Kritik an Modellen mit Bezugspunkt Entscheidungspartizipation

Dr Franke Ghostwriter
Meine Frage bezieht sich auf das Modell "Führungsstilkontinuum" und das "Entscheidungsmodell der Führung". Irgendwie verstehe ich die angebrachten verschieden Kritiken nicht.

Beide Modelle sind m.E. eindimensional, denn die Mehrdimensionalität wird erst bei den Modellen mit dem Bezugspunkt der Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung einbezogen.

Jetzt lautet die Kritik beim Führungsstilkontinuum, dass eine eindimensionale Betrachtungsweise empirisch nicht haltbar sei. Beim Entscheidungsmodell wird nun gesagt, dass das Modell empirisch überprüft und als okay befunden wurde.

Wie passt das zusammen? :confused
 
Lunis,

ich bin bei jedem Deiner Beiträge fastziniert, wie genau Du liest und wie tief Du offensichtlich in der Materie drin steckst, denn sonst wäre Dir das gar nicht aufgefallen. Mir ist es das zumindest nicht.

Ich denke, der Kritikjpunkt der Eindimensionalität lässt sich bei jedem Modell der Iowa-Studien einbringen, da würde ich in dieser Hinsicht auch nicht groß differenzieren. Ich gehe davon aus, dass das nur unglücklich formuliert ist.
Sollte die Frage klausurrelevant sein, würde ich beim Entscheidungsbaum zwar anführen, dass er nur eindinemsional ist, ansonsten aber für OK befunden wurde.

Gruß

Claudia
 
Mh, jo klingt logisch. Ich verzettel mich auch irgendwie total. Das was ich kann, läuft aus dem FF, aber das was ich nicht kann, will einfach nicht in meine Birne... 😡

Wie würdest du (oder auch wer anderes) die Dimensionen beschreiben? Also bei mehrdimensionaler Einteilung ist's klar: Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung. Kann man die Entscheidungspartizipation jetzt auch gleichsetzen mit der Mitarbeiterorientierung?

Irgendwie dreh ich mich im Kreis. Hab so viel auswendig gelernt, aber beim Abfragenlassen wird dann deutlich, dass ich es unheimlich schwer beschreiben kann. Ich hoffe, dass die schriftliche Bearbeitung einfacher ist, weil man sich - abgeschirmt der vielen anderen Themen - nur mit einem Punkt beschäftigen muss.
 
Nein, ich würde Entscheidungspartizipation keinesfalls gleichsetzen mit Mitarbeiterorientierung, die geht mehr in den Beziehungsbereich (sozio-emotionaler Bereich) rein.

Entscheidungspartizipation bedeutet die "Beteiligung der Mitarbeiter an den sie betreffenden Entscheidungen", siehe Seite 20.

Gruß

Claudia
 
Also ich setze Mitarbeiterorientierung und Beziehungsorientierung immer gleich. Das stand mal so bei "Consideraton" der Ohio-Studie. Und eigentlich heißen die Achsen der drei Modelle doch sehr ähnlich und drehen sich immer um das gleiche -> Mitarbeiterorientierung, Menschorientierung und BEziehungsbezogenheit.

Mitarbeiterorientierung heißt doch nichts anderes als das Ausmaß, in dem eine Führungskraft auf ihre Mitarbeiter eingeht und deren Bedürfnisse über den unmittelbaren Kontext der Arbeit hinaus berücksichtigt. Und das ist doch irgendwie auch wieder eine Art der Entscheidungspartizipation.

Sehe ich das so falsch? :confused
 
Also irgendwie fand ich den letzten Beitrag von mir etwas verwirrend.

Aber z.B. auf Seite 39 steht zur Ohio-Studie, dass die Punkte B und E in der Abb. 7 den Stilen "Autoritär" und Laissez-faire" entspricht. Das spricht doch eigentlich dafür, dass man die Entscheidungspartizipation, die ja bei "Autoritär" gering ist, der ganz niedrigen Mitarbeiterorientierung (und der hohen Aufgabenorientierung) gleichsetzen kann.

Nicht?

Sorry für die Verwirrung! Aber dieses Knüstern hilft total, es besser zu verstehen! 😱
 
Ich differenziere auch nicht näher zwischen Mitarbeiter- und Beziehungsorientierung.
Wie Du selbst schreibst, betrifft das die Frage, wie der Vorgesetzte den MA über den unmittelbaren Kontext der Arbeit hinaus berücksichtigt.

Bei der Entscheidungspartizipation geht es dagegen um Befugnisse im Rahmen des Arbeitskontextes. Das wird schön deutlich, wenn Du Dir das Führungsstilkontinuum nach Tannenbaum /Schmitt ansiehst.

Gruß

Claudia
 
Falls die Problematik noch jemanden anderen interessiert:

Wir haben uns via privater Nachricht darauf geeinigt, dass man im Ergebnis ganz klar zwischen den Iowa- und den Ohio-Modellen unterscheiden muss - unabhängig davon, ob man irgendwelche Brücken hin und her baut oder nicht.
 
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