Milchmädchenrechnung

Dr Franke Ghostwriter
Ich verrechne mich da jedesmal

gibt es da vielleicht irgendwelche Tipps wie ich mir das am besten merke...welche klassen hineinkommen?
 
Also ...

1. Das Analgevermögen und die Finanzen haben in der Milchmädchenrechnung nichts zu suchen (geht ja nur um GuV), also Klasse 0 und 1 kommt NIE vor !!

2. Die in der Saldenbilanz enthaltenen Beträge der Restkonten (also 2-8, wobei ja 5 und 6 nicht vorkommen bzw. nicht belegt sind) werden auf ein T-Konto eingetragen, und zwar so, wie sie in der Bialnz stehen, d.h. alles was auf der Habenseite steht kommt auch auf die Habenseite, egal ob es sich hier um Aufwands- oder Bestandskonten handelt (Bsp.: Ein Guthaben auf Konto 300 (Soll !) wird auch in der Milchmädchenrechnung auf die Sollseite geschrieben, ein Ertrag in Konto 225 (Haben) kommt auf die Habenseite etc.)

3. Wenn jetzt während der Buchungen die Konten 2,4 und 8 (also nur Erfolgskonten) benutzt werden, kommen diese Beträge ebenfalls genau auf die Seite, wo sie vorher waren.

4. Die Endbestände (in der Regel Handelswaren, Rohstoffe und Produkte, also Konten 3+7) kommen komplett auf die Habenseite.

5. Dann nur noch zusammenzählen, und das Ergebnis ist da.

Ich weiß, klingt immer noch kompliziert, aber einfach mal mehrfach ausprobieren ! Eine Eselsbrücke ist mir nicht eingefallen, ich habe mir das einfach nach dem 10 Probieren gemerkt.

Jens
 
Ich merks mir sehr ähnlich:

erstmal aus der gegebenen saldenbilanz die konten 2 4 und 8 auf soll und haben seite aufsplitten

dann die buchungen in den konten 2 4 und 8 auf soll und haben verteilen

dann aus der gegebenen saldenbilanz die konten 3 und 7 auf soll und haben verteilen (aber nicht aus den gemachten buchungen! nur aus der gegebenen bilanz)

zum schluss noch die bestände auf die haben seite verteilen (meist in der angabe gegeben)

zusammenaddieren

ist die haben seite grösser gibts einen gewinn
ist die soll seite grösser gibts einen verlust
 
Aber ist das nicht egal ?
Du hast einen Anfangsbestand auf Konto 390 und den Endbestand in der Aufgabenstellung, was dazwischen noch rumgebucht worden ist ist doch egal, weil ja die Differenz auf jeden Fall erfaßt wird (und da ist auch Dein Buchungsbetrag drin).
Wenn Du allerdings die ausführliche Saldenbilanz II ohne die "Milchmädchenrechnung" machst, wirst Du um die korrekte Abrechnung nicht herum kommen.
 
Hmm, entweder ich habe ein Brett vorm Kopf oder es ist doch nicht egal:

Warenverbrauch = Anfangsbestand + Zugänge - Endbestand

Wenn ich jetzt hier 500.000 zusätzlich an Zugängen habe, erhöht sich auch der Warenverbrauch. Und der geht per Abschluß über das Warenverkaufskonto in das Ergebnis mit ein.

Das Ergebnis sollte aber mit dem der Milchmädchenrechnung übereinstimmen.
 
Das Ergebnis sollte aber mit dem der Milchmädchenrechnung übereinstimmen.

Aber das genau ist ja der Punkt. In der Klausur wird ja der Anfangsbestand und der Endbestand angegeben. Wenn Du jetzt in irgendeiner Aufgabe eine Buchung z.B. über Konto 390 machst, bekommst Du einen Zwischenstand. Der ist ja nicht mit dem Endbestand identisch (in der Regel), da ja der Endbestand durch Inventur und nicht über die Buchungen ermittelt wird und die Fernuni scheinbar unterstellt, daß hier Sachen "verloren" gehen. D.h. Du mußt noch manuel korrigieren, wenn Du die Saldenbilanz II aufstellst.
Und hier kommt die Milchmädchenrechnung ins Spiel. Hierbei ist es völlig egal, was wann wohin gebucht wurde, da es nur den Anfangs- und Endbestand berücksichtigt und so - auf einem wesentlich einfacheren Weg - zum selben Ergebnis kommt (so hoffe ich). Ich habe zumindest noch bei keiner Aufgabe einen Unterschied feststellen können und ich habe diverse zur Probe auf beide Weisen gerechnet, da ich es am Anfang auch nicht glauben konnte.
 
Anscheinend gibt es aber doch ein Gegenbeispiel:
#?t=11894

Rechne mal die Aufgabe 6 der SA zur KE5 Buchhaltung nach, beziehst du da in die Milchmädchenrechnung das Konto 300 nicht mit ein, kommst du nicht auf die Musterlösung des Gewinns.
Ich versuch mal ein Mini-Beispiel zu konstruieren. Anfangsbestände sind Handelswaren für 10 und ein Konto im Soll von 10. Es werden weitere Waren für 25 gekauft und Umsätze für 50 getätigt. Der Schlußbestand laut Inventur für Konto 390 beträgt 15:


# Eröffnung Umsatzb. Salden-I Nachtrag Salden-II Vermögen Erfolgs.
113: 0 / 10 50 / 25 15 / 0 15 / 0 15 / 0
390: 10 / 0 25 / 0 35 / 0 0 / 20 15 / 0 15 / 0
850: 0 / 50 0 / 50 20 / 0 0 / 30 0 / 30
Reingewinn: 30 = 30



Wir haben also bei einem Wareneinsatz von 20 Umsatzerlöse von 50 erzielt, also 30 Gewinn, wie sich sowohl aus der Vermögens- als auch der Erfolgsrechnung ergibt.

So, jetzt baue ich eine zusätzliche Buchung wie in der Klausur 03/2006 ein, also z.B. 390/113 7:


# Eröffnung Umsatzb. Salden-I Nachtrag Salden-II Vermögen Erfolgs.
113: 0 / 10 50 / 25 15 / 0 0 7 8 / 0 8 / 0
390: 10 / 0 25 / 0 35 / 0 7 / 27 15 / 0 15 / 0
850: 0 / 50 0 / 50 27 / 0 0 / 23 0 / 23
Reingewinn: 23 = 23
Da wir weiterhin das Inventurergebnis 15 erhalten wollen, fällt die Umbuchung von 850/390 jetzt auch anders aus (27). Letztendlich sieht man, daß sich ein anderer Gewinn ergibt. Wenn man nun der Milchmädchenrechnung folgt und den veränderten Bestand von 390 nicht berücksichtigt, kommt man also zu einem falschen Ergebnis.

Ich habe zumindest noch bei keiner Aufgabe einen Unterschied feststellen können und ich habe diverse zur Probe auf beide Weisen gerechnet, da ich es am Anfang auch nicht glauben konnte.
Die meisten Übungs- und Klausuraufgaben enthalten auch keine Buchungen auf die Kontenklassen 3 oder 7, dann gibt es keine Unterschiede. Bei besagter Klausuraufgabe (03/2006) war das dann aber doch der Fall.
 
So werde ich es jetzt auch erst einmal handhaben... Hoffentlich kommt aber garnicht erst eine solche Buchung vor.

Ich verweise noch auf die Paralleldiskussion:
#?t=22208

BTW, 'Rincewind' ist das Problem als erstem aufgefallen...
 
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