Erfahrungsbericht so schön ist Geld & Kredit

Dr Franke Ghostwriter
Erfahrungsbericht: so schön ist Geld & Kredit

Die Zeit der Rückmeldungen naht, und vielleicht denkt Ihr daran, Geld & Kredit (12 SWS) oder Geld- und Währungspolitik (18 SWS) als Fach zu wählen. Zwar ändern sich einige Kurse inhaltlich, doch lässt sich sicher einiges zu dem sagen, was Euch erwartet. Tipps zur Klausurvorbereitung findet Ihr hier.

Die 12-SWS-Variante (Wahlpflichtfach) ist für VWLer und BWLer belegbar. Sie besteht aus den beiden B-Modulen
  • Globalisierung und internationale Wirtschaftsbeziehungen
  • Europäische Wirtschaftspolitik

Die 18-SWS-Variante (Schwerpunktfach) kann nur für ein VWL-Diplom II (oder den Master) belegt werden. Sie besteht zusätzlich aus dem C-Modul
  • Stabilitätspolitik

Damit ist die inhaltliche Zuordnung anders als bisher! Europa war Thema für's Schwerpunktfach, die Stabilitätspolitik-Themen gehörten zur Wahlpflichtvariante.

Um was geht es?

Das Modul "Globalisierung und internationale Wirtschaftsbeziehungen" besteht aus den Kursen 532 und einer überarbeiteten Variante von 655.
Kurs 532 "Außenwirtschaftspolitik" dürfte aus der AVWL/VWT bekannt sein. Bisher war nur die zweite Kurseinheit prüfungsrelevant, die dafür aber komplett. In der Praxis hieß das, dass nur die "neuen" Modelle auch geprüft wurden. Daa der Kurs mit 2 SWS veranschlagt ist, dürfte das auch weiterhin so sein. Es geht also darum, in einem Modell der offenen Volkswirtschaft argumentieren und die Wirkung von Schocks berechnen zu können.
Der Kurs 655 hieß bisher "Kredit und Entwicklung" und hatte die wirtschaftliche Seite der Entwicklungspolitik zum Thema. Warum funktioniert Entwicklungshilfe so oft nicht, warum kommen einige Länder nicht aus dem Quark, andere aber schon? Wagner pflügt dabei einmal durch die Theoriengeschichte und die Institutionenökonomie. Leider ist der Kurs nicht so besonders gut geschrieben, sonst wäre das echt ein Hit. Etwas verwirrend ist auch der Begleitkurs. In dem werden ziemlich anspruchsvolle mathematische Verfahren vorgestellt, die aber bisher noch nie Klausurthema waren.

Im Modul "Europäische Wirtschaftspolitik" sind neue Versionen der Kurse 648 und 656 enthalten. Der Kurs "Geldpolitik" erläutert die Schwierigkeiten einer Regierung, die eine stabilitätsorientierte Geldpolitik betreiben will. Es werden dann einige Lösungsvarianten vorgestellt. Der Kurs vertieft also das 2. Kapitel des Buchs "Stabilitätspolitik". Außerdem wird die geldpolitische Strategie der EZB beschrieben.
Der Kurs Europäische Wirtschaftspolitik behandlt die Schwierigkeiten VOR der Einführung der Europäischen Einheitswährung. Da das jetzt erledigt ist, wird der Kurs wohl einen neuen inhaltlichen Schwerpunkt bekommen.

Schließlich noch das Modul "Stabilitätspolitik". Darin enthalten sind die Kurse 520, sowie 538, 649 und 650. Der "Problemfelder"-Kurs ist relativ harmlos und wird auch in AVWL geprüft. Es gibt eine schnelle Einführung in die typischen Makro-Themen Arbeitslosigkeit, Globalisierung, Wachstum und Inflation.
Die drei anderen Kurse beziehen sich allesamt auf das Buch "Stabilitätspolitik" von Wagner. 538 gehört ja auch zum AVWL-Programm (die ersten beiden Kapitel), 649 umfasst das 3. Kapitel und 650 das letzte (nur das 4. Kapitel: Einkommenspolitik gehört also nicht zum Kursprogramm. Doch die Lektüre lohnt sich, denn hier wird verständlich erklärt, was im Kurs "Kredit & Entwicklung" irgendwie etwas daneben gegangen ist). Es geht also um die Frage: Wie stabilisiert man eine Volkswirtschaft? Behandelt werden diskretionäre Eingriffe (538), Regeln (649) und Situationen, in denen es Interdependenzen mit anderen Ländern gibt (650).

Das Programm ist also durchaus interessant und anspruchsvoll. In der Klausur wird eine gute Mischung aus inhaltlichen Fragen und formalen Lösungstechniken geprüft. Auf der Minusseite ist zu vermerken, dass Prof. Wagner leider nicht der große Didaktiker ist. Einiges liest sich etwas holprig, aber es gibt nichts, was völlig unverständlich wäre.

Die Klausur ist fair und gut vorzubereiten, wenn man sich die Mühe macht, ein Studienzentrum aufzusuche, um dort alte Einsendearbeiten und Klausuren als Übungsmaterial zu kopieren.
 
Das kann ich Dir nicht sagen. Bisher waren das ganz normale Kurstexte, die allerdings mit dem Inhalt der besagten Kapitel aus dem Buch übereinstimmten. Ob das allerdings in Zukunft aus noch so ist, weiß ich nicht...
 
Dirk,
ich schlage mich gerade mit den "anspruchsvollen mathematischen Verfahren" aus dem Begleitkurs 41821 (655) rum. Hmm jetzt habe ich gerade gelesen, dass die bisher noch nicht geprüft wurden.
Denkst du/ihr auch, dass die Wahrscheinlichkeit eher hoch ist, dass sowas in Zukunft auch nicht geprüft wird? Der Lehrstuhl bring ja zumindest in ABWL/VWT immer denselben Typ von Rechenaufgaben, sei es jetzt bei Stabi, Außenwirtschaft oder Wachstum...
 
Naja, bisher waren auch in G&K die Aufgabentypen eigentlich immer dieselben. Aber ganz ab und zu kommt mal was Neues hinzu, z.B. diese Aufgabe zum Kurs "Interdependenz". Ich glaub aber, das Risiko ist gering, wenn man das weglässt.
 
Vorhersagen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. 😛🙄

Aber ich denke, wenn der Lehrstuhl nicht in nächster Zeit diurch einen Bruch im Raum-Zeit-Kontinuum verschwindet, sollte es den Kurs dann noch geben...
 
Modul 31841

Hallo Dirk,

ich hätte mal eine Frage zum Modul 31841 – Globalisierung und Internationale Wirtschaftsbeziehungen
du hast ja bereits ein paar Punkte oben bereits angeführt.
Wie ist den die generelle Einschätzung zu diesem Modul, hinsichtlich mögliche Themenschwerpunkte? Vielleicht Tipps für mich/uns?
Die monetäre Aussenwirtschaft scheint ja ein möglicher Themenschwerpunkt zu sein?
Eine Zusatzliteratur scheint man für dieses Modul ja nicht unbedingt zu brauchen.
Was hälst du von folgenden Buch „Europäische Wirtschaftspolitik“ von Prof. Wagner? Scheint dies Hilfreich zu sein oder gibt es ein besser zugeschnittes Buch von Prof Wagner?

Danke für deine Hilfe
Gruss Stefan
 
Über Schwerpunkte kann ich einfach nicht orakeln. Die erste (und bisher einzige) Modulklausur bezog sich eigentlich nur auf den Kurs Entwicklungsökonomie.

Das Buch von Wagner zur Europäischen Wirtschaftspolitik ist schon was älter. Bis letztes Semester stimmte der Kurs 656 (Europäische Integration – ist jetzt im anderen B-Modul) mit diesem Buch überein. Der Kurs ist aber wohl überarbeitet worden – hoffentlich, denn er war inhaltlich total veraltet, und zudem auch noch ziemlich langweilig...

Ich kenne den neuen Globalisierungskurs nicht (er scheint aber z.T. aus bekannten alten Kursen zu bestehen), aber ich würde schätzen, dass man keine zusätzliche Lektüre braucht.
 
ich überlege mir dieses Semester Geld und Kredit zu belegen.
Dazu habe ich 2 (für mich) wichtige Fragen:

1. Wie sehr ist das Wissen aus dem Grundstudium gefragt? Vor allem die Makro-Formeln? Braucht man die eher nur ab und zu oder ist das ein Schwerpunkt in diesem Fach?

2. Kann ich alte Klausuraufgaben, die man sich im Studienzentrum besorgen kann, zum Üben verwenden? Oder hat sich der Kurs so gravierend verändert, dass das Probleme verursachen könnte??

Bitte bitte hilft mir. Ich muss möglichst schnell belegen und bin sooo unentschlossen 🙁.

Liebe Grüße aus dem regnerischen Frankfurt
Susanne
 
Ein gewisses Verständnis für Makro solltest Du schon haben, Detailkenntnisse aus dem Grundstudium sind aber sicher nicht nötig – mit einer Ausnahme: das Cramer-Verfahren zur Lösung von Gleichungssystemen (oder irgendein anderes Verfahren, das man unfallfrei beherrscht – aber ich empfehle Cramer) braucht man immer wieder.

Alte Klausuren eignen sich weiterhin zur Klausurvorbereitung – denn inhaltlich hat sich offenbar nicht so extrem viel geändert.
 
Ich war in Makro und Fiskalpolitik (AVWL) sehr gut und hatte gehofft, dass vielleicht wieder Multiplikatoren berechnet werden müssen... Oder irgendwas ähnliches. Gleichungssysteme sollten daher kein Problem sein.

Liege ich richtig, dass Europäische Wirtschaftspolitik eher auswendig lernen ist?

Danke für deine schnelle Antwort!!!
Susanne
 
Tendenziell muss man hier relativ viel auswendig lernen (und verstehen), aber der Stoff ist für meinen Geschmack ziemlich interessant und somit einfacher zu lernen als Fächer die einen vielleicht nicht so interessieren. Außerdem ist der Kurs Europäische Wipo gerade in Zeiten der Finanzkrise wieder ziemlich aktuell.

Achja Außenwirtschaft kannst du nicht mit den alten G&K Klausuren lernen. Dafür kannst du aber die alten AVWL Aufgaben benutzten.
 
Dirk
dein Überblick oben ist super. Der Kurs wurde anscheinend überarbeitet seit diesem Eintrag, könntest du somit deinen Überblick auch ein bisschen renovieren? Es wäre sehr hilfreich, damit man einen besseren Überblick über die Ansprüche für die Klausuren der Module "Globalisierung und internationale Beziehungen" und "Europäische Wirtschaftspolitik"!

Vielen Dank, david
 
David,

erstmal herzlich willkommen im Studienservice

Danke für das Lob. 🙂 Da mir die neue Kurse nicht vorliegen, kann ich dazu nicht wirklich etwas Gültiges schreiben. Soweit ich das mitbekommen habe, sind die meisten Kurse identisch oder weitgehend identisch – nur bei Europäischer Wirtschaftspolitik und dem Entwicklungskurs bin ich nicht ganz sicher. Aber wenn Du die Sachen belegt hat, kannst Du ja hier Deine Erfahrungen beisteuern.
 
Ich kenne auch noch den "alten" Kurs von Wagner vor der Modulumstellung (schiebe die Klausur GWT seit 2 Jahren vor mir her und musste nun leider die Kurse wegen Überarbeitung neu belegen). Schreibe dieses Semester GWT.

Zum großen Teil sind die neuen Kurse in der Tat identisch mit den Vorgängerkursen.
Das Modul "Globalisierung und internat. Wirtschaftspolitik" ist nicht überarbeitet worden. Das Modul besteht aus inhaltlich aus den Themen "Reale Außenwirtschaftstheorie", "Monetäre Außenwirtschaftstheorie" die analog in der Klausur AVWL/VWT klausurrelavant sind und "Internationale Politikkoordinierung". Die weiteren Inhalte "Globalisierung" und "Entwicklungspolitik" sind nicht verändert worden.

Im Modul "Europäische Wirtschaftspolitik" ist lediglich die Kurseinheit zu der EWWU stark überarbeitet worden. Hier hat der Kurs aus meiner Sicht eine wesentliche didaktische Verbesserung erfahren und ist recht interessant.

Das C-Modul "Stabilitätspolitik" ist größtenteils identisch mit dem was in AVWL/VWT klausurrelevant war. Es gibt auch ein paar Überschneidungen mit dem Modul "Europ. Wirtschaftspolitik" hier insbes. die KE über die Geldpolitik. Ansonsten sind noch einige zusätzliche neue Bereiche aus dem Buch "Stabilitätspolitik" klausurrelevant. Der Kurs ist aber immer noch so grauenhaft aufgebaut wie jeher. Die Erarbeitung des Stoffes erfolgt nämlich anhand eines noch zu erwerbenden Buches von Wagner "Stabilitätspolitik" (inzw. 8. Auflage), das jedoch didaktisch eine Katastrophe ist...😡 Wer bereits AVWL/ VWT bei Wagner geschrieben hat, weiß wovon ich rede.

LG, Tinkerbell
 
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