ERM Kardinalitäten

Dr Franke Ghostwriter
laut Script gibt es bei den Kardinalitäten im ERM nur die Auswahl zwischen 1, c, mc und m.
In einigen EA- bzw. Klausuraufgaben stehen im Text aber Angaben wie "genau 2", oder: "mindestens 5".
Wie bildet man dies in Kardinalitäten ab?
Danke und Gruß Fini
 
Du kannst ja mal den Lehrstuhl direkt in Moodle fragen, vielleicht antworten die dieses Semester ja mal konkret. :-(

Die Frage läßt sich mMn nicht eindeutig beantworten. Richtet man sich nach dem Skript, dann gibt es nur genau 1, c, m, mc, d.h eine Beziehung mit "genau 2" u.ä. läßt sich nicht modellieren. So findet man es - wie gesagt - im Skript, in der Literatur und auch im Mentoriat wurde es so gehandhabt. Wobei man bei der Literatur immer ein wenig aufpassen muß, weil es unterschiedliche Notationen gibt, meist wird sowieso min-max oder n:m verwendet, bei der das Problem gar nicht erst auftritt. Die Lehrstuhl-Notation scheint mir überhaupt sehr ungebräuchlich zu sein, vmtl. eben weil sie vieles nicht zuläßt.

Allerdings - und das ist der "lustige" Punkt an der Sache - macht es der Lehrstuhl selbst in einer Musterlösung einer alten Klausuraufgabe genauso wie von Kompi vorgeschlagen, sie schreiben 2..2 an eine Beziehung. Das wird aber nirgends weiter erklärt. An anderer Stelle, an der das möglich gewesen wäre, verzichten sie hingegen darauf und verwenden 1..m.

Man darf sich also aussuchen, wie man es macht: So wie der Lehrstuhl es unterrichtet, oder so wie er es selbst handhabt.

Viele Grüße
Frank
 
In bisher jedem Modul, das ich belegt habe und in dem Multiplizitäten vorkamen, unterschieden sich die Notationen voneinander. Gerade bei MvIS hat man extrem viel Spielraum was die Modellierung betrifft - was einerseits gut sein kann, andererseits aber auch extrem nervig ist, weil es nie wirklich konkrete Antworten gibt. Ich denke und fürchte, dass deshalb auch bei der Klausurkorrektur die Note stark vom Korrektor abhängt. Obige Notation habe ich in der Tat aus diversen ML extrahiert und dann unter "bei MvIS ist 2..2 im ERM erlaubt" abgespeichert, wohlwissend, dass üblicherweise Notationen mit c,mc,.. benutzt werden. Es ist zwar etwas sinnbefreit, modulspezifisch zu lernen, aber manchmal muss man solche Dinge einfach hinnehmen und dann schnell wieder vergessen.
 
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn es für irgendein Gebiet mehrere konkurierende Standards gibt. Das ist gerade in der Informatik Alltag. (https://xkcd.com/927/).

Ich könnte auch gut damit leben, wenn der Lehrstuhl hier die in der Praxis üblichen Varianten zu Beginn der KE mal kurz mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt hätte und dann mit einem "Wir haben uns für unsere Variante entschieden, weil ..." fortgefahren wäre.

Aber stattdessen stößt man an vielen Ecken auf Widersprüche oder offene Fragen, weil sie selbst nicht konsequent handeln. Das ist für mich leider das Gegenteil des Sinns einer Modellierung, nämlich letztendlich ein Modell, das selbst wieder an manchen Stellen Erklärungsbedarf schafft.
 
Das bedeutet richtig oder falsch ist abhängig vom Korrektor?

Nein, das möchte ich auf keinen Fall behaupten. Der Lehrstuhl verbreitet gerne das Mantra "Es gibt mehr als eine richtige Lösung." und so hoffe ich, wird das auch gehandhabt.

Ich möchte den Lehrstuhl auch nicht übermäßig kritisieren, im Gegenteil, diese Klausur halte ich für eine der fairsten im Studium. Kompi hatte an anderer Stelle ja schon mal entsprechendes geschrieben.

Aber ich finde nur das Vorgehen, wie hier in der Musterlösung kommentarlos von den Kurseinheiten abweichenden Stoff zu präsentieren und sich bei Fragen in Moodle quasi todzustellen, didaktisch eine Katastrophe. Mit letzterem sind sie immerhin nicht alleine, von der Kursbetreuung an der Fernuni hatte ich zu Studienbeginn echt mehr erwartet.
 
Das bedeutet richtig oder falsch ist abhängig vom Korrektor?
Ich würde es vielleicht nicht ganz so absolut ausdrücken, aber ich denke schon, dass der eine Korrektor die Spannweite der zulässigen Interpretation breiter oder enger auslegen könnte als der andere. Interessant wäre es, ein und dieselbe Klausur unterschiedlichen Korrektoren vorzulegen. Ich bin mir fast sicher, dass die Note jedes Mal anders ausfallen würde.
 
Es gibt ja wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen man das mit Klassenarbeiten mal gemacht hat - und die Ergebnisse waren recht ernüchternd.

Ich kenne Lehrstühle, die um die Problematik wissen und bei denen man zumindestens versucht, dem entgegen zu wirken. Allerdings kann es selbst bei nur einem Korrektor passieren, dass dieser nachts um 1h die letzten 100 der 1000 Klausuren etwas unkonzentrierter bearbeitet als die ersten.
 
Hier die Antwort aus moodle:

üblicherweise sollte die Notation als 1, c, m, mc ausreichend sein. Sollte in der Klausur ein Fall eintreten, bei dem Ihrer Meinung nach bspw. 2 genutzt werden müsste, so schreiben Sie uns dazu eine Anmerkung zu Ihrer Lösung. Dann werden wir dies entsprechend berücksichtigen.​
 
Oben