Erstausbildung an der Fernuni?

Dr Franke Ghostwriter
Gibt es hier noch andere Leute, die das Studium an der Fernuni als Erstausbildung machen? Die also "nur" Abi haben, aber noch keinen Berufs- oder Hochschulabschluss?

Ich selbst habe 2003 Abi gemacht, Lehramt studiert (ohne Abschluss) und nach einer langen Krankheitspause jetzt zu BiWI in Vollzeit gewechselt und hoffe, dass ich trotz meines Alters (jetzt 26, bei Abschluss dann wohl ca. 29) noch Chancen habe...

Fühle mich etwas exotisch🙂
Würde mich über Austausch freuen! LG, Lykkelig
 
lykkelig,
na ich fühl mich mal als exot angesprochen😉
eigentlich hatte ich mich schon für lehramt gym. englisch, deutsch/ lmu münchen entschieden, allerdings mein wunschstudium war immer psychologie. den traum könnte ich mir eben mit hagen erfüllen. meine einzigen bedenken sind: bin auch am gymi sehr sozial engagiert, der direkte kontakt wird mir fehlen. hoffe ich kann das irwie mit organisierten lerngruppen kompensieren... denn egal welche psychologiestudiumsinteressierte leute ich auch anspreche, erwähne ich fernstudium werd ich nur müde belächelt. die betreffenden nehmen wegen nc lieber semesterwartezeiten in kauf. und zum anderen weiß man noch nicht, welche zugangsvoraussetzungen die präsenzunis in 3, 4 jahren für´s masterstudium erstellen. bei mir wäre das neuropsychologie, das momentan noch keinen nc voraussetzt.

übers alter würd ich mir in deinen fall keine gedanken machen🙂 kenn eine, die wegen wartesemester erst jetzt mit 25 psychologie studieren kann- und das nicht mal in münchen.

denk mal, dass es dein wunschstudium ist?! also als exot bist du hier nicht alleine
 
ich habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und studiere ab Oktober dann zum WS auch erstmals! Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich an eine "normale" UNI gegangen, aber leider liegt auf meinem Wunschstudiengang ein so hoher NC, den ich nun mal nicht halten kann, aber da ich trotzdem gerne mein Wunschfach studieren möchte habe ich mich entschieden mein Erststudium an einer Fernuni zu machen.
 
Lisa,
ich fang nun auch zum WS Psychologie an der Fernuni zu studieren... hab´s nicht bereut!!! Im Gegenteil, konnt dadurch ein interessantes Engagement am Stadttheater erhalten, weil ich viel flexibler bin als andere Studenten. Und ich kann reisen, meine Unterlagen mitnehmen. Es hat viele Vorteile, an der Fernuni zu studieren, von den günstigeren Studiengebühren mal ganz abgesehen. Lisa, du wirst es nicht bereuen!!!
Wünsch dir viel Glück!
 
lykkelig,

wenn du schonmal studiert hast (auch wenns ohne Abschluss ist) sollte es kein Problem sein, ein Fernstudium anzufangen - du weißt ja schon wie studieren geht 😉. Als jemand, der noch nie studiert hat, würde ich das vielleicht nicht unbedingt machen, weil es nicht schadet, mal das Studium an einer Präsenzuni erlebt zu haben (inklusive Parties 🙂).
Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du: habe kurz vor Abschluss des Master (naturwissenschaftlicher Studiengang) das Studium geschmissen, um an der Fernuni mit einem anderen Fach nochmal von vorne anzufangen. Hab zwar nen Bachelor aus dem Erststudium, der bringt mir allerdings in dem Fach herzlich wenig und wenn es noch zu Diplom-Zeiten gewesen wäre, stände ich jetzt auch ohne Abschluss da. Naja, auf jeden Fall bin ich jetzt auch schon 25, habe noch nie richtig gearbeitet (im Gegensatz zu vielen Fernuni-Studenten - von daher bin ich auch eine Exotin) und werde auch alt genug sein, wenn ich irgendwann mal endlich mit dem Studium fertig bin...
Also, du bist nicht alleine!

Grüße,
Lolita
 
Hi Lisa,
ich fang nun auch zum WS Psychologie an der Fernuni zu studieren... hab´s nicht bereut!!! Im Gegenteil, konnt dadurch ein interessantes Engagement am Stadttheater erhalten, weil ich viel flexibler bin als andere Studenten. Und ich kann reisen, meine Unterlagen mitnehmen. Es hat viele Vorteile, an der Fernuni zu studieren, von den günstigeren Studiengebühren mal ganz abgesehen. Lisa, du wirst es nicht bereuen!!!
Wünsch dir viel Glück!
LG

Naja, man sagt ja immer, dass die Studienzeit eine der schönsten ist, das WG-Leben, die UNI und die vielen anderen Leute, so wie es jetzt ist werde ich sehr sehr viel alleine sein und eine unheimliche Disziplin aufbringen müssen, damit es klappt. Ich arbeite generell zwar lieber alleine und mag keine großen Teamarbeiten, aber genau ein Studium an einer normalen Uni hätte vielleicht geholfen das zu verbessern.

Das mit der Flexibilität ist natürlich ein wirklich großer Vorteil, sieht man ja bei Dir - ich kann meinen Nebenjob auch behalten und bin nicht eingeschränkt. Das mit dem Wegfahren sehe ich auch so. Alles zusammen betrachtet finde ICH, dass ein Fernstudium sehr viele Vorteile bringt, aber versuch das mal deinen Eltern oder Freunden zu vermitteln 😉

Abwarten und schauen, ob es klappt 🙂 Dir auch viel Erfolg!
 
Ich arbeite generell zwar lieber alleine und mag keine großen Teamarbeiten, aber genau ein Studium an einer normalen Uni hätte vielleicht geholfen das zu verbessern.

Dachte ich auch mal. Aber hat sich bei mir nix geändert. Sehe Lerngruppen eher als Hindernis beim Lernen, schließlich hat keiner die gleichen Stellen wo es Probleme gibt. Und ich war meist der, der in Lerngruppen langsamer voran kam als alleine. Bin ich einfach nicht der Typ für.

Das mit der Flexibilität ist natürlich ein wirklich großer Vorteil, sieht man ja bei Dir - ich kann meinen Nebenjob auch behalten und bin nicht eingeschränkt. Das mit dem Wegfahren sehe ich auch so. Alles zusammen betrachtet finde ICH, dass ein Fernstudium sehr viele Vorteile bringt, aber versuch das mal deinen Eltern oder Freunden zu vermitteln

Vorurteile gegen was das man nicht kennt würd ich mal sagen. Aber gewöhn dich dran. Wenn die erstmal sehen wie frei du das alles einteilen kannst und wie flexibel du bist, dann kommt bestimmt von einigen Seiten noch Neid dazu... Allerspätestens wenn später mal ein besseres Gehalt als bei denen auf deinem Konto eingeht...
 
Naja, man sagt ja immer, dass die Studienzeit eine der schönsten ist, das WG-Leben, die UNI und die vielen anderen Leute, so wie es jetzt ist werde ich sehr sehr viel alleine sein und eine unheimliche Disziplin aufbringen müssen, damit es klappt. Ich arbeite generell zwar lieber alleine und mag keine großen Teamarbeiten, aber genau ein Studium an einer normalen Uni hätte vielleicht geholfen das zu verbessern.

Ich würde sagen, dass du einerseits recht hast, wenn es um das Studentenleben geht, Mr.Bollo aber auch recht hat, wenn er die Gruppenarbeit kritisiert.

Ich habe vor wenigen Jahren mein Erststudium abgeschlossen, und kenne daher auch beide Seiten (Präsenzuni/Fernuni). Als ich mit dem Studium anfing, wurden gerade die Diplom- und Magisterfächer auf die Bachelor- und Masterfächer umgestellt..."nur" 6 Semester studieren zu müssen klang wohl für viele attraktiv, und daher gab es viele Erstsemester in meinem Fach - zudem gab es auf viele Fächer keinen NC. Daher war es sehr voll und oftmals auch anonym, was noch dadurch verstärkt wurde, dass ich im Ruhrgebiet studiert habe, und viele entsprechend schnell zur Uni hin- und zurückpendeln...es war daher anders als in einer typischen Uni-Stadt, in der viele auch Leben, und man sich auch außerhalb der Veranstaltungen zufällig oft sehen würde. Gerade am Anfang war für mich die Anonymität am stärksten, und dieses gemeinschaftliche Studi-Leben gab es in diesem Sinne auch nicht...mit manchen Leuten hatte man sich ein wenig angefreundet, die man dann aber nicht mehr wiedergesehen hat, weil sie andere Veranstaltungen besucht haben oder aus anderen Gründen ihren eigenen Weg gegangen sind (es war noch die vor-StudiVZ-Ära, und da war es schwieriger, in Kontakt zu bleiben).

Mit der Zeit änderte sich das, die Veranstaltungen wurden kleiner, man kannte mehr Leute usw. Aber dann kamen die Seminare, in denen man immer öfter in Gruppenarbeit zusammenarbeiten musste, und Referate zu halten waren. Ich sage es mal so: 90 Minuten lang in einer Veranstaltung Referate zu hören, wird schnell langweilig...aber es musste so sein, da alle im vollen Seminar ein Referat halten mussten, um ihren "Schein" bekommen zu können. Hat man drei dieser Veranstaltungen am Tag, bedeutet dies 270 Minuten lang -mehr oder weniger gut vorbereitete- Referate hören, wenn man Pech hat...

Vorher kommt dann noch die Koordination in der Gruppe, die auch so ein Problem ist. "Wann sollen wir uns Treffen? Montag?" "Ne.. da muss ich arbeiten!" "Dienstag?" "Da habe ich den ganzen Tag Uni...keine Zeit!". "Mittwoch...nee...das passt nicht..." usw. Die Arbeitseinstellung mancher ist leider auch nicht so, wie man sie sich wünschen würde.

Obwohl vieles schlecht war, denke ich aber trotzdem irgendwie gerne an die Zeit zurück. Aber eines ist ja klar: perfekt ist es nirgendwo...zusammen in der Cafeteria zu sitzen, ist aber schon schön
 
Ihr habr alle recht mit dem was ihr sagt, es ist halt immer schwierig die Familie von sowas zu überzeugen. Dauernd muss man sich rechtfertigen, warum man gerade das so und so macht und langsam hängt es mir zum Hals raus. Schließlich ist es mein Leben.

Tja, aber nur kann mir jetzt keiner sagen, dass ich es auch schaffen werde und meine größte Angst ist, dass ich es wirklich nicht schaffe, weil dann alle ja ihre Bestätigung dafür bekommen, dass eine Fernuni nicht das Wahre ist. Viele machen mich so verrückt, weil die Fernuni so schwer sein soll und das auch noch in der Kombi mit meinem Studiengang, ich hoffe ihr kennt das wenn man dann kurz vor der Eskalation steht weil man es einfach nicht mehr hören kann 😉

Zu den Lerngruppen, richtig - es fängt schon damit an überhaupt mal einen Termin zu finden, an dem alle können. Bei mehr als 3 Leuten ist das schon ein richtiges Problem. Wenn man sich dann noch gut kennt kommt man bekannterweise eh nie zum lernen, weil man lieber über den neusten Tratsch spricht
 
Ihr habr alle recht mit dem was ihr sagt, es ist halt immer schwierig die Familie von sowas zu überzeugen. Dauernd muss man sich rechtfertigen, warum man gerade das so und so macht und langsam hängt es mir zum Hals raus. Schließlich ist es mein Leben.

Da kann n Umzug, zumindest für eine gewisse Zeit, Wunder wirken...
 
Ihr habr alle recht mit dem was ihr sagt, es ist halt immer schwierig die Familie von sowas zu überzeugen. Dauernd muss man sich rechtfertigen, warum man gerade das so und so macht und langsam hängt es mir zum Hals raus. Schließlich ist es mein Leben.

Tja, aber nur kann mir jetzt keiner sagen, dass ich es auch schaffen werde und meine größte Angst ist, dass ich es wirklich nicht schaffe, weil dann alle ja ihre Bestätigung dafür bekommen, dass eine Fernuni nicht das Wahre ist. Viele machen mich so verrückt, weil die Fernuni so schwer sein soll und das auch noch in der Kombi mit meinem Studiengang, ich hoffe ihr kennt das wenn man dann kurz vor der Eskalation steht weil man es einfach nicht mehr hören kann 😉

Die Abbrecherquote der FernUni kommt ja auch daher, dass eben viele in Vollzeit arbeiten, ggf. noch Kinder haben, für die sie da sein wollen und müssen und dann zusätzlich noch studiert wird. An mancher Präsenzuni ist die Abbrecherquote -gerade in Geisteswissenschaftlichen Fächern- auch sehr hoch...trotzdem habe ich in so einem Fach meinen Abschluss gemacht. Die Probleme, die es gibt, wenn man von der Grundgesamtheit auf den Einzelfall schließen will, wird dir sicherlich im Studium begegnen...und dann kannst du deiner Familie mal wissenschaftlich fundiert sagen, warum sie unrecht haben 😉

Klar, die FernUni kennen nicht viele...und studieren setzt man gleich mit "zur Uni hingehen müssen"...wenn man dann am Schreibtisch sitzt, und in ´ner Lernpause mal Musik hört, heißt es gleich "Aha, und sowas nennst du studieren?"...wenn ihr in der Psychologie dann die "selektive Wahrnehmung" behandelt, kannst du wieder groß auftrumpfen, und mal wieder allen zeigen, was du kannst
 
Also umziehen kommt für mich nicht in Frage, ich habe zwar wenig Lust mich dauernd zu rechtfertigen, aber weglaufen ist auch nicht mein Ding 😉

Ich bin so froh, dass man sich hier etwas austauschen kann, so klären sich viele Fragen und man bekommt so viele verschiedene Meinungen, das hilft unglaublich und man kommt sich nicht ganz so unbeholfen vor
 
Ich darf mich auch zu euch zählen 😉! Die FernUni ist meine Erstausbildung. Ich habe zwei Semester an einer FH studiert, aber das war so gar nicht meins. Feste Uhrzeiten, nervige Team-Arbeiten bis um eins in der Nacht, ätzdende Profs, und für das Studenten-Party-Leben muss man einfach der Typ sein, und das bin ich nicht!
Ich bin voll zufrieden mit der Entscheidung. Freie Zeiteinteilung, lernen am Sonntag wenn ich will, ausschlafen wie ich will 😉, flexibel im Nebenjob, bei Praktika, und im Urlaub...
Und die Skeptiker/Neider kenne ich nur zu gut. Aber das legt sich irgendwann. Hauptsache das Kind studiernt, heißt es irgendwann. Nur mit den Leute die man neu kennenlernt, die dann fragen "Und was machst Du so?" und mit ihren skeptischen/überraschten Blicken muss man umgehen, aber es gíbt schlimmeres 🙂...
 
Super, anscheinend bin ich in diesem Forum genau richtig!*freu* Ich habe nämlich folgendes Anliegen:

ich studiere im 4. Semster Bildungswissenschaft an der FernUni und muss im Modul 2A ein eigenes empirisches Forschungsprojekt durchführen. Dafür suche ich 1-2 Freiwillige, die sich als Gesprächspartner für ein narratives Interview zur Verfügung stellen würden.

Allerdings müssten diese Personen recht spezielle Kriterien erfüllen. Sie sollten:
- Abitur haben,
- maximal 30 Jahre alt sein (eher jünger), UND (das ist der Knackpunkt)
- als Erststudium ein Fernstudium absolvieren / absolviert haben (obwohl theoretisch auch die Möglichkeit eines "normalen" Präsenstudiums bestünden hätte)

Diese Merkmale treffen normalerweise ja nur auf einen sehr kleinen Personenkreis zu; aber vielleicht habe ich ja genau hier Glück?

Selbstverständlich wird Interviews anonymisiert und ausschließlich für o.g. wissenschaftlichen Zweck verwendet.

Also, wenn sich jemand angesprochen fühlt oder jemanden kennt, auf den die Beschreibung passt, meldet Euch gerne; entweder hier direkt oder per Mail unter [email protected]

Vielen vielen Dank schonmal im Voraus für jegliche Art von Unterstützung!!!
 
Auf mich passen zwar nicht alle Kriterien, aber ich kann euch nur Mut machen. Natürlich gibt es viele, die abbrechen und ja, das Studium ist oft hart und mühsam und jeder kommt mal an den Punkt, an dem er alles hinschmeissen möchte - aber es gibt auch positive Beispiel, schaut euch zur Aufmunterung mal die Absolventenstatistik der Fernuni an: Bestandene Abschlussprüfungen - insgesamt - Absolventenstatistik - Uni Intern - FernUniversit

Wichtig ist einfach, dass man sich durchbeisst und was tut. Anstregend ist das Fernstudium - aber nicht mehr oder weniger als ein Präsenzstudium. Die meisten motiviert es aber, andere Leidensgenossen zu haben, an denen man sich orientieren kann. Das muss man als Fernunistudent kompensieren, indem man sich klar macht, wieviele andere Fernstudenten gerade ebenfalls die Wochenenden mit Lernen verbringen - und sich natürlich mit den Lernflüchtlingen hier im studenservice austauschen
 
Ich bin 28, habe laaaaaaaaaaaaange an einer Präsenzuni Jura studiert, aber das 1.jur. Staatsexamen zweimal nicht bestanden, somit den Anspruch auf weitere Prüfungen in ganz Deutschland verloren und erstmal gearbeitet. Studiere jetzt hier und hoffe, mit 30 1/2 den Ba zu haben und mit 33 den Master.... Eine Ausbildung hatte ich noch zwischendurch angefangen mit 26... war aber nix für mich, war ich schon zu alt für, in der Berufsschule nur 1er und im Betrieb war es "schei...", ich wurde behandelt wie eine 15 Jährige.... Routineaufgaben ätzende Langeweile, cholerischer Chef. Naja als ich an der Präsenzuni war, war ich kaum in Vorlesungen, weil ich nicht so lange sitzen und zuhören kann, ohne selbst was zu machen (in der Schule hat man sich ja melden können etc...) ich fand es langweilig. In Jura hatten wir auch keine Seminar, nur Vorlesungen. Irgendwie haben die Vorlesungen auch nicht auf die Prüfungen vorbereitet... hier an der Fern Uni klappt das viel besser. Ich finde es gut, dass man klar weiß, was man lesen muss und das kommt dann auch in der Klausur dran! Diese Klarheit ist toll für mich! Vorher hatte ich zig Bücher gelesen und vieles war vergebene Mühe für die Klausur. Und die Profs haben nur die FAZ kommentiert - hatte auch viele ältere Profs in Jura... mir gefällt Moodle sehr gut, das Lernen gefällt mir besser.. Manchmal fehlt mir jemand der mir von Auge zu Auge etwas erklären, oder mir in den Arsch treten könnte... das Schwere ist, sich selbst zu strukturieren und zu disziplinieren in dem halben Jahr bis zur Klausur, denn es gibt keine vorgegebene Struktur. Wenn man Arbeitet, ist das etwas anderes, aber nur Vollzeit an der FernUni ist aufgrund der Einsamkeit und der eigenen Strukturierung ziemlich hart. Also ohne meine halbe Stelle würde ich Depressionen bekommen, weil ich auch mal andere Menschen sehen muss. Ich habe aber auch keine Hobbies, die ich jeden Abend ausführe, das ist dann wohl noch einmal etwas anderes. Also man sollte jedne Tag auch mal raus, was anderes machen, einen Menschen sehen... ich denke, das ist wichtig!
 
ich habe eine Berufsausbildung und zwei Jahre lang gearbeitet. Jetzt studiere ich in Vollzeit an der Fernuni Hagen. Deshalb gehöre ich wohl nicht zu den Exoten 😉 Wobei ich halt nie studiert habe und zwischen studieren und Berufsschule liegen Welten.

Man wird immer Kritik für ein Studium an der Fernuni bekommen. Da ist es egal ob es Freunde, Kollegen oder die Familie ist. Alles was neu und anders ist, muss erst mal kritisiert werden. Sie haben ja auch nicht völlig Unrecht. Die Einsamkeit oder die Disziplin hat man entweder oder man erlernt sie schmerzhaft😉 Ich lerne gerade durch Schmerz *lol*.
Dann gibt es noch die Großkotzigen unter den Studenten. Das dümmste, was ich letzte Woche gehört habe (selbstverständlich von einem Jura Studenten der das Staatsexamen macht) war, dass ich mit meinem Abschluss ein Möchtegernjurist werde. Da hilft nur cool bleiben.

Ich habe mir für die Kritiker meine Standardliste der positiven Argumente angelegt:

- flexibel nebenbei arbeiten zu können
- bei finanziellen Engpässen kann man sich eine Vollzeitstelle suchen und in Teilzeit weiter studieren
- was man sich selbst erarbeitet bleibt besser im Gedächnis
- man kann sich nach dem Studium selbstständig in Themengebiete einarbeiten und strukturieren

Hilft alles nichts, dann einfach die Ohren auf Durchzug schalten und immer daran denken, dass sie dich auch für einen exotischen Studiengang an einer Präsenzuni kritisieren würden.

Gruß

Nala
 
Die Teilzeitstudenten mit einem Vollzeitjob haben natürlich den unschlagbaren Vorteil, dass sie ein abgeschlossenes Uni-Studium vorweisen können und zusätzlich die entsprechende Berufserfahrung. Da kann kein "normaler" Absolvent mithalten. Wie das später bei einem Vollzeitstudium ausschaut kann ich nicht sagen. Eventuell wird man im Vorstellungsgespräch erklären müssen, warum man auf diesem Weg studiert hat und nicht an einer Präsenzuni. Wenn man sich darauf vorbereitet und die entsprechenden Argumente zur Hand hat, dürfte das keine Probleme bereiten. Aber es kommt wie bei so vielen Dingen auf die individuelle Einstellung des Personalers an. Erwischt man einen aufgeschlossenen, hat man Glück gehabt. Trifft man auf einen konservativen Recruiter, kann es schiefgehen.
 
ich habe auch dieses Jahr mein Abitur gemacht und studiere ab Oktober Politik-und Verwaltungswissenschaften. Ich hätte eigtnlich gerne in Hamburg studiert, aber da lag der NC bei 1,6 dieses Jahr und von Kiel habe ich noch nichts über das Nachrückverfahren gehört. Ich hatte zwar Zusagen von einigen Präsenzunis, möchte aber nicht aus dem Raum Schleswig-Holstein/Hamburg weg.
Ich dachte ich wäre eine von sehr wenigen, die ihre Erstasbildung an der Fernuni machen. Ich denke, dass ich weniger Probleme mit der Motivation als mit den fehlenden Sozialkontakten haben werde, da ich auch vor einen Monat umgezogen bin..
 
Ich persönlich würde nur an der FU studieren, wenn ich nebenher eine Lehre mache oder Berufserfahrung sammel. Andernfalls würde ich an eine Präsenzuni/FH gehen. Allein, weil diese höher angesehen sind, es die Möglichkeit von Auslandssemestern etc. gibt. Ich weiss, dass viele das Gegenteil behaupten, aber ich seh das so. Wenn man den NC nicht hat, OK das ist eine andere Geschichte. Aber mich alleine auf die "Ausbildung" der FU zu verlassen wäre mir zu riskant. Ich denke wirklich punkten kann man mit diesem Abschluss nur, wenn man nebenher seinen Beruf ausübt und der Doppelbelastung standhält.

Ich glaube einfach nicht, dass man mit Studenten z.B. der TU Darmstadt o.ä. mithalten kann, wenn es darum geht in einem neuen Beruf Fuss zu fassen. 1. sind viele FU-ler zu alt und haben zu hohe Gehaltsansprüche (verständlicherweise, da sie ja schon gearbeitet haben) und 2. sind die Noten denke ich bei vielen Präsenzstudis doch besser, dazu noch Auslandserfahrung, Praktika etc.

Die FU ist für mich persönlich eine sinnvolle "Weiterbildung", wenn man bereits in einem Unternehmen ist und z.B. "nur" den Schein braucht um eine Führungsebene aufzusteigen etc. Oder einfach, weil man es für sich macht und nicht darauf bauen muss, nachher damit einen Job zu finden.
 
mein vater arbeitet beim dräger konzern und hat dort mit der personalleiterin gesprochen, weil ich ähnliche befürchtungen hatte. die hat erklärt, dass nur der abschluss wichtig ist. außerdem kann man seinen master ja wieder auf einer präsenzuni machen
 
Ich bin mir sicher, dass nur der Abschluss und natürlich die Note zählt. Wo man den Abschluss gemacht hat, ist egal. Bachelor ist Bachelor. Ich denke sogar, Fern Uni Absolventen haben bessere Noten als Studenten der Präsenzunis. Bei mir ist das jedenfalls so. Die Motivation ist viel größer und man wird nicht so sehr durch Parties abgelenkt
 
Wird nicht unter Studenten an der Präsenzuni genau das gleiche diskutiert. Welche Uni, welcher Abschluss.... Ich bleib einfach cool und schaue, was passiert
 
Ich persönlich würde nur an der FU studieren, wenn ich nebenher eine Lehre mache oder Berufserfahrung sammel. Andernfalls würde ich an eine Präsenzuni/FH gehen. Allein, weil diese höher angesehen sind, es die Möglichkeit von Auslandssemestern etc. gibt. Ich weiss, dass viele das Gegenteil behaupten, aber ich seh das so. Wenn man den NC nicht hat, OK das ist eine andere Geschichte. Aber mich alleine auf die "Ausbildung" der FU zu verlassen wäre mir zu riskant. Ich denke wirklich punkten kann man mit diesem Abschluss nur, wenn man nebenher seinen Beruf ausübt und der Doppelbelastung standhält.

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Die FU ist für mich persönlich eine sinnvolle "Weiterbildung", wenn man bereits in einem Unternehmen ist und z.B. "nur" den Schein braucht um eine Führungsebene aufzusteigen etc. Oder einfach, weil man es für sich macht und nicht darauf bauen muss, nachher damit einen Job zu finden.

Ich denke so: Wenn Abiturient A an der FernUni und Abiturient B an der TU Darmstadt die gleichen Abschlüsse studieren und beide bewerben sich zeitgleich nach ihrem Studium, dann ist es überwiegend völlig egal, wer wo studiert hat. Es kommt darauf an, wer von beiden tatsächlich oder dem Anschein nach die Null ist und wer von beiden seinen beworbenen Arbeitgeber überzeugen kann. Das "Ansehen" einer Uni mittelt sich statistisch aus (der eine meint so der andere anders ...) und spielt in 99,9% der Fälle überwiegend sowieso keine dominierende Rolle.

Ich glaube einfach nicht, dass man mit Studenten z.B. der TU Darmstadt o.ä. mithalten kann, wenn es darum geht in einem neuen Beruf Fuss zu fassen. 1. sind viele FU-ler zu alt und haben zu hohe Gehaltsansprüche (verständlicherweise, da sie ja schon gearbeitet haben) und 2. sind die Noten denke ich bei vielen Präsenzstudis doch besser, dazu noch Auslandserfahrung, Praktika etc.
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Zu Punkt 1: Du lässt hier offenbar "Jung" gegen "Alt" antreten, das ist doch eine andere Frage als die in diesem Beitrag erörterte. Diesselbe Problematik ist vorhanden, wenn ich als Berufstätiger 40 jähriger nebenbei an einer Präsenzuni studiert hätte (könnte gehen, nur eine Frage der Organisation) und ich bei der Stellensuche gegen einen jungen Hagener FernUni Absolventen antrete, der nach dem Abi in Hagen studiert hat. Dein angesprochenes Problem ist also keines des Studienortes (und betrifft damit nicht die Frage ob ich besser an der FernUni oder an einer Präsenzuni studiere), sondern des Absolventenprofils (Alter, Ansprüche).

Zu Punkt 2: Die Noten sind individuell, eine Korrelation mit der Uni gibt es im Einzelfall nicht. Die Niete in Darmstadt wäre im wesentlichen auch eine Niete in Hagen und umgekehrt. Es gibt im Einzelfall sicher Ausnahmen, die sind dann aber nicht grundsätzlicher, sondern individueller Natur und betreffen beide Unis, d.h. der eine ist in Hagen, der andere in Darmstadt besser aufgehoben, weil er beispielsweise sein gewohntes Umfeld nicht verlassen muss und das ihm sehr hilft.

Liebe Grüße
 
Ich denke so: Wenn Abiturient A an der FernUni und Abiturient B an der TU Darmstadt die gleichen Abschlüsse studieren und beide bewerben sich zeitgleich nach ihrem Studium, dann ist es überwiegend völlig egal, wer wo studiert hat. Es kommt darauf an, wer von beiden tatsächlich oder dem Anschein nach die Null ist und wer von beiden seinen beworbenen Arbeitgeber überzeugen kann. Das "Ansehen" einer Uni mittelt sich statistisch aus (der eine meint so der andere anders ...) und spielt in 99,9% der Fälle überwiegend sowieso keine dominierende Rolle.
Genau so sehe ich das auch. Heutzutage interessiert es doch niemanden mehr wo man studiert hat und auch nicht welche Zahl hinter dem Komma steht...
Aber Blackhawk ist für mich genau einer der Pessimisten, die seltsam schauen wenn man sagt dass man an einer FernUni studiert!
Und lieber Blackhawk, ich weiß ja nicht WIE Du studierst, aber das FernStudium nur als eine Weiterbildung zu sehen finde ich echt krass!?! Das sind eben genau die Leute die meinen "Ach, ein FernStudium, Du machst ja eh den ganzen Tag nichts".
Wie weiter oben schon jemand geschrieben hat (ich finde es gerade nicht): Bachelor ist Bachelor! So ist es.
Ich merke schon, eigentlich sollte mich sowas kalt lassen, so ein Gerede. Aber ich bekomme immer einen Hals wenn ich sowas lese/höre!
Liebe Grüße an die Kommilitonen, die mich verstehen 🙂!
 
Hmmm ich glaube ihr versteht mich falsch. "Nur" eine Weiterbildung ist völlig neben der Sache. Ich arbeite Vollzeit bis 19 Uhr abends und studiere ebenfalls an der FU. Ich weiss, wieviel Arbeit das ist und meine komplette Freizeit und Urlaub gehen dafür drauf. Aber ich persönlich bin einfach Realist und weiss, dass ich es schwerer haben werde als ein Präsenzstudent. D.h. nicht, dass mir mein Studium nichts bringen wird, aber allein durch den Namen "Fern"-uni, werde ich wahrscheinlich die ein oder andere Frage dazu beantworten müssen. Welche mir keine Angst macht, da ich jetzt 4 Jahre nebenbei gearbeitet habe und den Schein mache um bei meinem Arbeitgeber Aufstiegschancen zu haben.

Du brauchst keinen Hals zu haben Andra. Wenn Du hinter dem stehst, was Du machst sollte Dich mein Posting völlig kalt lassen. Ich habe lediglich gesagt, dass ich an eine Präsenzuni gehen würde, wenn ich ansonsten noch keine Ausbildung habe. Was spricht gegen die Präsenzuni? Das würde mich einmal interessieren. Ich vermisse sehr die Vorlesungen, Koll., Rep. etc. Den Austausch mit anderen Studenten. Allein die Möglichkeiten der Praktika, Auslandssemester. Das alles fehlt einem FU Studenten in der Regel.
 
In meinen Augen ist das Hauptproblem, dass man nur in Ausnahmefällen Vollzeit arbeiten kann und nebenbei an einer Präsenzuni studieren kann.

Da spielen viele Faktoren eine Rolle, wie z.B.:
Wo wohne/arbeite ich?
Wo ist die Präsenzuni?
Bietet die Präsenzuni mein Fach an?
...
...
...


Ich persönlich komme recht gut mit dem "fern" an der FernUni klar - manches Mal macht es sich aber auch nachteilig bemerkbar.
 
Und das ist genau das, was ich meine. Job + Studium, da bietet sich die Fernuni ja geradezu an. Aber Fernuni allein. Das könnte ich mir für mich nicht vorstellen.
 
Naja, wahrscheinlich bin ich gerade etwas sensibel durch die Prüfung die ansteht...
Ich habe es an zwei Präsens-FHs versucht, und mir fehlt jetzt nichts! Weder die Profs, noch die Kollegen (hier gibt es ja auch sehr nette 😉), und vorallem nicht die Vorlesungen und Gruppenarbeiten bis ein Uhr Nachts...
Ich studiere jetzt an der FernUni und wenn die Zeit da ist, würde ich auch gerne das flexible an der Uni nutzen und noch mehr Praktika machen, aber das ist nicht mein Haupt-Ansatz. Für mich ist das Studium genauso wie eins an der "normalen" Uni, und ein "normaler" Student hat ja im Normalfall nebenher auch nut einen Nebenjob und vorher keine Ausbildung gemacht. Und meiner Meinung nach brauche ich da nicht mehr machen, um mit dem Präsens-Studenten auf ein Level zu kommen.
Aber das ist wohl meine Meinung (und da bin ich überzeugt und stur 😉), und Du wohl auch Blackhawk.
 
bei mir zum beispiel hat der nc leider nicht gereicht. ich denke, dass geht den meisten so, die ihre erstausbildung an der Fernuni machen. Durch Praktikas kann man aber evtl. fehlende Sozialkompetenzen wieder gut machen. Hätte ich die Möglichkeit gehabt an einer Präsenzuni in der Nähe zu studieren gehabt, hätte ich diese gerne wahr genommen.
Doch die Entscheidung zwischen Fernuni und einer Präsenzuni weiter weg, habe ich jetzt für die FU getroffen.
 
... jetzt zu BiWI in Vollzeit gewechselt und hoffe, dass ich trotz meines Alters (jetzt 26, bei Abschluss dann wohl ca. 29) noch Chancen habe...

Bildungswissenschaften und Chancen? Wo arbeitet man mit so einer Ausbildung eigentlich, falls man jemals einen Job bekommt? Ich frage, weil ich keine einzige Person mit einem Titel "Bildungsirgendwas" kenne. Die Erklärungen auf https://babw.fernuni-hagen.de/studiengang/studienziele-und-berufsfelder/berufsfelder/ klingen er so erzwungen, damit man da überhaupt was auf der Webseite stehen hat.
 
In einem anderen Foreneintrag habe ich gelesen, dass auf dem Abschlusszeugnis der Biwis wohl auch Pädagogik mit drau stehen soll..... Ich werde mich einfach als Pädagoge bewerben oder irgendwie sind die Biwis ja auch Kuwis.... ist halt im Bereich Kultur- und Sozial - oder Geisteswissenschaften.... !?
 
In einem anderen Foreneintrag habe ich gelesen, dass auf dem Abschlusszeugnis der Biwis wohl auch Pädagogik mit drau stehen soll..... Ich werde mich einfach als Pädagoge bewerben ...

[IRONIE]Von Pädagogen haben wir ja so wenig in Deutschland![/IRONIE]

Allein wenn ich an Studiengänge Soziale Arbeit denke, die sehr stark von Pädagogik geprägt sind. Da bewerben sich über 2.000 Leute auf 120 Studienplätze: https://www.fh-jena.de/images/d259256093/NC_Verfahren_WS_10_Internet.pdf Und schon nur mit den 60 Absolventen, die schätzungsweise von den 120 übrig bleiben, sind die Märkte überfüllt.

Da draußen rennen tausende Lehramtsabsolventen (soll heißen mit Staatsexamen) mit Notendurchschnitten besser 2,0 rum, finden aber keinen Job, weil sie für Allerweltsfächerkombinationen (Deutsch-Geschichte, Deutsch-Englisch, Grundschule, etc.) einen Notendurchschnitt von beispielsweise 1,5 oder besser haben müssen. Und du hast vor mit denen zu konkurrieren?

Ich kann dir nicht helfen oder irgendwelche Empfehlungen geben, aber mich würde das wirklich mal interessieren. Ich "darf" zur Zeit viele Bewerbungen lesen. Ich habe da etwa 170 Bewerbungen für einen Job als SekretärIn liegen. Was mir richtig intensiv aufällt: Neben schätzungsweise einem Drittel Rechtsanwaltsfachangestellten bewerben sich etwa ein Fünftel Absolventen von Magister Artium Studiengängen (neue deutsche Geschichte, Amerikanistik, Philologie, ...). Lauter Sachen, die, mit Verlaub, kein Mensch braucht (nicht nur fachlich, sondern auch weil es da viel zu viele Absolventen in einem kaum existenten Markt gibt) und die ich stellenweise erst mal auf Wikipedia nachlesen muss, damit ich mir vorstellen kann, was die da jahrelang studiert haben. Die haben Bestnoten, nur kann sie halt (fast) niemand gebrauchen. Wenn ich mir deren Lebensläufe so anschaue, dann stehen mir die Haare zu Berge. Karriere als Call Center Agent, Hilfsjobs als Verkäufer, Nachhilfeunterricht, und viele halt Sekretärinnen, alles gepaart mit ständigen Phasen von Arbeitslosigkeit (weil auch etwa kirchliche Träger immer weniger Geld ausgeben) und Zeitarbeitsunternehmen. Männer sind da nur ganz wenige dabei, von den 170 etwa 5.

Studiert man 5 und mehr Jahre, um dann die folgenden 45 Jahre Jobs nachzugehen, für die man weitgehend falsch qualifiziert ist? Ich kann dazu nichts sagen, weil ich in einem Bereich tätig bin, in welchem Angebot und Nachfrage in etwa gleiche Dimensionen haben. Für mich klingen Bildungswissenschaften ebenso wie Kulturwissenschaften nach Studiengängen, bei denen die Jobaussichten eher deprimierend sind. Meiner Ansicht nach wird die Fernuni mit ihren irrsinigen vielen Absolventen in Psychologie in den kommenden Jahren den gesamten Markt der Psychologie-Absolventen in einem Krise stürzen. Einzig dass die Hagener keine klinische Psychologie machen können ist da noch eine kleine Bremse. Hat man bisher schon keine wahnsinnig guten Aussichten in dem Bereich so wird sich das noch weiter anspannen.

Ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, dass wir keine Pädogogen und alle artverwandten Absolventen brauchen, das Problem aus meiner Sicht ist aber, dass der Staat immer geiziger wird und gerade in diesem enorm wichtigen Bereich immer stärker spart. Wer kümmert sich denn heute schon um sozial abgestiegene Familien oder um die Probleme unserer Kinder in Kitas und Schulen? In Thüringen ist beispielsweise vorgeschrieben, dass Erzieher in staatlichen Kitas studierte Pädagogen sein müssen. Sehr sinnvoll wie ich finde. Das umgeht man aber einfach dadurch, dass man Kitas privatisiert (frei Träger statt Kommune) und da dann Billigarbeitskräfte angestellt werden können. Für mich ist das eine soziale Sackgasse.

Deshalb würde mich schon mal interessieren, wie Studenten mit Erstausbildung in dem Bereich über ihre Jobaussichten denken. Ein "Bei mir steht das Wort 'Pädagogik' auf dem Abschlusszeugnis, deshalb bewerbe ich mich mal als Pädagogin" finde ich irgendwie doch sehr naiv, zumindest solang das Angebot an Pädagogen so groß ist.
 
Ich kann dir nicht helfen oder irgendwelche Empfehlungen geben, aber mich würde das wirklich mal interessieren. Ich "darf" zur Zeit viele Bewerbungen lesen. Ich habe da etwa 170 Bewerbungen für einen Job als SekretärIn liegen. Was mir richtig intensiv aufällt: Neben schätzungsweise einem Drittel Rechtsanwaltsfachangestellten bewerben sich etwa ein Fünftel Absolventen von Magister Artium Studiengängen (neue deutsche Geschichte, Amerikanistik, Philologie, ...). Lauter Sachen, die, mit Verlaub, kein Mensch braucht (nicht nur fachlich, sondern auch weil es da viel zu viele Absolventen in einem kaum existenten Markt gibt) und die ich stellenweise erst mal auf Wikipedia nachlesen muss, damit ich mir vorstellen kann, was die da jahrelang studiert haben. Die haben Bestnoten, nur kann sie halt (fast) niemand gebrauchen. Wenn ich mir deren Lebensläufe so anschaue, dann stehen mir die Haare zu Berge. Karriere als Call Center Agent, Hilfsjobs als Verkäufer, Nachhilfeunterricht, und viele halt Sekretärinnen, alles gepaart mit ständigen Phasen von Arbeitslosigkeit (weil auch etwa kirchliche Träger immer weniger Geld ausgeben) und Zeitarbeitsunternehmen. Männer sind da nur ganz wenige dabei, von den 170 etwa 5.

Darf man fragen was du von einer Sekretärin ausbildungstechnisch so erwartest?
 
ich mache mein Zweitstudium Kulturwiss. mit Schwerpunkt Geschichte an der FU Hagen, weil ich an der Uni Erlangen für Geschichte das Latinum bräuchte, aber keine Lateinkenntnisse habe.

Ich möchte mal zum Thema Studentenleben was sagen. Wenn man an der FernUni studiert, muss man sich doch nicht zwangsläufig als Student zweiter Klasse fühlen, vor allem nicht, wenn man in der Nähe einer Präsenzuni wohnt.

Ich studiere zwar an der FU Hagen, wohne aber im Bereich der FAU Erlangen-Nürnberg und der GSO-Hochschule Nürnberg. Ich kann also in Nürnberg und Erlangen auf Studentenparties gehen, in Studentenkneipen, in die Mensa, die Angebote des Hochschulsports nutzen, die Unibib nutzen und fahre als Vollzeitstudentin sogar mit einem Semesterticket öffentliche Verkehrsmittel. Und einer Studentenverbindung könnte ich mich auch anschließen, wenn ich wollte.

Mein Erststudium hab ich an der FAU gemacht und ich muss sagen, bei mir unterscheidet es sich nur wenig vom Hagener Studium. Weil ich zu faul war täglich von Nürnberg nach Erlangen zu fahren, habe ich nur die Pflichtseminare im Unigebäude verbracht und die meist als Blockseminare am Wochenende. Vorlesungen hab ich immer nur zum Semesteranfang und Semesterende besucht um klausurrelevante Themen zu erfahren. Die Skripte (meist von den Profs. als Folien auf der Uni-HP veröffentlicht oder als Druckskripte zum zweiten Vorlesungstermin ausgegeben) habe ich immer daheim selbst durchgearbeitet.

Ich kenn übrigens viele ehemalige Kommilitionen der FAU, die jobtechnisch gar nicht regelmäßig an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen konnten, weil sie versicherungspflichtig arbeiten mussten, vor allem dann, wenn sie weder Bafög erhielten noch zahlende Eltern hatten. Sie griffen dann immer auf Wochenendseminare und Eigenstudium mit Skripten und Reader zurück, machten also eigentlich auch ein Fernstudium, lach.

Lange Rede kurzer Sinn: Liebe FernUni Studis im Erststudium genießt das studentische Leben. Wenn Ihr wollt, besucht Studentenparties und Studentenkneipen, schließt Euch hochschulübergreifenden Studentengruppen an, u.s.w.
 
Ganz einfach, zur VAG (Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg) gegangen, Immatrikulationsbescheinigung vorgezeigt, dann hab ich mir ein Semesterticket für 4 Monate ab 1.10. kaufen dürfen, welches 10 Euro weniger kostet als eine normale Monatsfahrkarte.

Ich hab zuerst auch gedacht eine Semestermarke kriegen nur Studenten, die halt an einer Nürnberger oder Erlanger Hochschule studieren. Aber dann hab ich rausgekriegt, dass man das Semesterticket auch haben darf, wenn man zwar außerhalb des VAG-Einzugbereichs studiert, aber im Einzugsbereich seinen Hauptwohnsitz hat. Weiß aber natürlich nicht, ob es diesen Vorzug nur im Nürnberger VAG/VGN gibt oder auch in anderen Städten.

Ah, muss da was aufklären: Das ist kein Semesterticket, welches man bekommt, wenn man seinen Studentenwerksbeitrag bezahlt, sondern ein Semesterticket vom Verkehrsverbund, unabhängig von einer bestimmten Hochschule.
 
Danke für die Info.
Habe mir schon gedacht, dass das was vom Verkehrsverbund ist. Leider geht das hier bei mir nicht *schnief. Die haben extra Sternchen dran für FU-Studierende....aber soviel fahr ich auch nicht Bus.
 
Ach, so ein Sternchen hast Du gemeint. Da muss Euer Verkehrsverbund dann aber schon einige Anfragen von Fernstudenten gehabt haben, dass sie es für nötig hielten, die Fernstudierenden extra mit nem Sternchen zu bedenken.
 
Bin 33 und es ist mein Erststudium, da ich damals nur Vordiplom Chemie gemacht habe und dann mit Informatik begonnen habe...
Jetzt arbeite ich aus einer finanziellen Notlage heraus bald bei Mcdoof und hoffe mit 180 Stunden pro Monat dennoch genug Zeit zu haben fürs Studium, so wies aussieht werde ich wohl noch 4 Jahre brauchen für den Bachelor 🙂 aber wo ein Wille da auch ein Weg...
 
Darf man fragen was du von einer Sekretärin ausbildungstechnisch so erwartest?

Formale Anforderung: Kaufmännische Ausbildung oder mehr, also auch Studium möglich.

Bei uns sind Personalentscheidungen Team-Entscheidungen. Das sind keine Chefentscheidung und wir müssten das akzeptieren. Erst der unangekündigte Test mit Microsoft Office, dann das Vorstellungsgespräch und anschließend werden die Bewerber noch in einer Teamrunde auseinandergenommen. Da ballern dann alle möglichen und unmöglichen Fragen auf die Bewerber ein. Wenn das Team bestimmte Bewerber ausschließt dann wird das auch von den Entscheidern akzeptiert. Ich schaue bei den mittlerweile 200 Bewerbungen lediglich, ob sie den Grundanforderungen genügen, weil ich 20 für eine Endauswahl brauche, die dann das Team treffen wird.

Wer von den 200 Bewerbern in den 20er Pool will sollte mich innerhalb in maximal 120 Sekunden davon überzeugen können, mindestens in der Lage zu sein im Lebenslauf senkrechtes Übereinander mittels Tabulatoren hinzubekommen statt mit Leerzeichen (bei einem Handwerker ist mir das egal, bei einer Sekretärin nicht), die Bewerbung weitgehend fehlerfrei schreiben zu können und vor allem vollständige Anlagen mitzuliefern (wir haben sogar extra in die Stellenanzeige reingeschrieben, dass wir alle Abschlüsse mit Noten und Kopien von Arbeitszeugnissen haben wollen). Nach den Kriterien ist schon die Hälfte der Bewerbungen mangelhaft und bekommt eine Absage. Wichtig ist auch, dass das Anschreiben zur Stelle passt. So gab es eine, die "freue mich in Ihrer Klinik tätig zu werden" geschrieben hat. Wir sind keine Klinik, deshalb gehe ich davon aus, dass diese Person ein paar Stellenanzeigen durcheinandergewürfelt hat, was sich bei einer Stelle, bei der es auf erbarmungslose Zuverlässigkeit und Organisationstalent ankommt, nicht gerade positiv auswirkt.

Weiterhin sortiere ich die aus, die Mehrarbeit machen. Das sind zum Beispiel die, die Kurzbewerbungen schicken und schreiben "auf Wunsch sende ich Ihnen gern meine vollständigen Anlagen". Bei Stellenanzeigen, bei denen sich offensichtlich Dutzende oder Hundertschaften bewerben, muss man die Unterlagen so vorlegen wie sie erwartet werden. Ich schreibe niemanden an und bettle um einen vollständigen Lebenslauf oder fehlende Anlagen, erst recht nicht dann, wenn in der Stellenanzeige vollständige Unterlagen gefordert werden. Sorry, aber ich habe hier genug andere Bewerbungen liegen, darunter Top-Bewerbungen, da mache ich mir nicht noch zusätzliche Arbeit und hake nach. -> Absage

Weiterhin wurde gebeten sich nur per E-Mail zu bewerben. Trotzdem kamen schriftliche Bewerbungen. Die sind alle nicht so besonders. Ich weiß nicht ob die nicht wissen wie man PDF-Dokumente erstellt oder warum die sich schriftlich bewerben obwohl es per E-Mail sein sollte. Ich wundere mich auch, wenn ich in einer schriftlichen Bewerbung "bin vertraut im Umgang mit modernen Kommunikationsmedien" lese und die Bewerbung dann mit Schreibmaschine geschrieben ist. Eine sogar mit einem handgeschriebenen Lebenslauf. Dann bemerkt ich allerdings auch, welche Qualität die Unterlagen haben. Für viele Bewerber scheint es okay zu sein wenn der Drucker ultrahässliche Streifen druckt, Flecken auf dem Papier sind oder die Ecken umgeknickt sind. Einige haben ihre Kopien per Fax gemacht, da steht die Faxkennung noch oben drauf. Die schriftlichen (von den 200 etwa 40) Bewerbungen hatten keine besonderen Positivmerkmale. -> Alle Absage

Gerade bei den schriftlichen Bewerbungen habe ich den Eindruck, dass viele von denen eine Absage erhalten WOLLEN. Der Anteil der Arbeitslosen war bei den schriftlichen Bewerbungen erstaunlich groß. Man könnte denken die bewerben sich nur um weiterhin ALG-Bezüge zu bekommen, wollen aber gar nicht arbeiten.

Deine Frage, was ich ausbildungstechnisch so erwarte, war bis jetzt noch nicht sehr relevant. Bis hierher konnte man sich lediglich durch Fehler disqualifizieren, 3 von 4 Bewerbungen sind bis jetzt schon gescheitert.

Sinnlos finde ich das Erwähnen von Kenntnissen in Word, Excel & Co. Wer sich als Sekretärin bewirbt muss das einfach können, das muss man nicht als besonderes Merkmal herausstellen. Wer sich da von der Masse abheben will sollte zum Beispiel LaTeX können und das erwähnen.

Wir prüfen die Office-Kenntnisse meistens (das hängt davon ab welche Vorkenntnisse die Leute laut Arbeitszeugnissen so haben) sowieso nach, indem wir bei einer Einladung zum Vorstellungsgespräch die Leute testen ohne es ihnen vorher zu sagen. Die Bewerber denken sie kommen zu einem Vorstellungsgespräch, dann werden sie aber zuerst an einen Computer gesetzt und dürfen ein paar Aufgaben in Microsoft Office und eine Internet-Recherche erledigen. Mit dem "Ergebnis" geht es anschließend direkt ins Vorstellungsgespräch bzw. es ist ein gleitender Übergang, weil sie den Test sowieso im Chefbüro "unter Aufsicht" machen dürfen. Den in Bewerbungen gern verwendeten Satz "auch in Stresssituation behalte ich meine zuverlässige Arbeitsweise bei" nehmen wir also wortwörtlich.

Weiterhin ist kaum argumentativ zu überzeugen, warum eine 20jährige ohne Kinder einen Halbtagsjob haben will. Die Gefahr, dass die Person den nächstbesten Vollzeitjob annimmt und deshalb kurzfristig bei uns wieder aufhört, ist groß. Wer den Wille für den Halbtagsjob in der Bewerbung nicht überzeugend rüberbringt steht eher schlecht da. Es gibt aber auch positive Beispiele, beispielsweise eine Beweberin die nebenbei studiert und deshalb nur halbtags arbeiten will, vorzugsweise will sie sogar nur nachmittags arbeiten. Das passt sehr gut, sie ist deshalb in der nächsten Auswahlrunde.

Weiterhin kenne ich bestimmte Vorlieben unserer Chefen, was die Tätigkeit in bestimmten Industrieunternehmen betrifft. Wer von Firma XYZ kommt hat da schon mal einen Vorteil, auf die die Bewerber aber keinen Einfluss haben können. Es sei denn man kennt zufällig die Vorlieben des zukünftigen Chefs. So kommt man eine Runde weiter, ohne dass die Bewerber das irgendwie beeinflussen konnten.

Viel geschrieben, kompakte Zusammenfassung: In diesem Bereich gibt es einfach zu viele Bewerber, welche Ausbildung man hat ist deswegen weitgehend egal, wenn man das kann was gefordert wird, das sollte man mit einer aussagekräftigen Bewerbung rüberbringen. Ich denke das gilt auch für den Bereich Bildungswissenschaften/KSW. Es gibt zu viele Absolventen, die Märkte quellen mit Absolventen nur so über. Da ist es um so wichtiger sich von der Masse abzuheben und positiv aufzufallen.

Gefordert wird immer keine Fehler zu machen, weshalb eine solide, fehlerfreie und zur Stellenausschreibung passende Bewerbung sehr wichtig ist. Eine Bewerbung ist vielleicht der Weg in DEN Job seines Lebens. Da sollte man entsprechend viel Energie reinfließen lassen. Den Lebenslauf muss man eigentlich nur einmal schreiben und die Anlagen muss man auch nur einmal scannen, nachbearbeiten, zusammenfassen. Aber man sollte das wenigstens einmal machen. Da kann man sich auch von Bekannten oder Profis (nicht die von den Arbeitsagenturen bezahlten Hilfskurse besuchen, die sind eher für Leute die kaum deutsch können oder die noch nie an einem Computer saßen) helfen lassen. Aber in das Anschreiben sollte man häufiger, genau genommen bei jeder Bewerbung, Zeit und Energie investieren. Auf viele andere Sachen in einem Bewerbungsverfahren kann man kaum Einfluss nehmen, deshalb ist es um so wichtige dass gute Vorarbeit geleistet wird.

Noch einen Tipp für den Öffentlichen Dienst: Immer, das heißt ausnahmslos, darauf hinweisen, wenn man eine Behinderung hat. Diese Bewerbungen werden besonders berücksichtigt, aber eben nur dann, wenn man es weiß.
 
Bin 33 und es ist mein Erststudium, da ich damals nur Vordiplom Chemie gemacht habe und dann mit Informatik begonnen habe...
Jetzt arbeite ich aus einer finanziellen Notlage heraus bald bei Mcdoof ...

Zwei Anmerkungen: Wenn du (formal) in Teilzeit studierst hast du Anspruch auf Arbeitslosengeld, aber nebenbei auch die Pflicht einen Job zu suchen. Weiterhin solltest du auf den richtigen Job achten. Du bist 33 und als Ü30 bestehen so gewisse Gefahren bei der Krankenversicherung. Ein 400-Euro-Job ist für dich NICHT ausreichend, wenn nebenbei nicht noch die ARGE/Arbeitsagentur beisteuert.
 
Fratz schrieb:
Magister Artium Studiengängen (neue deutsche Geschichte, Amerikanistik, Philologie, ...). Lauter Sachen, die, mit Verlaub, kein Mensch braucht (nicht nur fachlich, sondern auch weil es da viel zu viele Absolventen in einem kaum existenten Markt gibt) und die ich stellenweise erst mal auf Wikipedia nachlesen muss, damit ich mir vorstellen kann, was die da jahrelang studiert haben.

auf welcher grundlage beruht deine aussage, dass einige wissenschaften keinen nachwuchs brauchen (bezogen auf "nicht nur fachlich")? wenn du eine wissenschaft nicht kennst, woher dann ihren markt? wenn du nicht weißt, was der inhalt, die ziele, die grundlagen- und teildisziplinen einer wissenschaft sind - wie kannst du dann aussagen über deren anwendungsfelder machen?

wenn du irgendwas bei wikipedia nachlesen musst, sagt das allenfalls, dass du etwas nicht weißt oder kennst.
 
auf keiner sid... der fratz hat die alleinige weisheit.. dumm nur, dass selten mehr als plattitüden dabei rumkommen..
aber, wer soooo wichtig ist, dass er seitenlange referate über "seine" personalauswahl hier halten muss, scheint ein gewisses bedürfnis zu haben.. zerbrich dir nicht den kopf, es führt zu nichts
nicht ganz so ernst nehmen und reden lassen..
 
Ich finde es ja ok, dass jeder hier seine Meinung äußern darf, auch wenn so manche Aussagen an Arroganz kaum noch zu überbieten sind. Ich finde, benjoe hat recht: solche Postings muss man eigentlich ins Leere laufen lassen.
 
@Fratz: Auch ich finde, dass einige deiner Aussagen ganz schön abwertend klingen. So nach dem Motto "Wer kein technisches oder naturwissenschaftliches Studium absolviert, gehört auf die Straße." Jetzt stell´ dir mal vor, es gibt viele Menschen, die mit solchen Fächern nichts anfangen können... es fehlt sowohl das Interesse als auch die Begabung dafür. Was sollen die machen, vielleicht Tag für Tag beim Schlecker Regale einräumen?

Was deine Meinung über Bewerbungen angeht, muss ich dir allerdings zum größten Teil Recht geben. Das richtige Lesen der Stellenanzeige, das Eingehen auf die Wünsche des Arbeitgebers, die Vollständigkeit und Ordnung der Anlagen... das alles sind grundlegende Punkte einer Bewerbung. Warum eine 20-jährige sich auf eine Teilzeitstelle bewirbt, das ist ganz klar: Hauptsache überhaupt ´nen Job als keinen... und richtig, die wird schnell kündigen wenn sie bald etwas in Vollzeit findet. In einem Punkt muss ich dir jedoch widersprechen: Nur weil man viel Zeit und Energie in eine Bewerbung steckt und sie sich stark von anderen abhebt, heißt das noch lange nicht dass man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird.
 
auf welcher grundlage beruht deine aussage, dass einige wissenschaften keinen nachwuchs brauchen (bezogen auf "nicht nur fachlich")?

Alle Wissenschaften benötigen Nachwuchs, manche mehr und andere halt deutlich weniger.

wenn du eine wissenschaft nicht kennst, woher dann ihren markt?

Ich treffe regelmäßig die Mitglieder solcher Wissenschaften in der Kaffeeküche. Da unterhält man sich halt auch mal über den Arbeitsmarkt oder über die Einnahmen aus Drittmittelprojekten in der Forschung.

wenn du irgendwas bei wikipedia nachlesen musst, sagt das allenfalls, dass du etwas nicht weißt oder kennst.

Weißt du um was es bei Theoretischer Physik, Graphentheorie oder diskreter Mathematik handelt? Man muss einen Studiengang oder eine Branche nicht im Detail kennen, um anhand weniger Fakten beurteilen zu können, ob es da brummt oder ob das eher eine brotlose Zunft ist.


Mir sind Menschen tausendmal lieber, die nachdenken und nicht nur funktionieren und vermeintliche Erwartungen erfüllen.

Du meinst Mathematiker, Ingenieure, Naturwissenschaftler und Informatiker denken nicht nach?

Auch ich finde, dass einige deiner Aussagen ganz schön abwertend klingen. So nach dem Motto "Wer kein technisches oder naturwissenschaftliches Studium absolviert, gehört auf die Straße."

Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Das ist keine Forderung oder Empfehlung von mir, sondern eher (meine!) ganz persönliche Beobachtung und Feststellung einige Studiengänge betreffend.

Ich erlaube mir mal eine Frage: In welchen Bereichen braucht man Absolventen in neue deutsche Geschichte, Amerikanistik, Philologie, Ethnologie, Philosophie, etc. tatsächlich? Brauchen heißt hierbei, dass da eine spürbare Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften besteht, die dann auch als Fachkräfte bezahlt werden. Brauchen heißt nicht, dass man in dem Bereich gern arbeiten würde oder könnte.

Jetzt stell´ dir mal vor, es gibt viele Menschen, die mit solchen Fächern nichts anfangen können... es fehlt sowohl das Interesse als auch die Begabung dafür. Was sollen die machen, vielleicht Tag für Tag beim Schlecker Regale einräumen?

Du meinst neben MINT-Studiengängen gibt es nichts anderes als Magister-Artium-Studiengänge? Und denkst du ein Studium ist die einzige Möglichkeit einen ersten Berufsabschluss zu erlangen? Sollte man etwas studieren, um 5 Jahre Spaß zu haben, aber um danach 40 Jahre keinen besonders angemessenen Job zu haben? Ich habe lange Zeit die Meinung vertreten, dass man das studieren soll was einem Spaß macht. Mittlerweile denke ich aber, man sollte auch eine realistische Chance auf einen angemessen bezahlten Job haben, wenn man sich für einen bestimmten Studiengang entscheidet.

Zurück zu den von mir gelesenen Bewerbungen: Ist es Zweck eines 5jährigen Studiums anschließend als Halbtagssekretärin zu arbeiten?

BTW: Bei den Bewerbungen, die ich gelesen habe, tun sie (die Absolventen von Magister-Artium-Studiengängen) übrigens genau das: Hilfsjobs machen, weil es in ihrem Bereich und für ihre Qualifikation quasi keine Jobs gibt.

Es geht mir bei meinen Äußerungen auch nicht pauschal um Geisteswissenschaftler oder KSWler, sondern um die Teilmenge der Studiengänge, deren Berufsaussichten alles andere als optimal sind. Da wird versucht viele Kompetenzen (Magisterfächer) in ein Studium zu packen, was zeitlich kaum schaffbar ist, und die dann doch kaum jemand braucht. Ich zweifle nicht, dass man hier und da solche Absolventen benötigt, nur trifft das vielleicht auf einen von hundert zu (es sieht zumindest schwer danach aus).

Das Gleiche zum Beispiel bei Psychologie: Von diesen Absolventen könnte unsere Gesellschaft sehr gut viel mehr gebrauchen, nur will sie (fast) niemand bezahlen.

Was deine Meinung über Bewerbungen angeht, muss ich dir allerdings zum größten Teil Recht geben. Das richtige Lesen der Stellenanzeige, das Eingehen auf die Wünsche des Arbeitgebers, die Vollständigkeit und Ordnung der Anlagen... das alles sind grundlegende Punkte einer Bewerbung. Warum eine 20-jährige sich auf eine Teilzeitstelle bewirbt, das ist ganz klar: Hauptsache überhaupt ´nen Job als keinen... und richtig, die wird schnell kündigen wenn sie bald etwas in Vollzeit findet.

Schön dass wir uns an einer Stelle einig sind.

In einem Punkt muss ich dir jedoch widersprechen: Nur weil man viel Zeit und Energie in eine Bewerbung steckt und sie sich stark von anderen abhebt, heißt das noch lange nicht dass man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird.

Auf manche Sachen hat man als Bewerber kaum Einfluss, deshalb sollte man das, was man beeinflussen kann, bestmöglich abliefern. Man sollte es erst mal in die Endrunde schaffen, dafür sollte man alles mögliche versuchen. Dass nicht alle aus der Endrunde eingeladen werden und auch nicht alle bei diesem Arbeitgeber einen Job bekommen ist doch wohl klar. Aber die Wahrscheinlichkeit steigt, wenn man eine solide Bewerbung abliefert. Mehr wollte ich gar nicht aussagen.
 
Auch ich finde, dass einige deiner Aussagen ganz schön abwertend klingen. So nach dem Motto "Wer kein technisches oder naturwissenschaftliches Studium absolviert, gehört auf die Straße."

Was mir dazu jetzt noch eingefallen ist: Wenn alle Studenten technische und naturwissenschaftliche Fächer studieren würden, wäre der Arbeitsmarkt von Technikern und Naturwissenschaftlern total überlaufen und die Jobchancen wären dementsprechend schlecht.
 
Über Sinn und Unsinn kann man lange diskutieren. Aber ich arbeite genau wie Fratz in der Personalabteilung eines großen Konzerns und bei uns sieht die Personalauswahl ebenfalls genau so aus. Das ist nunmal die Realität.
 
Und in anderen Institutionen und Organisationen außerhalb der großen Konzerne (z.B. Non-Profit-Organisationen, kirchliche Träger, im Bildungsbereich etc) sieht die Personalauswahl wieder ganz anders aus. So what?

Fratz tut grad so, als ob sich alle Geisteswissenschaftler ausschließlich auf Stellen in der freien Wirtschaft bewerben würden.
 
Sollte man etwas studieren, um 5 Jahre Spaß zu haben, aber um danach 40 Jahre keinen besonders angemessenen Job zu haben?

Ich finde es kommt drauf an, wie jeder einzelne Mensch für sich "angemessen" definiert, welche Ansprüche man an sein Leben und seinen Job stellt, welche Prioritäten man setzt.
 
@fratz: Ich habe nach dem Abi eine Ausbildung gemacht und fühle mich in meinem Job sehr wohl. Nur leider ist es nicht so einfach, in meiner Branche eine Festanstellung zu bekommen. Deshalb bin ich bei einer Zeitarbeitsfirma gelandet. Ich habe schon in der Vergangenheit mehrere Jahre Zeitarbeit gemacht, bis ich eines Tages einen festen Job gefunden hatte... doch der war leider gar nicht meine Welt, genauso wenig wie der Nachfolgejob. Das Studium mache ich 1.) aus persönlichem Interesse und 2.) weil ich mir dadurch erhoffe, berufliches ein 2. kleineres Standbein aufzubauen... in Form eines Nebenjobs.
 
mit einem gewissen Amusement habe ich mich hier so durch die Beiträge gelesen...
@Deine Bewerbungsdarstellung ist in jedem mittelmäßigen Ratgeber auch älteren Datums nachzulesen, aber dennoch danke- Nun wissen wir wie gut du dich auskennst- Applaus. Das ist doch klar! Das müssen wir nicht diskutieren.

Zum Thema: Offensichtlich scheint es manchen schwerzufallen über ihren eigenen beruflichen Tellerrand zu blicken und Entwicklungen in anderen Bereichen zu sehen denn
1. Ist gerade der sich immer stärker privatisierende Bildungsmarkt ein wachsendes Feld mit dem hartes Geld verdient wird, speziell im Bereich der Erwachsenenbildung tut sich da viel(Sozialpäd. ist ein völlig andres Berufsfeld) Und ich studiere nicht BiWi, ist mir aber trotzdem aufgefallen, genauso wie Pflege als eines sehr großen Wachstumsfeldes,da tun sich vielleicht auch Chancen auf, im Sozialbereich und doch bezahlt.

2. Geisteswissenschaftliche Studiengänge bringen in der Regel Menschen hervor, die sich durch eine ausgesprochene geistige Beweglichkeit genauso auszeichnen wie durch die Fähigkeit Prozesse zu verstehen etc. (Stichwort Tellerrand) und gute Fremdsprachkenntnisse haben.

Ich studiere Kuwi im Erststudium, mein Notenschnitt liegt im Moment bei 1,3 und ich hatte bisher keine Probleme an Praktikumsstellen zu kommen. Es gibt die Tätigkeitsbereiche, auch bezahlt!

Wäre ich fertig, hätte ich mich gerade letzte Woche auf drei Stellen bewerben können denen meine Ausbildung entsprochen hätte. Es ist nicht so viel wie Wirtschaftsinformatik aber dennoch da, man muss suchen und eine profilierte Berwerbung einreichen.
Endwicklung von Konzepten zur Integration, Stadtentwicklung, Kulturstiftungen(du wirst es nicht glauben, der Markt wächst weil sich dieses eher angelsächsische Stiftungsprinzip langsam verbreitet..auf die Gefahr mich zu wiederholen: Tellerrand), Parteien, Verbänden, Verlage, Museen, NGO`s..
Darüber hinaus: Forschung, da ist die Menge in den meisten Fächern begrenzt. Da zählt Leistung und ein wenig Glück. Ein BWler mit schlechten Noten kriegt auch nicht so viel.
Geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte sind oft ausgesprochen nützlich, aktuell, international und von Belang, man müsste mal über WiKipedia hinaus....Tellerrand?!

Guck mal die Seiten der stipendienvergebenen Organisationen an( Studienstiftung etc.), es werde immer wieder neue Stipendien für Geisteswissenschaftler ausgeschrieben- auch von Wirtschaftsunternehmen, Nutzlos? Wohl kaum, die wissen was sich rechnet.

Es ist nicht alles Rosig und sicher oft schwer, aber deine Totalkritik ist schlicht und ergreifend strunz. Frag mal Juristen mit schlechtem Examen etc....
In meinem Bekanntenkreis sind viele Leute mit Abschlüssen in geisteswissenschaftlichen Fächern, mit Auslandsaufentalten, Topsprachkenntnissen, Stipendien... Die wollen was reißen und tun das mit zum Teil großem Erfolg(Einer sitzt mit Philosophieabschluss an netter Position in einem großen Unternehmen, Stichwort geistige Beweglichkeit). Hat oft auch mit der Flexibilität, Umziehen etc. zu tun.
Was du sagst scheint für deinen Betrieb für spezielle Stellen zu gelten(- Konservativ der Laden, gelle?!) aber brotlos im Allgemeinen erkennst du sofort? Wer arbeitet wohl in großen Auktionshäusern, sammelt Dritt und Fremdmittel für NGO´s, bei Verlagen, Zeitungen, in (von großem wirtschaftlichen Interesse!!, wird zunehmend auch mit barer Münze bezahlt) Projekten zur Interkulturellen Forschung... und und und
Außerdem gibt es genug Nischen, Kreativberufe haben sich schließlich auch nicht selbst abgeschafft.

So, Pause!
Und viele Grüße, nichts für ungut!
 
hallöchen,
Ich habe auch überlegt an der Feruni zu studieren, da ich so den NC umgehen könnte, der bei Psychologie vorliegt. Nur würd ich dann gerne nach einem Semester an eine Präsenzuni wechseln. Kenn sich da einer von euch aus ob das geht ?

liebe grüße
 
hallöchen,
Ich habe auch überlegt an der Feruni zu studieren, da ich so den NC umgehen könnte, der bei Psychologie vorliegt. Nur würd ich dann gerne nach einem Semester an eine Präsenzuni wechseln. Kenn sich da einer von euch aus ob das geht ?

liebe grüße

Schätze mal, dass das von Uni zu Uni wieder unterschiedlich ist. Frag am Besten bei deiner Wunschuni an, ob es geht.
 
Das hab ich auch schon aber irgendwie weiß ich jetzt nicht wie ich die Antwort einschätzen soll. Die Antwort war diese :
" Das Studium an der Fernuniversität ist dem Studium an jeder Präsenzuniversität in Deutschland völlig gleichwertig. Auch der Abschluss ist jedem andern gleich lautenden gleichwertig.
Wenn Sie sich in einem höheren Semester um einen Platz in Tübingen bewerben wollen, werden Ihre Leistungen aus den ersten Semestern als Auswahlkriterium herangezogen. Ansprechpartner für die Anrechnung Ihrer bisherigen Studienleistungen ist das Psychologische Institut. Eine Einschreibung ins höhere Fachsemester ist gebunden an die jeweilige Anrechnung von Studienleistungen. Ob dies für ein drittes Semester möglich ist, entscheidet sich bei der Anrechnung.
Ob allerdings - und dies könnte das größte Problem werden - zum Zeitpunkt Ihrer Bewerbung überhaupt Plätze im höheren Fachsemester Psychologie frei sein werden, lässt sich heute natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen. Wie ich Ihnen bereits schrieb , ist die Anrechnung von Leistungen aus einem Semester für die Bewerbung und Einschreibung in ein drittes Fachsemester problematisch. Entscheiden kann hierüber nur die anerkennende Stelle und nach aller Erfahrung ist es zumindest in Tübingen eher unwahrscheinlich, hier die nötige Anrechnung für zwei Semester zu bekommen. So bliebe am Ende wieder nur die Bewerbung in ein erstes Fachsemester - allerdings möglicherweise nicht zwingend in Tübingen, um sich dann im regulären Studium die in Hagen erworbenen Leistungen anerkennen zu lassen und damit Studienzeit zu sparen."
Leider hilft mir das jetzt nicht sehr viel weiter oder was meint ihr dazu?
Danke für die Antworten
 
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