Makro I, KE 3, Aufgabe 9/2

Dr Franke Ghostwriter
im Rahmen meiner Klausurvorbereitungen hänge ich etwas an dieser Aufgabe...

Es sind die Veränderungen der variablen Größen auf exogene Störungen in deren Wirkrichtung zu untersuchen.
Angenommen wird ein keynesianisches Unterbeschäftigungsgleichgewicht.

Sind die Gleichungen

- Geldmarkt: M/P = L(Y,i)
- Gütermarkt: S(Y-T) = I(i) + G - T
- Unterbeschäftigung: W = P x Yn(N,K)

für die Untersuchung relevant? Oder habe ich da schon einen Denkfehler?

Wenn das soweit passt - Wie würde ich denn z.B. von einer Erhöhung der Geldmenge auf eine Veränderung der Beschäftigung schliessen können?

Fetten Dank für die Hilfe schonmal!

Gruß
 
umoral,

wenn vom keynesianischen Grundmodell die Rede ist, dann gelten immer die Marktgleichungen in Makro 1, KE2, Seite 38f: (8.17) - (8.20)
S(Y-T) = I(i) + G - T
M = PL(Y,i)
Y = Y(N,K)
W = PYn(N,K)

In den Klausuren wurden diese Gleichungen bisher immer angegeben. Häufig werden die Gleichungen um zusätzliche Modifikatoren erweitert. Diese können dann als Neigungen interpetiert werden.

Nun kann man die Auswirkungen der Veränderungen der exogenen Größen auf die endogenen Größen durch die Ermittlung der Multiplikatoren berechnen, so wie es auf Seite 51ff beschrieben ist.

Im Grundmodell gibt es folgende Möglichkeiten:
Staatsausgabenerhöhung dY/dG, di/dG, dN/dG, dP/dG
Steuererhöhung dY/dT, di/dT, dN/dT, dP/dT
Geldmengenerhöhung dY/dM, di/dM, dN/dM, dP/dM
Kapitalstockerhöhung dY/dK, di/dK, dN/dK, dP/dK
Nominallohnerhöhung dY/dW, di/dW, dN/dW, dP/dW

Zusätzlich gibt es noch die Neigungen:
Sparneigung - oft als klein s dargestellt
Konsumneigung - c
Investitionsneigung
Liquiditätspräferenz
Arbeitsneigung.

Durch welche Variablen (lateinische oder grieschiche Kleinbuchstaben) diese dargestellt werden ist unterschiedlich.

Als Datei habe ich sämtliche Kombinationen sowohl für das keynesianische Grundmodell als auch für das neoklassische Modell aufgeführt. Ich finde es hilfreich, diese Wirkungsrichtungen zu kennen.

Außerdem ist es wichtig, darauf zu achten, ob nach einer Erhöhung oder einer Senkung gefragt ist.

Es gibt hier eine ganze Menge an Möglichkeiten. Deshalb können die Klausuraufgaben immer etwas anders aussehen.

Gruß
Sid
 

Anhänge

hehe, die Datei habe ich mir gestern schon runtergeladen und auswendig reingepaukt.^^ Im Grunde ist die Tabelle ja die Musterlösung zu meiner oben angegebenen Aufgabe (+Erweiterungen von Deiner Seite).

Da allerdings die Multiplikatoren in späteren Übungsaufgaben berechnet werden, dachte ich, dass man zumindest qualitativ auf die Wirkungsrichtung schliessen könnte - aber eben ohne Multiplikatoren!
 
eine Geldmengenerhöhung zieht eine Reihe von Wirkungen nach sich.
Laut Kurstext sind die chronologischen Abläufe nicht zwingend. Vielmehr ereignen sie sich zeitgleich.
Eine mögliche Wirkungskette wäre:

M+ -> Staat erhöht Geldmenge
Gleichgewicht am Geldmarkt ist gestört
es ist mehr Geld im Umlauf als die Haushalte halten wollen
B+ -> Haushalte geben das Geld für Wertpapiere aus
q+ -> Kurse steigen
i- -> Zinsen fallen
I+ -> Investitionen der Unternhemen steigen
Y+ -> Produktion/Einkommen steigt
P+ -> Preise steigen
(W/P)- -> Reallöhne sinken
Grenzproduktivität der Arbeit ist größer als der Reallohn
Motto der Gewinnmaximierung: "es geht noch was"
N+ -> Unternehmen fragen mehr Arbeitskräfte nach

Sid
 
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