Indifferenzkurve ist doch eine Gerade

Dr Franke Ghostwriter
Indifferenzkurve ist doch eine Gerade...

Hallo,

auf der Indifferenzkurve liefern doch alle Güterbündel denselben nutzen -> sind indifferent.

Wenn man jetzt ein Koordinatensystem erstellt und folgende Punkte einzeichnet:

P1 (10/0) -> 10 Birnen, 0 Äpfel
P2 (5/5) -> 5 Birnen, 5 Äpfel
P3 (0/10) -> 0 Birnen, 10 Äpfel

Und diese Punkte verbindet, hätte man eine Indifferenzkurve.
Bei mir ist das aber immer eine Gerade? Wo kommt da eine Kurve zustande???

In Abbildung 3-3 (VWL KE 1 Seite 25) steht:

"Bei der Bewegung von C nach D ist der Verlust an Gut 2, [tex]\Delta x_2^{C \to D}[/tex] gleich dem Verlust bei der Bewegung von A nach B. Also gilt:
[tex]\Delta x_2^{A \to B} = \Delta x_2^{C \to D} \,[/tex]

Allerdings muss der Verlust an Gut 2 diesmal durch einen größeren Gewinn an Gut 1 kompensiert werden. "

Das heißt doch: der Verlust von C->D ist gleich, aber eine größerer Gewinn. Dann wären die Punkte C und D doch gar nicht mehr indifferent???

Kann mir jemand mal das Brett vorm Kopf nehmen???
 
Du versuchst mit deiner Geraden eine bestimmte Menge Birnen durch eine gleiche Anzahl Äpfel zu substituieren. Mag sein das es einen Haushalt gibt für den das in Ordnung geht.
I.d.R. geht man aber davon aus das ein geringer Teil beider Güter vorhanden sein muss, das also beide Güter nicht null werden dürfen.
Je weniger Birnen du jetzt hast um so größer ist ihr Grenznutzen, heißt du musst eine immer größere Menge an Äpfeln besorgen um den Verlust auszugleichen. Sähe dan vieleicht so aus: 1 Birne-12 Äpfel, 2 Birnen-8 Äpfel, 5 Birnen-5 Äpfel, 8 Birnen-2Äpfel, 12 Birnen-1Apfel. Somit hast du keine Gerade mehr.
 
Ok, ein bisschen schlauer bin ich jetzt.
Vielleicht ist das Beispiel mit Birnen und Äpfel einfach schlecht. Denn ich denke das 1 Birne + 12 Äpfel (13 Gütermengen) nicht indifferent ist mit 5 Birnen und 5 Äpfel (10 Gütermengen).

Also Fazit: Die Menge eines Gutes darf nicht 0 sein und bei eine Indifferenzkurve zeichnet sich dadurch aus, dass der Nutzen bei jedem Güterbündel gleich ist, aber die Substition oder GRS unterschiedlich. Das wäre ja bei einer Geraden nicht der Fall.
 
Ob 13 Gütermengen und 10 Gütermengen indifferent sind kommt auf die Sache an. Es geht doch im den individuellen Nutzen und nicht die Menge an sich.
Oder anders gefragt: Würdest Du einen Ferrari durch einen Fiat ersetzen? 🙂

Außerdem darf die Menge eines Gutes durchaus Null sein...
 
Alles klar, verstehe... Verstehe nur nicht so ganz, wieso das Austauschverhältnis sich ändern kann...

Wenn ich für 4 Ferraris 8 Fiats will, dann will ich doch für 1 Ferrari 2 Fiats.

Darum kann ich den Satz aus dem Script nicht nachvollziehen:
"Allerdings muss der Verlust an Gut 2 diesmal durch einen größeren Gewinn an Gut 1 kompensiert werden."
 
Das Austauschverhältnis ändert sich, weil Du irgendwann von einer Sache so viel hast, dass Du kein großes Interesse daran hast noch mehr davon zu bekommen.

Nehmen wir noch mal Dein Apfel/Birnen Beispiel:

Wenn Du 100 Äpfel hast und keine Birne, wärst Du wahrscheinlich bereit, für eine Birne mehr als einen Apfel zu geben (weil Du vielleicht noch nie eine Birne gegessen hast und neugierig bist, oder weil Du Äpfel schon gar nicht mehr sehen kannst).
Bei 50/50 ist es Dir natürlich ziemlich egal und auch der Nutzen von 49/51 und 51/49 ist identisch. Bei extemen Werten kann es aber sein, dass Du mit 90/3 den gleichen Nutzen hast. (Also eine geringere Menge aber gleicher Nutzen (und nur das zählt hier)).
 
Ob 13 Gütermengen und 10 Gütermengen indifferent sind kommt auf die Sache an. Es geht doch im den individuellen Nutzen und nicht die Menge an sich.
Oder anders gefragt: Würdest Du einen Ferrari durch einen Fiat ersetzen? 🙂

Außerdem darf die Menge eines Gutes durchaus Null sein...

Kann nachvollziehen das eine Menge auch null sein kann. Aber im Skript kommen die Fälle nicht vor oder?
 
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