Erhöhung der MwSt

Dr Franke Ghostwriter
Union und SPD haben sich in ihren Koalitionsverhandlungen auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer verständigt. Das hat die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus Verhandlungskreisen erfahren. "Es wird zu Steuererhöhungen kommen", sagte ein hochrangiges Mitglied der Koalitionsarbeitsgruppe Finanzen. Dem Vernehmen nach ist an eine Anhebung von derzeit 16 auf 18 Prozent gedacht. Ein Zeitpunkt dafür wurde zunächst nicht genannt.

Zitat aus der DPA.

Was haltet ihr davon? Ist das ok? oder sollte dre Staat eher sehen das er andere Möglichkeiten schafft zumal die Bürger ja eh durch verschiedene Steueränderungen mehr zu Kasse gebeten werden.
 
Mich "wundert" nur, wie schnell die eine der großen Volksparteien diesem Vorhaben zustimmt, wo das doch vorher so vehement abgelehnt wurde...sehr merkwürdig, das alles...

Merkwürdig? Nee, es war mit Benutzung des gesunden Menschenverstandes zu erwarten, aber ich finde es eine Frechheit dem Wähler gegenüber, diesen für so dumm zu verkaufen!

Zu den Fakten: da ich o.g. Volkspartei sowieso nicht gewählt habe, war mir klar, daß die Erhöhung kommen wird. Fakt ist doch, daß unser Deutschland mehr oder weniger Pleite ist, was mittlerweile auch unseren Damen und Herren Politikern aller Couleur auffällt. Von daher ist es ja gar nicht anders möglich, als - unter anderem - an dieser Stelle Einnahmen zu erwirtschaften.
 
/agree

damit war zu rechnen. Die Frage die ich mir jedoch gan persönlich stelle ist, was lassen die sich noch so alles einfallen?
 
Tyffany schrieb:
/agree

damit war zu rechnen. Die Frage die ich mir jedoch gan persönlich stelle ist, was lassen die sich noch so alles einfallen?

Da gibt es zum Beispiel die Wiedereinführung der Vermögensteuer...
was ich nicht glaube, da sie ja verfassungswidrig ist ( mit der Grundsteuer soll das ja auch grad vor Gericht sein wie ich gehört habe)
Wird noch einiges kommen müssen, damit es wieder aufwärts gehen kann.
Das einzige. was mich an der Erhöhung der Umsatzsteuer ärgert, ist die buchungstechnische Sache, wieder mehr Konten in der Kanzlei zu bedienen-grrr, da gewöhnt man sich an 16% und dann wird wieder erhöht.
Ob ich (einfach gesehen) 116 oder 118 Euro zahle macht nicht mehr viel unterschied..
Wenn sie im Gegenzug etwas an der Lohnsteuer runterschrauben würden, dann kompensiert sich das ganze beim Konsum ja wieder bzw. man hat dann doch vielleicht mehr (gefühlt mehr)...

Viele Gedanken und nichts klares aus Bayern,
das jetzt den Edmund doch behalten darf ( Freude oder Trauer?)
Anne
 
Das positive an der MWST ist immerhin, dass sie JEDER, der konsumieren will, auch zahlen MUSS. Es gibt keine zigtausen Schlupflöcher und Sonderregelungen!
 
Liege ich denn wirklich so falsch mit meiner Denkweise, dass der Staat seinen Bürgern das Geld zurückgeben sollte, um die Wirtschaft anzukurbeln, anstatt ihnen immer mehr aus der Tasche zu ziehen? 😕

Die Spirale dreht sich so doch immer schneller nach unten, die Leute haben immer weniger Geld, geben immer weniger aus, dadurch machen immer mehr Firmen Pleite, werden immer mehr Menschen arbeitslos, die immer weniger Geld haben... 🙁

Es wäre im ersten Moment sicher ein finanzieller Schock für unser Land, wenn Steuereinnahmen in zugegeben sehr hohem Maße wegfielen, aber über einen (un)gewissen Zeitraum hinweg würde ich (ich rede jetzt wirklich erst einmal nur von mir!) wieder anfangen, mir einiges zu leisten, was ich mir jetzt oft verkneife(n muss): Klamotten, Bücher, CDs, ein neues Auto, eine neue Einrichtung, ich würde endlich das Carport fertig stellen lassen und im Garten einiges verändern und und und...

Mir wurde mal Blauäugigkeit vorgeworfen, aber eine andere Lösung gibt es doch auch nicht!?! :confused
 
StefanK schrieb:
Das positive an der MWST ist immerhin, dass sie JEDER, der konsumieren will, auch zahlen MUSS. Es gibt keine zigtausen Schlupflöcher und Sonderregelungen!

JAAAAAAA!
Und damit sitzen wir alle in einem Boot, denn auch der Unternehmer, der sich die Vorsteuer wieder zurückholt geht ja schließlich mal zum Essen!!!
Gut, gut, gut.
 
CelineJ Es wäre im ersten Moment sicher ein finanzieller Schock für unser Land schrieb:
ich [/I](ich rede jetzt wirklich erst einmal nur von mir!) wieder anfangen, mir einiges zu leisten, was ich mir jetzt oft verkneife(n muss): Klamotten, Bücher, CDs, ein neues Auto, eine neue Einrichtung, ich würde endlich das Carport fertig stellen lassen und im Garten einiges verändern und und und...

Mir wurde mal Blauäugigkeit vorgeworfen, aber eine andere Lösung gibt es doch auch nicht!?! 😕

Das neue Auto kannst du dann getrost in deinem Carport stehen lassen, denn die Straßen werden mit Steuereinnahmen erneuert...
Wie lernen deine Kinder das Lesen deiner Bücher, wenn die Schulen ohne Steuereinnahmen geschlossen sind?
Wer hält die öffentliche Ordnung (einigermaßen) aufrecht, außer der Polizei, ohne diese sind deine neuen CD´s und Klamotten bald Diebesgut.
Wo kein Richter, da kein Henker mehr- auch die bezahlen wir mit Steuern...
 
DerFlieger schrieb:
Mich "wundert" nur, wie schnell die eine der großen Volksparteien diesem Vorhaben zustimmt, wo das doch vorher so vehement abgelehnt wurde...sehr merkwürdig, das alles...

Merkwürdig? Nee, es war mit Benutzung des gesunden Menschenverstandes zu erwarten, aber ich finde es eine Frechheit dem Wähler gegenüber, diesen für so dumm zu verkaufen!

Zu den Fakten: da ich o.g. Volkspartei sowieso nicht gewählt habe, war mir klar, daß die Erhöhung kommen wird. Fakt ist doch, daß unser Deutschland mehr oder weniger Pleite ist, was mittlerweile auch unseren Damen und Herren Politikern aller Couleur auffällt. Von daher ist es ja gar nicht anders möglich, als - unter anderem - an dieser Stelle Einnahmen zu erwirtschaften.

Da tun die beiden Volksparteien sich aber nicht viel...
Ich erinnere mich, dass ein gewisser Herr Kohl sagte, dass für die Wiedervereinigung keine Steuererhöhungen nötig seien. Faktisch behielt er recht, er führte eine neue Abgabe, den Solidaritätszuschlag ein.

Ergo: Trau schau wem, und schon garnicht den Politikern.
 
Annamirl schrieb:
Das neue Auto kannst du dann getrost in deinem Carport stehen lassen, denn die Straßen werden mit Steuereinnahmen erneuert...
Wie lernen deine Kinder das Lesen deiner Bücher, wenn die Schulen ohne Steuereinnahmen geschlossen sind?
Wer hält die öffentliche Ordnung (einigermaßen) aufrecht, außer der Polizei, ohne diese sind deine neuen CD´s und Klamotten bald Diebesgut.
Wo kein Richter, da kein Henker mehr- auch die bezahlen wir mit Steuern...

Ja, das leuchtet mir alles ein!! Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es gar keine Steuern mehr geben sollte! 😱

Und logisch, dass bei einer Steuersenkung entsprechende Maßnahmen dazukommen müssen. Ich sehe es doch an unserer kleinen Firma: In einer finanziellen Krise muss nicht nur versucht werden, die Einnahmen zu erhöhen, sondern auch die (unnützen) Ausgaben zu reduzieren - und zwar drastisch!

Mir geht es einfach grundsätzlich darum, die Kaufkraft zu verstärken. Mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer wird das jedenfalls nicht funktionieren.
 
Daß es im Bereich der MwSt bzw. der UST keine Schlupflöcher gibt, ist zwar nicht richtig, aber das ist doch nicht das Thema. Diejenigen, die damit ausdrücken wollen, daß die UStErhöhung zumindest gerecht wäre, der irrt!!! Leidtragender ist nämlich gerade der, der aufgrung geringer Einnahmen den gesamten Lohn verausgaben muß und dadurch jetzt weniger konsumieren kann,diesen Konsum aber für Grundgüter des täglichen Bedarfs dringend benötigt. Allerdings mußte die Erhöhung der USt im Zuge der Harmonisierung innerhalb der EU sowieso kommen, da sind wir das Land mit fast der niedrigsten USt-Belastung.
Notwendig ist folglich eine Modifizierung des Steuerrechts im Bereich der anderen Steuerarten, gerade der Ertragsteuern mit all den versteckten Steuerbegünstigungs- also Fehlallokationsregelungen für unterschiedliche Lobbygruppen.
Naja, und daß die SPD, die die Papiere zur USt-Erhöhung in der Schublade hatte, aber im Wahlkampf vehement dagegen war, jetzt so schnell der Anhebung zustimmte, war doch klar. Aber enttäuscht muß man da nicht sein, schließlich muß man doch nach jahrelanger Erfahrung den verlogenen, bauernschlauen Sauhaufen nicht wählen.....
 
@gerry:
JAAAAA
@celine:
Den Konsum kann ich ankurbeln, in dem ich als Unternehmer zwar die Zukunft und meinen Gewinn im Auge habe, aber nach dem Motto "Leben und leben lassen" agiere.
Sehe es bei uns in der Gaststätte. Mann kann auch so kalkulieren, dass die Leute nicht nur einmal im Monat zum Essen gehen können.
Was bringt mir ein Schnitzel für 15 Euro???
Da verkaufe ich es lieber für 9 und die Leute kommen nochmal!
 
Man lernt jeden Tag was dazu!
Jetzt weiß ich endlich wie Gastwirte ihre Schnitzel kalkulieren. Bei 16%MWST kostets 9Euro und bei 18% 15Euro
 
Annamirl schrieb:
@gerry:
JAAAAA
@celine:
Den Konsum kann ich ankurbeln, in dem ich als Unternehmer zwar die Zukunft und meinen Gewinn im Auge habe, aber nach dem Motto "Leben und leben lassen" agiere.
Sehe es bei uns in der Gaststätte. Mann kann auch so kalkulieren, dass die Leute nicht nur einmal im Monat zum Essen gehen können.
Was bringt mir ein Schnitzel für 15 Euro???
Da verkaufe ich es lieber für 9 und die Leute kommen nochmal!
Mit meiner Freundin war ich kürzlich in einem Hotel- und Gastronomiebetrieb, die haben etwa wie folgt kalkuliert: Am besten, wir zocken die beiden schnell ab, indem wir kurzfristig die Spielregeln ändern, die kommen danach sowieso nicht wieder......😡
Womit sie auch recht haben......
 
gerry schrieb:
Mit meiner Freundin war ich kürzlich in einem Hotel- und Gastronomiebetrieb, die haben etwa wie folgt kalkuliert: Am besten, wir zocken die beiden schnell ab, indem wir kurzfristig die Spielregeln ändern, die kommen danach sowieso nicht wieder......😡
Womit sie auch recht haben......

Das lag sicher an Deiner Frisur! Walz hin oder her - Ordnung muss da rein in die Haarpracht!
 
Annamirl schrieb:
@celine:
Den Konsum kann ich ankurbeln, in dem ich als Unternehmer zwar die Zukunft und meinen Gewinn im Auge habe, aber nach dem Motto "Leben und leben lassen" agiere.
Sehe es bei uns in der Gaststätte. Mann kann auch so kalkulieren, dass die Leute nicht nur einmal im Monat zum Essen gehen können.
Was bringt mir ein Schnitzel für 15 Euro???
Da verkaufe ich es lieber für 9 und die Leute kommen nochmal!

Aber wie viele Unternehmer agieren so??? Beispiel Euroeinführung: Die meisten Lokale haben sogar ihre Preise erhöht. In Köln hatten wir mal ein Lieblingscafe. Dort kostete die Cola erst 3 DM und nach der Euroeinführung auf einmal 2,10 Euro 😕 . Das ist zwar ne nette Idee aber wird nicht umsetzbar sein. Die Unternehmer wissen, daß die Leute irgendwann kaufen werden (zumal ja jetzt bald Weihnachten ist) und werden daher garantiert nicht ihre Preise senken, nur damit man bei 18% MwSt nicht mehr bezahlen muß als bei 16%, was zur folge hat, daß viele Leute sich 2x überlegen ob sie dies oder jenes wirklich brauchen.
 
Shinead schrieb:
Faktisch behielt er recht, er führte eine neue Abgabe, den Solidaritätszuschlag ein.

Das ist für mich immer noch einer der größten Aufreger. Ich mein... nach der Wende hieß es mal "für 5 Jahre" dann wurde es erhöht auf 10 und so wie ich das sehen haben die auch garnimmer vor den wieder abzuschaffen.

Was mich in dem ZUsammenhang mal sehr aufgeregt hat war eine Aussage einer Bekannte. Wohnort ist bei den Eltern in Sachsen... aber sie geht in Baden-württemberg arbeiten ( zwar nur ein Jahresvertrag aber die bekommt da auch ihre 2000 € netto.)

Wir kamen mal auf das Thema Abzüge und da meinte sie dann "das ist das schöne bei mir.. sollange ich im Osten gemeldet bin und im Westen arbeite muss ich den nicht zahlen."

Sunny26 schrieb:
Dort kostete die Cola erst 3 DM und nach der Euroeinführung auf einmal 2,10 Euro 😕.

Das ist das traurige da dran. mache waren ja auch so dreist und habens eins zu eins umgeändert.
 
Annamirl schrieb:
Den Konsum kann ich ankurbeln, in dem ich als Unternehmer zwar die Zukunft und meinen Gewinn im Auge habe, aber nach dem Motto "Leben und leben lassen" agiere.
Sehe es bei uns in der Gaststätte. Mann kann auch so kalkulieren, dass die Leute nicht nur einmal im Monat zum Essen gehen können.
Was bringt mir ein Schnitzel für 15 Euro???
Da verkaufe ich es lieber für 9 und die Leute kommen nochmal!
Ich gebe Dir da völlig Recht, ich sehe ja auch, dass ich für meinen Lieblingseisbecher früher 3,00 DM bezahlt habe und jetzt 3,00 € zahlen muss - und finde das ganz sicher nicht ok. Für mich bedeutet das schlussendlich, den Eisbecher nur halb so oft zu essen, für den Café-Inhaber, dass er sich ins eigene Knie geschossen hat.

Wir stecken in der Situation, dass unsere Lieferanten die Preise nach der Euroumstellung stark angezogen haben und wir entsprechend neu kalkulieren mussten. Das gilt auch für die Kosten für Diesel und Benzin. (Warum zahlen die Schweizer eigentlich so viel weniger für den Liter Benzin als wir hier in Deutschland? Die Dieselpreise sind ungefähr gleich hoch, aber das Benzin liegt dort unter (!) dem Dieselpreis.)
Jeder Kunde von uns will, dass wir immer und sofort zu ihm kommen, die Anfahrt will er aber nicht bezahlen. Aus gutem Grund, er hat ja kaum noch Kohle auf der Tasche... 🙁

Ich kann den Konsum aber nicht mehr durch Preissenkung ankurbeln. Wir müssen nämlich zumindest kostendeckend arbeiten, und schon das ist wegen der immer weiter fallenden Einnahmen sauschwer.
(BTW: Im Vergleich zu anderen Firmen gleicher Branche in unserem Einzugsgebiet nehmen wir den geringsten Stundensatz... 😉)

Ich habe oft das Gefühl, dass die Leute denken, Selbständige und Firmeninhaber hätten ja sooo viel Geld, aber das ist nicht so. Im Gegenteil, wir müssen uns auch - genau wie Sunny schreibt - zweimal überlegen, ob wir etwas kaufen oder nicht, ob wir es wirklich brauchen oder nicht. Wir rechnen jeden Tag auf's Neue: Geht es oder geht es nicht?

Wir waren übrigens das vorletzte Mal im Juli auswärts essen - an unserem Hochzeitstag, und das letzte Mal im September, als wir Grund zum Feiern hatten. Mehr geht nicht, weil wir zwischen den Feiertagen für eine Woche nach Schleswig-Holstein wollen und dafür sparen.
 
CelineJ schrieb:
(Warum zahlen die Schweizer eigentlich so viel weniger für den Liter Diesel als wir hier in Deutschland?)

Bedank dich bei unserer Ökösteuer. Wenn sie die wenigstens dafür nehmen würden was am anfang gesagt wurde. Nett sind auch immer die Politiker die sich hinstellen und meinen "dann sollen die Menschen mit Bussen und Bahnen fahren".

Zum einen... ich seh auch keinen Minster mit der Strassenbahn zum Regierungsgebäude fahren und vor allem... sind die auch lustig... wenn ich mir mein Monatsticket anschaue.. da kann ich aber locker auch die 200 km pro tag auch mit dem auto fahren. Als wenn die DB die arbeiterwohlfahrt wäre. und unpünktlich auch noch *grummel*
 
Sagt mal, stimmt die Ausgangsmeldung überhaupt? Die war zwar von dpa, ist hinterher aber dementiert worden - aber vielleicht gibt's ja schon wieder was Neues... Mein letzter Stand war jedenfalls, dass das wohl ein Gerücht war, das die Unionsseite gestreut hat, um die SPD vor vollendete Tatsachen zu stellen. Eigentlich wollte die AG Finanzen wohl den schwarzen Peter gar nicht haben und das die Parteivorsitzenden in der großen Koalitionsrunde entscheiden lassen...

Was aber vermutlich nichts am Ergebnis ändert, weil die SPD am Ende wahrscheinlich nachgeben wird. @gerry: Das allerdings gleich als Heuchelei anzusehen, ist ziemlich unfair. Die SPD wäre bestimmt auch lieber mit einer rot-grünen Mehrheit im Bundestag - und dann könntest Du sie daran auch messen. Aber so müssen beide Seiten zwangsläufig Abstriche machen - und ich hab durchaus den Eindruck, dass Unionswähler mehr schlucken müssen als SPDler, jedenfalls bis vor kurzem, die haben doch einiges von ihrem Programm durchgesetzt...

Was ich davon halten soll, weiss ich nicht. Ich bin auch der Meinung, dass Steuern an sich notwendig und sinnvoll für eine Vielzahl von Zwecken sind. Den Originalplan Mehrwertsteuer rauf, Lohnnebenkosten runter fand ich jedenfalls sinnvoll - keine Mehrbelastung in der Summe, aber Verbesserung der Arbeitskosten. Aber jetzt soll das Geld ja wohl nur noch der Konsolidierung dienen?!

PS: Zum Thema Ökosteuer - ist das Problem nicht eher, dass es die anderswo nicht gibt, also der Preis dort zu niedrig (und nicht bei uns zu hoch) ist? Zumindest den VWLern hier müsste das als Internalisierung externer Effekte doch gefallen?!
 
Tiia schrieb:
Was mich in dem ZUsammenhang mal sehr aufgeregt hat war eine Aussage einer Bekannte. Wohnort ist bei den Eltern in Sachsen... aber sie geht in Baden-württemberg arbeiten ( zwar nur ein Jahresvertrag aber die bekommt da auch ihre 2000 € netto.)

Wir kamen mal auf das Thema Abzüge und da meinte sie dann "das ist das schöne bei mir.. sollange ich im Osten gemeldet bin und im Westen arbeite muss ich den nicht zahlen."
Was mache ich falsch das ich als (Ost)Berliner den Solidaritätszuschlag auch schonh immer zahlen musste/muss.
 
Anna-dMd schrieb:
Was mache ich falsch das ich als (Ost)Berliner den Solidaritätszuschlag auch schonh immer zahlen musste/muss.
Die Aussage von vorhin hatte mich auch gewundert, ich mache ja Lohn&Gehalt und da gibts keinen Unterschied in dieser Hinsicht (nur bei den SV-Beiträgen/Bemessunggrenzen) :confused
 
Um das wenigstens festzuhalten: Auch Ostdeutsche müssen den Solidaritätszuschlag bezahlen, unabhängig davon, ob sie in Ost oder West arbeiten. Aber manche bekommen das nicht einmal mit, wenn man es ihnen aus der Tasche zieht........😛
 
Ich hab ehrlich gesagt keine ahnung warum und wieso. ich weiß nur das sie damals wirklich keinen gezahlt hat.

nur damit wir uns nicht falsch verstehen.. ich wollte nicht ausdrücken das nur die westdeutschen soli zahlen... aber es muss da irgendeine hintertür geben.
 
CelineJ schrieb:
Ich habe oft das Gefühl, dass die Leute denken, Selbständige und Firmeninhaber hätten ja sooo viel Geld, aber das ist nicht so. Im Gegenteil, wir müssen uns auch - genau wie Sunny schreibt - zweimal überlegen, ob wir etwas kaufen oder nicht, ob wir es wirklich brauchen oder nicht. Wir rechnen jeden Tag auf's Neue: Geht es oder geht es nicht?
Auf jeden Fall erlebe ich hier immer wieder , daß Mittelständler Dinge absetzen können bei denen ich als Privatperson keine Chance hätte. Zufälligerweise ist unsere Nachbarsfamilie das beste Beispiel. Mitbesitzer einer kleinen Klitsche die elektronische Schaltkästen für Maschinen plant und baut. Keine 10 Arbeitsplätze. Sehr vieles , das sie privat für sich kaufen, kaufen sie über die Firma , es wird die Vorsteuer abgezogen und hinterher nach Hause transportiert. Weiteres Beispiel. Ein Firmenwagen , großer Mercedes wurde bis auf 800 € abgeschrieben, hat er dann an sich selber verkauft und wird heute von der Ehefrau gefahren. Wert des Autos zum Zeitpunkt des Selbstkaufes: ca. 15 000 €. Ein weiterer Mercedes ( cabriolet) läuft ganz auf Geschätskosten. Sein Kommentar zu mir " Den hat mir das Finanzamt bezahlt ". Private Handykarten, private Benzinrechnungen alles wird mit in die Firma genommen und abgeschrieben. Da ich privat öfters Kontakt mit denen habe, könnte ich noch viele Beispiele anführen. Gerade eben hat er sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach gemacht, durch den Beruf hat man ja Beziehungen zum Großhandel und das ganze zum Einkaufspreis erworben und so weiter und so weiter....
Sorry, wenn mein Mitleid für arme Mittelständler sich in Grenzen hält.
 
Tiia schrieb:
ich hab ehrlich gesagt keine ahnung warum und wieso. ich weiß nur das sie damals wirklich keinen gezahlt hat.

nur damit wir uns nicht falsch verstehen.. ich wollte nicht ausdrücken das nur die westdeutschen soli zahlen... aber es muss da irgendeine hintertür geben.
Da gibt es keine Hintertüre, die Bemessungsgrundlage für den Solidaritätszuschlag ist das zu versteuernde Einkommen bzw. die erhobene Einkommensteuer, auf die der Soli und die Kirchensteuer erhoben wird. Geringe Einkommen sind Soli-befreit, sonst sind wir alle, ob Ossi oder Wessi, gleichermaßen ESt- und SoliZ-pflichtig. Und das von Beginn an.
Einzige Hintertüre: Zu geringes Einkommen.
 
Ich hab nochmal nachgedacht.. fragen kann ich die madame nimmer weil ich nichts mehr mit ihr zu tun habe.

könnte es an der art des arbeitsvertrages gelegen haben? ich mein.. das lief irgendwie als praktikum oder so.. sie verdiente halt nur ganz gut.

zu dem was merlin da aufführt. ich kanns eigentlich voll und ganz verstehen. es gibt viele vorteile die privatleute nicht haben. aber ich glaube das ein unternehmen ( so klein es auch sein mag ) von der finanziellen seite her viel größere anschaffungen tätigen muss als ein privatmann. nunja und gehälter müssen auch bezahlt werden. egal wie die auftragslage aussieht.
 
Zum Soli:
vielleicht hat sie Kinder? Für die Bemessung des Soli gilt eine niedrigere Basis und damit evtl. kein Soli. Hat aber definitiv nix mit Osten/Westen zu tun.

zur Abschreibung der "Mittelständler":
Das Auto das abegeschrieben ist und nach Privat verkauft wird, muß logischerweise in der Firma dann versteuert werden (+ Gewerbesteuer ).
Außerdem muß der Verkaufspreis der Prüfung durchs Finanzamt standhalten. Hört sich für Privatleute alles immer so vorteilhaft an, ganz so ist es nicht.
 
Ich denke, wir "Mittelständler" können auf dein Mitleid verzichten. Da der Großteil aller Arbeits- und Ausbildungsplätze durch den "Mittelstand" gestellt wird, reicht ein einfaches Danke.


Merlin schrieb:
Auf jeden Fall erlebe ich hier immer wieder , daß Mittelständler Dinge absetzen können bei denen ich als Privatperson keine Chance hätte. Zufälligerweise ist unsere Nachbarsfamilie das beste Beispiel. Mitbesitzer einer kleinen Klitsche die elektronische Schaltkästen für Maschinen plant und baut. Keine 10 Arbeitsplätze. Sehr vieles , das sie privat für sich kaufen, kaufen sie über die Firma , es wird die Vorsteuer abgezogen und hinterher nach Hause transportiert. Weiteres Beispiel. Ein Firmenwagen , großer Mercedes wurde bis auf 800 € abgeschrieben, hat er dann an sich selber verkauft und wird heute von der Ehefrau gefahren. Wert des Autos zum Zeitpunkt des Selbstkaufes: ca. 15 000 €. Ein weiterer Mercedes ( cabriolet) läuft ganz auf Geschätskosten. Sein Kommentar zu mir " Den hat mir das Finanzamt bezahlt ". Private Handykarten, private Benzinrechnungen alles wird mit in die Firma genommen und abgeschrieben. Da ich privat öfters Kontakt mit denen habe, könnte ich noch viele Beispiele anführen. Gerade eben hat er sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach gemacht, durch den Beruf hat man ja Beziehungen zum Großhandel und das ganze zum Einkaufspreis erworben und so weiter und so weiter....
Sorry, wenn mein Mitleid für arme Mittelständler sich in Grenzen hält.
 
Auch ich muss da Austin völlig Recht geben, der Mittelstand ist Deutschland, nur Schade das die Politiker dies bisher noch nicht wirklich erkannt haben.
 
Das tolle daran ist, dass unsere lieben Politiker davon ja gar nix mitbekommen, sie nehmen sich unser Geld, erhöhen wieder brav ihre Diäten, steuerfreie Bezüge etc., also macht das für die keinen Unterschied, ob die MWST bei 16 oder bei 20% ist.
Das Problem dabei ist, der Konsum, der ja steigen sollte, wird so
gnadenlos abgewürgt, klar, denn der Durchschnittshaushalt muss nun
für jede Kleinigkeit viel mehr bezahlen, weil ALLES teuerer wird.
Statt sinnlose Subventionen zu streichen und das Steuersystem endlich
mal zu vereinfachen, dreht man (mal wieder) an der MWST-Schraube,
ist so einfacher, das andere würde Denkarbeit verlangen.

Bei mir läuft das dann so ab, große Ausgaben noch 2006, später wird so wenig wie möglich ausgegeben, so bestrafe ich die Regierung mehrfach.
Bestimmte Dinge (die bei uns ja eh überteuert oder gar verboten sind,
nein keine Drogen, nur böse PC-games 😉 )
kauf ich eh nur noch im Ausland (ätsch, keine MWST Einnahmen 😀 ).

Komisch, ich hab in der Schule mal in VWL mal gelernt, dass Steuersenkungen den Konsum steigern, keineSteuererhöhungen.
Politiker sollten noch mal die Schulbank drücken, aber mit Schulgebühren natürlich und mit alten vergammelten Schulbüchern dazu.
 
Eine Erhöhung der MwSt wäre katastrophal. Dann müssten ja alle Buchhaltungseinsendeaufgaben verändert werden.
 
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