hoher Zins - geringe Investitionsnachfrage

Dr Franke Ghostwriter
an Alle,

ich habe in Makro 1 KE 2 einen kleinen Denkfehler und komme nicht dahinter.

Warum sinkt die Investitionsnachfrage bei steigendem Zins?

Mein Gedanke ist:
Wenn die privaten Haushalte in Wertpapiere der Unternehmen oder des Staates investieren sind Sie ja Gläubiger und die Unternehmen Emittenten. Damit ist der höhere Zins ja für die Haushalte profitabel...

Ich bin euch für jeden Anstoß dankbar.
 
deine Frage ist äußerst interessant, denn hier prallen die beiden Schulen der Makroökonomie aufeinander. Während die Neoklassiker deiner Argumentation folgen und davon ausgehen, dass bei höherem Zins auch mehr gespart wird, gehen die Keynesianer davon aus, dass der Zins keine besondere Rolle spielt, sondern das verfügbare Einkommen maßgeblich ist.

Zugespitzt würden die Neoklassiker sagen: Egal, wieviel jemand verdient, wenn der Zins hoch genug ist, spart er auch mehr.
Und die Keynesianer sagen: wenn einer kein Geld verdient, kann er auch nicht sparen.

Da wir im Kurs der keynesianischen Sichtweise folgen, wir der Einfluss des Zinses auf die Sparfunktion "ausgeblendet", wohl auch um die Gleichungssysteme nicht zu verkomplizieren.
Im Kurs hat der Zins folglich nur Einfluss auf die Investitionsnachfrage der Unternehmen und die sinkt bekanntlich mit steigendem Zins (Je teurer die Maschinen sind, desto weniger werden eingesetzt).

Das ist meine Interpretation der Seiten 8f in Makro I, KE 1. Ich hoffe, dass sie richtig ist. Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Sascha
 
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