Gewinnmaximierung um Monopol

Dr Franke Ghostwriter
ich bin hier an folgender Übungsaufgabe am verzweifeln. 😡

Ein Monopolist verfügt über folgende Preis-Absatz-Funktion

x= -0,5P+ 16

Hier schon mal die eine Merkwürdigkeit, normalerweise werden PAF wie folgt dargestellt:

P= - 0,5x + 16

Ich weiß nicht, ob es Absicht war oder ein Versehen.

Die Kostenfunktion lautet GK = 2x² +16 x + 25

Gefragt ist nach dem gewinnmaximalen Preis, der 28 betragen soll.😕

Ich habe jetzt x-mal gerechnet, bin einmal davon ausgegangen, das in der angegeben PAF nur ein Bustabendreher drin war und einmal habe ich es nach p umgestellt. Ich kriege nur blödsinnige Ergebnisse, obwohl ich in anderen Übungsaufgaben hiermit klar kam. Wenn ich mir auch die PAF angucke scheint ein Preis über 16 irgendwie nicht plausibel

Kann einer bitte mal nachrechnen und wenn er auf das Ergebnis kommt mich Schritt für Schritt einen seinem Rechenweg teilhaben lassen: Das wäre super nett😀

Grüße

Michaela
 
Michaela,

hab grad voellig entnervt Mathe ins Eck gepfeffert (die spinnen, die Roemer 😎 ) und brauch mal etwas Abwechslung ...

Ok, here goes:
P(x) = -2x + 32
E'(x) = -4x + 32
GK'(x) = 4x + 16

E' und GK' gleichsetzen gibt
-4x + 32 = 4x + 16
8x = 16
x = 2

x = 2 eingesetzt in P(x)
P(2) = -2*2 + 32 = 28

Schoenen Abend noch!
Ciao, Caro
 
Ein Monopolist verfügt über folgende Preis-Absatz-Funktion

x= -0,5P+ 16

Hier schon mal die eine Merkwürdigkeit

Das ist weder merkwürdig noch ein Versehen. Ob der Preis-Absatzmenge-Zusammenhang des Monopolisten nun als Funktion des Preises die Absatzmenge oder als Funktion der Absatzmenge den Preis beschreibt ist gleichwertig, die eine Funktion ist lediglich die Umkehrfunktion der anderen Funktion.

Falls x(p) = -0,5 * p + 16 die Absatzmenge x als Funktion des Preises p angibt,

dann gibt p(x) = -2 * x + 32 den Preis p als Funktion der Absatzmenge x an

p(x) ist die Umkehrfunktion von x(p) und
x(p) ist die Umkerfunktion von p(x)

https://de.wikipedia.org/wiki/Umkehrfunktion#Berechnung_der_Umkehrfunktion

Liebe Grüße
 
Umkehrfunktion. Ist das auch Stoff vom Mathematik Kurs ?

das ist Schulmathematik (Analysis), die Bildung der Umkehrfunktion gehört in jedem Fall in jede WiWi toolbox wie Ableiten, Schnittpunktberechnung oder Gleichungslösen etc.

Vergleiche Abbildungen 55, 56 (S. 39 und 41 oben) mit Abbildung 57 (S. 41 unten) in EBWL KE 2. In Abbildung 55 und 56 beschreibt die PAF den Preis als Funktion der Absatzmenge (für die Gewinnmaximierung). In Abbildung 57 wird die PAF als Funktion des Preises zur Ermittlung der Absatzmenge (Nachfrage) betrachtet (für die Preiselastizität der Nachfrage).

Abhängig davon welche Größe (Preis oder Absatzmenge) im Betrachtungszusammenhang die unabhängige und welche die abhängige ist, wird mal die eine und mal die andere Darstellung benötigt.

Die Umkehrfunktion zu bilden ist ja kein Hexenwerk. Um die Umkehrfunktion g von f zu erhalten, wird lediglich die Funktionsgleichung nach der unabhängigen Variablen umgestellt: Aus y = f(x) = ... x ... wird x = g(y) = ... y ...

Die Kurve von g entsteht aus der Kurve von f durch Spiegelung der Kurve von f an der Geraden y = x im Koordinatensystem und umgekehrt, d.h. die Kurven von f und g sind Spiegelbilder voneinander mit Spiegelachse y = x.

Der Definitionsbereich von g ist der Wertebereich von f und der Wertebereich von g ist der Definitionsbereich von f.

Liebe Grüße
 
Bei der obigen Aufgabe braucht man den Umweg über die Umkehrfunktion übrigens nicht direkt gehen, die "Umkehrung" ergibt sich indirekt/automatisch/implizit (führt aber zu mehr Rechnerei)

Mit
x(p) = -0,5 * p + 16 und
K(x) = 2 * x^2 + 16 * x + 25

lassen sich die Erlös, Kosten und der Gewinn in Abhängigkeit vom Preis wie folgt bestimmen:

E(p) = x(p) * p
K(p) = K(x(p)) = 2 * x(p)^2 + 16 * x(p) + 25

G(p)
= E(p) - K(p)
= x(p) * p - K(x(p))
= x(p) * p - 2 * x(p)^2 - 16 * x(p) - 25
= -2 * x(p)^2 + (p - 16) * x(p) - 25

Jetzt wird das Maximum von G(p) durch Ableitung von G nach p bestimmt:

G'(p)
= -4 * x(p) * x'(p) + x(p) + (p - 16) * x'(p) ...// Mit Ketten- bzw. Produktregel
= 2 * x(p) + x(p) - 0,5 * p + 8 ......................// Beachte: x'(p) = -0,5
= 3 * (-0,5 * p + 16) - 0,5 * p + 8 .................// Beachte: x(p) = -0,5 * p + 16
= -2 * p + 56

G'(p) = -2 * p + 56 = 0 falls p = 28

2. Ableitung G''(p) = - 2 < 0, d.h. bei p = 28 hat G(p) ein Maximum

x(28) = - 0,5 * 28 + 16 = 2

Also: Gewinnmaximaler Preis p = 28, gewinnmaximale Absatzmenge x = 2

Augenscheinlich ist dieser Weg umfangreicher/umständlicher, damit fehleranfälliger, besser ist es m.E. die Umkehrfunktion explizit zu bilden und zu verwenden.

Liebe Grüße
 
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