Fernstudium bei Bewerbung angeben?

Dr Franke Ghostwriter
sollte man ein laufendes Fernstudium bei einer Bewerbung angeben oder nicht?

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das nur positiv aufgenommen werden kann, zumal mein Fernstudium auch zu dem passt, wo ich mich bewerbe, in meinen Augen ein zusätzliches Einstellungskriterium ist und ja an sich schon Engagement, Intelligenz, Motivation und was weiß ich nicht was noch alles zeigt.

Allerdings habe ich dann neulich gelesen, dass Arbeitgeber bei Fernstudenten Bedenken haben, ob die 100 Prozent für den Job zu geben bereit sind. Auf das Thema einmal im Vorstellungsgespräch angesprochen hab ich von der Flexibilität geschwärmt, dass ich ja nur so viel machen muss, wie ich auch Zeit habe, mich von Klausuren auch kurzfristig abmelden kann, dass der Job natürlich vorgeht und das Studium für mich ja nur so ein Sahnehäubchen ist und mich nix treibt. Den Job hab ich nicht bekommen, woran es konkret lag, weiß ich aber natürlich nicht.

Wir sind Eure Erfahrungen oder Meinungen dazu? Sollte man es angeben oder doch besser verschweigen?
 
Bei Be-Werbung-en geht es vorwiegend darum für sich zu werben! Also alles verschweigen was negativ sein könnte. Und erst in der Probezeit nach und nach unterbuttern.
 
Weekend, es kommt in einer Bewerbung auf das Gesamtpaket an. Wenn das Studium da gut reinpaßt und Du es bisher neben Deinem Job gut hinbekommen hast - warum nicht?
Die einen AGs werden ein Fernstudium super finden, die anderen nicht. Wer wer ist, wirst Du erst nach der Bewerbung feststellen. Vielleicht sagt Dir das aber auch Dein Bauchgefühl im Vorfeld bei der AG-Recherche, ob Du es angeben solltest oder nicht.
Ich habe es angegeben, weil es meinen Werdegang erklärend unterstützt hat. Mal gab es großes Interesse, mal lag die Tatsache etwas im Abseits, mal wurde ich gar nicht eingeladen - alles dabei.

Du bist verunsichert, das kann ich gut nachvollziehen. Wenn die letzte Absage noch nicht so lange her ist, frag doch noch mal an, woran es genau gelegen hat. Vielleicht bekommst Du eine ehrliche Antwort.

Bei Be-Werbung-en geht es vorwiegend darum für sich zu werben! Also alles verschweigen was negativ sein könnte. Und erst in der Probezeit nach und nach unterbuttern.
Da bleibt dann nur noch die Frage: Ist ein Fernstudium negativ?
Und Verschweigen - naja, in der Bewerbung selbst würde ich nicht so schöne Dinge nicht plakatieren, aber bei einem Gespräch sollte man schon mal drüber sprechen.Scvhlileßlich sollte man auch mit Negativem im Leben umgehen können.
Oder war die Aussage jetzt sarkastisch gemeint????
 
Ich gebe flicka Recht, die einen werden dein Fernstudium positiv betrachten, die anderen nicht. Es kommt vielleicht auch ein wenig auf die Studienwahl an.
Ich selbst habe meinen Master immer angegeben, egal ob am Anfang des Studiums oder nach Abschluss. Die Reaktionen am Anfang waren sehr unterschiedlich, von begeistert bis hin zu negativen Äußerungen. Jedoch wollte ich zu keinem Arbeitgeber, der mein Fernstudium nicht akzeptiert.
Nach dem Abschluss waren die Verantwortlichen äußerst angetan.
 
Ich selbst habe meinen Master immer angegeben, egal ob am Anfang des Studiums oder nach Abschluss.

Ich hatte meinen bevorstehenden Uniabschluss auch in der Bewerbung angegeben. Sonst hätte ich den Job gar nicht bekommen. Ich war damals froh, als die letzte Studienleistung in Sichtweite war und ich mich endlich mit meinen Studienleistungen bewerben konnte. Ein wichtiger Grund das Studium zu beginnen war schließlich, mich irgendwann auch damit bewerben zu können.

Liebe Grüße
 
Wie schon gesagt wurde: die einen nehmen ein noch laufendes Fernstudium positiv auf, die anderen nicht.
Dennoch würde ich das Studium tendenziell angeben, denn wenn ich den Job nur bekomme, weil ich das Fernstudium im Bewerbungsverfahren verschwiegen habe, ist die Gefahr einfach zu groß, dass es zu Problemen kommen kann, z.B. beim Urlaub zum Lernen, für Prüfungen etc.
Wenn ich dagegen weiß, dass mein Arbeitgeber vom Fernstudium überzeugt ist, ist die Chance umso größer, dass er dieses auch fördert, z.B. indem er Urlaub ermöglicht.
 
Ich würde das Fernstudium wahrscheinlich in der Bewerbung angeben - wer weiß, ob der Abschluß hinterher geschafft wird - aber ich würde es in einem Bewerbungsgespräch erwähnen.
 
Ich denke ich werde das ganze als "Akademiestudium" unter "Weiterbildung" verkaufen ... da kann ich direkt meine absolvierten Kurse angeben und wenn im Gespräch das Thema darauf kommt, kann ich ja sagen, dass ich es eben so laufen lasse, der Abschluss nicht das primäre Ziel ist (es ist bei mir eh ein Zweitstudium), aber wenn ich irgendwann nur noch drei Kurse dafür bräuchte es mir dann ggf. doch nochmal überlege. Und bis jetzt geht's ja ums Wissen, nicht um den Abschluss, ich habe eben eine hochwertige und flexible Möglichkeit gesucht, mir weitere Kenntnisse anzueignen. Oder so.
 
Was mich interessiert, ist ob man verpflichtet ist ein Fernstudium bei einer Bewerbung anzugeben?
Ich möchte das Fernstudium nicht angeben, damit ich keinen Druck habe und ich weiß auch noch nicht ob ich es zu Ende bringen werde. Es heißt doch immer, dass man nichts in seiner Bewerbung/Lebenslauf verschweigen darf, oder?
 
Das ist doch Dein Freizeitvergnügen - also wieso solltest Du das angeben müssen? Wenn Du an der VHS einen Koch- oder Sprachkurs besuchst, ist das doch auch Dein Ding.

Ich überlege nur gerade - wenn der Chef nun direkt fragt: "Aber ein Fernstudium machen Sie nicht, oder? Da haben wir ja ganz schlechte Erfahrungen gemacht ..." - ich habe Zweifel, dass Du auf diese Frage lügen darfst.
 
Ich würde sagen, dass das Privatsache ist und das Unternehmen daher danach nicht fragen darf. Daher dürfte man dann auch lügen (wie z.B. beim Thema Familienplanung)...
Ist aber nur meine Interpretation ohne fundierte rechtliche Begründung.
 
Es wurde zum Thema schon alles gesagt. Hier aber nochmal mein Senf, da ich selbst davon betroffen war/bin:

Ich habe nie ein Geheimnis aus meinem Fernstudium gemacht. Warum auch? Ich sage es mal so...wenn ein Personaler ein Fernstudium nicht gut findet, dann - sorry - soll er dahin gehen wo der Pfeffer wächst. Es ist meine eigene Bildung...meine Privatsache. Und solange der Job nicht darunter leidet, sehe ich da ohnehin keine Probleme. Wenn man sein laufendes Fernstudium im Lebenslauf erwähnt, man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird und der Personaler dann sagt, dass er von Fernstudien nix hält, dann frage ich mich, weshalb man eingeladen wurde. In diesem Fall würde ich das auch direkt fragen.

Bei meinem jetzigen Arbeitgeber ist ein Fernstudium sogar etwas, das gerne gesehen wird. Der Personaler wollte nur wissen, wie weit ich schon bin und ob wir etwas vereinbaren müssten weil er dachte, dass ich jede Woche einen Tag frei bräuchte wegen dem Studium. Ich konnte ihn dann beruhigen und habe gesagt, dass ich das Studium komplett in meiner Freizeit absolviere und ich nur gelegentlich an festen Terminen Urlaub bräuchte, den ich dann aber garantiert bekomme. Damit war er mehr als zufrieden und ich habe die Stelle prompt bekommen. Vor allem meinte er, er sei ein Freund von lebenslangem Lernen.

Ich...und ich betone "ich"...würde niemals mein Fernstudium in der Bewerbung verschweigen, denn es gehört einfach zu mir und eben wegen der Problematik mit gelegentlichen Urlaubstagen wegen Klausuren gehe ich mit dem Thema so offen um wie möglich. Zumal man in Hagen das Studium ohnehin sehr flexibel gestalten kann. Gerade zum Berufseinstieg kann man - sofern nötig - auch mal im Studium einen Gang zurückschalten. Mache ich jetzt auch. In einigen Wochen kommt viel Arbeit auf mich zu und deshalb habe ich mich entschieden, nur einen Kurs zu belegen. So what....dafür kann ich dann wieder mehr Kurse machen wenn die Zeit es zulässt. So kann man das auch dem zukünftigen Arbeitgeber verkaufen.
 
Ich denke mal, ein (Fern)-Studium müsste erwähnt werden. Es ist nämlich schon ein Aufwand der neben dem Beruf betrieben wird. Das könnte muss aber nicht auf den Job auswirken und das muss der Chef wissen. Aber normalerweise, wenn man ihnen klar macht, dass man alles unter einen Hut kriegt, sollte das klar gehen.
Ich habe jedenfalls damals bei meiner Bewerbung sowohl das Fortbildungsseminar das ich mache als auch den Seminaranbieter genannt, damit er gleich die volle Transparenz hat. Denke das kommt eher positiv.
 
das Thema ist gerade aktuell auch für mich. Bin der Meinung nach, dass man das Fernstudium erwähnen soll.
Was mich nur stört ist, ob es notwendig ist den aktuellen Notenspiegel als Anlage bei einer Bewerbung hinzufügen?
Beste Grüße
Arkady
 
Also, zum Thema "müssen": Ich denke, wenn man bereit ist, das Studium hinter den neuen Job zurückzustellen, "muss" man gar nichts. Die meisten Leute haben mehr oder weniger zeitintensive Hobbys und Verpflichtungen, bei uns sind es de facto im Jahr 4x 2h, das ist nun wirklich nicht so arg. Wem das Fernstudium aber wichtiger ist als der Job, der sollte es wohl sagen, die ersten Klausuren liegen sehr sicher innerhalb der Probezeit.

Zur Frage des Sollens: Wer die Qualifikation für die Stelle benötigt (und z.B. kurz vorm Abschluss steht), für den ist wohl klar, dass er es angeben sollte. Wer den Abschluss nicht zwingend für die Stelle benötigt, hat die Wahl.

Ich wurde im Vorstellungsgespräch schon sehr kritisch gefragt, wie viel Zeit das Studium in Anspruch nimmt, wie flexibel das ist usw. Ich hatte da das Gefühl, dass es eher kritisch beäugt wurde. Ich denke, ein Fernstudium ist toll, wenn man es absolviert hat, wenn man aber gerade mittendrin steckt, haben die Arbeitgeber Angst, dass man tatsächlich ein Leben neben dem Job haben will.

Ich habe mich inzwischen entschieden, das ganze als "Akademiestudium" zu verkaufen - ich mache, worauf ich Lust habe, was mich interessiert und wofür die Zeit reicht, ohne dass ich jetzt konkret auf einen Abschluss hinarbeite. Wenn der dann am Ende bei rausspringt, ist es auch gut. (So weit die Argumentation.) Allerdings habe ich schon ein Erststudium und mache das ganze auch eher so zum Aufhübschen des Lebenslaufs, nicht als zwingend notwendige Qualifikation für Stellen, auf die ich mich bewerbe.
 
Nach einem Semester Arbeitsvertragsrecht würde sagen: Nein. Es kommt natürlich auf die Gesamtumstände an. Wenn der Job offensichtlich sehr flexible Arbeitszeiten, auch Überstunden, erfordert und man aufgrund des Fernstudiums definitiv nicht in der Lage sein wird, seine Arbeitsleistung wie erforderlich zu erbringen, dann würde eine Pflicht wohl bestehen. Beispiel: Man ist verantwortlich für die Messen eines Unternehmens, die immer Ende März und Ende September stattfinden - das lässt sich mit einem Fernstudium in Hagen sicher nicht vereinbaren.

Solange es neben dem Job aber machbar ist (und grad das Hagener Fernstudium ist ja sehr flexibel, da kaum Pflichtpräsenzen bestehen), ist es wie jedes andere Hobby auch - da besteht keine Offenbarungspflicht.

Wobei es da - wie immer - schon auf die Umstände des Einzelfalls ankommt. Es gibt ja auch Studienzentren mit wöchentlichen Präsenzveranstaltungen. Will man also jeden Mittwoch halb fünf abhauen, um das Mentoriat zu besuchen, die Kernarbeitszeit aber bis um fünf geht, dann sollte man das vorher abklären. Und man muss sich wohl auch selbst fragen, was einem wichtiger ist - der Job oder das Fernstudium. Wenn man es verschweigen will, sollte man ggf. auch kein Problem damit haben, eine Klausur auch mal ein Semester zu schieben, weil sich das Studium eben dem Job unterordnet.
 
Ich würde sagen, man muss das Fernstudium nie angeben.
Man muss natürlich seiner Arbeit wie im Arbeitsvertrag vereinbart nachkommen. Wenn es da zu Problemen kommt, hat die Arbeit Vorrang. Es sei denn, man klärt es mit dem Arbeitgeber. Aber das ist dann ja freiwillig bzw. im Interesse des Arbeitnehmers/Studenten. EIne Pflicht ist das dann aber nicht.
 
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