Johannes Paul II

Dr Franke Ghostwriter
So, jetzt hat er es endlich geschafft. Also mich selber hat es doch schon sehr genervt, überall wo man hinschaut ging es um den Papst. Ich glaube zwar auch an Gott, allerdings nicht an die Kirche, das waren schon immer die Schlimmsten (reicht ja weit in die Geschichte rein), aber ich kann es irgendwie nicht glauben, dass da tatsächlich so viele Menschen noch vor ein paar Tagen auf einem Platz stehen mit Tränen in den Augen, nur weil der Papst doch noch seine Hand heben konnte um sie zu segnen.
Wenn jemand wie er, der doch anscheinend nur für Gott gelebt hat, was ich bezweifele, denn niemand weiß wirklich was so im Vatikan abgeht, dann so lange leiden muss. Jetzt kann man mir natürlich sagen, Jesus musste auch leiden, aber ich glaube nicht, dass Gott seine Schafe extra lange leiden ließe?!
Oder was meint ihr dazu, jedenfalls nervt es mich total, seit Tagen immer das gleiche, wahrscheinlich war er schon länger tot, und die Medien oder der Vatikan haben es verschwiegen, weil sie vielleicht noch nicht wußten wer der Nachfolger wird....
Einen schönen Sonntag euch allen!!!
 
wonderland schrieb:
Ich glaube zwar auch an Gott, allerdings nicht an die Kirche, das waren schon immer die Schlimmsten!!!

Naja... glaube auch an Gott - aber ich brauche das Bodenpersonal nicht 😛 Außerdem bin ich ja evangelisch, also Papstlos 😉


wonderland schrieb:
... wahrscheinlich war er schon länger tot, und die Medien oder der Vatikan haben es verschwiegen, weil sie vielleicht noch nicht wußten wer der Nachfolger wird....

Aber wer der Nachfolger wird, das wissen sie jetzt doch auch noch nicht - die ganzen Kardinäle (oder wie auch immer die heißen) treten doch erst in 14 bis 19 Tagen zusammen um einen neuen Papst zu wählen...

Wie gesagt - bin ja auch nicht katholisch, aber irgendwie finde ich das schon seltsam, daß er nicht mehr da ist. Der war seit 1978 im Amt - ich kenne keinen anderen Papst... Wird also schon gewöhnungsbedürtig sein...
 
batida76 schrieb:
Hallo,

ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Papst einige mögliche Kanditaten seiner Nachfolge vorschlägt.

Gestern in den Nachrichten haben sie gesagt, dass er dies nicht tat. Mal sehen was in seinem Testament steht.

Ansonsten ist es mir persönlich auch ziemlich egal. Er war ja auch schon 84 Jahre alt. Ich hoffe nur das der nächste Papst nicht zu konservativ ist.

@ Daria: den Vergleich mit dem Bodenpersonal fand ich gut.
 
Hm.

Mich hat das schon getroffen - irgendwie. Ich bin ziemlich katholisch aufgewachsen (der Pfarrer der mich getauft hat ist auch seit ein paar Jahren im Vatikan direkt im Kirchengericht und entscheidet über Ehescheidungen) und war auch auf einem katholischen Gymnasium mit "Gottesdienst jede 2te Woche freiwillig". Danach war ich ziemlich un-christlich, hab Kirchen nur noch an Weihnachten betreten und seit ein paar Wochen ist es anders. Kirchen haben was beruhigendes für mich - da fühl ich mich wohl. Außerdem ist einer meiner besten Freunde Priester - ich bin gespannt was er sagt, den werde ich nachher noch anrufen.

Der Papst war - ziemlich konservativ aber hat auch viel bewegt. Die Weltjugendtage und er war immer da, auf den konnte man sich verlassen. Bei kritischen Themen (Priesterehe, Verhütung) wie auch das klare Nein zu allen Kriegen. Bewundernswert und gleichzeitig ziemlich stoisch. Kirche für mich ist überhaupt auf der einen Seite feinfühlig, freundlich und "für alle da", auf der anderen Seite ist sie verbohrt, stoisch und manchmal auch ein wenig bösartig. [Jedenfalls ist das mein Empfinden.]

Die Papstwahl findet in der sixtinischen Kapelle statt - bis ein neuer Papst da ist werden 6 Kardinäle und Bischöfe die Geschäfte leiten. Die Kardinäle wählen den neuen Papst - mit einer 2/3 Mehrheit, wenn sie nach.. ehm.. 30 Wahlgängen keinen haben reicht eine einfache Mehrheit aus. Die Stimmzettel werden verbrannt nach jedem Wahlgang, wenn kein neuer Papst gewählt wurde kommt zu den Stimmzetteln ein wenig Teer, der Rauch den man aus der Kapelle aufsteigen sieht ist also schwarz. Wenn es einen neuen Papst gibt ist der Rauch weiß, da wird auf den Teer verzichtet.

Viele sagen dass es Zeit wird für einen schwarzen Papst, das wäre etwas sehr neues. Ich kannte nur Johannes Paul II., ich bin gespannt was wird. Ich glaube aber nicht, dass der neue Papst sehr liberal, sondern auch eher konsevativ sein wird.

Jasmin - in komischer Gefühlsverfassung.
 
Hallo Jasmin,

Du kennst Dich aber gut aus. Ich kann mich noch schwach an die Wahl des Papstes und die "Rauchzeichen" erinnern. Was ist ein schwarzer Papst?
 
Das mit dem konservativ liegt dann wohl auch im Ursprung der katholischen Kirche. Aber ich bin auch auf den neuen Papst gespannt. Mal sehen wer es denn dann wird. Und ich denke auch 84 Jahre ist ein stattliches Alter, da hat man viel erlebt , viel gesehen und doch einen beachtliche Zeit auf erden geweilt.
 
Anna-dMd schrieb:
Hallo Jasmin,




Du kennst Dich aber gut aus.




Ja... mein Schatz kennt sich auch damit aus - immer diese Leute von katholischen Gymnasien 😉





Anna-dMd schrieb:
Was ist ein schwarzer Papst?.




Na... einer mit schwarzer Hautfarbe... Davon reden sie auch ständig im Fernsehen - oder ein asiatischer Papst ist auch im Gespräch...
 
Ja... mein Schatz kennt sich auch damit aus - immer diese Leute von katholischen Gymnasien
Dann mal unbekannte Grüße. Ich hab keine Ahnung wieso ich das weiß. 😕 Fing schon in der Grundschule an, das ist jetzt der Pfarrer der im Vatikan ist. Der hat viel neben dem Unterricht erzählt und als Kind hab ich das aufgesogen. Irgendwann im Gymnasium wie auch jetzt finde ich das einfach spannend was da abgeht. Also nicht das was gelehrt wird sondern die Institution "Kirche" an sich und überhaupt diese ganzen Intriegen und diese Männerwirtschaft 😀. (Trotzdem lese ich Dan Brown Bücher aus Überzeugung nicht.)

Mit schwarz meinte ich im Übrigen wirklich die Hautfarbe. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es wieder ein Italiener wird. Ein deutscher wird es wohl nicht werden, Kardinal Lehmann fänd ich sehr sympathisch aber ich glaube er hat keine Chancen.

Jasmin
 
Also ich bin nicht katholisch und brauche auch kein "Bodenpersonal" (toller Vergleich 😛) um an Gott zu glauben...

Aber irgendwie bewegt mich der Tod des Papstes dennoch. Ich denke, ich habe mich nie ausreichend mit Religionen auseinander gesetzt, somit auch nicht mit dem Papst und bin von der Informationsflut momentan ziemlich überrollt! Den positiven Dinge, die er geleistet hat, war ich mir nie bewusst, sondern nur seiner konservativen Haltung (die für mich unverständlich und nicht gut ist-> Einstellung z.B. bzgl. Verhütung und Abtreibung).

Schon komisch, dass er jetzt nicht mehr da ist-ich kenn gar keinen anderen Papst! Und da ich erst 81 geboren wurde, kann ich mich auch nicht an einen körperlich fitten Papst erinnern...-die Bilder jetzt erstaunen mich schon!
 
schmetterling schrieb:
Hm.

Viele sagen dass es Zeit wird für einen schwarzen Papst, das wäre etwas sehr neues. Ich kannte nur Johannes Paul II., ich bin gespannt was wird.

Hat nicht mal irgendwer gesagt, dass die Welt untergeht wenn es einen schwarzen Papst gäbe? Naja, dran glauben tu ich sowieso nicht, ist mir nur gerade eingefallen.

Ich finde Kirchen auch schön, aber auch nur die Kirchen, nicht das was da drinnen passiert!
Ich denke bezüglich seiner guten Taten gibt es bestimmt viel nennenswertere Pendants als den Papst. Aber auch ich finde es komisch, bin auch mit ihm aufgewachsen, allerdings hab ich mich auch nie mit ihm beschäftigt, das tun ja die evangelischen nicht so, zum Glück!
Fand Gottesdienste schon immer zum einschlafen, ausser einmal, da war ich im indonesischen Gottesdienst, der war super, so mit Gitarren , Gospel und lecker Essen. Vielleicht sollte man mal im 21.Jahrhundert sich anpassen und den Gottesdienst auch moderniesieren....

Alice
 
Ich bin zwar auch evangelisch, aber dennoch hat mich dieses Thema berührt.

Zum Statement mit den Kirchen als Institutionen muss ich dahen, dass ich das schon traurig finde, wenn die Leute meinen dass es in der Kirche um 180 Grad anders zugeht als bei anderen Institutionen: Das ist ein Irrglaube und auch "bei Kirchens" nicht möglich. Dennoch denke ich, dass die Machenschaften ihre Grenzen haben und das, was Du, wonderland, aufgezeichnet hast, ein wenig überzogen ist. Warum sollten Sie den Todeszeitpunkt künstlich nicht bekannt gegeben haben? Ich halte das in dieser technologisierten und medialisierten Welt für nicht machbar.

Ich halte es ausserdem für viel wichtiger, über so ein Ereignis zu berichten, als das, was uns das Fernsehprogramm sonst so "tolles" bietet.

Wenn Du wirklich glaubst, wie Du sagst, dann muss Dir doch zumindest aufgefallen sein, dass der Papst Massen begeistern kann und das ind eutlich positivem Sinne (siehe die Weltjugendtage).

Nochmals: Ich bin Evangelisch und froh drum, weil ich einige Dogmen der kath. Kirche nicht nachvollziehen kann, aber dennoch hat der Papst Respekt, Achtung und Würde verdient.

SaM
 
SamandMax schrieb:
Dennoch denke ich, dass die Machenschaften ihre Grenzen haben und das, was Du, wonderland, aufgezeichnet hast, ein wenig überzogen ist. Warum sollten Sie den Todeszeitpunkt künstlich nicht bekannt gegeben haben? Ich halte das in dieser technologisierten und medialisierten Welt für nicht machbar.

Naja... wenn man den Medien glauben will, dann ist der Tod vom Papst so schnell wie noch nie bekannt gegeben worden - wohl auch zurückzuführen auf die neuen Medien die es gibt und der Papst wird ja nicht umsonst als der 'Medienpapst' zitiert...

SamandMax schrieb:
Ich halte es ausserdem für viel wichtiger, über so ein Ereignis zu berichten, als das, was uns das Fernsehprogramm sonst so "tolles" bietet.

Da kann ich Dir nur zustimmen! Ich bin auch davon überzeugt, daß dieses Ereignis die Welt wieder um einiges verändern wird. Ein neuer Papst wird wohl viele Veränderungen mit sich bringen... Somit ist dieses Ereignis eigentlich genauso wichtig wie politische Ereignisse auf der Welt!

SamandMax schrieb:
Wenn Du wirklich glaubst, wie Du sagst, dann muss Dir doch zumindest aufgefallen sein, dass der Papst Massen begeistern kann und das ind eutlich positivem Sinne (siehe die Weltjugendtage).

Ich muß ja zugeben - ich war auch immer am lästern, daß der alte Mann in Rom zu faul zum umfalls ist :uuups: Aber ich finde es doch faszinierend, wie er es geschafft hat, die Massen zu begeistern... Und ich war dann doch geschockt, daß er plötzlich weg war...

SamandMax schrieb:
Nochmals: Ich bin Evangelisch und froh drum, weil ich einige Dogmen der kath. Kirche nicht nachvollziehen kann, aber dennoch hat der Papst Respekt, Achtung und Würde verdient.

:jagenauso Es gibt viele Dinge, mit denen ich nicht einverstanden war, was der Papst gepredigt hat - aber wie gesagt... er hat auch sehr viel gutes geleistet und hat wirklich Respekt und Achtung verdient...
 
Naja... wenn man den Medien glauben will, dann ist der Tod vom Papst so schnell wie noch nie bekannt gegeben worden - wohl auch zurückzuführen auf die neuen Medien die es gibt und der Papst wird ja nicht umsonst als der 'Medienpapst' zitiert...


Hallo Daria!

da hast Du mich wohl falsch verstanden!

Ich habe ja nur wonderlands Argumentation widerlegt und gesagt, dass ich (wie Du) glaube, dass der Zeitpunkt sehr exakt wiedergegeben wurde.

SaM
 
SamandMax schrieb:
da hast Du mich wohl falsch verstanden!

Ich habe ja nur wonderlands Argumentation widerlegt und gesagt, dass ich (wie Du) glaube, dass der Zeitpunkt sehr exakt wiedergegeben wurde.

SaM

Hatte ich schon richtig verstanden - mich nur vielleicht mal wieder ein wenig verquert ausgedrückt bei der weiteren Auslegung 😉 Hauptsache wir sind uns einig 🙂
 
Verwunderung

Hallo,


habe da heute mal ein wenig im Internet gestöbert und dabei eventuelle Nachfolger des Papstes entdeckt, die Namen kann ich gar nicht alle wiedergeben, ich musste aber mit erschrecken feststellen, dass es sich hierbei doch schon um eine etwas ältere Generation handelt (62 bsi 78 Jahre), dass ein Papst kein junger Spund sein kann ist mir ja auch klar, aber wie sinnvoll ist ein Papst im fortgeschrittenen Alter von 78 Jahren. Da haben sich die Menschen gerade an den neuen Papst gewöhnt, um in kürzerer Zeit wieder Abschied nehmen zu müssen.
Man bedenke Papst Johannes Paul II. hatte sogar sein 25. jähriges Dienstjubiläum geschafft, aber klappt das auch wenn der neue Papst bereits 78 Jahre alt ist, kann es ja ich weiss, aber wie real ist das. Haltet mich nich für geschmacklos, aber ich war doch ehrlich sehr erstaunt, über die Kanditaten, die auf jeden Fall für Kompetent halte.
 
Versteht mich nicht falsch, aber eine kurze Amtszeit ist in einigen Kirchenkreisen auch durchaus so gewollt. Wenn man der kirchlichen Gerüchteküche trauen darf, stehen in den nächsten Jahren ein paar kircheninterne Reformpakete auf dem Programm, die der gute Karol in den letzten 25 Jahren immer wieder blockiert hat. Notfalls nochmal 25 Jahre warten will man wohl nicht... :rolleyes
 
Mein Schutzengel kam gerade von der Engelskongregation in Rom wieder und flötet, daß der nächste Papst wohl kein Reformer wird. Scheinbar läuft alles auf einen weiteren Erzkonservativen hinaus, die mannigfaltigen Kardinalsernennungen des verstorbenen Papstes weisen auch dorthin. Und wenn es mein Freund Ratzi wird, dann können wir uns im 3.Jahrtausend wieder auf Hexenverbrennungen freuen :wut: .
 
Kann mich N@dinchen nur anschliessen. Kannte den Papst nur von seiner konservativen Seite (gegen Empfängnisverhütung und so). Absolut geschmacklos fand ich aber (wieder einmal) die Geilheit der Medien vor seinem Tod auf seinen Tod. Mir kam das vor wie "Gesichter des Todes light" oder so. Als er es dann geschafft hatte, bekam ich ein komisches Gefühl vor dem Fernseher. Da war ich froh, dass die öffentlich-rechtlichen Sender auch mal ein bischen biografisch wurden und ein paar nette Bilder ausstrahlten. Euronews war auch akzeptabel, da da ohne Kommentar gesendet wurde und man die Eindrücke und Gefühle besser verarbeiten konnte. Aber was da im privaten TV ablief....unter aller Sau.

Heute sah ich Ausschnitte von Stefan Raab. Der Typ machte doch tatsächlich Faxen zu diesem Thema. Da bekam ich nen Hals und habe weggeschaltet. Wenn ein Mensch stirbt, stirbt ein Mensch, und so was ist grundsätzlich nicht lustig. Bin nie ein grosser Papst-Anhänger gewesen, aber das sein Tod mir scheissegal war, kann ich nicht unbedingt behaupten. Liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht zu der oberflächlichen Party-Techno-Yippiyippi-Generation gehöre (über den Kamm scher), bzw. mich nicht dazu einordnen lassen möchte.

Der Rumtreiber
 
Ich finde es ja unglaublich bzw. fast unheimlich, welche Kollektivtrauer der Tod des Papstes ausgelöst hat.
Hätte ich mir nicht träumen lassen, daß auch in der heutigen westlichen Welt solche Menschenmassen davon angesprochen werden.

LG, Torsten
 
Mich hat der ganze Medienzirkus vor dem Petersdom seit Ostern sehr an Dan Brown's Schluss-Szenen in Illuminati erinnert. 😉

allegra
 
Einfach Wahnsinn wie viele Menschen vom Papst Abschied nehmen wollen. Ich habe vorhin in den Medien Bilder dazu gesehen, und war doch sehr erstaunt, wie lange die Menschen warten um den Papst noch mal sehen zu können.
 
ich bin nur immer wieder erstaunt, was für eine Macht diese Kirche hat und wie viele Menschen ihrer bedürfen.. (im Sinne von Glauben als Hilfe).
Wenn man nur das ein oder andere Buch liest über die Zeit im Mittelalter, über Hintergründe zur Inquisition z.B., dann verliert man doch allen Glauben an diese Institution!
Nicht, daß ich nicht glaube, daß es irgendwas gibt da oben.. aber das "Bodenpersonal" und die Umsetzung dessen, was uns als Bibel präsentiert wird, finde ich gelinde gesagt verarsche! Nur als Beispiele vielleicht die degradierte Rolle der Frau in der Kirche, die so gar nicht vorgesehen war, sondern "retuschiert" wurde.. oder Beispiele aus dem Klosterleben, dem Ämterklüngel oder ähnlichem.
Glaube ist verdammt wichtig. Aber die Einrichtung kath. Kirche.. ich weiß nicht.
Der Tod des Papstes war sicher ergreifend, aber wenn man sich überlegt, daß dieser Papst der "Kirchenvater" war, der in den meisten Ländern war (und demensprechen Kirchengelder rausgeschmissen hat).. und die Menschen in den Ländern, in denen er teilweise war, verhungern bzw. an Aids sterben.. (vor allem die Kinder, was den Hunger angeht.. weil: Verhütung ist ja nicht),
dann Frage ich mich ernsthaft, ob diese Einrichtung (ähnlich wie vielleicht Gewerkschaften) für das 21. Jahrhundert noch geeignet sind.. in dieser Form.

Ich stimme euch zu, daß es wohl einer der älteren Kandidaten wird: hauptsache ne kurze Amtsperiode.. vielleicht gleich gepaart mit Political Correctness sprich: Schwarz oder Südamerikaner.. dann hat man beides auf einmal erledigt..
Ratzinger wird es wohl nicht, oder glaubt ihr ernsthaft, der gibt seinen Posten als Großinquisitor (nichts anderes ist er, auch wenn es anders heißt) auf???
Dazu ist er zu hardcore..

In diesem Sinne!
"Ich glaube an Gott, aber nicht ans Bodenpersonal"..

Lyss

P.S.: unlogisch, aber trotzdem war: ich bin noch in der Kirche 😉 Noch..
 
Von einer derartigen Resonanz der Menschen auf den Tod des Papstes war ich auch überrascht. Allerdings bin ich davon überzeugt, daß es sich um ein typisches Massenphänomen handelt, verstärkt durch die omnipräsente Darstellung in den Medien, den z.T. verklärenden Reportagen, den bewegenden Bildern der Trauer, vergleichbar mit sich selbst verstärkenden Prozessen in Massenkundgebungen, Stadien etc., und begünstigt durch unsere Unfähigkeit (nicht bewertend gemeint), mit dem Tod umzugehen, der wie Krankheit, Behinderung und Alter im Lebensalltag zum Selbstschutz verdrängt wird.

Überrascht deswegen, weil ich in der Vergangenheit ganz selten feststellen konnte, daß die Kirche und ihr Primat, ja selbst Gott, in den Handlungen des Alltags überhaupt eine Rolle spielen. Die meisten erwarten zuviel von dieser menschlichen Institution Kirche (übermenschliche Idealvorstellungen) und werden daher allzuoft desillusioniert und enttäuscht. Sehr viele haben ein Problem mit ihren Normvorstellungen und Handlungsanweisungen. Meistens hat man sich noch niemals ernsthaft damit beschäftigt.

Und der Glaube an Gott? Ist der wenigstens tauglich als verbindendes Element der Menschen mit der Trauer um den verstorbenen Papst?
Auch hier Kopfschütteln meinerseits: Wer an Gott glaubt, der muß doch danach streben, in seinem Sinne zu handeln. Der muß ihn doch fürchten, wenn er seine Gebote übertritt, aus Überzeugung, daß es ihn gibt. Diese Furcht müßte sich doch in aktiver Reue manifestieren, was nicht heißt, nur mal beichten zu gehen, sondern versuchen, die Tat ungeschehen zu machen und zukünftig auf Gottes Pfaden zu wandern, besonders das zukünftige Handeln ist doch das Zeichen aktiver Reue.
Und wie sieht es in Wirklichkeit aus? Und ich rede nicht nur von den großen Untaten, nein, sondern vom alltäglich erlebten Umgang der Menschen untereinander. Wer einmal mit einem Auto durch eine Großstadt fährt, der weiß, was ich meine.

An welchen Gott glauben denn dann die Leute? Es ist wohl der gerechte Gott, der dafür sorgt, daß der erfolgreicher Nachbar, der alles hat, wenigstens ein schlechter Mensch sein muß, oder der dafür sorgt, daß die hübsche Blondine aus reichem Hause wenigstens strohdoof ist, damit man selbst als fehlbarer Wurm mit seinen Minderwertigkeitskomplexen besser durch die Welt laufen kann.
Oder ist es der Gott, der alles verzeiht, was man selber tut, damit man das gleich wieder tun kann, Gott als Waschmaschine des Gewissens?

Ich glaube nicht, daß der Glaube der Hauptgrund für die Trauermassen ist. Das Massenphänomen heißt Mitleid. Mitleid mit einem Mann, den wir wochenlang haben leiden sehen, in Zeitungen, im Fernsehen, den wir durch diese tägliche Konfrontation adaptiert haben und um den wir nun trauern. Aber Mitleid endet spätestens wenige Wochen nach der Beerdigung, und langanhaltende Trauer empfinden wir i.d.R. für uns persönlich nahestehende Menschen.

Die Welt wird sich nicht verändern, ein neuer Papst wird kommen, Bush wird sich den nächsten Bösewicht schnappen, der Kirche werden weiterhin die Schäfchen davonrennen und mein Nachbar wird wohl nicht aufhören, mir auf den Keks zu gehen.
 
gerry,


ich kann dir da nur absolut beipflichten. Wie immer übertreiben es die Medien hier wirklich. Aber im Moment gibt es echt viele Todesfälle

Der Papst
Fürst Rainier
und hat eigentlich jemand mitbekommen, dass einer der größten deutschen Entertainer auch gestorben ist Harald Juhnke, ich finde das ist doch echt untergegangen ganz heimlich still und leise....

Nicht dass ihr denkt ich wäre ein Fan, nein bin ich nicht es ist mir nur aufgefallen, dass diese Nachricht irgendwie doch echt so an mir vorbeigezogen ist, habe ich dass doch gestern in der Werbung für irgendeine Klatschzeitung gesehen
Irgendwie merkwürdig im Moment oder

Und da will doch irgendwie noch so ein anderes Paar der Monarchie heiraten, oder?😛
 
batida76 schrieb:
... und hat eigentlich jemand mitbekommen, dass einer der größten deutschen Entertainer auch gestorben ist Harald Juhnke, ich finde das ist doch echt untergegangen ganz heimlich still und leise....

ja... das hab ich auch schon gesagt... normalerweise kamen sonst immer Sondersendungen im Fernsehen, wenn so jemand hier gestorben ist - aber es kamen nur Sendungen zum Papst...


batida76 schrieb:
... Und da will doch irgendwie noch so ein anderes Paar der Monarchie heiraten, oder?😛

😀 Die mußten doch sogar ihren Hochzeitstag verschieben weil der Papst heute beerdigt wird...
 
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