Erfahrung mit LLM aus Hagen bei Arbeitgebern?

Dr Franke Ghostwriter
mich würde mal interessieren, ob und wie die Arbeitgeber auf die ersten Masterabsolventen reagieren.

Es wird hier ja zwei Gruppen geben:

1. Diejenigen, die das nach dem LL.B studieren

2. Die Staatsexaminierten, die hier eine Zusatzquali abgreifen.

Hat schon jemand Erfahrungen gemacht?
 
Bei einer Personalentscheidung trifft einer von vielen Entscheidern auf einen von vielen Bewerbern. Das Ergebnis einer Personalentscheidungen ist daher immer eine Einzelfallentscheidungen, sodass keine Aussage darüber getroffen werden kann, welchen Einfluss der Studienabschluss tatsächlich hat.

Grundsätzlich sticht der Staatsexamensabschluss den LL.B./LL.M. Abschluss aus. Da die Anforderungen und Kenntnisse des einzelnen Bewerbers aber ein individuelles Stärkenprofil haben, kommt es in der konkreten Einstellungssituation immer auf die Beantwortung der Frage an: "Was bringt mir (als) Entscheider dieser Bewerber?" - Die Antwort wird dabei durch die Güte der Alternativbewerber bestimmt und ist dabei letztlich abhängig von persönlicher Sympathie (Beziehungsebene sticht Sachebene).

Fazit: Ich glaube nicht, dass die Arbeitgeber einem Studienabschluss - Ausnahme Promotion/ Briefkopf - Bedeutung beimessen (Ökonomisches Kalkül sticht Logik der Studienabschlüsse).
 
Grundsätzlich sticht der Staatsexamensabschluss den LL.B./LL.M. Abschluss aus.

Was zu beweisen wäre! War aber nicht Gegenstand meiner Frage und wurde schon in anderen Foren kontrovers diskutiert. Ich wollte hier nicht das x-te Forum zu diesem Thema aufmachen.


Fazit: Ich glaube nicht, dass die Arbeitgeber einem Studienabschluss - Ausnahme Promotion/ Briefkopf - Bedeutung beimessen (Ökonomische Kalkül sticht Logik der Studienabschlüsse).

Doch! Wenn es bei der ausgeschriebenen Stelle überhaupt darauf ankommt, dass man eine akademische Qualifikation hat.

Nochmal:

Gibt es bereits Absolventen beider Studienrichtungen (Bologna/klassisch Stex), die mit dem LL.M. aus Hagen bereits Erfahrungen am Arbeitsmarkt gesammelt haben?
 
Was zu beweisen wäre!

Die Regel, dass der Staatsexamensabschluss den LL.B/LL.M-Abschluss - unabhängig von der Einzelfallbedingtheit jeder Personalentscheidung - aussticht bedarf nicht nur keines Beweises, dieser Zusammenhang ist auch nicht beweisfähig, weil kein tatsächlicher Ableitungszusammenhang vorstellbar ist, in dem ein Bewerber sich gleichzeitig ein Mal mit Staatsexamen und ohne LL.B/LL.M, andererseits mit LL.B/LL.M jedoch ohne Staatsexamen bewirbt. Ein solcher Zusammenhang wäre aber zur Nachweisbarkeit notwendig (Stichwort: kontrafaktische Frage).

Der Zusammenhang, dass ein Staatsexamensabschluss gegenüber einem LL.M-Abschluss eine dominante Alternative ist, liegt vielmehr auf der Hand, nachdem unterstellt werden kann, dass die geforderte Rechtskenntnis bei beiden Studiengängen vergleichbar ist, Staatsexamensabsolventen jedoch höhere Prüfungshürden zu überwinden haben und zusätzlich ggf. rechtsberatend/vertretend tätig werden könnten.

Die wirtschaftsnahe Ausrichtung des LL.B/LL.M-Programms kann dabei nicht in den Vergleich eingestellt werden, denn unter diesem Gesichtspunkt müssten sich LL.B/LL.M-Programme nämlich mit wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor/Masterabschlüssen vergleichen lassen, dies kann aber, nachdem die aufgeworfenen Frage einen Vergleich der Arbeitsmarkterfahrungen von LL.B/LL.M und Staatsexamensjuristen verlangt, schon von vornherein nicht mitgemeint sein.

Noch etwas anders gewendet, oder, um mit Rainald Grebe zu sprechen: "Hongkong und Wilhelmshaven kann man vergleichen, kann man ja machen. Und wenn man das macht, wird man feststellen, die Unterschiede überwiegen."
 
Schön gsprochen, ist aber immer noch nicht die Antwort auf meine Frage. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dies soll die nicht das x-te Forum zum Thema pro/contra Stex/Hagener Modell sein.

Es geht nicht darum, welcher Abschluss den höheren Stellenwert hat, sondern, ob bpsw. Juristen mit Staatsexamen positive Erfahrungen mit dem LL.M aus Hagen bei Arbeitgebern gemacht haben (als Zusatzqualifikation) und welche Erfahrungen die in Hagen ausgebildeten Juristen mit dem LL.M bislang gemacht haben.

Gemeinhin wird von Leuten die Ansicht vertreten, ein LL.M aus Deutschland sei nichts wert und bei den Personalern zähle nur ein LL.M aus dem Ausland (England, USA etc.).



Mehr wollte ich nicht wissen.
 
Das behaupten jedenfalls zwei meiner Hochschulleher (und Absolventen solcher Auslandsmasterstudiengänge) von der Uni, an der ich das Jurapräsenzstudium gemacht habe. Als Begründung wurde verlautbart, dass Großkanzleien Bewerber mit adäquaten Englischkenntnissen wünschen, was man durch ein LL.M-Auslandsstudium nachweisen können, nicht jedoch mit einem deutschen LL.M.

Auch eine Sichtweise.
 
ich habe mich zwar nicht direkt mit dem LL.M. beworben, sondern mit dem LL.B. und der Aussicht auf baldigen LL.M, vielleicht kann ich trotzdem helfen:

Ich habe zwar kein StEx als Erststudium sondern den Dipl.-Kfm., letztendlich ist das aber egal: StEx Jura / LL.M. bzw. Dipl.-Kfm / M.Sc. sind die akademischen Standardvoraussetzungen für mein Berufsziel als Steuerberater(-Anwärter). Mit der zusätzlichen Qualifikation konnte ich sehr gut punkten, zumal ich sie neben meinem - letzten - Beruf erworben habe.
Meine Meinung, die das Bewerbungsgespräch deutlich bestätigt hat: Wer Fleiß, Zielstrebigkeit und Belastbarkeit beweisen möchte und nebenbei sein akademisches Profil einfach nur abrunden / erweitern möchte, für den ist der LL.M. in Hagen völlig ausreichend, er hebt deutlich genug vom Durchschnittsbewerber mit nur einem Abschluss ab und verschafft so deutlich bessere Chancen. Wer aber in die "höheren Weihen" der juristischen Beschäftigungsverhältnisse vorstoßen möchte und als Einstiegsgehalt gleich 80.000 EUR erwartet, der sollte schon darauf achten, wo der LL.M. herkommt und welche Ausrichtung er hat. Wo sich jeder mit ´nem LL.M. als Zusatzqualifikation bewirbt, da kann der Hagener Abschluss wohl im Bereich der Reputation vor anderen, gerade ausländischen, LL.M.nicht mehr mithalten.

Grüße
 
Danke für diese Einschätzung, wobei man über die Reputation ausländischer LLM.´s geteilter Meinung sein kann.

Nach Erfahrung von Kollegen war das LLM-.Studium in England oder den USA eine "Sauftour mit Sprachkurs". Sicherlich mag es auch andere Programme geben. Mangels eigener Erfahrung, kann ich da leider nicht mitreden.

Aber danke, dass Du Deine Erfahrungen hier gepostet hast.
 
Ich habe das über die LLMs auch so gehört... ein Grund warum ich mich nicht für den LLM an der FU einschreiben werde. Ob ich allerdings mir nochmal in meinem Leben die Zeit nehmen kann 2 oder 3 Semester ins Ausland zu gehen für so eine Zusatzqualifikation?
Wenn es immer nur um die Fremdsprache geht, dann kann man ja auch gerne ein entsprechendes Sprachzeugnis vorlegen (z.B. CPE).
Die nächste Frage ist ja immer wie man das im Verhältnis zur Promotion sehen soll :ka:
Vielleicht würde sich das ja mehr lohnen und wäre auch nebenberuflich möglich.
 
Wenn es immer nur um die Fremdsprache geht, dann kann man ja auch gerne ein entsprechendes Sprachzeugnis vorlegen (z.B. CPE).

Gute Idee, fraglich nur, wie Arbeitgeber einen Sprachkurs im Gegensatz zu "live" erworbenen Sprachkenntnissen einschätzen.

Die nächste Frage ist ja immer wie man das im Verhältnis zur Promotion sehen soll :ka:
Vielleicht würde sich das ja mehr lohnen und wäre auch nebenberuflich möglich.

Wenn man kein 1. Staatsexamen oder LLM hat, hat sich die Frage nach dem Promovieren eh erledigt.

Ich versuche die NAmenserweiterung nach vorne und nach hinten.

Frohes Schaffen!
 
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