Marked based view vs. Resource based view

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embi

Dr Franke Ghostwriter
Vielleicht kann mir jemand den genauen Unterschied erläutern?

Bei dem Resource based view geht es vorrangig um den Wettbewerbsvorteil aufgrund von Ressourcen. Es wird versucht Imitationsbarrieren aufzubauen und die Ressourcen weiterzuentwickeln/zu stärken.

Und beim Marked based view? Geht es hierum, Wettbewerbern den Einstieg in das Marktsegment zu erschweren - mit entsprechenden Barrieren?

Dankeschön.
 
mMn geht es hier lediglich darum, wissenschaftlich zu ergründen, welche Faktoren den Unternehmenserfolg determinieren.

Im Market-Based-View ist die Kernaussage, dass der Markt den Unternehmenserfolg determiniert. Alle Unternehmen einer Branche werden als weitestgehend homogen betrachtet, sodass alle Unternehmen innerhalb dieser gleich erfolgreich sein sollten.

In der Praxis ist das eher nicht so, sodass sich die Ressource-Based-View entwickelt hat. Hier ist nicht (nur) der Markt/die Branche für den Unternehmenserfolg wichtig, sondern vielmehr das "Innere" der Unternehmen, d.h. dass, was als Ressourcen und Kompetenzen im Unternehmen steckt.
 
Market-based View (MBV) und Resource-based View (RBV) gehören ja zu dem Kapitel "Theoretische Strömungen der (strategischen) Planung". So wie ich das verstanden habe, bieten sich mit dem MBV und dem RBV 2 Standpunkte für eine Strategieentwicklung.

Der MBV nimmt hier die im Skript als "Outside-in" bezeichnete Perspektive ein. Demnach gibt die Branchenstruktur vor, wie ich mich auf dem Markt positionieren kann und entsprechend auch wie erfolgreich ich bin. Als Bsp: Der Discounter mit dem A am Anfang. -> In diesem Punkt würde ich TobiasMS widersprechen, zumindest folgender Aussage:
In der Praxis ist das eher nicht so, sodass sich die Ressource-Based-View entwickelt hat.
Denn gerade die Struktur dieser Branche ermöglicht hier den Wettbewerbsvorteil.

Beim RBV hingegen wird eine "Inside-out"-Perspektive eingenommen. Nicht die Marktstruktur, sondern die Einzigartigkeit der Ressourcen eines Unternehmens stellen hierbei die Basis der Wettbewerbsvorteile dar. Ein Beispiel wäre hier die Firma Honda. Diese hat nicht von Anfang an Motorräder und Autos produziert, sondern hat ursprünglich lediglich die Motoren für Motorräder gebaut. Davon ausgehend haben sie sich verschiedene Märkte (Motorrad, Auto...) erschlossen (übrigens ist der Markteintritt von Honda auf dem US-Markt ein gutes Beispiel für emergente Strategien).

MBV und RBV sind also 2 Sichtweisen auf 1 Ziel. Diese schließen sich nicht aus, sondern können sich ergänzen (siehe hier auch S. 84, KE1, Abb. 18) bzw. Scherm geht soweit, dass er sagt: "In der Konsequenz müssen beide Perspektiven eingenommen werden und beide Ansätze sind als komplementäre Elemente der strategischen Planung anzusehen.".

Das folgende Beispiel passt jetzt nicht auf Unternehmen, aber es verdeutlicht, dass es m.E. bei MBV vs. RBV nicht um richtig oder falsch geht, sondern um Positionen: Man kann Vegetarier sein, weil einem kein Fleisch schmeckt oder aus ethischen Gründen. Beides läuft darauf hinaus, dass man kein Fleisch ist. Es gibt hier aber keinen richtigen oder falschen Grund. Keinen besseren oder schlechteren.
Wenn man als Unternehmen vor der Entwicklung einer Strategie steht, muss man sich nun der Frage stellen, welche Position man einnimmt. Vertritt man den MBV, geht man davon aus, dass es externe Faktoren sind (hier: Struktur der Branche), die meinen Erfolg beeinflussen. Gehöre ich zu den Vertretern des RBV, bin ich der Überzeugung, dass die Wettbewerbsvorteile von internen Faktoren abhängt.
 
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