Chef vom Fernstudium erzählen?

Dr Franke Ghostwriter
ich (24) studiere seid 1 Semester ebenfalls an der Fernuni Wirtschaft und bin beruflich als Sekretärin tätig. Ich wollte mal wissen, wer seinem Chef von seinem Studium erzählt hat. Ich habe es niemandem von der Arbeit erzählt, weil ich nicht weiss, wie man darauf reagiert.
Was wäre denn allgemein ratsam? "Beichten" oder nicht?

Über eure Erfahrungsberichte freue ich mich.
 
Dr Franke Ghostwriter
Das ist in der Tat sehr personenabhängig... bei mir sieht es aktuell folgendermaßen aus: Ich arbeite als Sekretärin für eine Zeitarbeitsfirma. Die Leute in meinem ersten Einsatzort waren alle begeistert und fanden das spannend, sowohl meine Vorgesetzten als auch die restliche Truppe. In dem Büro wo ich jetzt arbeite ist das nicht der Fall. Mein Chef findet es prima, denn seine Frau ist promovierte Historikerin und leitet ein großes Museum. Weniger schöne Reaktionen kommen hauptsächlich von den Praktikanten, von denen wir eine Menge haben. Das sind alles junge Leute, die BWL oder irgendwas mit Marketing studieren und bei uns entweder ein Praktikumssemester oder ein Kurzpraktikum machen. Ihre Blicke sprachen Bände, als ich das Studium erwähnt habe... so nach dem Motto: "Wozu studiert die SOWAS... das kann doch kein Mensch brauchen!" Ich habe mal versucht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, indem ich sie Sachen über ihre Studiengänge ausgefragt und nebenbei auch mein Studium erwähnt habe, aber die waren völlig desinteressiert. Ein weiterer Grund könnte mein Alter sein. Während fast alle Praktikanten zwischen 20 und 25 Jahre alt sind, haben wir auch eine Frau von knapp 40 Jahren, die BWL in Vollzeit auf einer Präsenz-Uni studiert und bei uns ein Praktikum macht. Die jüngeren Studis lästern gerne über sie, so nach dem Motto was will die alte Oma jetzt noch studieren.. pffff.
 
Und das wollen angehende Akademiker sein.

Ich erlaube mir einfach mal ein lautes: PFui! Das gehört sich einfach nicht!

🙁

Sowas kann ich nicht haben. Das macht das ganze Bild der jungen Studentenschaft kaputt.

Ich fühle also mit Wühlmaus 08.

Gruß,
Mario
 
Ich habe eigentlich ganz gute Erfahrungen mit meinem Arbeitgeber bezüglich des Fernstudiums gemacht.
Habe meinem Chef nach Abschluss des. 2. Semesters vom Fernstudium erzählt und er war total begeistert. Vor allem von der Eigeninitiative, außerdem konnte ich dann natürlich auch schon erste Prüfungsergebnisse vorweisen.
Da ich in einer Bank als Kreditanalystin arbeite und Wiwi studiere passt das Studium gut zu meinem aktuellen Beruf und mein Arbeitgeber profitiert von meinem zusätzlichen Wissen mit.
Obwohl in meiner Abteilung (außer meinem Chef) keiner einen akademischen Abschluss hat, habe ich nicht das Gefühl, dass meine Kollegen das Fernstudium negativ sehen. Einige finden es ríchtig toll, die meisten sehen es neutral.
Mein Arbeitgeber beteiligt sich zwar momentan nicht an den Kosten (habe in 2009 eine teure institutseigene Fortbildungsmaßnahme bezahlt bekommen, evtl. erhalte ich nach Abschluss des Fernstudiums noch eine Kostenbeteiligung), aber ich bekomme ohne Probleme vor den Prüfungen und an den Prüfungstagen frei und meine Kollegen tollerieren, dass ich dienstags erst ab Mittag arbeite, damit ich vormittags lernen kann (obwohl ich in Vollzeit angestellt bin).
Alles in allem hätte es schlimmer laufen können...
 
Kommt, wie bereits erwähnt wurde, auf die Situation an. Zu bedenken möchte ich einfach folgendes geben: Sollte der Personalabteilung, bei einem eventuellen Firmenaustritt, keine besonderen Einfälle für Einträge im Arbeitszeugnis vorhanden sein, so könnte es möglich sein, dass im Arbeitszeugnis so etwas steht: «Herr/Frau arbeitete vom ... bis ... in unserem Betrieb. [...] Während dieser Zeit studierte er/sie ... an der FUHagen[...]». Toller ehemaliger Arbeitgeber, nicht war. Es war bestimmt seine Idee dir zu empfehlen zu studieren. Und wie toll der Arbeitgeber dich dabei unterstütze... Dann bleibt dir nur zu hoffen, dass du dein Studium auch abgeschlossen hast oder noch wirst, denn erwähnter Satz wird dann dein Leben lang in deinen Bewerbungsunterlagen stehen, ob du willst, oder nicht, abgeschossen oder nicht. Muss nicht so sein, aber kann (Du kannst wegen diesem Satz natürlich auch eine gerichtliche Beurteilung anstreben, aber du hast ja das während des Arbeitsverhältnisses studiert, also stimmt was ex-Arbeitgeber geschrieben hat, auch wenn er es nur getan hat, um anderen Personalchefs zu zeigen, für welch ein tollen Betrieb du schon gearbeitet hast, der sich aber im Grunde genommen weder daran finanziell beteiligt hat noch es seine Initiative war, dass du das Studium überhaupt aufgenommen hast.)
Man kann es auch so sehen: Solange die Einnahmen und Konjunktur stimmen, sollte es ok sein, dass du studierst. Es könnte aber sein, dass eine Rezession kommt und der Betrieb muss "umstrukturieren". Du weisst ja: Wann ein Arbeitnehmer nicht mehr gebraucht wird, bestimmt der Chef deines Chefs. Nun, wie steht der Betrieb da, wenn in der Presse steht: «Firma X hat Y Mitarbeiter entlassen». Ein Grund, weshalb Mitarbeiter auch gerne aufgefordert werden, selbst zu kündigen. Oder man könnte dir auch kündigen, weil deine Leistungen nicht zufriedenstellend waren (der Beweis: du hast nebenberuflich studiert, das muss ja Leistungseinbussen haben :-(((( ). Es ist wohl klar, dass im letzteren Fall in deinem Arbeitszeugnis auch stehen würde, dass man dir habe kündigen müssen, deine Leistungen "zur Zufriedenheit" waren etc. (Tatsächlicher Grund, nämlich dass es mit den Aufträgen nicht mehr so gut geht, steht natürlich eher nicht ;-( ).
Und, ja richtig, ich habe, seit ich 2001 von der Zürcher Kantonalbank ZKB aufgefordert wurde, zu kündigen, dies aber nicht selbst getan habe, bis heute keine Stelle mehr gefunden. Mir "musste" gekündigt werden (nachdem c.a. zwei Monate zuvor bekannt gegeben wurde, dass die Abteilung LIS6S per 1.7.01 aufgelöst werde (c.a. 60 Mitarbeiter)). Die Kündigung per 1.7.01 habe aber nichts mit der Kündigung zu tun! Von der DotCom-Blase konnte das Management der ZKB ja nichts wissen und das abgebrochene Projekt "Custody" hatte bereits mehrere Millionen Franken verschlungen - für nichts. Auf eine gerichtliche Beurteilung vor Zürcher Arbeitsgericht gegen die "Kollegen" Zürcher Kantonalbank habe ich verzichtet. Aber nein, ich bin kein Invalider geworden, obwohl von Amt zu Amt gereicht und 2007 sang und klanglos die Sozialhilfe abgestellt. «Bist du reich, so wird dir gegeben. Hast du nichts, oh, du Lump, so wird auch das dir noch genommen.» - Heinrich Heine. (Stell dir vor, du hast von heute auf morgen 0! Euro Einkommen. Ich kenn's.) Trotzdem werde ich in jedem Bewerbungsgespräch bei der Wahrheit bleiben, auch wenn die Bankdirektoren vom Paradeplatz, Zürich, Schweiz, ehrenwerte Menschen sind. Ich habe Menschen, die mir ein Dach über dem Kopf bieten, mich ernähren und ich verzichte seit Jahren auf jediglichen, aber wirklich jediglichen, Konsum. Selbstverständlich ist meine "Version" nur gelogen, jedenfalls ist Schweigen die einzige Antwort, die ich bis heute bekommen habe. Einen grossen Einfallsreichtum habe ich, mir das alles aus den Fingern gesogen zu haben, nicht wahr. Aber wenn es wirklich so gewesen wäre bzw. ist... (?) Diese Frage muss sich jeder für sich beantworten!
 
Es ist schon sehr interessant, wie hier die Leute so unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich habe damals mein Masterstudium, das fachlich sehr gut zu meiner Arbeit passt, auch erst einmal verschwiegen. Ich hatte zwar keine Bedenken bezüglich negativer Reaktion meines Chefs, aber ich wusste nicht, ob ich ein Fernstudium wirklich schaffen würde. Ich wollte nicht dumm dastehen wenn ich es abgebrochen hätte. Urlaub war kein Problem, da das Unternehmen damals in der Krise Zeitabbau verordnet hatte und ich problemlos nach Belieben Überstunden abbauen konnte.

Nach einem Jahr wusste ich aber, dass ich das Studium durchziehen kann und habe es letztendlich meinem Chef erzählt. Er hat es relativ neutral aufgenommen, prinzipiell fand er es gut aber hatte wohl zu Beginn auch Bedenken, dass ich mich nach dem Studium nach einer neuen Stelle umschaue. Wobei es dafür eigentlich keinen Anlass gab, schließlich hat das Studium sehr gut zu meinem Job gepasst und bei uns arbeiten auch Doktoren, ich wäre also keineswegs überqualifiziert.

Bei den Kollegen kam das Studium auch durchweg gut an, viele sind sogar fast begeistert davon, dass ich privat noch einmal so etwas auf mich nehme. Wobei wir auch eine entspannte Arbeitsatmosphäre haben und Konkurrenzdenken oder Karrieredruck bei uns quasi nicht existent ist.
 
ich kenne beide Reaktionen - zum einen die neidischen Kollegen (die meist eine Lehre abgeschlossen habe), die Bemerkungen vom Chef, wenn man mal Bücher auf dem Tisch liegen hat oder z.B. um 16.00 Uhr die Möglichkeit der Gleitzeit nützt und dann Feierabend macht, aber auch die Kollegen, die einen bewundern, weil Bildung (wie oben schon geschrieben wurde) auch eine Art Luxus ist.
Ciao
 
Also ich hab von Anfang an mit offenen Karten gespielt - bekomm das komplette Studium inkl. aller Kosten (Fahrtkosten, Bücher etc.) bezahlt und für alle Pflichttermine (Prüfungen, Seminar) Sonderurlaub => muss sagen *top*

Da macht das "Gas-geben" während der Prüfungsfahrt gleich doppelt soviel Spaß...Chefe zahlt ja
 
ich habe meiner Vorgesetzten bei meinem Eintritt in die Abteilung von meinem Fernstudium erzählt und sie fand es doof. Ihre erste Bemerkung war, dass ich dafür aber keinen Sonderurlaub bekommen würde, dass sie darauf keine Rücksicht nehmen würde zB in Form von Stunden- oder Fallentlastung und dass es mich sowieso nicht weiterbringen würde. Das war mir bei dieser Art von Weiterbildung klar. Daher habe ich damals auch gleich klar gestellt, dass es mein Privatvergügen ist und ich es in meiner Freizeit absolvieren werde, dadurch aber eben auch keinerlei Rücksicht auf sie nehmen würde, zB bei der Urlaubsplanung und bei einer Wegbewerbung meinerseits. Aus familiären Gründen hat es sich jetzt ein wenig gezogen. Nun fehlt mir noch eine Klausur und die Masterarbeit und danach bin ich sowieso überqualifiziert und gehe bei der erste Gelegenheit.
Nun hat sich kurz vor Schluss des einen Studiums für mich die Gelegenheit ergeben, über den Arbeitgeber (Stadt) ein weiteres gefördertes Masterstudium aufzunehmen. Ich habe ein Stioendium erhalten und bekomme offiziell eine Stunden- und Fallfreistellung, wobei mich die Interessenvertretungen und die Amtsleitung unterstützen. Meine Vorgesetzte stand kurz vor der Eskalation, weil sie dieses Mal Rücksicht nehmen muss... Nächste Woche geht's los. Ich bin gespannt. Sie erklärte schon, dass sie es sehr egoistisch fände, dass ich meine persönlichen Ziele auf dem Rücken meiner Kollegen verfolgen würde.....
Sie hat vor 45 Jahren Beamtin gelernt und bekam letztens einen Anfall, in dem sie eine halbe Stunde über Leute geschimpft hat, die sich weiterbilden. Das sei unmöglich, die wollten dann nachher noch weiterkommen, sie habe sich auch nie weitergebildet.... Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen.
Meine Kollegen freuen sich übrigens mit mir über die Chance, auch wenn sie mich zT vertreten müssen. Sie wissen, dass ich versuchen werde, die Belastung für sie so gerng wie möglich zu halten und sind bisher ganz positiv gestimmt.
 
Das kann ich noch nicht genau sagen. Mal sehen, wie es jetzt anläuft und wie der zeitliche Aufwand ist. Für den LLM fehlen mir "nur" noch eine Klausur und die Masterarbeit. Ich hab schon zuviel Zeit, Geld und Mühe reingesteckt, um einfach aufzuhören. Ich kann noch nicht überblicken, ob beides nebeneinander überhaupt zu schaffen is tund vor allem. ob ich es darf. Ich hab für den MA ein Stipendium erhalten und eine Bedingung ist, noch keinen anderen Master zu haben. Zu Beginn habe ich ihn ja auch nicht gehabt. Wie es aussieht, wenn ich ihn währenddessen erwerbe, weiß ich noch nicht. Ich warte also erstmal ab und entscheide dann.
Besteht denn die Möglichkeit, sich an der Fernuni länger beurlauben zu lassen? Kennt sich jemand damit aus?
 
Für eine Beurlaubung brauchst du einen wichtigen Grund:

  • berufliche Gründe
  • Schwangerschaft oder Betreuung des Kindes,
  • Erkrankung, die ein Studium unmöglich macht,
  • Pflege des Ehegatten oder eines Verwandten ersten Grades,
  • sonstige Gründe von gleicher Bedeutung

Du könntest alternativ die Exmatrikulation beantragen. Eine spätere Wiedereinschreibung
ist in der Regel möglich.

Ich würde mich vom Prüfungsamt beraten lassen!
 
Ich bin sozusagen ganz "frisch" hier und möchte mich direkt mal in diese Diskussion mit einklinken:

In 2013 habe ich während der Beschäftigung bei meinem damaligen Arbeitgeber an der FOM Köln Wirtschaftspsychologie studiert. Das ganze lief unter fairsten Bedingungen ab, sodass ich bereits vor Beginn des Studiums mit meinem AG gesprochen habe. Die Reaktion war unerwartet negativ: Auf Grund des Studiums wurde mir noch innerhalb der Probezeit die Kündigung ausgesprochen. Eine Weiterbildung war dort wohl nicht erwünscht!?

Daraufhin kehrte ich in meine Heimat zurück und habe nach einem erneuten Arbeitgeberwechsel - bei dem Weiterbildung nur versprochen, aber letztlich nicht angeboten wurde - nun eine neue Stelle gefunden. Hier ist Weiterbildung im Grunde genommen kein Thema. Intern wird nichts dergleichen angeboten. In meiner Abteilung arbeitet jedoch eine Kollegin, die Wirtschaftsrecht studiert; ob und inwieweit sie vom AG gefördert wird habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können.

Zum Sommersemester 2016 werde ich mich am 01.12. für das Rechtswissenschaftliche Studium an der FU Hagen einschreiben.

Daher stehe ich nun vor dem Dilemma: Erzählen oder nicht? Wenn ja: Wann?

Ich habe mich schlussendlich dazu entschieden, zunächst Stillschweigen zu waren, um auf jeden Fall die Probezeit abzuwarten. Bis zum Semesterbeginn ist diese dann auch rum. Ich hoffe, dass meine Pläne positiv aufgenommen werden und mein Studium der Verlängerung des auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag nicht im Wege steht.
 
In einer Firma, in der Weiterbildung "verboten" ist, will man langfristig eh nicht arbeiten, weil man sich an drei Fingern abzählen kann, wie das Qualifikationsniveau der Kollegen sich entwickeln wird...
 
Ich werde es zumindest für die ersten Semester es erstmal für mich behalten um zu sehen wie das Studium voranschreitet. Da ich das Studium sowieso in Teilzeit absolvieren werde, habe ich ja da genügend Zeit, bei fast 4 Jahren Studium. Verschweigen würde ich es nicht, schlecht wird es sicher nicht ankommen.
Bei Arbeitskollegen ist es wiederum anders, da sind sicherlich gemischte Gefühle dabei ob Positiv oder das es die Konkurrenten einem nicht gönnen und sich lustig machen darüber im Sinne von Fernstudium sei kein richtiges Studium usw.
Wichtig ist das man es durchzieht!
 
Ich glaube, das sollte man vom Chef und vom Unternehmen abhängig machen.
Wenn die einzige Aufstiegschance die Position des Chefs ist, wäre ich vorsichtig 😉
Wenn es im Unternehmen verschiedene Möglichkeiten gibt und man sich speziell auf eine/mehrere davon weiterbildet, dann sehe ich gute Chancen. Auch in Bereich der Unterstützung beim Studium.
 
Ich habe bis jetzt meinem Chef nichts erzählt. Da ich fachfremd studiere wird er höchstwahrscheinlich nichts mit mir anfangen können wenn ich fertig studiert habe...
 
Ich habe es in meiner Firma niemandem erzählt und sogar auf bezahlten Bildungsurlaub verzichtet. Zu peinlich war mir die Vorstellung, dass ich das Studium aus irgendeinem Grund doch nicht abschließen würde. Man weiß ja nie, was privat so passiert, ob das Studium auf Dauer neben den Kindern zu schaffen ist, ob man mal länger krank wird, oder sonstiges. Ich finde es riskant. Etwas geschafft zu haben kommt im Nachhinein super an. Etwas anzukündigen und es nicht zu schaffen, ist fatal.
 
Die Entscheidung, ob, wann und wem man es im Job erzählt, obliegt natürlich jedem Einzelnen. Wenn man es nicht erzählt, entsteht auch kein äußerer Druck, in dem Fragen kommen könnten, wie weit man ist, oder nicht ist, ob eine Prüfung bestanden wurde oder nicht. Gerade wenn man das Studium berufsbegleitend macht, kommen da schon einige Skeptiker, wie man beides (Job und Studium) untern einen Hut bekommen möchte.
 
Ich würde das für mich behalten bis ich den Abschluss habe. Als Chef macht man sich immer Sorgen um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und darum, dass die Arbeit unter der Mehrbelastung leiden könnte.
 
Ich habe es meinem Arbeitgeber auch nicht gesagt. Zum einen weil Kollegen damit davor schon schlechte Erfahrung gemacht haben und zum anderen, weil ich am Anfang nicht sicher war, ob ich es durchziehen kann. Somit wollte ich mir auch den ständigen Druck der Nachfragerei nehmen, wie weit man denn sei etc....
 
Ich will mich auch in das Gespräch einbeziehen.
Es gibt einige Dinge die Berücksichtigt werden müssen. Studieren sie in Vollzeit oder in Teilzeit. Ich gehe hier einfach davon aus das Sie in Teilzeit Studieren.
Aber grundsätzlich:
Solange Sie Ihrem Arbeitgeber keine Konkurrenz machen und die Leistungsfähigkeit in Ihrem Hauptberuf nicht unter der Nebentätigkeit leidet, darf Ihr Chef Ihre Unternehmungslust grundsätzlich nicht bremsen. Das gilt meistens sogar dann, wenn nebenberufliche Aktivitäten im Arbeitsvertrag ausdrücklich untersagt sind.

Dann Bleibt nur die Frage der Wochenarbeitsstunden gemäß § 3 S. ArbZG auf acht Stunden pro tag (exklusiv Pausen) festgelegt. In deiner Freizeit darfst du im Grunde "alles" machen was deiner Erholung dienst bzw. diese nicht hindert. Also darfst du auch Studieren wenn es eine "art Ausgleich" für dich ist. Das ist rechtlich abgesichert.
Solltest du natürlich mehr Krank sein, fehlen oder deine Arbeit nicht mehr richtig machen dann kann dein Chef dich dafür abmahnen und als "Auflage" verlangen das du damit aufhörst. Also solltest du z.B. total übermüdet zur Arbeit kommen da du eine EA z.B. noch machen musstet. Dann darf du Abgemahnt werden aber sonst nicht. Im Grunde gilt wenn es dir hilft und evtl. bzw eine Abwechselung zu deiner Typischen Arbeit ist, darfst du das Ruhig machen.

Ich weiß das sind nur rechliche Gründ. Also Rechtlich darf dein Chef nix sagen, aber ob du es Ihm sagt oder nicht musst du selber entscheiden. Ich selber habe es zumindest gemacht und keine Probleme gehabt, aber die Arbeit hat auch nicht darunter gelitten.

Solltest du mehr Wissen wollen dazu sag einfach Bescheid. Ich habe noch mehr § dazu doch das würde zu umfangreich sein alle zu notieren.
ALso sei als Kontext gesagt ja reichtlich unbedenklich es dem Chefu sagen.
 
Ich habe auch eher positive Erfahrungen mit dem Offenlegen des Studiums gemacht. Man sollte nur den Eindruck vermeiden, dass das Studium zu Lasten der Jobs geht. Ich habe es meinem Chef erst mitgeteilt, nachdem ich paar Klausuren erfolgreich abgeschlossen hatte. Damit konnte ich darlegen, dass das Studium nebenbei zu keiner Überbelastung führt.
 
Ich hatte damals mein (auch heute noch andauerndes) FernStudium ganz klar im Lebenslauf stehen bei meinen Bewerbungen, und bei keinem Vorstellungsgespräch wurde mir das negativ ausgelegt. Hatte sogar eher das Gefühl dass da durchaus (positive) Neugier bestand, natürlich auch inwieweit sich das mit der Arbeit vereinbaren kann. Bisher war das auch kein Problem, das lernen und EAs bearbeiten unterm Semester ist eh klar eine "Freizeitaktivität" 😀. Nur in den Klausurenphasen hat es meiner Meinung nach wirklich einen Einfluss auf die reguläre Arbeit, aber da nehm ich mir immer ein paar Tage frei für den letzten Lernendspurt (und evtl Fahrt zu weiter entfernten Klausurorten).

Drum, von Anfang an offen gewesen, was sich auch ausgezahlt hat.
 
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