Finanzierung aus Abschreibungen

Dr Franke Ghostwriter
kann mir jemand vielleicht in einfachen Worten erklären, was es damit auf sich hat? Ich verstehe das nicht so ganz.

Angenommen, ich nehme 1000 EUR ein und habe eine Abschreibung von 500. Dann bleiben 500 als Gewinn, und 500 als Aufwand (Abschreibung).
Warum soll dieser Aufwand nun als Finanzierung dienen?

Das verstehe ich nicht ganz. Die Finanzierung ergibt sich doch genau genommen aus den Umsatzerlösen, also aus dem Geld, was von außen reinkommt - und nicht aus den Abschreibungen. Diese sind doch nur Aufwendungen, die ich wiederum aus dem Umsatz (bzw. einem Teil davon) finanziere?? 😕

Habe zwar den Wöhe, aber da ist es auch nicht besser erklärt als im Skript.
 
sen Klotzig!

Ich verstehe es so: Wenn Du 500 abschreibst, musst Du diese nicht mehr als Gewinn ausschütten, da Dein AV um diesen Betrag vermindert wurde. Wenn Du aber gleichzeitig 500 eingenommen hast, musst Du also diese 500 nicht mehr ausschütten. Da die 500 aber effektiv vorhanden sind (Schließlich hast Du sie eingenommen) kannst Du sie dann friedlich zur Finanzierung verwenden.

Gruß,
Rufus
 
die Abschreibungen sind Aufwand und nichts anderes als Wertverlust eines Gegenstandes. Z.B. Dein Auto ist neu und Du möchtest 10 Jahre damit fahren, dann ein neues kaufen. Nach 10 Jahren bekommst Du vom Händler noch den Restwert, also mußt Du vorher immer etwas Geld beiseite legen, um Dir später ein neues Auto kaufen zu können. Das ist dann sozusagen Deine Finanzierung. Geschäftsleute legen es nicht direkt zur Seite, sondern vermindern Ihren Gewinn.
LF Lisa
 
Danke für eure Antworten! 🙂

Rufus: Hm, angenommen, meine Maschine steht mit 1000 EUR im AV, soll linear über 2 Jahre abgeschrieben werden, und ich nehme 1000 EUR ein.
Dadurch, dass ich 500 abschreibe, nimmt mein AV um 500 AB. Gleichzeitig nimmt durch die Erlöse aber ja mein UV um 1000 EUR zu, oder? Und diese Zunahme splitte ich einmal auf in 500 EUR Erlöse, dem keine Abschreibung gegenübersteht, und in weitere 500 EUR, die ich formal fürs Abschreiben benutze...

Hab ich das richtig verstanden?
Wenn ja, wäre das doch nur eine Vermögensumverteilung (AV nimmt ab, aber UV dafür zu)? 🙁

Flammeri: Wie das mit dem Abschreiben prinzipiell funktioniert, weiß ich (Werteverlust), mir ging es eher darum, wie ich eine Abschreibung als Finanzierung verwenden kann. :-/
 
Ich hab's so verstanden, bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre:

Sei es so, dass in der 0. Periode angeschafft wird.

AfA Umsatzerlöse Finanzierung durch AfA durch Kapitalfreisetzung
0. Periode - 1000 -
1. Periode 500 1000 500
2. Periode 500 1000 500

Die Wertminderungen durch AfA schlagen in der GuV-Rechnung zu Buche, fließen also auch in die Verkaufspreise der Güter mit ein. Dadruch steigen durch die AfA die Umsatzerlöse. Andererseits mindern die AfA, da sie in die GuV einfließen auch die Ausschüttung an den Unternehmer. Somit steht das Unternehmen in jeder Periode mit 500 frischen Geldeinheiten da die sie wegen der AfA (da diese sich auf den Verkaufspreis auswirken) eingenommen hat, die aber nicht ausgeschüttet werden müssen. Also können diese friedlich zur Finanzierung verwendet werden (Kapitalfreisetzungseffekt). Ursprünglich wurde dieser Effekt übrigens von Karl Marx und Friedrich Engels entdeckt, man kennt ihn heute auch als Lohmann-Ruchti-Effekt. Die 500 "frischen" GE kann man gleichzeitig zur Anschaffung neuer Maschinen verwenden (Kapazitätserweiterungseffekt). Das UV ist m.E. irrelevant, da es nicht in die GuV einfließt.


@Flammeri: Stimme Deinen Aussagen zu, vom Restwert wird aber im Kurstext abstrahietrt!

Gruß,
Rufus
 
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