Berufsaussichten mit Mitte 30?

Dr Franke Ghostwriter
ich überlege derzeit, ein Bachelor-Studium in Wirtschaftsrecht aufzunehmen, habe dazu allerdings eine nicht wenig entscheidende Frage: Und zwar bin ich 28 und "von Hause aus" Journalist. Da man aber natürlich nicht weiß, wie sich meine Branche in Zeiten von Twitter, E-Paper und Co. entwickeln wird, hätte ich gern ein zweites Standbein, auf das ich im Fall des Notfalls umsteigen könnte. Deshalb interessiert mich ein Bachelor-of-Laws-Studium in Teilzeit. Meine Frage ist nun, ob es für jemanden, der dann bei Beendigung seines Studiums Mitte 30 sein wird und natürlich keine Berufserfahrung als Betriebswirt oder Jurist hat, überhaupt realistisch ist, im rechtswissenschaftlichen Bereich auf dem Arbeitsmarkt unterkommen zu können. Ich meine, man sieht Leute, die ihr BWL- oder Jura-Studium mit 23 oder 24 abschließen und Auslandssemester in Tokyo und Chicago hinter sich haben. Da kommt natürlich die Frage auf, ob es überhaupt realistisch ist, dieses Fernstudium beruflich nutzen zu können. Allein für meinen Lebenslauf oder die Visitenkarte bräuchte ich keinen zusätzlichen Bachelor. Wie schätzt ihr die Aussichten ein?
 
Siehe auch mein Posting aus dem WiWi Bereich.

Einen Bachelor of Laws mit guten Kenntnissen in Legal English halte ich für sehr gut vermittelbar (auf Assistenten und Sekretariatsstellen). Größere Kanzleien suchen händeringend nach Leuten mit diesen und ähnlichen Qualifikationen. Denn die normale Rechtsanwaltsgehilfin ist für solche Kanzleien völlig falsch ausgebildet.
 
Ehrlich gesagt - Mitte 30 ist in jedem Studiengang ein Problem für einen Berufsanfänger. Das gilt für die Wiwis auch so. Einsteigerjobs bei Top-Adressen
sind vermutlich nicht mehr zu erreichen. Aber eine gute Sachbearbeiter-Stelle, vor allem wenn man räumlich flexibel ist, kann dann noch gut drin sein.

Wenn Du in die Richtung Jura gehen willst, dann solltest Du das mit deiner Berufspraxis verknüpfen können - warum nicht auch als Journalist in dem Bereich.
Das gibt dann auch die entsprechende Motivation, um das Studium durchzuhalten...
 
Einsteigerjobs bei Top-Adressen sind vermutlich nicht mehr zu erreichen.

Ja, man muss auch fragen, warum das so ist. Die suchen Leute mit sehr großer Motivation und Energie. Wenn man sich jetzt als Absolvent bei denen bewirbt und das zweite Studium ganz offensichtlich ein Verlegenheitsstudium war, man aufgrund des fortgeschrittenen Alters weder die Motivation, noch die Perspektiven, noch den privaten Freiraum hat, bei denen ordentlich zu buckeln, dann passt man nicht mal ansatzweise in deren Konzept. Die Frage ist sowieso, ob man als "Ausweich-Wirtschaftsrechtler" da überhaupt das gefunden hätte, was man sucht.

Ich würde aber auch sagen, dass so ein Studium evtl. schon die Möglichkeit eröffnet, später mal irgendeinen anderen Job zu finden. Es kommt eben darauf an, wie viel Spaß es einem macht. Wenn man es eh gerne macht und interessant findet, kann man es ja machen. Die Fernuni hat noch keine Studiengebühren. Also fällt die finanzielle Überlegung auch erst mal weg.
 
Spaß ist sowieso entscheidend für den Erfolg!

Wer so eine Aufgabe positiv annimmt und zu Ende führt, der findet mit etwas Glück und Flexibilität danach auch eine gute Position. Ehrlich gesagt, so wie Journalisten manchmal bezahlt werden, sind auch schon andere Stellen finanziell interessant, ohne das man den Bereich der "überflieger" und "Schnellkarriere-Macher" überhaupt ansteuern muss
 
Ich denke, dass der Abschluss Bachelor of laws nur bedingt geeignet ist, um einen anderen Job zu finden. Es gibt so viele Volljuristen, die sicherlich bevorzugt werden.

Für mich bedeutet das Studium eher eine Zusatzqualifikation im ausgeübten Beruf zu erlangen. Ich bin im Kreditbereich einer Bank tätig. Mir wurde aber von Anfang gesagt: Schön dass Sie sich weiterbilden.. dieses Studium bringt Ihnen hier aber gar nix.. 🙂

Wenn man sich so die Stellenanzeigen der wirklich interessanten Positionen (50.000 € p.a. plus) im Bankenbereich anschaut: es wird zum einem Berufserfahrung, zum anderem auch ein Abschluss an einer Uni im Bereich WiWi oder ReWi gefordert.

Um auf die Ausgangsfrage zurück zukommen: eine Qualifikation, die sich von anderen abhebt, schadet nie. Schwierig wird´s meines Erachtens aber, wenn das Studium so rein gar nichts mit den jetzt ausgeübten Beruf zu tun hat.
 
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