Lohnbildungsfunktion

Dr Franke Ghostwriter
In Aufgabe 6 aus März 05

ist die Lohnbildungsfunktion angegeben....

W=P*f(U.Z)

also W/P = f(U,Z)

In der Lösungsgrafik ist diese Funktion im W/P - U Diagramm eine fallende Funktion.....
was bedeutet, das bei einem Reallohn von 0 die größte Arbeitslosigkeit wäre...????

HÄ? Wo ist meinDenkfehler?
 
W=P*f(U.Z) ist die Lohnbildungsfunktion der Arbeitsanbieter bei einem Reallohn von 0 würde kein Haushalt arbeit anbieten und dadurch wäre die Arbeitslosigkeit am grössten. Bei steigendem Reallohn würden mehr Haushalte arbeit anbieten, deshalb sinkt da die Arbeitslosigkeit.
 
Aber ist die Kausalität nicht genau anders herum / hängt der Reallohn nicht von der Arbeitslosigkeit (und den sonstigen Faktoren Z) ab?

Wenn man die Fkt. umstellt, (d.h. durch P dividiert,) erhält man: W/P = f (U, Z)

Hintergrund ist doch, dass die Haushalte bei hoher Arbeitslosigkeit eher bereit sind, zu geringeren Löhnen zu arbeiten. (Und soweit ich weiß, geht es bei der Arbeitslosigkeit nur um die unfreiwillige AL, d.h. jemand erhält zum herrschenden Lohn keinen Job, obwohl er bereit wäre, zu diesem Lohn zu arbeiten.)
 
Die sonstigen faktoren z sind ja nicht weiter quantifiziert, also lassen wir die erstmal ausser acht, W/P = f (U, Z) stimmt schon, die dargestellte kurze bildet ja die gleichgewichte zwischen arbeitsangebot und reallohn. die beziehung die du aufbaust ist glaub ich zwischen beschäftigung N und dem reallohn W/P, die kurve ist steigend, da bei niedriger beschäftigung der reallohn niedrig ist. unfreiwillige arbeitslosigkeit ist richtig, zum herrschenden reallohn von 0 (z.B. bei w=0 => 0/P = 0) wäre zum beispiel niemand bereit zu arbeiten, damit wäre die arbeitslosigkeit am grössten. bei einem reallohn von unendlich wäre die AL = 0, da jeder gehaltswunsch erfüllt wäre. wenn du die kurve steigend hättest, würde es ja bedeuten da die Haushalte bei W/P = 0 eine AL = 0 hätten, dann würde jedes unternehmen alle "versklaven" und alle wären glücklich damit 😉. hoffe ich hab das nich zu konfus dargestellt, ich in nich so gut in sowas.
 
snyten schrieb:
... die beziehung die du aufbaust ist glaub ich zwischen beschäftigung N und dem reallohn W/P ...
Nein, das meinte ich eigentlich nicht, sondern durchaus die Beziehung zwischen Reallohn und Arbeitslosigkeit...

snyten schrieb:
...unfreiwillige arbeitslosigkeit ist richtig, zum herrschenden reallohn von 0 (z.B. bei w=0 => 0/P = 0) wäre zum beispiel niemand bereit zu arbeiten, damit wäre die arbeitslosigkeit am grössten. bei einem reallohn von unendlich wäre die AL = 0, da jeder gehaltswunsch erfüllt wäre...
Ich bin nicht sicher, ob wir hier vielleicht aneinander vorbei reden...?

Bei freiwilliger AL sind die Haushalte nicht bereit, zum herrschenden Lohn zu arbeiten und treten nicht als Arbeitsanbieter auf. (Hieraus folgt auch der steigende Verlauf der Arbeitsangebotsfunktion.) Im Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt entsprechen sich also Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage.

Bei unfreiwilliger AL hingegen würden die Haushalte zum herrschenden Lohn arbeiten und treten als Arbeitsanbieter auf, jedoch ist die Nachfrage nach Arbeit geringer als das Angebot. (Nur bei Keynes möglich und dort auch der Regelfall, beim neoklassischen Modell würde der (Real)Lohn sinken, so dass sich Angebot und Nachfrage wieder entsprechen würden.) Im Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt besteht also ein Angebotsüberschuss.

Ich hoffe, ich hab jetzt nicht zu noch mehr Verwirrung beigetragen...

PS: Im Skript ist die Lohnbestimmung in Makro II ab Seite 64 zu finden.
 
Gründe für unfreiwillige AL waren soweit ich mich erinnere z.B. friktionale AL, diese bedeutet wirklich das zu einem herrschenden reallohn leute bereit wären zu arbeiten, aber nicht können weil das arbeitsangebot "gerade" nicht vorhanden ist (müssten z.B. sofort umziehen was sie nicht können). die dargestellte funktion bezieht sich aber auf das verhältnis von reallohn zu (soweit ich es hier verstanden habe) freiwillige AL. es geht hier demnach auch nur um die tendenz das bei steigendem reallohn die arbeitslosigkeit abnimmt (wenn es nur nach den hauhalten gehen würde, ist ja ihre lohnsetzungsfunktion), des weiteren würde jeder andere kurvenverlauf für mich nicht nachvollziehbar sein wie ich oben geschrieben habe, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

hoffentlich rede ich nicht an allem vorbei was gefragt wurde
 
Ich verstehe es eher so, dass bei steigender bestehender AL der Reallohn abnimmt...

" Die Abhängigkeit von der Arbeitslosenrate drückt den Einfluss von Knappheitsverhältnissen auf dem Arbeitsmarkt auf den Preis für Arbeit aus. Höhere Arbeitslosigkeit signalisiert eine geringere Knappheit von Arbeit und schwächt damit die Verhandlungsposition von Arbeitnehmern bei Lohnverhandlungen. Dadurch werden diese gezwungen, geringere Löhne zu akzeptierem..."
(S. 65, Makro II)
 
Hö?, ist doch wie du sagst, wir redeten wohl die ganze zeit an einander vorbei, W/P ist auf der Ordinate, U auf der Abzisse, fallender Verlauf der Lohnkurve bedeutet von oben links nach unten rechts, wenn du das aufzeichnest korrespondiert das zu 100% mit dem was du gerade gesagt hast, steigende AL bedeutet eine Bewegung auf der Kurve nach rechts, durch den fallenden Verlauf wird der fallende Reallohn dargestellt (bewegung nach unten). haben wir uns jetzt beide für nix die finger wund getippt?
 
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