Indifferez zwischen Prospekten

Dr Franke Ghostwriter
In KE 2 auf Seite 55 hab ich ein Verständnisproblem:

Und zwar bei dem Zahlenbeispiel zum Axiom der Unabhängigkeit:

Da steht {A} = (0,5*200+0,5*10}~70

Der Erwartungswert für diesen Prospekt beträgt also 105 Euro. Dieser steht ja dann gegenüber dem sicheren Ertrag von 70 Euro.

Hier ist mir nicht klar warum das jetzt äquivalent ist. 105 Euro sind mehr als 70.

Wie kommt also die indifferenz des Konsumenten zustande, bzw. wie wird das gewichtet???

Da steh ich auf dem Schlauch und bitte um hilfe!!!

LG,

Nik
 
Ein risikoscheuer Mensch nimmt lieber die sicheren 70, als dass er sich irgendeiner Eventualität hingibt.
Die 105 sind zwar der Erwartungswert, aber den hat man nun mal nicht sicher. Sicher sind auf jeden Fall nur die 10 ... und das ist definitiv weniger als 70.
 
Nik,

bei den 105 € handelt es sich um einen Erwartungswert des (unsicheren) Prospekts, die 70 € sind ein sicherer Ertrag. Das Sicherheitsäquivalent ist grundsätzlich ein sicherer Ertrag, für den gilt, dass der Konsument zwischen diesem und dem Erwartungswert des betreffenden Prospekts indifferent ist. Die Höhe des Sicherheitsäquivalents variiert mit der Risikobereitschaft des Entscheidungsträgers. Wenn der Entscheider - wie hier - zwischen einem Sicherheitsäquivalent, das kleiner ist als der Erwartungswert, und dem zugehörigen Prospekt indifferent ist, ist er Risikoscheu. Er zieht einen kleinen sicheren Etrag einem risikobehafteten Prospekt vor.

Hilft Dir das weiter?

Gruß,
Rincewind
 
Huhu ihr beiden!

Also das hilft mir aufjeden Fall weiter, denn offensichtlich ist das ja abhängig von den Präferenzen der Konsumenten.

Das Beispiel in der KE trifft in dem Fall aber nur auf bestimmte Entscheider zu, man kann ja nicht sagen das jeder Risikoscheu ist, bzw . Risikofreudig.

Also kann ich das so sehen wie in BWL 2, und im Kurs sollte mir nur klar gemacht werden das man zwei Prospekten von denen einer sicher ist und einer nicht trotz höherem Erwartungswert indifferent gegenüberstehen kann.?
 
Oh je, das ist grad absolut nicht mein Ding!!!

Kann man eigentlich die KE 3 bearbeiten ohne die KE 2 zu ende bearbeitet zu haben???

Oder macht das mehr Sinn den Abschnitt mit Entscheidungstheorie zu verschieben und dann bei Entscheidungen über die Güternachfrage wieder anzusetzen?
 
Huhu Jasmin!

Ja, Mentorenkurs in BWL2 hatte ich auch, aber ich glaube vor lauter Wut über die fehlenden 2 Punkte mit denen ich dann noch hätte auf Diplom studieren können, hat sich auch das was ich in BWL 2 verstanden habe gelöscht... :-(

Über Hilfe wäre ich sehr dankbar!!

Hm, als erstes komme ich schon bei der Übungsaufgabe 37 ins Straucheln, bei der ich die Erwartungsnutzenfunktion aufstellen soll. Mir ist nicht klar was diese normierung soll, bzw warum ich das normieren muss oder kann???

VG,

Nik
 
Nik,

die Normierung dient eigentlich nur der Vereinfachung. Man versucht alle möglichen Ergebnisse so zu normieren, dass der niedrigste Wert = 0 ist und der höchste Wert der 1 entspricht. Grob und allgemein gesagt: Wenn man zwei unterschiedliche Sachen miteinander vergleicht ist es einfacher, sie auf einen einheitlichen Nenner zu bringen. Und das wird mit der Normierung versucht. Man normt die Dinge so, dass sie vergleichbar(er) werden. Natürlich kann man nach wie vor nicht ohne weiteres Äpfel mit Birnen vergleichen 😀 .

Ich muss sagen, dass ich die die Variablenbezeichnung in der KE ist gewöhnungsbedürftig aber verstehbar finde, ich hab versucht mich daran zu halten.

In der Tabelle ist dein höchster Wert [tex](Y_1) = 100[/tex].
Du weißt, dass der Wert, nach der Normierung [tex]V(100) = V(Y_1) = 1[/tex] sein soll.

Dein niedrigster Wert [tex](Y_2) = 0 [/tex] soll nach der Normierung weiterhin [tex]V(0) = V(Y_2) = 0[/tex] sein.
Um das zu erreichen musst du die Werte durch 100 teilen.

[tex]V(100) = V(Y_1) = 1 = \frac{100}{100} = \frac{Y_1}{100}[/tex]

Verallgemeinert kann man das ausdrücken in [tex]V(Y_i) = \frac{Y_i}{100}[/tex] und das ist die verallgemeinerte Erwartungsnutzenfunktion.

Man muss, glaube ich, nicht zwingend normieren und die Werte auf den Bereich zwischen 0 und 1 runterbrechen. Man macht es aber im allgemeinen und damit wird eigentlich nur gesagt "Rechne deine Werte so um, dass dein höchster Wert = 1 und dein niedrigster Wert = 0 wird. Alle anderen Werte müssen dazwischen liegen."

Hilft dir das weiter? Wenn nicht, frag nochmal 🙂 . Dass die Wahrscheinlichkeiten mit angegeben wurde, sollte, glaube ich, der Erleichterung dienen. Ich hab sie weggelassen, weil sie nicht nötig sind. Die Wahrscheinlichkeiten in der Übung entsprechen den normierten Werten, aber das muss nicht immer so sein, deswegen Vorsicht hier.

liebe Grüße
Jasmin
 
Jahaaa, jetzt versteh ich das!

Weil Dem niedrigsten und dem höchsten Betrag diese Nutzenzahlen die üblicherweise 0 und 1 sein sollen zugewiesen werden.

Wäre das jetzt V(98)= 1, dann müsste ich das durch 98 teilen? Ich meine die Spalte mit den sicheren Erträgen???

Mich bringen die ganzen unterschiedlichen Bezeichnungen voll durcheiander...

Danke erst mal, muss gleich arbeiten...

LG,

Nik
 
Wäre das jetzt V(98)= 1, dann müsste ich das durch 98 teilen? Ich meine die Spalte mit den sicheren Erträgen???
Ja 🙂. Das heißt wenn der kleinste Betrag = 0 ist. Wenn da andere Beträge stehen muss man halt so lange mathematisch 'rumprobieren' bis man die sicheren Erträge normiert hat. Aber ich denke nicht, dass sowas gemeines kommt und es geht ja darum, das Prinzip zu verstehen.
 
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