Bewerbung - Kinder angeben?

Dr Franke Ghostwriter
Bewerbung - Kinder angeben?

Am Wochenende kam doch beim Fondue mit Freunden eine interessante Frage auf: Sind Kinder im Lebenslauf bei der Bewerbung anzugeben? Den Familienstand gibt man ja an - aber die Sprösslinge? Und macht es einen Unterschied ob Mann oder Frau Kinder angeben? Meines Erachtens schießt sich die Frau schon vorab ins Abseits bei der Bewerbung?

Was meint Ihr so?
 
Wenn ich die KInder nicht angebe würde ich auch den Familienstand weglassen. Ist ja wohl nicht Pflicht, wer schreibt z.B. schon gern geschieden und wen geht das was an ?
 
Ich gebe in meinem LL nicht mal an ob ich ledig bin! Das lass ich einfach aus - schliesslich ist das mein Privatleben und hat eigentlich herzlich wenig mit meiner beruflichen Qualifikation zu tun.
Kinder hab ich keine - würd ich aber auch nicht angeben. Wie du sagst: das muss nicht unbedingt ein Vorteil für die Bewerberin sein...
(ausserdem: ich gebe ja auch nicht mein Schoßhündchen an 🙄 )
 
Früher war es ja sogar üblich, die Namen der Eltern und deren Berufe anzugeben. Das hatte aber auch noch eine ganz andere Bedeutung als heute - nach dem Motto: Zeig mal aus welcher gesellschaftlichen Schicht und welchem Elternhaus du kommst usw.
BineB schrieb:
schliesslich ist das mein Privatleben und hat eigentlich herzlich wenig mit meiner beruflichen Qualifikation zu tun.
Das meine ich aber auch! Man gibt schließlich auch als Hobby nicht Häkeln oder so an, sondern wohl nur Dinge, die auch Rückschlüsse auf Teamfähigkeit und andere soziale Kompetenzen etc. zulassen.
Was keine Auswirkungen auf die Qualifikation hat, geht den AG auch nichts an. Wenn er dann fragt, sieht es evtl. wieder anders aus, obwohl die privaten Fragen mehr und mehr untersagt sind, soll heißen: Eigentlich ist kaum mehr eine Frage erlaubt, die sich nicht wirklich auf den Arbeitsplatz bezieht.

Gruß Steffi
 
Also, ich habe zwar noch keine Kinder, weiß aber aus Erfahrung, daß es Chef's geben kann, die es sehr wohl interessiert ob man Kinder hat oder nicht. Nicht, weil man sich mit Kindern ins "AUS" schießt, sondern weil man, wenn man Kinder hat nicht noch mal in den Elternurlaub muß und so der Firma voll und ganz zur Verfügung stehen kann. Meistens sind es die kleinen Betriebe (unter 50 Mitarbeiter) die sehr viel Wert darauf legen, daß die Frauen, die dort arbeiten bereits Kinder haben und somit nicht mehr ausfallen. Gerade wenn man sehr jung ist, bekommt man auch schwer einen Job wenn man noch keine Kinder hat. Die Chefs geben es zwar nie zu, aber wenn man erst mal nachfragt, bekommt man das schnell mit. Da hatten bei meinen Bewerbungen oft die jungen Frauen einen Vorteil, die bereits mit 25 zwei Kinder hatten und wieder arbeiten wollten.
 
Na klar interessiert die AG das! Aber eben nicht aus Gründen der Qualifikationsbewertung sondern wegen Ihrer eigenen Planungen --> sie nehmen dann vorsichtshalber mal ´nen Mann.
Nur es geht eben eigentlich niemanden etwas an, sonst könnte man genauso die Frage nach dem Kinderwunsch für gerechtfertigt halten. Das BAG tut´s aber eben nicht mehr. Und so haben Frauen glücklicherweise wieder mehr Chancen genommen zu werden, weil sie lügen und schweigen dürfen. Schade zwar, aber wenn´s nicht anders geht. Deutschland braucht angeblich mehr Kinder, aber wer welche bekommt/hat, kriegt keinen Job mehr. So geht das wohl nicht mehr lange gut... 🙁

Gruß
Steffi
 
Sunny26 schrieb:
Also, ich habe zwar noch keine Kinder, weiß aber aus Erfahrung, daß es Chef's geben kann, die es sehr wohl interessiert ob man Kinder hat oder nicht. Nicht, weil man sich mit Kindern ins "AUS" schießt, sondern weil man, wenn man Kinder hat nicht noch mal in den Elternurlaub muß und so der Firma voll und ganz zur Verfügung stehen kann.

Naja, voll und ganz zur Verfügung stehen wird von Chefs wohl eher selten geglaubt, wenn man schon Kinder hat. Zumindest nicht, wenn sie schon selbst werlche haben. Im Zweifelsfall geht dann das kranke Kind der Arbeit vor😱... also letztlich aus meiner Sicht ein unlösbares Dilemma für Frauen: Wenn man (noch) keine Kinder hat, erwarten die AG, das wohl bald welche kommen und man ausfällt, wenn man welche hat, fällt frau aus, weil irgendwas mit den Kindern ist, und wenn glaubhaft ist, dass da wohl nichts mehr kommt, sind wir (zu) alt 😕. Abgesehen davon hätte ich glaube ich Probleme meine Kinder spätestens im Vorstellungsgespräch einfach so nicht zu erwähnen... bis jetzt hatte ich das Problem noch nicht wirklich - erst wenn ich mit dem STudium fertig bin ...
 
Also als erfahrener Personalist kann ich nur sagen, dass Angaben über Familienstand und Kinder auf jeden Fall in eine Bewerbung gehören. Verschweigt man es, kommt unter Umständen der Eindruck auf, die Bewerberin wolle etwas verschweigen. und das gibt minuspunkte.
also ich kann nur sagen, dass frauen mit kindern bei uns keine nachteile haben.
 
Interessant

Micha1975 schrieb:
Also als erfahrener Personalist kann ich nur sagen, dass Angaben über Familienstand und Kinder auf jeden Fall in eine Bewerbung gehören. Verschweigt man es, kommt unter Umständen der Eindruck auf, die Bewerberin wolle etwas verschweigen. und das gibt minuspunkte.
also ich kann nur sagen, dass frauen mit kindern bei uns keine nachteile haben.

Ist das nur im Beamtentum so??!! In der freien Marktwirtschaft habe ich schon oft gehört, dass Frauen benachteiligt werden, wenn sie Kinder haben. Was ich noch nie gehört habe ist, dass junge Frauen benachteiligt werden! Ja irgendwann muss man ja arbeiten und davon auszugehen, dass jede Mädchen gleich Kinder bekommt, das wäre schon ein Trauerzeugnis für den AG, denn dann gäbe es keine jungen Frauen mehr in den Berufe. Ich habe sogar mit 30 meinen Job gewechselt. Man hat mich zwar gefragt wie mir meine Zukunft vorstelle (also ganz allgemein gehalten) aber ich habe klar und deultich gemacht, dass ich arbeitswillig bin und ganz sicher Familienplanung nicht auschliesse, das wäre gelogen, allerdings möchte ich auch nicht zu 100% auder Arbeitwelt verschwindne un wenn möglich, wieder zurückkehren. Es ist mir klar, dass icht jeder AG soviel Ehrlichkeit vertragen kann, aber mit Offenheit bin ich bis jetzt noch nie schlecht gefahren und wenn der AG mich dann nicht will, ja Sorry, dann ist die UN-Politik auch nicht offen genug und ich pfeiffe auf diesen Job.

Das zu meinem Erfahrungsschatz 😀

CU
JOJO
 
Ich denke, es kommt vor allem auf die Stelle an, für die man sich bewirbt. Bei Führungspersonal ist die Angabe von Familienstand und Kindern sehr erwünscht. Und zwar nicht um negativ auszusieben. Vielmehr wird dann davon ausgegangen, dass eine gewisse soziale Kompetenz und Verantwortung vorhanden ist. Ob diese Verknüpfung so immer richtig ist, kann dahin gestellt bleiben, aber in diesen Bereich ist es für gewöhnlich eher von Nachteil keine Kinder zu haben. Wobei es wohl auch stark auf den nationalen Bezug ankommt. Die Schweizer scheinen alle irgendwie drei oder mehr Kinder zu haben (!Achtung nur mein Eindruck, aus dem, was ich zu sehen bekomme!).
 
Mal von allen Vor-/Nachteilen, die man womöglich hat, als Frau mit/ohne Kind oder mit/ohne Kinderwunsch:
gerade in mittelständischen Betrieben ist es neben der gewünschten Arbeitsleistung (die man vlt. mit Kindern weniger erbringen kann wg. Krankheitszeiten etc.) auch eine finanzielle Frage, ob ein Bewerber in die engere Wahl kommt, oder nicht! Das sind doch auch alles Kosten für den AG!

Andersrum möchte ich natürlich einbringen, dass Frauen mit Kindern oft deutlich belastbarer und eben "Familienmanagerinnen" sind! Das übersehen viele Personaler allerdings oft!

Mein Votum: mit aufnehmen!
 
Ich würde die Kinder in den LL mit reinschreiben. Sie gehören immerhin zu Deinem Leben. Wenn der Arbeitgeber das nicht akzeptiert, denke ich hat man bei dieser Stelle nichts verloren. Stell Dir mal vor mit Deinen Kindern ist irgentwas und Du hast dann einen Arbeitgeber, der überhaupt nicht auf Dich eingeht. Man muß halt abwegen, was einem wichtiger ist.
 
Eli78 schrieb:
Ich würde die Kinder in den LL mit reinschreiben. Sie gehören immerhin zu Deinem Leben. Wenn der Arbeitgeber das nicht akzeptiert, denke ich hat man bei dieser Stelle nichts verloren. Stell Dir mal vor mit Deinen Kindern ist irgentwas und Du hast dann einen Arbeitgeber, der überhaupt nicht auf Dich eingeht. Man muß halt abwegen, was einem wichtiger ist.

So sehe ich das auch. Wo kommen wir denn hin, wenn wir unsere Kinder (also ich habe noch keine, aber wenn ...) verheimlichen müssen. Dann kommt man gerade in D raus aus der kinderfreundlichen Wirtschaft. Das wäre das Ende aller Dinge! Ich finde, man muss zu seiner Familie stehen. Kann mir nun auch nicht vorstellen, dass das ein KO-Kriterium ist. Es gibt auch Männer, die daheim bleiben, wenn das Kind krank ist. Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter und das wissen die Pesonalchefs doch auch! Also macht Euch nicht soviele Gedanken rund um den Lebenslauf.
Seid ehrlich und verkauft Euch gut!
 
Kinder gehören in den LL!
Bei unserem Büro kommen ja auch oft Bewerbungen an, und die schaue ich mir auch unter dem Gesichtspunkt "Kinder" an. Stehen da keine Angaben zu Kindern (und sei es "keine"), kommt bei mir ein fader Beigeschmack auf. Damit kann man nicht kalkulieren. Oder will mir die Bewerberin was vorenthalten?
Wie Yara schon sagte - der Mittelstand (oder gar Kleinunternehmen) muss da etwas mehr aufpassen. Das heißt beiweitem nicht, dass der Bewerber dann "raus" ist - im Gegenteil: die beiden Parteien sind von Anfang an offen gegen-(oder eigentlich mit-)einander, so dass "Risiken" von vornherein eingeplant werden können. Es findet sich dann für jedes Problem eine Lösung. Mir ist eine offen auftretende Bewerberin sympatischer als ein anbiedernder Einser, der sich dann nicht in die Büro-Organisation einfügen kann. Und Mütter können das wohl eher
 
Habe am Wochenende nocheinmal mit einer Personalerin gesprochen und sie hat gesagt, dass darauf geschaut wird. Ich muss das im Lebenslauf nicht angeben - genausowenig meinen Mädchennamen noch ob ich verheiratet bin. Im Gespräch verhält sich dann aber anders - dort sollte man offen sein.
 
Leonie schrieb:
Habe am Wochenende nocheinmal mit einer Personalerin gesprochen und sie hat gesagt, dass darauf geschaut wird. Ich muss das im Lebenslauf nicht angeben - genausowenig meinen Mädchennamen noch ob ich verheiratet bin. Im Gespräch verhält sich dann aber anders - dort sollte man offen sein.

Wird nur peinlich, wenn du im Lebenslauf nichts angegeben hast und im Voge plötzlich auspackst. "Überraschung" 😱 .
Kommt glaub nicht so gut. Warum nicht ehrlich sein? Es kommt ja doch raus und spätestens im Voge. Da ist man nur in der engeren Auswahl und nicht schon der Sieger. Und eine unehrliche Bewerberin, die schon Geheimnisse im LL hat, naja, von der halte ich nicht so viel.

CU
 
Nein, ich glaube nicht, dass das peinlich werden muss - diese Angaben (verheiratet, Single) sind ja auch nur wichtig für die Gehaltsabteilung. Es ist keine Pflicht es nicht anzugeben.

Und: schauen wir doch mal auf USA - dort darf kein Foto, persönliche Daten (außer Namen & Adresse) stehen.
 
Ich darf Arbeitsplätze vergeben.
Das bedeutet, ich lese und bewerte auch Lebensläufe. Dabei achte ich Grundsätzlich auf Lücken. Egal ob diese bei den persönlichen Daten (also unter anderem die Angaben von Familienstand und Kindern) oder im Arbeitsleben auftauchen.
Das Fehlen der Angabe ist kein Ausschlußkritierium. Viele kinderlose Bewerber kommen garnicht auf die Idee anzumerken, dass sie keine Kinder haben. (Was ich verstehen kann.)
Spätestens im Vorstellungsgespräch würde ich aber nachhaken. Wenn mir dann Frau oder Mann erklärt, sie / er habe Kinder, würde ich auf jeden Fall nachfragen, warum diese nicht im Lebenslauf vermerkt sind. Immerhin gehören sie zum Leben.
Dabei schließe ich nicht gleich darauf, dass Kinder ggf. zu Ausfalzeiten führen könnten. Immerhin ist da ja meistens noch ein anderer Elternteil.
Es gibt aber zwangsläufig einen fahlen Beigeschmack, wenn man bemerkt, dass die gemachten Angaben im Lebenslauf nicht vollständig waren. Das wirft immer die Frage auf, was denn sonst noch so fehlt...
Wenn die Qualifikationen und das Menschliche bei zwei Bewerbern gleich gut sind, würde ich den "ehrlichen" vorziehen...
 
Shinead schrieb:
Ich darf Arbeitsplätze vergeben.
Das bedeutet, ich lese und bewerte auch Lebensläufe. Dabei achte ich Grundsätzlich auf Lücken. Egal ob diese bei den persönlichen Daten (also unter anderem die Angaben von Familienstand und Kindern) oder im Arbeitsleben auftauchen.
Das Fehlen der Angabe ist kein Ausschlußkritierium. Viele kinderlose Bewerber kommen garnicht auf die Idee anzumerken, dass sie keine Kinder haben. (Was ich verstehen kann.)
Spätestens im Vorstellungsgespräch würde ich aber nachhaken. Wenn mir dann Frau oder Mann erklärt, sie / er habe Kinder, würde ich auf jeden Fall nachfragen, warum diese nicht im Lebenslauf vermerkt sind. Immerhin gehören sie zum Leben.

Oh ja, ich z.B. 😱

Shinead schrieb:
Dabei schließe ich nicht gleich darauf, dass Kinder ggf. zu Ausfalzeiten führen könnten. Immerhin ist da ja meistens noch ein anderer Elternteil.
Es gibt aber zwangsläufig einen fahlen Beigeschmack, wenn man bemerkt, dass die gemachten Angaben im Lebenslauf nicht vollständig waren. Das wirft immer die Frage auf, was denn sonst noch so fehlt...
Wenn die Qualifikationen und das Menschliche bei zwei Bewerbern gleich gut sind, würde ich den "ehrlichen" vorziehen...

Das ist das, was ich meinte. Und man darf Deutschland nicht mit Amerika vergleichen. Dort gelten allgemein ganz andere Regeln. Dort fliegt man unter anderem auch zur Arbeit (Z.B.)
 
Shinead schrieb:
Viele kinderlose Bewerber kommen garnicht auf die Idee anzumerken, dass sie keine Kinder haben. (Was ich verstehen kann.)
Spätestens im Vorstellungsgespräch würde ich aber nachhaken.
Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht. Weil wenn ich mich beworben habe, hatte ich auch nicht angegeben, daß ich noch keine Kinder habe. Hat ein Bewerber in diesem Fall überhaupt eine Chance zum Gespräch zu kommen oder zählt das dann als Lücke? Ich meine, ich war gerade mal 24 bei meinen letzten Bewerbungen und hatte gerade frisch meinen Abschluß gemacht. Kam also gar nicht auf die Idee anzugeben ob ich Kinder habe oder nicht. Hatte aber im Familienstand schon "ledig" angegeben
 
Sunny26 schrieb:
Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht. Weil wenn ich mich beworben habe, hatte ich auch nicht angegeben, daß ich noch keine Kinder habe. Hat ein Bewerber in diesem Fall überhaupt eine Chance zum Gespräch zu kommen oder zählt das dann als Lücke? Ich meine, ich war gerade mal 24 bei meinen letzten Bewerbungen und hatte gerade frisch meinen Abschluß gemacht. Kam also gar nicht auf die Idee anzugeben ob ich Kinder habe oder nicht. Hatte aber im Familienstand schon "ledig" angegeben

Das handhabe ich ebenso. Ich glaube, wenn du dann tatsächlich keine Kinder hast, dann ist das auch ok. Aber wenn du es nicht angibst und im Voge kommt raus, du hast doch Kinder, dann wird es problematisch. Warum auch lügen?? (Für mich ist verschweigen auch eine Lüge)
 
Sunny26 schrieb:
Weil wenn ich mich beworben habe, hatte ich auch nicht angegeben, daß ich noch keine Kinder habe. Hat ein Bewerber in diesem Fall überhaupt eine Chance zum Gespräch zu kommen oder zählt das dann als Lücke? Ich meine, ich war gerade mal 24 bei meinen letzten Bewerbungen und hatte gerade frisch meinen Abschluß gemacht. Kam also gar nicht auf die Idee anzugeben ob ich Kinder habe oder nicht. Hatte aber im Familienstand schon "ledig" angegeben

Bei 24 und ledig würde ich noch nicht einmal im Gespräch nachhaken. 😀 Gerade aus der Ausbildung mit geradem Lebenslauf ergibt sich garnicht die "Zeit" um Kinder zu haben. (Zumindest bei Frauen.)

Die vorhandene Angabe ob Kinder ja oder nein ist für mich kein Ausschlußkriterium. Aber wenn ich dann im Vorstellungsgespräch feststelle, dass es Kinder gibt, die nicht angegeben wurden, geht das schon eher in die Richtung.
Hat der Bewerber keine Kinder, ist es vollkommen legitim, die Angabe im Lebenslauf komplett wegzulassen.
Wenn ich keine Fortbildungen gemacht habe, schreibe ich ja auch nicht in den Lebenslauf "Fortbildungen: keine"...
 
Stimmt auch wieder. Ich denke es kommt auch immer auf die Fa. an, bei der man sich bewirbt. Beim Gespräch kann man ja immer noch nachfragen
 
Shinead schrieb:
Ich darf Arbeitsplätze vergeben.
Das bedeutet, ich lese und bewerte auch Lebensläufe. Dabei achte ich Grundsätzlich auf Lücken. Egal ob diese bei den persönlichen Daten (also unter anderem die Angaben von Familienstand und Kindern) oder im Arbeitsleben auftauchen.
Das Fehlen der Angabe ist kein Ausschlußkritierium. Viele kinderlose Bewerber kommen garnicht auf die Idee anzumerken, dass sie keine Kinder haben. (Was ich verstehen kann.)
Spätestens im Vorstellungsgespräch würde ich aber nachhaken. Wenn mir dann Frau oder Mann erklärt, sie / er habe Kinder, würde ich auf jeden Fall nachfragen, warum diese nicht im Lebenslauf vermerkt sind. Immerhin gehören sie zum Leben.
Dabei schließe ich nicht gleich darauf, dass Kinder ggf. zu Ausfalzeiten führen könnten. Immerhin ist da ja meistens noch ein anderer Elternteil.
Es gibt aber zwangsläufig einen fahlen Beigeschmack, wenn man bemerkt, dass die gemachten Angaben im Lebenslauf nicht vollständig waren. Das wirft immer die Frage auf, was denn sonst noch so fehlt...
Wenn die Qualifikationen und das Menschliche bei zwei Bewerbern gleich gut sind, würde ich den "ehrlichen" vorziehen...

Deine Ausführungen finde ich sehr logisch und nachvollziehbar. Daher würde ich auch eher die Kinder angeben - wenn ich es nicht aufgrund "alter" Muster von der Zeit vorher vergessen würde 😱. Fragt sich nur wie ausführlich? Ich würde zu Anzahl und Alter tendieren. Wie ich schon gesagt habe, hätte ich sicher ein Problem, mich sonst im Vorstellungsgespräch zu "versprechen".

Ich finde aber nicht, dass Kinder zwangsweise in den LL gehören. Oder mal etwas extremer gefragt: Sollten dann z.B. auch Leute, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, das auch in den LL schreiben? Davon würd ich an deren Stelle auch nur Nachteile erwarten und das nicht angeben. Ähnlich ist es mit Kindern: Sie gehören zum Leben, ja, aber für die Einstellung sollte eigentlich -wie du auch schreibst - erst mal die Qualifikation ausschlaggebend sein. Also wenn ich Nachteile davon erwarte... wie an anderer Stelle auch geschrieben wurde, würde jeder auch nur Hobbies etc. erwähnen, wenn diese Vorteile für den Beruf erwarten lassen.

Ich finde es richtig, die am passendsten qualifizierten Leute zum Gespräch einzuladen und dort dann die "Soft Facts" zu checken und würde denke ich auch als Personaler jemanden einladen, der nichts zu seinen persönlichen Verhältnissen sagt, also nur Name, Adresse, Schluss. Ich würde die Leute dann im Gespräch mal bitten, was von sich zu erzälen (wie es ja auch oft gemacht wird...), dann sollte m.E. auch was zu den persönlichen Verhältnissen kommen. Klar, auch mehr Vorstellungsgespräche kosten Geld, aber viel weniger als eine "falsche" Einstellung. Also da lieber einen mehr anschauen. Letztlich entscheidet bei mehreren qualifizierten Bewerbern natürlich auch die Persönlichkeit, aber die kann man meine ich im persönlichen Kontakt am besten einschätzen.
 
Kerstin schrieb:
Deine Ausführungen finde ich sehr logisch und nachvollziehbar. Daher würde ich auch eher die Kinder angeben - wenn ich es nicht aufgrund "alter" Muster von der Zeit vorher vergessen würde 😱. Fragt sich nur wie ausführlich? Ich würde zu Anzahl und Alter tendieren. Wie ich schon gesagt habe, hätte ich sicher ein Problem, mich sonst im Vorstellungsgespräch zu "versprechen".

Im Vorstellungsgespräch die Kinder zu leugnen fände ich wirklich hart. Wenn dann mein Mitarbeiter auf mich zukäme um frei zu bekommen, weil sein Kind krank ist, wäre ich wirklich sauer! Ich will es mal so ausdrücken: Besser, das passiert nicht in der Probezeit. So hart es klingen mag, aber Ehrlichkeit auf beiden Seiten ist bei Bewerbungen und in der Zusammenarbeit gefragt.

Die Angabe der Kinder würde ich einfach als Anzahl und dann in Klammern die Altersangaben darstellen.

Kerstin schrieb:
Ich finde aber nicht, dass Kinder zwangsweise in den LL gehören. Oder mal etwas extremer gefragt: Sollten dann z.B. auch Leute, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, das auch in den LL schreiben? Davon würd ich an deren Stelle auch nur Nachteile erwarten und das nicht angeben. Ähnlich ist es mit Kindern: Sie gehören zum Leben, ja, aber für die Einstellung sollte eigentlich -wie du auch schreibst - erst mal die Qualifikation ausschlaggebend sein. Also wenn ich Nachteile davon erwarte... wie an anderer Stelle auch geschrieben wurde, würde jeder auch nur Hobbies etc. erwähnen, wenn diese Vorteile für den Beruf erwarten lassen.

Wenn ich mit meinem Freund zusammenlebe, gebe ich das nicht im Lebenslauf an. Mein Familienstand ist und bleibt dann ledig. Bin ich verheiratet, gebe ich es an. Ob gleichgeschlechtlich oder nicht, der Familienstand gehört noch immer in den Lebenslauf.
Kinder über 10 Jahren, kann man sowieso immer angeben. Da sind Arbeitgeber sehr leidenschaftslos.
Unfair ist es, meiner Meinung nach, jüngere Kinder nicht anzugeben.
Es kommt sowieso raus. Und dann kann der Arbeitgeber auch unangenehm reagieren...
 
Shinead schrieb:
Unfair ist es, meiner Meinung nach, jüngere Kinder nicht anzugeben.
Es kommt sowieso raus. Und dann kann der Arbeitgeber auch unangenehm reagieren...
:freu:

:daumen: so sehe ich das auch :genau
 
Ich habe ja nun schon 'beide Seiten' der Bewerbung im Berufsleben hinter mir. Hier in den USA ist es ja so, dass KEINERLEI private Informationen (Alter, Religionszugehoerigkeit, Passfoto, Familienstand, Kinder etc...) im Lebenslauf etwas zu suchen haben. Im Gegenteil - solche Bewerbungen landen immer gleich im Papierkorb. (Da sich kein Arbeitgeber verklagen lassen will, weil er angeblich aufgrund des Fotos/Alters/Hautfarbe etc jemanden zum Gespraech bittet, aber jemand anderen nicht).

Und ich muss sagen, dass ich das hiesige System BEI WEITEM bevorzuge. Nichts, was nicht mit beruflichen/schulischen Qualifikationen zu tun hat, spielt bei der Einstellung eine Rolle. Auch beim Bewerbungsgespraech wird AUSSCHLIESSLICH ueber Qualifikationen, nicht ueber familiaere Hintergruende, gesprochen. Ich habe noch keine Kinder, bin aber im 'richtigen' Alter, und weiss von Freundinnen in D, die im selben Alter sind, dass sie bei Bewerbungen oftmals das nachsehen haben gegenueber maennlichen Kanididaten. Hier ist das kein Thema. Und ich weiss das sehr zu schaetzen. Bei der Kandidatenauswahl sollten keinerlei irrelevante Auskuenfte eine Rolle spielen. Egal, ob man noch kein Kind hat, aber der AG befuerchtet, man bekaeme bald eins, oder ob man schon eins hat, und es wird befuerchtet, man muesse deshalb oefter freinehmen etc...das geht den gar nichts an.

Als ich noch in D war, habe ich mir ueber sowas keine Gedanken gemacht, aber mir graut schon vor dem Zeitpunkt, an dem ich dort wieder ins Arbeitsleben einsteige und mein privatleben zur 'Beurteilung' hergeben muss. Fuer mich hat sowas im Lebenslauf nichts zu suchen.
 
Ivonne schrieb:
Und ich muss sagen, dass ich das hiesige System BEI WEITEM bevorzuge. Nichts, was nicht mit beruflichen/schulischen Qualifikationen zu tun hat, spielt bei der Einstellung eine Rolle. Auch beim Bewerbungsgespraech wird AUSSCHLIESSLICH ueber Qualifikationen, nicht ueber familiaere Hintergruende, gesprochen. Ich habe noch keine Kinder, bin aber im 'richtigen' Alter, und weiss von Freundinnen in D, die im selben Alter sind, dass sie bei Bewerbungen oftmals das nachsehen haben gegenueber maennlichen Kanididaten. Hier ist das kein Thema. Und ich weiss das sehr zu schaetzen. Bei der Kandidatenauswahl sollten keinerlei irrelevante Auskuenfte eine Rolle spielen. Egal, ob man noch kein Kind hat, aber der AG befuerchtet, man bekaeme bald eins, oder ob man schon eins hat, und es wird befuerchtet, man muesse deshalb oefter freinehmen etc...das geht den gar nichts an.

Ich bevorzuge die deutsche Bewerbung. Sowohl bei der eigenen Bewerbung auf einen Job, als auch bei der Auswertung der Unterlagen anderer.
Ich möchte einen Menschen einstellen. Dazu gehört m.E. ein bischen mehr als der schulische und berufliche Werdegang.
Ich bin selber im 'richtigen' Alter. Mein Chef hat mich trotzdem eingestellt. Schlußendlich zählen in Deutschland auch nur die Qualifikationen.

Der gesetzliche Schutz der Familie in Deutschland geht wesentlich weiter als in den USA. Da müssen ggf. kleine Firmen wirklich kalkulieren, ob sie sich eine qualifizierte Mutter leisten können, die ggf. eine Woche krankgeschrieben wird, weil ihr Kind die Masern hat. Das geht den Arbeitgeber nämlich doch was an! Da fehlt der Mitarbeiter. Das heisst, die Arbeit bleibt liegen.
Im Normalfall spielt das aber eine untergeordnete Rolle. Zumindest habe ich das so erlebt.
Ich finde ein Verschweigen einfach unfair, und das falsche Fundament für eine langfristige "Beziehung" und das ist oder sollte die Arbeitsstelle sein.
 
Es kommt ja immer darauf an, wer auf der anderen Seite des Gesprächs sitzt und wie der oder diejenige das bewertet. Da gibt es ja nun mal kein Allegemeinrezept. Aber Kinder im Vorstellungsgespräch verschweigen ist unfair, und ich sehe das auch so: die Person kann nur hoffen, dass das nicht in der Probezeit passiert, aber auch hinterher ist doch das Vertrauensverhältnis nachhaltig gestört. Das Problem ist allerdings hier in D, dass man mit kleinen Kindern kaum eine Chance hat, als ich in Amerika gewohnt habe, habe ich sogar schwanger eine Stelle bekommen. Ich muß aber leider zugeben, dass ich bei Einstellungen auch nicht frei von diesen Gedanken oder Vorurteilen bin. Ich hatte vor einiger Zeit die Stelle einer Forschungassistentin zu besetzen, es war von vornherein klar, dass das Überstunden und Flexibilität bedeutet. Die qualifizierteste Bewerberin hatte ein 5 jähriges Kind, einen Mann im Schichtdienst, keine Eltern nahebei, und konnte mir nicht überzeugend darlegen, was sie denn bei diversen Krankheiten machen würde, ausser, dann müsse sie wohl nach Hause gehen fiwel ihr nicht viel ein. Ich habe die Zweitbeste genommen. Wenn allerdings jemand käme und würde sagen, hey, ich habe ein 5 jähriges Kind, ABER ich habe Plan A, Plan B, Plan C. Wenn mein Kind aber hoch Fieber hat, bleibe ich zu Hause, aber ich kann auch dies und das von zu Hause machen. Die würde ich nehmen, sofort. Es geht hier nicht darum "was einem zu steht" so 10 Kinder-Krank Tage im Jahr oder so. Das ist natürlich nicht politisch korrekt, aber das Leben. Will man was erreichen, muß man sich einsetzen, alles andere kann man organisieren. (Und ja, ich weiß wovon ich rede, mit einem über lange Zeit kränkelndem Kind, ohne je einen kinder-krank Tag genommen zu haben) In einem vernünftigen Arbeitsverhältnis sollte man darüber reden können, das setzt aber Vertrauen voraus, was nicht da wäre, hätte mich jemand angelogen.
 
Kirsten.H schrieb:
Es kommt ja immer darauf an, wer auf der anderen Seite des Gesprächs sitzt und wie der oder diejenige das bewertet. Da gibt es ja nun mal kein Allegemeinrezept. Aber Kinder im Vorstellungsgespräch verschweigen ist unfair, und ich sehe das auch so: die Person kann nur hoffen, dass das nicht in der Probezeit passiert, aber auch hinterher ist doch das Vertrauensverhältnis nachhaltig gestört.
Ja. Absolute Zustimmung.
Kirsten.H schrieb:
Das Problem ist allerdings hier in D, dass man mit kleinen Kindern kaum eine Chance hat, als ich in Amerika gewohnt habe, habe ich sogar schwanger eine Stelle bekommen.
Was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass man Dich (oder andere Schwangere/Mütter... ) in USA bei Nichtgefallen oder nicht der Leistung, die man erwartet, schnell wieder los werden könnte... also, Schutzrechte für Mütter abschaffen???
Kirsten.H schrieb:
Ich muß aber leider zugeben, dass ich bei Einstellungen auch nicht frei von diesen Gedanken oder Vorurteilen bin. Ich hatte vor einiger Zeit die Stelle einer Forschungassistentin zu besetzen, es war von vornherein klar, dass das Überstunden und Flexibilität bedeutet. Die qualifizierteste Bewerberin hatte ein 5 jähriges Kind, einen Mann im Schichtdienst, keine Eltern nahebei, und konnte mir nicht überzeugend darlegen, was sie denn bei diversen Krankheiten machen würde, ausser, dann müsse sie wohl nach Hause gehen fiwel ihr nicht viel ein. Ich habe die Zweitbeste genommen. Wenn allerdings jemand käme und würde sagen, hey, ich habe ein 5 jähriges Kind, ABER ich habe Plan A, Plan B, Plan C. Wenn mein Kind aber hoch Fieber hat, bleibe ich zu Hause, aber ich kann auch dies und das von zu Hause machen. Die würde ich nehmen, sofort.

Tja, vielleicht war die abgelehnte Bewerberin nur ehrlich, die andere nicht?

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich wahrscheinlich sogar am liebsten einem Mann den Vorzug geben würde... oder wie Du einer "unproblematischer" erscheinenden Bewerberin. Dann sollten wir aber schon ein schlechtes Gewissen dabei haben - so aus unternehmensethischer Sicht?? Aber wie ich schon gesagt habe, Bewerbung an sich ist schon ein ziemliches Marketing-Thema. Auch das mit dem Vertrauen ist eine vielschichtige Sache. Fängt schon da an, wem ich vertraue (dem völlig unbekannten potenziellen Arbeitgeber? Dem ebensolchen Bewerber?) und wie weit. Könnte mich jetzt Seitenweise zu den "Determinanten des Vertrauens" auslassen (war Teil meines Seminarthemas 😎)...

Kirsten.H schrieb:
Es geht hier nicht darum "was einem zu steht" so 10 Kinder-Krank Tage im Jahr oder so. Das ist natürlich nicht politisch korrekt, aber das Leben. Will man was erreichen, muß man sich einsetzen, alles andere kann man organisieren. (Und ja, ich weiß wovon ich rede, mit einem über lange Zeit kränkelndem Kind, ohne je einen kinder-krank Tag genommen zu haben)
Ja, auch da, Zustimmung! Trotzdem bleibt das Problem an sich bestehen, und Vertrauen ist eben rational schwer erfassbar. Anders als über subjektive Einddrücke kann aber der Einstellende in dem moment nicht abschätzen, ob der Bewerber sich wirklich so organisieren kann, wie er darlegt, oder besser (weil er die Erfahrung nicht hat, (über)vorsichtig ist) oder schlechter (weil er lügt, falsche Vorstellungen hat, sich primär verkauft und weniger in die Situation wirklich hineinversetzt?)[/quote]

Kirsten.H schrieb:
In einem vernünftigen Arbeitsverhältnis sollte man darüber reden können, das setzt aber Vertrauen voraus, was nicht da wäre, hätte mich jemand angelogen.

Ja, nur weiss man das erst hinterher...

Nun, die Bewerbungssituation ist sicher auf beiden Seiten nicht einfach, gerade dann, wenn es weniger Stellen gibt... anderes Thema, aber letztlich das gleiche Problem: sollte man sein FU-Studium angeben? Nicht ja klar schreien und nicht lachen, einer Bekannten von mir wurde geraten, das nicht zu tun - obwohl sie bald fertig ist. ihre Fa. ging nach kürzerer Zeit, die sie da war pleite. Sie hat während der Ausbildung mit dem Studium begonnen und ist bald fertig. Aber auf Bewerbungen (hat Bürokff. gelernt) - Absagen. Der Bewerbungsberater meinte, sie wäre für ihr junges Alter überqualifiziert und niemand stellt sie für nen normalen Einsteiger-Bürojob ein, für andere Jobs ist sie zu jung und ausserdem könnte die Angst aufkommen, dass sie den Job eh nicht lang macht und wieder weg ist, spätestens wenn sie mit dem STudium fertig ist - was (mit Stelle ohne Studiumsangabe) wohl auch der Fall sein dürfte.
 
Die Diskussion ist ja richtig gut 😉
Könnten sich vielleicht noch ein paar männlich Teilnehmer äußern - mich vor auch deren Sicht interessieren.

Grüße
 
Mütter im Betrieb - Besondere Rechte ?

Das passt hier zwar nicht so ganz genau rein, ist vom Thema aber auch nicht so daneben, deshalb möchte ich euch gerne schildern, was mir (Personalsachbearbeiterin in einem mittelständischen Betrieb) gestern passiert ist:
Wir haben in einem Betriebszweig eine teilzeitbeschäftigte und verheiratete Mutter mit zwei Kindern (in Schule und Kindergarten) beschäftigt. Ihre Arbeitszeiten sind wie folgt: 5 x pro Woche morgens von 8:00 bis 12:00 Uhr, und zusätzlich montags nachmittags Teilnahme an Dienstbesprechung usw. Sie hat es so eingerichtet, dass ihr Ehemann das Kind montags vom Kiga abholt und zusammen mit dem Schulkind betreut.
Nun eröffnete sie uns, dass ihr Mann im Februar für mindestens drei Wochen zur Kur fahren wird. Da sie dann nachmittags niemanden für die Kinder hat, hat sie beschlossen, auch montags um 12:00 Uhr zu gehen, nicht an der wichtigen Dienstbesprechung teilzunehmen und sich dann am Dienstag davon berichten zu lassen. Und wenn der Chef nicht darauf eingehen würde, könnte sie ja für die drei Montag nachmittage unbezahlten Urlaub nehmen.
Ich war schon sehr erstaunt über die coole Dreistigkeit, mit der mir das vorgetragen wurde. Noch erstaunter war ich, daß der Chef darauf einging und absolut platt, als ich seine Begründung hörte: Wenn wir ihr das nicht gestatten, meldet sie sich die vollen drei Wochen, oder wenigstens die drei Montage krank und dann ist uns ja auch nicht geholfen.
Ich halte schon die Idee der Mitarbeiterin, das so abzuhandeln, für frech und das Verhalten des Chefs für nicht angebracht.
Auch wenn wir ein familienfreundlicher Betrieb sein wollen, muß dann jedem auch noch so ungewöhnlichen Anliegen stattgegeben werden?
 
Also das ist ja nun wirklich besonders dreist und manchmal sind AG's tatsächlich die Hände gebunden. Er hätte aber mit ihr reden sollen und sagen, dass das Arbeitsverhältnis auf einer anderen Basis, einem Geben und Nehmen, stattfinden sollte.

Nun, schade für Euch und traurig für die Einstellung solcher AN's. Wenn man so eine Erfahrung macht, dann muss man sich nicht wundern, wenn Frauen abgelehnt werden. Aber es ist wie überall, solche Ausnahmen gibt es immer!

CU
Jo
 
Westwind schrieb:
Nun eröffnete sie uns, dass ihr Mann im Februar für mindestens drei Wochen zur Kur fahren wird. Da sie dann nachmittags niemanden für die Kinder hat, hat sie beschlossen, auch montags um 12:00 Uhr zu gehen, nicht an der wichtigen Dienstbesprechung teilzunehmen und sich dann am Dienstag davon berichten zu lassen.Und wenn der Chef nicht darauf eingehen würde, könnte sie ja für die drei Montag nachmittage unbezahlten Urlaub nehmen.
Das kann ich sehr gut verstehen, finde ich auch überhaupt nicht dreist. Was soll sie sonst tun, wenn sie keine Mutter/Oma/Nachbarin etc. hat? Genau so würde ich und wohl auch viele die ich kenne (die bestimmt keine Asis sind 😉) vorgehen...
Wenn in Ausnahmefällen einer (vorübergehend allein erziehenden!) Mutter nicht die Chance gegeben wird, sich um die Familie zu kümmern, dann müssen wir uns hier in Deutschland nicht wundern, wenn man uns vorwirft eine kinderfeindliche Arbeitswelt zu haben. Da sind uns andere Länder aber weit voraus, z.B. was Kinderbetreuungsmöglichkeiten im Betrieb betrifft - und das hatten wir ja auch in der BRD schon mal... War vielleicht gar nicht verkehrt. Es wird sich zeigen - bzw. hat es m. E. schon -, wer mit welcher Einstellung zufriedener, produktiver und tatsächlich wettbewerbsfähig ist.

Steffi
 
Aus diesen Gründen habe ich beschlossen, keine Kinder zu bekommen (oder jedenfalls nicht zu planen). Ich denke einfach, Karriere oder Kinder, beides geht einfach nicht. Ich kenne genug gestresste Mütter, die zwar richtig gute Jobs haben, studiert haben etc., deren Kinder aber total vernachlässigt sind. Eine Kinderfrau würde ich auch nicht einstellen, dazu habe ich zu viel schlimme Dinge gehört. Und es ist ja auch meiner Meinung nach nicht Sinn der Sache, Kinder zu bekommen und dann anderen zu überlassen.
Anders sieht es natürlich fúr alleinerziehende Mamies aus, bei all den Sorgen, die die meisten haben, müssen sie ja nicht auch noch diskriminiert werden.
 
SteffiM schrieb:
Das kann ich sehr gut verstehen, finde ich auch überhaupt nicht dreist. Was soll sie sonst tun, wenn sie keine Mutter/Oma/Nachbarin etc. hat? Genau so würde ich und wohl auch viele die ich kenne (die bestimmt keine Asis sind 😉) vorgehen...
Wenn in Ausnahmefällen einer (vorübergehend allein erziehenden!) Mutter nicht die Chance gegeben wird, sich um die Familie zu kümmern, dann müssen wir uns hier in Deutschland nicht wundern, wenn man uns vorwirft eine kinderfeindliche Arbeitswelt zu haben. Da sind uns andere Länder aber weit voraus, z.B. was Kinderbetreuungsmöglichkeiten im Betrieb betrifft - und das hatten wir ja auch in der BRD schon mal... War vielleicht gar nicht verkehrt. Es wird sich zeigen - bzw. hat es m. E. schon -, wer mit welcher Einstellung zufriedener, produktiver und tatsächlich wettbewerbsfähig ist.

Steffi

Aber ich glaube nicht, dass es hier um die Tatsache geht, sondern wie sie es angebracht hat. So ist es. Frisst oder stirbt. Und das ist nicht die Art. Das sie ein Anrecht darauf hat, ich glaube das ist klar. Aber man kann versuchen sich in der Mitte zu treffen oder zumindest anzufragen. Aber nicht einfach so mit der Tür ins Haus fallen. :cool
 
Ich finde es auch mega- dreist, und kann es überhaupt nicht verstehen, und gebe Lionheart absolut Recht: kein Wunder, wenn Frauen mit Kindern abgelehnt werden. Und genau das meinte ich auch weiter oben: es geht nicht darum, was einem zusteht und was das gute Recht ist. Und auch da gebe ich Lionheart Recht, die ART ist das entscheidende. Es sind genau 3 Montage, die Kinder sind ja wohl groß genug, um bei einem Babysitter zu bleiben, diese Versammlung geht ja nicht den ganzen Tag. Nun höre ich sofort Geschrei, wieso man denn noch extra Geld bezahlen soll, um arbeiten zu können.... das würde "man" ja gar nicht einsehen..... aber da kann man sich doch treffen, gerade in einem kleinen Betrieb, oder sich auf zwei Montage einigen, die Kinder haben doch auch Freunde, dann spielen die eben die Nachmittage, dafür kann man im Gegenzug die Eltern an anderen Tagen entlasten und als Dankeschön mit der ganzen Bande ins Schwimmbad fahren oder so. Es läßt sich ALLES organisieren, wenn man möchte, aber so ein Verhalten finde ich unsäglich!
 
In diesem Fall hat wirklich der Ton die Musik gemacht und ich stimme Kirsten und Lionheart zu.
Die Mitarbeiterin muss sich ihrer Sache ja auch sehr sicher gewesen sein, denn sonst hätte sie sich anders verhalten. Und sie hatte die Lage ja auch richtig eingeschätzt, der Chef ist darauf eingegangen.
Wir haben gar nichts gegen Kinder und Mütter in unserem Betrieb, aber diese dreiste Handlungsweise macht es den Kolleginnen und Kollegen gar nicht leicht, sich mit Müttern im Betrieb zu arrangieren. Es kommt ja immer mal vor, dass arbeitende Mütter im Betrieb vom Kiga oder der Grundschule angerufen und umgehend in den Kiga bestellt werden, weil irgendetwas mit den Kindern los ist. Solche Sachen werden ja auch stets ohne Stress von den Kolleginnen mitgetragen. Und das weiß diese Mitarbeiterin nur zu gut. Mit etwas mehr Kooperationsbereitschaft ihrerseits wäre es uns ganz sicher gelungen, für die Zeit der Dienstbesprechungen am Montag ein „Kinderzimmer“ im Betrieb einzurichten und der Mutter die Mittagspause zu verlängern, um die Kinder aus Kiga und Schule abzuholen.
Ich will hier nicht in Einzelheiten ausufern, weiß aber, dass wir problemlos die komplette Infrastruktur dafür geschaffen hätten.
Es ging mir darum aufzuzeigen, mit welcher Dreistigkeit solche Dinge ablaufen können. Vielleicht ist das Thema der arbeitenden Mütter in der Vergangenheit öffentlich so strapaziert worden, dass es zu diesen Aktionen kommt.

Schönen Abend.
 
Danke, Westwind, für das Beispiel! Ich habe ein schönes Gegenbeispiel: bei uns in der Abteilung ist eine Ärztin, die zwei mal Zwillinge bekommen hat 😱 , die großen sind gerade eingeschult worden, die Kleinen in den Kindergarten gekommen. Bei beiden hat sie nach einem Jahr wieder angefangen zu arbeiten, von 8.30-13.30 und die Privatambulanz betreut. Während sie mit den 2. schwanger war, ca 1 Monat vor der Entbindung, hat sie ihre Facharztprüfung gemacht. Ihr Mann ist viel unterwegs und arbeitet immer lange. Ich weiß nicht WIE die Frau das organisiert (keine Verwandschaft in der Nähe), aber sie hat in der ganzen Zeit 2 oder 3 Tage gefehlt, weil die Kinder krank waren. Und gerade 4 Stück schleppen ja alles an was rumfliegt. Erstaunlich, und Applaus. Selten mal bringt sie die Bande nachmittags mit, wenn sie noch mal wieder kommt, weil noch was liegen gebliegen ist. Aber auch das ist kein Problem. (Meine Tochter hat auch eine eigene Schublade mit Stiften etc in meinem Büro, falls es mal wieder so spät wird) Also, es geht auch anders, und in unserer Abteilung gibt es einige solcher Beispiele, das ist nur das Extremste.
 
Zum Beispiel von Westwind:

Also ich kann dem nur zustimmen, was ihr alle geschrieben habt - der Ton macht es, und es ist nicht nur das Recht, was zählt. Finde es auch nicht gut, dem Chef im ersten Anlauf die "Pistole auf die Brust" zu setzen.

Aber letztendlich, vom Ergebnis her meine ich auch, dass fast jede Dienstbesprechung INHALTLICH durch einen Bericht darüber ersetzt werden kann, zumal nur für drei Wochen. Und ich kann verstehen, wenn der Mutter halt letztlich die Kinder wichtiger sind (dürfte bei fast jeder so sein).

Nur so ein Verhalten wäre für mich persönlich die letzte oder zumindest eine spätere Möglichkeit, nicht die erste, da muss ich Georgia zustimmen!!!
 
Krasse diskussion, und krasse urteile von frauen, wenn ich das mal so sagen darf, so sprüche wie kinder und karriere zusammen das geht nicht, leben wir im mittelalter oder was? das mit dem ton stimmt schon, aber vielleicht war ihr das gar nicht so bewusst...ich will sie ja nicht in schutz nehmen, aber frauen untereinander sind oft so zickig, vielleicht hat das was mit persönlichen antipathien zu tun? ist ja nett, was da alles möglich wäre, aber vielleicht ist trotz allem der frau die familie wichtiger...hat kerstin ja schonmal gesagt, und ich finde auch, dass der ag nicht sonst irgendwelche organisatorische meisterleistungen verlangen kann, zumal sich die meisten besprechungen wahrscheinlich auf einer din a4 seite zusammenfassen lassen....wie auch immer frauen ticken ja nicht richtig.................
 
schmid schrieb:
krasse diskussion, und krasse urteile von frauen, wenn ich das mal so sagen darf, so sprüche wie kinder und karriere zusammen das geht nicht, leben wir im mittelalter oder was? das mit dem ton stimmt schon, aber vielleicht war ihr das gar nicht so bewusst...ich will sie ja nicht in schutz nehmen, aber frauen untereinander sind oft so zickig, vielleicht hat das was mit persönlichen antipathien zu tun? ist ja nett, was da alles möglich wäre, aber vielleicht ist trotz allem der frau die familie wichtiger...hat kerstin ja schonmal gesagt, und ich finde auch, dass der ag nicht sonst irgendwelche organisatorische meisterleistungen verlangen kann, zumal sich die meisten besprechungen wahrscheinlich auf einer din a4 seite zusammenfassen lassen....wie auch immer frauen ticken ja nicht richtig.................

Deine Aussage hier ist schön frech. Was soll das heissen Frauen ticken nicht ganz richtig. Ich glaube das Mittelalter hat dich wohl eingeholt. 😕

Deiner Meinung nach sollten Frauen lieber Ihren Mund halten was??

Frauen untereinander können schon zickig sein, hat auch nichts mit persönlichen Antipathien zu tun, sondern mit Ehrgeiz, welchen manch einer nicht an den Tag legen kann.

An deiner Stelle würde ich die Argumentation etwas ändern. Denn das ist wie: Bäääääähhhhhhhhhhhhhhhhhhhh, ihr Frauen seid doch alle doooooooooooffffffffffffffffff, und wie könnt ihr nur so eine Einstellung haben bääääääääääääääähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh. Genauso kommst du rüber.
Das kann ich nicht ernst nehmen, sorry
 
noch eine Antwort

Hallo zusammen,
zu diesem Beitrag mache ich jetzt mal so einen grösseren Artikel. 😀

Ich habe mehrere Jahre selbst Leute eingestellt und habe über viele Jahre
erlebt nach welchen Prinzipien Frauen mit Kindern eingestellt wurden
bzw. wie sie dann den Arbeitsplatz behalten konnten oder nicht.😉

Also ein paar Punkte sind zur Anstellung einfach wichtig, wobei vieles
natürlich auch die Männer betrifft :

1. schreibt einen Lebenslauf der der Realität entspricht
also ohne Lücken und nicht arg geschönt

2. begeht keinen Offenbarungseid im Lebenslauf
wenn z.B. 1 Jahr nur dazu gedient hat "sich zu entspannen"
dann schreibt nicht rein "da habe ich 1 Jahr nichts gemacht"
sondern es könnte heissen "während des Jahres ... habe ich diverse
kleinere Tätigkeiten duchgeführt und mich in dieser Zeit auf die nächste
Aufgabe ... vorbereitet"

3. nennt euren Familienstand und Kinder
- überlegt doch mal, ihr bekommt eine feine Tätigkeit, habt aber dann
anschliessend nix wie Probleme diese Aufgabe auch zu bewältigen,
weil die Firma, euer Vorgesetzter, eure Kollegen davon ausgehen, dass
ihr halt für das Geschäft da seid und nicht mit dem "Ex" dauernd kracht
- wenn ihr gut seid und die Firma braucht euch wirklich, dann wird auch
ein Weg gefunden werden, dies zu ermöglichen, auch wenns mal sein
muss, das ihr schnell weg müßt wegen der Schule usw
- die Philosophie vieler Firmen ist "familienfreundlich"
was das auch immer heissen mag. Es sieht bei vielen Personalleitern
u.ä. schlecht aus, wenn ihr aus welchen Gründen auch immer dies
nicht geschrieben wird, dann wird sogar für den Urlaub der Bonus
für die Schulferien aus der Wundertüte gezogen

4. gerade bei einer Frau (wem denn sonst) wird die Bewältigung eines
kleinen erfolgreichen Betriebes (Familie genannt) oft als gerne gesehene
Qualifikation für Teamfähigkeit oder Durchsetzungsvermögen oder auch
Kompromissfähigkeit betrachtet. Hier wird die jeweilige Betonung, welche
Qualifikation gerade gebraucht wird, ganz autoritär gesetzt.

5. Lasst das "Mütterchen" oder "wunderbare Ehefrau" nicht raushängen.
Wenn ihr die gute Tätigkeit wirklich bekommen habt, so geht ihr den
Kollegen/innen und auch dem Vorgesetzten grätzig auf den Geist, wenn
dann pausenlos erzählt wird, was für Wunderkinder man so hat, was der
Mann schon wieder tolles gemacht hat, wie man zu Hause die Kinder so
locker hinkriegt usw

6. wenn ihr wegen Kinder mehrere Jahre ausgesetzt habt und wieder in
die Berufswelt einsteigt, dann ist das so darzustellen, wie Zeiten z.B.
einer Ausbildung oder wie ein Hochschulstudium, also
- auf keinen Fall verschüchtert und fast entschuldigend, denn ihr habt
ja was tolles geleistet, braucht man nicht verstecken - auch wenn die
ganze Kinderei mehrere Jahre gedauert hat
denn : was soll es bloß bedeuten, dass da was wirklich Großartiges
gemacht wurde und jetzt zu verstecken versucht wird ?
- auch nicht als stolze Urmutter darstellen wo man ganz doll war und
die ganze Zeit nur Übermenschliches vollbracht hat
denn : wenn die Frau so ganz in der Mütterei aufging, warum und wie
lange will sie denn überhaupt arbeiten ?

7. beim Gehalt nachdenken
7.1 wenn es die erste Tätigkeit in einer normalen Firma ist
um den "Normallohn" (fragen gehen) bitten, nicht verlangen
wenn man zu billig einsteigt, kriegt man später zu wenig Erhöhungen
7.2 wenns ein Neueinstieg nach einer Kinderzeit ist
10 % vom aktuellen Normallohn abziehen, als Einstiegsgehalt
"man will ja noch nachlernen und das versteht man von vornherein"
7.3 wenn man schon langjährig gearbeitet hat
10 % über dem letzten Gehalt mehr
denn die letzte Tätigkeit hatte halt diesen Preis - und seither hat man
ausser dem Erlebnis der Wanderung von einer Firma zur anderen
"ja nichts dazu gelernt"
7.4 man kann beim Preis auch einfach sein Glück versuchen

8. und das ist der für die Firma wichtigste Punkt :
Eine Neuangestellte muß angelernt werden, muß Fehler machen dürfen,
muß Zeit bekommen die Fehler zu bereinigen und muß die zusätzliche
Zeit/Kraft/Umstände der Kollegen und Vorgesetzten brauchen dürfen
und muß sich erst in das sagenhafte "Team" (das ich noch nie eines
vorgefunden habe) einbringen oder auch nicht, na ja, je nach dem.

! Das alles kostet Geld ! Schätzungen für Akademiker/innen (die ja hier
angehend auftauchen) liegen zwischen 30T und 200T EUR bis zur voll
verwendbaren wertvollen Arbeitskraft die nicht mehr das halbe Büro
zerstört !

Daher werden die Kriterien, ob und wie usw. man eine Kollegin einstellt
ziemlich kalt bemessen.

Eines möchte ich aus meiner Erfahrung ganz fest sagen, die Einstellung
einer Frau, mit oder ohne Mann, mit oder ohne Kinder, verläuft entgegen
einiger Ratschläge bzw. persönlicher Einstellungen im Forum hier
--- nach ganz rationalen Plänen --- und nicht nach verqueren Ideen.

Also es gäbe da noch viele Ratschläge, aber guckt sie euch mal diese an
und vielleicht gibts sogar Antworten dazu

Grüsse laurin333
 
Ich finds schon krass, dass hier immer im Jahre 2007 davon ausgegangen wird, dass nur die Frau Kinder hat. Viele meiner Kollegen bleiben auch zu Hause, wenn die Kiddies krank sind, wenn ihre Partnerin auch arbeitet, unabhängig von der Qualifikation. Probleme mit dem Chef gibts nicht, solange die Ergebnisse zum jeweiligen Termin da sind. Da man sich in das Firmennetz auch von zu Hause einloggen kann, kann man ohne Probleme seine Arbeit nicht nur direkt sichtbar in der Firma erledigen. Liegt vielleicht aber auch daran, dass es eine große Firma ist. Ist auf jeden Fall familienfreundlicher als die Mutmassungen, die man hier so lesen kann.
 
Zitat vera77
"Ich finds schon krass, dass hier immer im Jahre 2007 davon ausgegangen wird, dass nur die Frau Kinder hat. Viele meiner Kollegen bleiben auch zu Hause, wenn die Kiddies krank sind, wenn ihre Partnerin auch arbeitet, unabhängig von der Qualifikation."

Hallo vera77,

1. tut mir leid, wenn du jetzt meinst, dass ich die Kinder nur der Frau
zuschiebe. Im Gegenteil, bin/war da auch selbst betroffen. Rede mich
aber auf keinen Fall raus. Nur die Realität ist halt, dass bei den meisten
jungen Eheparen, soweit sie überhaupt noch Kinder haben, die Frau halt
die Hauptlast trägt. Ich berwerte das jetzt weder positiv noch negativ !

2. das mit dem Kranksein, wird generell weniger, die meisten Kollegen
übrigends auch die Kolleginnen, nehmen ihre Krankheit, wenns nicht ein
Knochenbruch oder ein aktueller Bandscheibenvorfall ist, vollständig im
Büro und stecken damit alle brav an.

sollte auf keinen Fall ein negativer Beitrag sein, und ich freu mich, dass
offensichtlich das Thema, das mich ja auch sehr interessiert, nicht
vollständig eingeschlafen ist

Grüsse laurin333
 
Nachtrag

Hallo Leute,

also wenn ich schon einen Artikel schreibe zu einem Thema hier von dem
ich wirklich was verstehe, dann könntet ihr ihn auch aus dem richtigen
Winkel sehen.🙂

Die Bemerkungen sind weder eine Bevormundung "was man so tut" noch
eine Belehrung "so hat man die Welt zu sehen". Ist mir zwar nicht egal, wie
ihr privat die Welt seht, aber beim Versuch eine Arbeit zu bekommen oder
sie dann auch erfolgreich zu behalten, gibt es halt einige Regeln. Und die
haben sich in der Praxis prächtig bewehrt. Eure privaten Einstellungen zur
Welt, zum Mann/Frau-Verhältnis usw haben da irgendwie verloren.

Diese Aufzählung diverser wichtiger Punkte aus meinen Erfahrungen sollte
nur eine Stütze für sein, um cleverer um die Hürden zu kommen. Wobei ich
schon sagen muß, dass ich von einem wirklich familienfreundlichen
Unternehmen noch nix gesehen habe. Ich bin sogar der Meinung, dass
derzeit soziale Formen und familienfreundliche Umstände in Unternehmen
allgemein abgebaut werden. 😀

Also auf ein Neues
Grüße laurin333
 
ichhätte auch noch kurz was, ich bin ja grad umgezogen, und wollte (geh jetzt auch) arbeiten, aber als ich die kinder noch im lebenslauf drinstehen hatte, habe ich sämtliche bewerbungen zurück bekommen, und hab ich sie raus gelassen, hatte ich auf einmal viele vorstellungsgespräche, so ist die realität hier in diesem land....
und gibt man im vorstellungsgespräch die kinder an, sieht man immer dass man oft aussortiert wird, und ich hab echt freundinnen, die das auch völlig ok finden, weil man mit zwei kleinen kindern ja auch definitiv nicht arbeiten kann...
 
krasse diskussion, und krasse urteile von frauen, wenn ich das mal so sagen darf, so sprüche wie kinder und karriere zusammen das geht nicht, leben wir im mittelalter oder was?

Ja, die Realität hat dich nun eingeholt nach eineinhalb Jahren - und du hast dich ja nicht mal für einen Vollzeitjob beworben, stell dir mal vor wie deine Chancen auf Vorstellungsgespräche dann erst sind...
Aber deine Kinder werden ja auch älter, also du hast es dann wenigstens hinter dir🙂

Eine Freundin sollte in ihrer Firma mal Bewerbungen sichten und in der ersten Runde folgende aussortieren: Bewerber mit
- Kindern unter 12 Jahren
- Brille
- Übergewicht
- unter 25 und über 40 Jahre alt

Es bleiben ja irgendwie immer noch genug Leute übrig, die man dann für ein Vorstellungsgespräch einladen kann.
 
Meines Erachtens kann man die Fakten die in der Bewerbung angegeben werden oder auch nicht immer positiv oder negativ auslegen.
Viel wichtiger sollte doch sein, dass man seine Qualifikation für den Job deutlich macht. Wenn man das bieten kann was gesucht wird, oder vielleicht sogar noch etwas mehr, sind alle anderen Faktoren eher nebensächlich und es lässt sich meist auch eine Lösung finden, wenn der AG den aN unbedingt haben möchte.
Ausserdem dürfte es beim schreiben der Bewerbung schwer sein einzuschätzen wie welcher AG zu bestimmten Dingen steht. Eckdaten nach denen Bewerbungen "vorsortiert" werden stehen i.d.R. ja nicht in der Job-Annonce oder auf der hoempage des AG.

Viele Grüße
Aktionär
 
Jetzt mal kurz mein Senf zu dem Thema:

Als potenzieller Arbeitgeber führe ich im Schnitt zwischen fünf bis zehn Bewerbungsgespräche pro Woche durch.

Auf dem Papier sind alle Bewerber eine Rakete. Im persönlichen Gespräch blättert dann schnell der Lack ab.

Der Versuch Kinder in der Vita zu verschweigen dürfte also spätestens hier auf Grund laufen.

Frage Dich mal selbst, ob Du mit einem Unternehmen ein Arbeitsverhältnis eingehen möchtest, dass Kinder negiert.
Selbst wenn Du diesen "Fake" aufrecht erhältst - und der Arbeitgeber den vermeintlich kinderlosen Status begrüßt - so musst Du dieser Anforderung tagtäglich gerecht werden, was auf Dauer einen Konflikt mit der realen Situation herbeischwört.

Last but not least möchte ich mich zu den Bemerkungen à la "das ist meine Privatsache, das geht den Arbeitgeber nix an...!" positionieren.
Arbeitnehmer sind mittlerweile - ähnlich wie Produkte und Dienstleistungen - sehr vergleichbar geworden, da die Unterschiede im Leistungsspektrum zunehmend marginaler werden.
Mehr als ein mal habe ich einen eher unterqualifizierten Bewerber eingestellt, weil er eine interessante Persönlichkeit und Leistungsbereitschaft hatte.
Diese Aspekte treten aber eben erst im Gespräch über persönliche Dinge hervor.

Ich für meinen Teil begrüße Mütter & Väter, da dies (im Regelfall) schon mal von Sozialkompetenz zeugt.
Der Versuch mich in meiner Rolle als Personaler anzulügen ist legitim.
Ich glaube aber, dass jeder, der sich Erfolgsaussichten im Beruf durch das "Unterschlagen" der Kinder eine Chance ausrechnet weniger wegen der Kinder, sondern eben wegen dieser Denkweise für den Job ungeeignet ist.

Noch kurz dazu:

! Das alles kostet Geld ! Schätzungen für Akademiker/innen (die ja hier
angehend auftauchen) liegen zwischen 30T und 200T EUR bis zur voll
verwendbaren wertvollen Arbeitskraft die nicht mehr das halbe Büro
zerstört !

Daher werden die Kriterien, ob und wie usw. man eine Kollegin einstellt
ziemlich kalt bemessen.

Eines möchte ich aus meiner Erfahrung ganz fest sagen, die Einstellung
einer Frau, mit oder ohne Mann, mit oder ohne Kinder, verläuft entgegen
einiger Ratschläge bzw. persönlicher Einstellungen im Forum hier
--- nach ganz rationalen Plänen --- und nicht nach verqueren Ideen.

- Wo hast Du diese Zahlen her?
- Ich kenne X Unternehmen, bei denen im HR-Bereich eben nicht nur nach rationalen Plänen entschieden wird, sondern die emotional-menschliche Komponente mit involviert wird, und diese Unternehmen fahren sehr gut mit dieser Personalpolitik.
 
Zahlen Anfänger

Hallo Indianer,

also eingentlich mag ich es gar nicht direkt auf eine Antwort zu antworten
nach dem Motto "ja hier habe ich aber doch recht ...". Ist irgendwie blöd,
soll ja jeder hoffentlich seine Meinung vertreten dürfen und selbst ist man
ja auch nicht der Liebe Gott. Und vor allem, jeder hat seine gefestigte und
sicher auch berechtigte eigene "Gedankengeschichte".

Da du aber eine legitime Frage gestellt hast, hast du auch das Recht auf
eine direkte Antwort. Nur kann ich das nicht so offen beantworten, wie es
dir wahrscheinlich lieb wäre. Blöd, ich kann/darf zwar Fakten erwähnen,
aber darf nicht aus internen Geschichten von Firmen erzählen. Da ist halt
so. Ebenfalls (auch wenn es mir vielleicht als ausweichen angekreidet wird)
sollen auf keinen Fall Rückschlüsse auf reale Situationen entstehen
können. Ist so wie in einem Buch - keinerlei Zusammenhang mit lebenden
Personen oder zufällig ähnlichen Namen ...

Die Szenarien sind immer auf Anfänger Akademiker ausgerichtet und sollen
auf keinen Fall negativ sein für andere Tätige. Nur sind halt die primären
Erwartungen bei Jung-Akademikern (und die laufen ja hier im Forum zu
Hauf herum) doch ein wenig anders.

- Rechtsbereich eines sehr grossen Unternehmens
der/die Neue scheint wirklich sehr gut (laut Zeugnissen) soll sich frei
schwimmen, soll selbständig agieren dürfen und ist als zukünftige
Führungskraft vorgesehen

- Organistationsbereich, EDV und derlei, eines anderen nicht ganz so
grossen, aber dafür internationalen extrem starken Unternehmens,
der/die Neue hat wunderbare Kenntnisse und Noten (laut Zeugnissen)
auf Gebieten wo gerade für das Unternehmen eine neue Gesamtstruktur,
einschliesslich neuer IT-Umgebung, erstellt werden soll.

In beiden Fällen wird auf höchster Ebene ein "Risikorahmen" gesetzt. Dieser
ist derart, dass die auftretenden Probleme innerhalb des 1. Jahres wieder
beseitigt werden können. Das bedeutet nicht, dass dann der/die Neue bei
Fehlern sofort geschlachtet wird, sondern nur daß dann das Ansehen
des/der Neuen ein wenig herunterfahren wird und der Aufwand und die
Kosten für die jetzt notwendigen Korrekturen für das Unternehmen
überschaubar bleiben.

In diesen selbstverständlich nur theoretischen Fällen könnten, natürlich
nur als Gedankenspiel,
- für den Rechtsbereich Kosten bis zu EUR 100T entstehen (hoffentlich)
und im anderen Unternehmen
- für das Aufräumen im Unternehmen nach den Erneuerungen durch die
neue Organisations- und EDV- Struktur bis zu EUR 120T entstehen
(wenns gut geht)

Nun zu deinen gefragten Zahlen : also grössere Unternehmen (die ich halt
so kennen gelernt habe) kalkulieren derart (und das ziemlich kühl)
2-3 Anfänger bis 1 brauchbarer fürs Unternehmen dabei ist und länger
als 2 Jahre im Unternehmen auch arbeitet. Wobei nicht vergessen werden
darf, dass ein normaler guter Mitarbeiter (frühestens) nach 1 Jahr wirklich
gut und unabhängig tätig sein kann.

!! d.h. alle Kosten "x 3" bzw. auf die arme reale Einzelperson gerechnet
meine genannten Kosten "/ 3" klar ?!

Dadurch entstehen die vielleicht unverständlichen 30T bis 200T pro
Person ! nehmt es nicht persönlich - es ist gewissermaßen Statistik !

Wenn Bedarf ist, wie sich denn diese Zahlen tatsächlich ergeben, kann
ich schon auch eine Musterrechnung darstellen.

Indianer, wenn es dich nicht zu sehr gelangweilt hat, ist halt alles ein
wenig nebulös, will ich noch eine Ergänzung aus Gesprächen mit guten
amerikanischen Bekannten hinzufügen.
Nun gerade in den USA ist die "Anfängerkultur" völlig heterogen. Anders als
in Deutschland ist hier von hire-and-fire bis zu hired-and-we-belief-in-you
alles vertreten.
Der IT-Breich ist da klar härter, der Rechts-Bereich ist da wesentlich
weicher - seltsam (na ja vielleicht aus anderer Warte wieder umgekehrt).
Nur nicht in New York, hier sind offensichtlich fast alle Einwohner Juristen.

wenn du noch Fragen hast meld dich
Grüsse laurin333
 
Reanimationsversuch: nahezu ein Jahr später!

Meine ganz persönliche Erfahrung mit Bewerbungen war bislang negativ, soll heißen, in dem Moment, in dem ich die Anzahl meiner Kinder erwähnte (Fünf) bekam ich zwar Bewunderung, aber immer in Verbindung mit einer Ablehnung!
Selbst für einen Putzjob war ich wohl zu gebärfreudig...

Nun, ich werde dennoch meine Kinder nicht verschweigen, dass wäre ja auch völlig kontraproduktiv, wie sollte ich in meiner Vita 15 Jahre "Nixtun" erklären???

Mit Praktikaplätzen habe ich hingegen positive Erfahrungen, da spielt die Anzahl der Kinder keine Rolle, es wurde bisweilen sogar akzeptiert, dass ich gelegentlich mal ein Kind mitbringen musste...
Kostete den "Arbeitgeber" ja auch nix...
 
Der thread ist ja superinteressant - danke, immanuella, dass du den wieder hochgeholt hast! 😛 aber ich bin ganz irritiert, weil ich nämlich die tatsache, dass ich verheiratet bin, bisher noch in keiner bewerbung angegeben habe (bin gar nicht auf die idee gekommen). ist das jetzt "unehrlich" von mir? was hat denn der familienstand mit der arbeit zu tun? 😕 kinder plane ich keine, das die erwähnenswert wären, verstehe ich ja schon...
aber ich hab jetzt nochmal geguckt, in meinen bewerbungsbüchern (hesse und schrader) steht auch, dass das erwähnen von familienstand und religionszugehörigkeit geschmackssache ist. was sagen die personaler?
 
Meine Erfahrungen zu diesem Thema...

Ich möchte nun auch meinen Senf dazu geben...
Ich habe meinen Familienstand bei Bewerbungen bisher immer angegeben und seit ich ein Kind habe auch dieses.
Ich habe die Stelle gewechselt, als meine Tochter 1,5 Jahre alt war. Vorher hatte ich mich ein halbes Jahr lang beworben und für meine alte Firma gearbeitet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass (kleine) Kinder sehr wohl negativ für die berufliche Entwicklung sein können. Ich habe auch deshalb sicherlich den ein oder anderen Job nicht bekommen. Ich möchte aber Folgendes zu bedenken geben:

1. Was nützt es mir, eine Stelle zu bekommen, wenn nicht akzeptiert wird, dass ich ein Kind habe? So funktioniert der Alltag nicht.

2. Wieso ist Kinder eigentlich immer noch ein Frauenthema? Ich wurde bei allen Vorstellungsgesprächen nach der geplanten Kinderbetreuung gefragt, mein Mann niemals (er hat zur gleichen Zeit die Stelle gewechselt, mit berufstätiger Frau und kleinem Kind).

3. Mit Kind verändert sich die Sicht auf viele Dinge des Lebens. Man setzt andere Prioritäten. Für manche AG ist dies positiv, für manche negativ.

4. Mein Kind ist, ebenso wie mein Mann, Teil meines Lebens, den ich nicht verschweigen möchte. Auch wenn es nicht immer leicht ist.

Ich würde mich weniger daran orientieren, ob ich mein Kind erwähnen MUSS. Wichtiger ist, wie meine Einstellung ist und wie ich mich entscheide.

Ich habe mittlerweile (wie schon erwähnt) einen neuen Job. Neben meiner Qualifikation war natürlich mein Kind ein Thema. Wichtig war, dass wir die Kinderbetreuung organisiert haben, und zwar gemeinsam. Nur zur Info, da dieses Thema auch schon aufkam: Wir sind nicht gestresst, unser Kind ist nicht vernachläsigt, wir sind keine Rabeneltern etc. (Danach werde aber auch nur Frauen gefragt...)
Wir können unsere Arbeit gut mit unserem Kind unter einen Hut bringen, und das sicher auch, weil wir von Anfang an offen mit unseren neuen AG waren und diese Verständnis für uns haben. Allerdings nutzen wir dies auch nicht aus. Wir fehlen nur im absoluten Notfall (Fehlzeiten teilen wir auch noch auf) und erwarten keine "Sonderbehandlung".

So, nun genug...
Gute Nacht!
 
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