Einordnung DSS

Dr Franke Ghostwriter
In einer der letzten Klasuren gab es auch eine Frage zu den Unterschieden zwischen DSS und EIS. Nur so durch Zufall habe ich mir mal das Deckblatt der Skripte angesehen. 🙂

In der "Pyramide" sind dort DSS zwischen EIS und MIS angesiedelt. Ich würde das anders sehen, schon aufgrund ihrer Entwicklung:
MIS-->EIS-->DSS

Das Bild ist mir zwar, pardon, wurscht, aber für die Einordnung der Systeme vielleicht nicht uninteressant. Habe ich da ein Brett vor dem Kopf? Wie seht ihr das?

Gruß

mb
 
winke:

in dem neuen Kurs aus dem Grundstudium tauchen die Begriffe auf. Ich kopier mal rein was ich in meiner Zusammenfassung dazu geschrieben hab, vielleicht hilft das zur Abgrenzung? 🙂

MIS - es geht eigentlich um Berichts- und Kontrollsysteme
  • Vorläufer sind die in den 1960er Jahren konzipierten Management-Informations-Systeme (MIS). Da die Vorstellung von „MIS als Totalsystemen“ nicht realisierbar war, führte dies zur Konzipierung partieller Informationssysteme. Zwischen den früher diskutierten MIS und den heutigen Berichts- und Kontrollsystemen besteht eine so starke Ähnlichkeit, dass man MIS und Berichts- und Kontrollsysteme gleichsetzen kann.
  • Berichts- und Kontrollsysteme setzen auf den Administrations- und Dispositionssystemen der operativen Ebene der betrieblichen Informationsverarbeitung auf. Sie übernehmen Informationen aus diesen Basissystemen und bereiten die Informationen auf. Die aufbereiteten Informationen sollen den Erfolg der geschäftlichen Aktivitäten in den verschiedenen Unternehmensbereichen verdeutlichen und Hinweise auf unerwünschte Entwicklungen geben.
  • Abhängig von Umfang, Art, Aggregationsgrad der zunächst nur in Berichtsform aufbereiteten Daten waren Führungskräfte aller Ebenen die Adressaten der erstellten Berichte. Die anfängliche periodische Generierung von Standardberichten wurde durch flexibles Reporting ergänzt.
  • Charakteristische Merkmale von Berichts- und Kontrollsystemen:
    • Periodische und flexible Bereitstellung von aufbereiteten, aus den mengen- und wertorientierten operativen Systemen Daten für Kontrollzwecke
    • Verwendung von einfachen Techniken und Verfahren zur Datenaufbereitung und Berichtsgestaltung
    • Gegenüberstellung von vergangenheitsbezogenen Istdaten und Plandaten
    • Bei weiterentwickelten Systemen Verfügbarkeit von Abfragesprachen zur flexiblen Berichtsgenerierung und zur gezielten Selektion von Informationen mittels Direktabfrage.
DSS
  • Decision Support Systeme (DSS) dienen der effektiven Unterstützung des Planungs- und Entscheidungsprozesses von Managern und damit der Erhöhung der Qualität von Managemententscheidungen. Die Unterstützung bezieht sich vor allem auf die Formalisierung von Entscheidungsproblemen, die Generierung von Entscheidungsalternativen und die Alternativenbewertung. Im deutschen Sprachraum werden DSS daher auch als Planungs- und Entscheidungssysteme oder auch als Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS) bezeichnet.
  • Abgrenzung gegenüber Dispositionssystemen: Dispositionssysteme zielen auf die Rationalisierung oder gar Automatisierung von Entscheidungen im operativen Management ab. Der Fokus von DSS liegt dagegen im taktischen und (seltener) strategischen Management, wobei, ganz allgemein ausgedrückt, Ziele, Rahmenbedingungen und Ressourcen der geschäftlichen Betätigung im Vordergrund stehen.
  • Wesentliche Merkmale von DSS:
    • Unterstützung von Managemententscheidungen, welche nicht unmittelbar den Leistungserstellungsprozess, sondern die Ziele, Rahmenbedingungen und Ressourcen der geschäftlichen Betätigung betreffen.
    • Hohe Komplexität und (Semi-)Strukturiertheit der unterstützenden Planungs- und Entscheidungsprozesse
    • Verwendung quantitativer Ansätze bzw. Modelle zur Problemdarstellung in berechenbarer Form
    • Einsatz formaler Methoden zur Ermittlung und Bewertung von Entscheidungsalternativen für einen mittel- bis langfristigen Planungshorizont.
FIS / EIS
  • In den USA kam in den 1980ern die Idee des Executive Information System (EIS) auf. Sie verbreitete sich auch in Deutschland unter den Begriffen Führungsinformationssystem (FIS), Chefinformationssystemen, Vorstandsinformationssystem. Dieser Systemtyp ist speziell auf die Unterstützung des Top Management, zumindest aber der oberen Managementebenen, mit Mitteln des Data Support ausgerichtet.
  • Wesentliche Merkmale eines FIS sind:
    • Die empfängerbezogene, zielorientierte Herausfilterung relevanter Informationen aus der verfügbaren Fülle interner und externer, sowie harter und weicher Informationen mittels flexibler Selektions-, Verdichtungs- und Auswertungsmethoden.
    • Der Einsatz eines auf die angewandte Konzeption der strategischen Unternehmensführung abgestimmten Instrumentariums zur Durchführung der strategischen Planung und Kontrolle.
    • Die Nutzung von Analyseinstrumenten zur frühzeitigen Erkennung und Darstellung von geschäftspolitisch bedeutsamen Entwicklungen und Zusammenhängen, ggf. in Verbindung mit der Generierung von Warnhinweisen (Frühwarnsystem)

Unter dem Kapitel DSS finden sich bei uns folgende Unterpunkte:
- Informationserschließung
- Data-Warehouse-Systeme
- Bereichts- und Kontrollsysteme (MIS)
- Führungsinformationssysteme (EIS)
daher würde ich DSS als "Überbegriff" für die 4 anderen genannten Systeme einordnen und MIS und EIS als spezialisierte DSS 🙂.

Hoffe das hilft dir weiter
viele Grüße
Jasmin
 
MSS - SS 06 - Aufgabe 3

A) Ein DSS arbeitet mit Modellen und Methoden, ein EIS nicht. Das EIS liefert Informationen zu Erfolgsfaktoren oder Soll-Abweichungen. Das DSS unterstützt das Management bei Entscheidungen zu z.B. Anschaffung neuer Maschinen, Personaleinsatz, Produktionssteuerung oder Lagerhaltung.
Das DSS besteht aus mehreren Bestandteilen: Dialog,- Modell-, Methodenbank-, Datenbank- und Reportbankverwaltung.

Ich glaube auch ein DSS kann nicht auf die operativen Daten zugreifen, ein EIS schon.

b) Exception Reporting: Abweichungen vom Soll-Zustand werden frühzeitig angezeigt. Dies erfolgt auf Basis von kritischen Erfolgsfaktoren unter Verwendung von farblichen Markierungen.

c)KE 2 - Seite 38 und 39.
Es müssen Schlüsselfaktoren, die sich auf die Unternehmensziele richten, benannt werden. Es sollten nur wenige SChlüsselfaktoren sein.
1. Schritt: Ableiten von kritischen Erfolgsfaktoren aus den Unternehmenszielen.
2. Schritt: Bestimmung der Indikatoren
3. Schritt: Pro Indikator Bestimmung von Sollwerten und Schwellwerten
Bei über- oder unterschreiten der SChwellwerte können Signale ausgesendet werden.

d) Ist genau das Beispiel aus dem SCript: KE 2 Seite 40
 
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