen Kollegen aussieht aber ich habe monatl. ungefähr soviel wi ne normale Bürokauffrau. SChade nur, dass ich zwei Diplome habe - da fragt man sich doch glatt wozu die scheiße gut war ( ne ich weiß das es gut war, aber trotzdem) und warum man sich durchs studium geackert hat.

Also die erhöhung stört mich auch nicht wirklich - das hat den falschen eindruck gemacht. Bin Schwedischer Abstammung und meine tante (57 jahre ) rief letztens an sie habe endlich ihre Arbeitszeitverkürzung durechgekommen: auf 48 Std./Woche 😱 Also was stellen wir uns an

Allerdings arbeite ich auch nioch mit wöchentlich 14 Std. nebenbei, also ists doch echt nen bisl eng mittlerweiloe (schlafen will man auch mal). Streiken würde ich bei sowas nicht. Habe genug arbeit hier liegen und mir nichtunbedingt leisten 1,2,3 Tage auf der Strasse zu verbringen.

Letztlich waren wir (zumindest im Norden deutschlands) einer der ersten dies nun umgesetzt habern (naja der AG halt auf gesdamtdeutschland), aber hier ist gängige Arbeitszeit bei 38,5 max,40 Std. Ich denke die anderen, auch kleineren Unternehmen werden nachziehen.. Überstunden, ja sicher geh ich auch nicht mitm paukenschlag, aber hast halt woche für woche 1 stunden mehr, zudem wir pro tag nur 10 Std, arbeiten dürfen und dann das zeiterfassungssystem nicht mehr mitspiel und wir auch keinen versicherungsschutz mehr genießen

Grüße und einen schönen Tag

Sabrina
 
Mina85 schrieb:
Ich kann nur sagen, ihr solltet in die chemische Industrie wechseln..... 37,5 Stunden und das Geld ist auch nicht verkehrt.

😎
Ne,ne,ne, so geht das nicht!!!
Wer soll denn dann die Automobile bauen, Filme vorführen, Pizzen spazieren fahren, und die Verwaltung Deutschlands bewältigen?😉

Im Ernst, ich arbeite vollkontinuirlich, also durchschnitllich 42h/Woche und verfüge, da die tarifliche Wochenarbeitszeit 37,5h beträgt, über entsprechend hohe Zeitgutschriften zur freien Disposition. Hört sich im ersten Moment gut an- ist sicherlich auch nicht schlecht-, aber durch die Kombination aus zunehmender Arbeitsverdichtung, sowie dem permanenten Rhythmuswechsel, vergewaltigt man den Organismus und die zusätzlichen Freischichten sind bitter nötig, um überhaupt
dem Arbeitsdruck auf Perspektive gewachsen zu sein.
Und diese Perspektive reicht bei einem (Vollkonti)-Schichtarbeiter bestimmt nicht bis zum 65. Lebensjahr ,geschweige denn darüber hinaus.
Das würden nur die allerwenigsten aushalten.😡
Dass die Entlohnung gut ist, stimmt. Aber was ist noch sicher in diesem Lande.
Gruß
Jürgen,
der inbrünstig hofft, dass die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Altersteilzeit über das Jahr 2009 hinaus gegeben sein wird.
 
DerBelgarath schrieb:
Richtig - aber dann wird man auch üblicherweise für die Zeit bezahlt.

Nur daß jemand nicht am Hungertuch nagt rechtfertigt keinesfalls, ihm bei gleicher oder erhöhter Arbeitsleistung sukzessive immer weniger zu bezahlen, ohne daß er sich mit den legitimen Mitteln des Arbeitskampfes dagegen zur Wehr setzt.

Und ich habe es schon erlebt, wie eine ganze Reihe wirklich guter Leute aus dem öffentlichen Dienst rausgegangen sind, weil draußen "richtiges" Geld verdient und gezahlt wird, und wo Leistungen gewährt werden, ohne daß einem der Mob jeden Cent neidet!
Genau, so ist es!
Während die Subsistenzgrundlage für die Beschäftigten im öffentlichen/staatlichen Dienst schneller schmilzt als ein Eiswürfel in einem Glühweinglas, schöpfen renditegeile Bosse in der freien Wirtschaft den Rahm ab, nachdem sie mit ihrer erpresserisch agierenden Lobby dafür gesorgt haben, dass der ohnmächtige Staatsapparat, wegen sinkender Einnahmen der öffentlichen Hand, seinen sozialen Verpflichtungen nicht mehr hinreichend nachkommen kann.
Dem durch Sparmaßnahmen und unsäglichen Konzepten wie HarzIV, immer mehr verarmenden "Mob" ,wird geschickterweise durch die Medien der Sozialneid auf diejenigen antrainiert, denen man auch den Beutel schneidet. Diese reagieren wiederum mit Missgunst auf die Ärmsten, in denen sie die vermeintlichen Sozialschmarotzer ausmachen. Parallel dazu leben die wahren Parasiten unserer Gesellschaft in Saus und Braus.
Nicht der verzweifelte, desillusionierte Sozialhilfeempfänger, der in einer zunehmend amoralischen Gesellschaft sich zum Leistungsmissbrauch verführt sieht gehört angeprangert, sondern die feinen Herren "Wirtschaftskriminelle", die unseren Staat verbluten lassen.
 
Da bin ich anderer meinung,

die einstellung des gemeinen mobs lässt unseren staat verbluten.

der einzelne kann sicher nichts dafür, aber in der summe...

wir sind zu einem einzigen haufen sozialschmarozer geworden.

wer daran wieder schuld ist, laß ich mal offen
 
Nun, Du kennst ja meine Meinung, aber ich muss Dir bezüglich des gemeinschädlichen Kollektivverhaltens eines großen, ja, sehr großen Teils der Bevölkerung natürlich Recht geben. Dieser Aspekt stellt eine funktionale Größe im Niedergang des deutschen Sozialstaates dar, aber zu den anderen von mir genannten Aspekten stehe ich natürlich immer noch.
Gruß
Jürgen
 
kathleen schrieb:
Weißt du oder vermutest du das ?

Ich kenne einige die im Finanzamt arbeiten und die verdienen schon ordentlich und die sagen das auch selber das sie den verlust von weihnachts oder urlaubsgeld in dem sinne verschmerzen können weil sie über die monate das wieder ausgleichen.

Es sagt ja niemand das sie mehr arbeiten sollen und gehaltskürzungen hinnehmen müssen. das geld was sie bekommen.. das kann man vielleicht mal im verhältnis zu anderen berufen sehen ( z.B. altenpflerger etc ) die wären mehr als froh das geld zu bekommen und gehen teilweise deutlich mehr und vor allem härter arbeiten.

gerade heutzutage sollte man froh sein nen job zu haben und vielleicht mal überlegen das es einem keinen zacken aus der krone bricht zwei stunden mehr zu arbeiten.
 
Tiia schrieb:
Ich kenne einige die im Finanzamt arbeiten und die verdienen schon ordentlich und die sagen das auch selber das sie den verlust von weihnachts oder urlaubsgeld in dem sinne verschmerzen können weil sie über die monate das wieder ausgleichen.

Es sagt ja niemand das sie mehr arbeiten sollen und gehaltskürzungen hinnehmen müssen. das geld was sie bekommen.. das kann man vielleicht mal im verhältnis zu anderen berufen sehen ( z.B. altenpflerger etc ) die wären mehr als froh das geld zu bekommen und gehen teilweise deutlich mehr und vor allem härter arbeiten.

Ich denke, gerade das ist wichtig: im Verhältnis zu anderen Berufen sehen. Und da gibt es halt solche und solche. Meine Kollegen im gehobenen oder sogar mittleren Dienst verdienen sich bestimmt keine goldene Nase! Ich finde eher, daß die zu wenig Geld bekommen, gemessen daran, daß die einen Fachhochschulabschluß haben und i.a. die gleiche Arbeit tun, wie wir. Die im höheren Dienst verdienen nicht schlecht. Aber das ist halt relativ: Das Komische am öffentlichen Dienst ist, daß man überall gleichviel bekommt, unabhängig von den tatsächlichen Lebenshaltungskosten. Ein "normaler" Arbeitnehmer bekäme ja für den gleichen Job in München tendenziell etwas mehr Gehalt als in Friesland. Der Gymnasiallehrer hingegen verdient in München normal, mit dem gleichen Gehalt ist der in Friesland er Bonze des Dorfes.

Ansonsten darf man auch nicht vergessen, was weiter oben erwähnt wurde: der öffentliche Dienst muß auch für gute Mitarbeiter attraktiv bleiben. In dem Bereich, in dem ich arbeite, verdient man in der freien Wirtschaft wesentlich (!) mehr als im ö.D. Selbst, wenn man einen Teil des Gehaltes als Risikoprämie dafür betrachtet, daß man seinen Job im ö.D. sicher hat. Also müssen andere Argumente für den ö.D. sprechen, als da wären z.B. Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie halbwegs geregelte Arbeitszeiten. Willkürliche Kürzungen beim Gehalt bzw Verlängerungen der Arbeitszeit machen sich da nicht besonders gut.

Tiia schrieb:
gerade heutzutage sollte man froh sein nen job zu haben und vielleicht mal überlegen das es einem keinen zacken aus der krone bricht zwei stunden mehr zu arbeiten.

Die zwei Stunden mehr machens auch nicht, die arbeite ich sowieso, ob die dann auf dem Überstundekonto erscheinen, oder nicht, ist auch egal. Dann werden am Jahresende eben ein paar weniger Stunden abgeschnitten... es geht eher um's Prinzip!
 
Tiia schrieb:
wenn wir hier wirklich über den öffentlichen dienst reden, dann sind von den arbeitnehmern ein großteil beamte die also auch mehr rausbekommen als so mancher angestellte.

Dann kann ich nur ein kleines Beispiel erwähnen:
ein Polizeibeamter (inkl. Sonderzulagen und den ganzen Kram) in München mit 2 Kindern bekommt so wenig "raus", dass er Unterstützung von der Stadt bekommt, damit er die Kindergartengebühren aufbringen kann...!
Davon abgesehen ist das so pauschal nicht zu sagen, dass sie mehr rausbekommen als so mancher angestellte...einen Vergleich mit Altenpflegern zu ziehen hinkt...
 
Ha, das ging mir (fast) auch so

Antje schrieb:
Dann kann ich nur ein kleines Beispiel erwähnen:
ein Polizeibeamter (inkl. Sonderzulagen und den ganzen Kram) in München mit 2 Kindern bekommt so wenig "raus", dass er Unterstützung von der Stadt bekommt, damit er die Kindergartengebühren aufbringen kann...!
Davon abgesehen ist das so pauschal nicht zu sagen, dass sie mehr rausbekommen als so mancher angestellte...einen Vergleich mit Altenpflegern zu ziehen hinkt...

Das ging mir in München ähnlich!
Ich (Soldat, damals mit Frau und 1 Kind) habe trotz Zulagen etc. "so wenig" verdient, dass ich beinahe einen Wohnzuschuss bekommen hätte (habe die Grenze um 20 EURO überschritten). Nach einer Mieterhöhung, ,kurz vor umserem Fortzug, lagen wir dann unter der Grenze...
Dabei wohnten wir damals in einer bundeseigenen Wohnung (also vergleichsweise niedrige Miete).

Für mich, als Einzelperson ist die Frage nach Mehrarbeit nicht so gravierend. In manchen Standorten liegt die Rahmendienstzeit bei 42 und mehr Stunden, in anderen bei 37,5, abhängig vom jeweiligen Auftrag. Geld ist aber immer das gleiche. Ach ja:
Theoretisch könnten sie mich 46 Stunden/Woche arbeiten lassen ohne einen Cent extra oder Fraizeitausgleich.

Auf die Gesamtheit bezogen kommen natürlich jede Menge Ersparnisse für den Staat, die Firmen zusammen, wenn mehr Arbeit bei gleichem Lohn geleistet wird. Ich fürchte jedoch diese, und ähnliche Maßnahmen sind im Rahmen einer globaliserten Welt leider kaum noch zu vermeiden, oder?

Grüße aus Italien
 
Tiia schrieb:
Ich kenne einige die im Finanzamt arbeiten und die verdienen schon ordentlich und die sagen das auch selber das sie den verlust von weihnachts oder urlaubsgeld in dem sinne verschmerzen können weil sie über die monate das wieder ausgleichen.

Es sagt ja niemand das sie mehr arbeiten sollen und gehaltskürzungen hinnehmen müssen. das geld was sie bekommen.. das kann man vielleicht mal im verhältnis zu anderen berufen sehen ( z.B. altenpflerger etc ) die wären mehr als froh das geld zu bekommen und gehen teilweise deutlich mehr und vor allem härter arbeiten.

gerade heutzutage sollte man froh sein nen job zu haben und vielleicht mal überlegen das es einem keinen zacken aus der krone bricht zwei stunden mehr zu arbeiten.

Also,... ich kann Euch das sozusagen aus 1. Reihe gerne verdeutlichen....
Mein Mann ist Beamter einer Stadt. Hier ist der Anteil der Beamten vergleichsweise gering zu den Angestellten. Ja, er hat studiert und sein Fachhochschulstudium erfolgreich abgeschlossen. Auch er hat die 41 h Woche und die verbleibenden Reste des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes nach etlichen Kürzungen kann man vernachlässigen. Da ich selber in einem großen Unternehmen gearbeitet habe und über die Einstufungen der Gehälter informiert war, weiß ich, dass Beamte mit vergleichbarer Ausbildung erheblich weniger verdienen als Arbeitnehmer in der Wirtschaft.

Nur ist es nicht so:
So lange es der Wirtschaft gut geht, alle Arbeitnehmer stetig mehr verdienen, wird über die Beamten gelächelt, dass sie eben selber an ihrer Situation Schuld hätten, da sie diesen Weg gewählt haben.
Geht es aber mit den Löhnen/Gehältern bergab, die Wirtschaft schwächelt, dann sieht man neidisch auf die, die einen vermeintlichen Vorteil haben könnten. (die Betonung liegt auf "könnten") Ihren sicheren Arbeitsplatz bezahlen Beamte mit einem ständigen Lohnverzicht und mit der mangelnden Möglichkeit, flexibel ihren Arbeitsplatz wechseln zu können.

Ach ja, eines noch: ein weitverbreiteter Irrtum

Ein Beamter wird automatisch befördert.
Seit Jahren existiert ein Beförderungsstop, so dass mein Mann seit nunmehr 5 Jahren zwei Tarifgruppen unter seinem Stellenwert arbeitet.

Ich will mich nicht beschweren, wir können keine großen Sprünge machen aber wir nagen auch nicht am Hungertuch. Ansprüche müssen eben runtergeschraubt werden. Nur dieser Neid (worauf eigentlich?) und diese haltlosen Unterstellungen bringen mich auf die Palme.

Noch Fragen?

Eines noch zu denen, die laut cand.inf "ihre Hausaufgaben" gemacht hätten. Schon mal etwas von sozialem Frieden gehört????

Sonst lies mal etwas über die Weberaufstände. Eine zu große Kluft zwischen arm/reich schädigt alle.
 
Tiia schrieb:
Es sagt ja niemand das sie mehr arbeiten sollen und gehaltskürzungen hinnehmen müssen.

Alles schön und gut, aber wir müssen das so hinnehmen! Wir dürfen nämlich nicht streiken, das ist uns verboten! Von Gesetzeswegen. Genauso wie uns per ordre de mufti die Gehälter gekürzt und die Arbeitszeiten kontinuierlich erhöht werden.

Ach ja, und das gilt für alle Bundesbeamten - egal, ob sie vom Steuerzahler finanziert werden oder nicht. Komisch, wenn die eigenen Bezüge nicht vom Staat kommen, sondern von Dritten. Diese Dritten könnten damit leben, uns mehr zu zahlen und es geschieht trotzdem nicht, weil dann ja das übergeordnete Ministerium neidisch werden könnte. Oh ich vergaß, die bekommen ja noch eine Zulage dafür, dass sie beim Ministerium sind.

Ehrlich, ich habe keine Problem mit der einen Stunde mehr. Die arbeite ich eh - dafür liegt hier nämlich zu viel auf dem Tisch! Aber dafür auch noch permanent Lohnkürzungen hinnehmen zu müssen, ohne sich irgendwie wehren zu können, das ist nicht besonders toll. Ich kann von meinem Gehalt leben. Ich bin auch bereit weniger zu verdienen als in der freien Wirtschaft - die Risikoprämie eben. Aber uns werden seit Jahren kontinuierlich die Gehälter gekürzt und die Arbeitszeiten erhöht. Die Angestellten im ö.D. trifft das ganze dann meist nur zeitverzögert.

Dieser Neid auf das, was schon längst nicht mehr so gegeben ist, der ist allerdings das Letzte. Aber das ist ja immer einfach. Wenn man sich mit der Gehaltsstruktur im ö.D. nicht wirklich auseinander setzt, sondern immer nur nachplappert, was einem andere darüber erzählen, dann kann man da auch wunderbar drüber hetzen.

Mein FH-Diplom ist hier nen feuchten Kehrricht wert, aber die Arbeit mach ich wie jemand im höheren Dienst - nur für 600 EUR weniger jeden Monat. Das ist alles kein Thema, hab's ja selbst so entschieden, aber die Beamten sind doch nicht der Sparstrumpf der Nation, während sich die Abgeordneten brav ihre Diäten erhöhen. Tschuldigung aber Ausgewogenheit sollte da doch wohl herrschen.

Ach ja, im übrigen gibt es eine Fürsorgepflicht des Dienstherrn - wie lange die insbesondere im einfachen und mittleren Dienst noch erfüllbar ist, ist allerdings fraglich. Denn eigentlich gehört zu dieser Fürsorgepflicht auch das Zahlen von Bezügen in einer Form, die einen nicht unter die Armutsgrenze bringt.
 
apropos
Geburtstagsfeste sind fast immer Plattform für die Thematik Arbeit und so kann ich es schon nicht mehr hören, wie negativ neidvoll auf alle Beamten geschaut wird. Beamte sind in dem fall warscheinlich alle die mehr als die vermeintlich Betroffenen bekommen. Keiner weis mehr wirklich was los ist, dass die Beamten gar nicht streiken dürfen und es die Angestellten im öffentlichen Dienst sind, die streiken. Alle bekommen fürs Nichtstun Geld, kann doch nicht wahr sein. Wenn man dann aber mal fragt, was so ein Beamter, der ja gar keiner ist verdient, kann keine Auskunft gegeben werden. Dieses dumme Geschwätz aus Neid, weil es dem Einen oder Anderem zur Zeit nicht so gut geht, wobei das auch wieder sowas von relativ ist, kann ich nicht mehr hören. Die meisten wissen nicht mal was sie da reden, dabei sind die noch nicht so alt
 
Es geht ja auch um die die momentan die arbeit niedergelegt haben. Ich finde es schon erschreckend wenn man gestern aus den nachrichten vernimmt das dort leute seit wochen die arbeit niederlegen.. aber jetzt für die karnevalstage urlaub eingereicht haben um feiern zu gehen und dannach weiter streiken wollen.

die eltern die seit tagen schauen müssen wo sie ihre kinder unterbekommen... da fragt niemand nach. oder wo die leute noch ihren müll hinbringen sollen wenn sich in manchen städten schon alles stapelt. manche städte haben schon angefangen einen plan zu erstellen wie man die mehrzahl an ratten die dadurch angelockt worden sind unter kontrolle bringt.
 
Tiia schrieb:
es geht ja auch um die die momentan die arbeit niedergelegt haben. Ich finde es schon erschreckend wenn man gestern aus den nachrichten vernimmt das dort leute seit wochen die arbeit niederlegen.. aber jetzt für die karnevalstage urlaub eingereicht haben um feiern zu gehen und dannach weiter streiken wollen.

Siehst Du und genau da ist Dein Fehler: Diejenigen, die seit Wochen streiken, sind Angestellte im ö.D. Und keine Beamten. Und die streiken auch nur, weil sie die 40 Stunden-Woche nicht wollen. Im Übrigen handelt es sich dabei um Angestellte der Länder.

Die Angestellten des Bundes haben bereits seit dem letzten Jahr die 40 Stunden-Woche. Die Beamten des Bundes schon seit mehr als einem Jahr. Und den Bundesbeamten soll jetzt die Wochenarbeitszeit auf 41 Stunden erhöht werden. Was heißt soll? Ab nächsten Mittwoch haben die Bundesbeamten eine wöchentliche Arbeitszeit von 41 Stunden. Bei gleichzeitiger Kürzung des Weihnachtsgeldes um weiter 50% auf dann 30% eines Monatsgehaltes.

Es sind also ganz verschiedene Betroffene. Und das hast Du gar nicht auseinander gehalten, obwohl es in den Nachrichten sogar mal richtig wieder gegeben wird. Die Beamten werden nie streiken, weil sie nicht streiken dürfen. Die dürfen höchstens in ihrer Freizeit demonstrieren und selbst das kann Ärger geben.

Auch kann ich verstehen, wenn z.B. Ärzte da Druck machen. Als Assistenzarzt geht man mit A 9 nach Hause. Das ist so viel wie ich verdiene, aber ich entscheide nicht über Menschenleben. Und ich arbeite auch nicht im Schichtdienst. Aber das Verständnis für die eine Seite darf das Verständnis für die andere Seite nicht zu kurz kommen lassen. Ich kann auch den Ärger von Eltern verstehen, die ihre Kinder nicht in die KiTa geben können, weil diese bestreikt wird. Aber i.d.R. ist dort eine Notbetreuung sicher gestellt, für alle Eltern, die Alleinerziehend bzw. beide berufstätig sind.

Bitte erst informieren, dann falls berechtigt, pauschalisieren.
 
sunshine06 schrieb:
Die Angestellten des Bundes haben bereits seit dem letzten Jahr die 40 Stunden-Woche. Die Beamten des Bundes schon seit mehr als einem Jahr.
Und die Beamten mancher Länder seit über einem Jahr und noch länger die 42-Std-Woche...
 
Zu meiner meinung das man dennoch bei der heutigen arbeitslage kürzungen und mehraufwendungen hinnehmen sollte ( vollkommen egal welchem job man nachgeht ) stehe ich weiterhin.

das beamte nicht streiken dürfen weiß ich aus erster hand. meine mutter und ich sind die einzigen in der gesamten familie die keinen beamtenstatus haben.

meine beiden cousins sind in unterschiedlichen kindergärten und da gibt es sowas wie notdienste nicht. allerdings müssen diese Kindergärten ab nächster woche wieder geöffnet haben ( wie auch immer man das jetzt erzwungen hat ). Ich denke einige städte ( wohl hauptsächlich die großen ) bieten diese notbetreuungen aber auch nicht alle. bei uns haben im moment studenten die babysitten hochkonjunktur.
 
Heutzutage ist es wirklich ein Segen, wenn man einen Job hat.

Und wenn dafür dann eine Arbeitszeiterhöhung ansteht, dann finde ich es nicht schlimm.

In der freien Wirtschaft sieht es doch nicht besser aus, da steht zwar im Arbeitsvertrag eine 38,5 Stunden-Woche, aber in der Regel wird dort mehr gearbeitet ohne Freizeitausgleich. Und das ist heute auch Normal.
 
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