"Neue" Studiengänge - Vorschläge

Dr Franke Ghostwriter
wollte einmal in die Runde fragen, was für neue Studiengänge oder neu kombinierte Studiengänge ihr an der FernUni begrüßen würdet.

Mich persönlich würde sehr eine Kombination Politik und Geschichte interessieren.
Theoretisch gäbe es das Modulangebot dafür sogar, nur halt leider in unterschiedlichen und nicht kombinierbaren Studiengängen...
 
Begrüßen würde ich vor allem Masterstudiengänge, die einen Abschluß an einer anderen Fakultät als beim Erstabschluß ermöglichen, also nicht konsekutive Masterstudiengänge.
Als Wirtschaftswissenschaftler denke ich hierbei daran, meinen wirtschaftswissenschaftlichen Erstabschluß mit einem zusätzlichen Abschluß in Mathematik, Wirtschafts- und Arbeitsrecht, Soziologie, Politik oder Psychologie zu kombinieren. Bei Informatik ist dies z.B. mit dem Master Computer Science (jetzt: Praktische Informatik) möglich, den ich hier von der Struktur her als Vorbild sehe. Bei Politik ist es ansatzweise mit dem Master Governance möglich.
Für MINT Absolventen fände ich einen rein wirtschaftswissenschaftlich ausgerichteten Master Wirtschafts-xxx sinnvoll, wobei sich in xxx der Erstabschluß widerspiegelt (also z.B. Wirtschaftsingenieur).
Umsetzbar wäre dies mit dem vorhandenen Modulangebot. Da aber alle Studiengänge erst aufwendig bei der AQAS akkreditiert werden müssen, sehe ich leider nur geringe Realisierungschancen für solche innovativen Konzepte. Gerade das Bachelor/Master System böte die Chancen dafür.
 
Aber der Master Computer Science ist doch von der gleichen Fakultät wie der Bachelor Informatik oder täusche ich mich da?

Politik und Governance würde ich aber auch schon eher als konsekutiv sehen, weil es nicht etwas anderes ist, sondern eine gewisse Spezialisierung.

Ein wirtschaftswissenschaftliches Studium auch für Nicht-WiWis gibt es auch schon, zumindest was den Bereich Management angeht: https://www.fernuni-hagen.de/hims/
Aber die Wiedereinführung der Zusatzstudiengänge für z.B. Mathematiker wird ja auch immer wieder diskutiert.
 
Richtig: Der Master Computer Science ist ein reiner Informatik Studiengang, steht aber Absolventen anderer Studiengänge offen. Du kannst diesen z.B. mit einem Bachelorabschluss in Wirtschaftswissenschaften studieren. Allerdings musst Du vor der Einschreibung bestimmte Mathe- und Informatikanteile nachweisen, die Du allerdings auch im Akademiestudium nachholen kannst. Mit 90 ECTS ist er auch deutlich kürzer als ein Bachelorstudiengang. Weiterhin hast Du mehr Freiheiten bei der Auswahl der Module, da Du sowohl Module aus dem Bachelor Informatik als auch aus dem Master Informatik wählen kannst.

Der Governance Studiengang steht Dir z.B. auch mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss offen und ist in diesem Sinne nur bedingt als konsekutiv einzuordnen.

Ich meine einen Nachfolger des wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzstudiengang für Ingenieure und Naturwissenschaftler, der mit einem Diplom-Wirtschafts-xxx abschloss und der sich aus den vorhandenen Modulangebot der Fernuni im Bereich Bachelor/Master Wirtschaftswissenschaften zusammensetzt und damit auch nicht teurer ist als ein normaler Master, da er im Rahmen der ohnehin bestehenden Studiengänge abgewickelt wird. Der von Dir angesprochene Studiengang kostet 13.800 € und läuft komplett außerhalb der normalen wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-/Masterstudiengänge.
 
ja, das gleiche gilt für den Master und, eine Ebene darunter, das Weiterbildungsangebot, in "Mediation". Ein tolles Angebot, nur leider viel zu teuer!

Ich glaube, die Wunschliste für zusätzliche, neue Studiengänge ist sehr lang. Insgesamt sehe ich begeistert die Möglichkeiten, die ein Fernstudium mit den technischen Ressourcen heute bietet, die aber leider nur zu einem Bruchteil genutzt werden. Teilweise liegt das am Geld und den personellen Möglichkeiten, aber auch andere Faktoren scheinen da eine Rolle zu spielen, wie z.B. die Unvertrautheit vieler Angehöriger der älteren Generation der Lehrenden mit dem Web. Die FU könnte theoretisch eine regelrechte Traumuni werden, mit Online-Vorlesungen und Seminaren, aber auch einem viel breiteren Studienangebot nicht nur im Master-Bereich.
 
Das Problem bei diesen Weiterbildungsangeboten ist, dass diese sich wirtschaftlich selbst tragen müssen, im Gegensatz zu den regulären Studiengängen der Fernuni, für die es eine staatliche Grundfinanzierung gibt. Auch sind die Studierendenzahlen nicht zuletzt wegen der Gebühren deutlich niedriger.

Da nicht damit zu rechnen ist, dass der Staat der Fernuni für den Aufbau neuer Studiengänge oder Fakultäten deutlich mehr Geld zur Verfügung stellen wird, sehe ich die Chancen für neue Studiengänge am ehesten darin, bestehende Module zu kombinieren. Dabei bietet sich besonders der Master-Bereich an.

Aber auch im Bachelorbereich sehe ich durchaus Möglichkeiten, wie die Schaffung von 2-Fächer-Bachelorstudiengängen, wie z.B. Wirtschaftsmathematik.

Eine andere Möglichkeit wären Kooperationen mit anderen Universitäten oder die Nutzung im Internet frei verfügbarer Vorlesungen z.B. amerikanischer Universitäten, so dass letztlich nur noch die Prüfungen organisiert werden müssen. Letzteres dürfte wohl an den bestehenden Strukturen scheitern.
 
Auf die Zusatzstudiengänge hatte ich ja auch schon hingewiesen. Diese fände ich auch sehr sinnvoll.
Ansonsten finde ich es aber in Ordnung, wenn Weiterbildungen 100% gebührenfinanziert sind.

Ich sehe die Chance auch darin, weitere/neue Kombinationen zuzulassen, eben wie MINT + WiWi, Politik + Geschichte, usw.
 
Ich habe auch nichts dagegen einzuwenden, dass die speziellen Weiterbildungsstudiengänge (wie z.B. der von Dir angesprochene Studiengang HIMS) sich komplett aus Gebühren oder Drittmitteln zu finanzieren haben und damit entsprechend teuer sind.
Allerdings ist das vorhandene Modulangebot schon groß genug, um damit interessante neue Studiengänge zu gestalten, die den Vorstellungen eines Großteils der Interessierten entsprechen. Diese brauchen dann auch nicht teurer zu sein als die anderen regulären Studiengänge.
Interessant fände ich die Möglichkeit von frei kombinierbaren Teilstudiengänge auf der Basis des bestehenden Modulangebots und zwar auch fakultätsübergreifend. So liessen sich auch eher ungewöhnliche Kombinationen wie Wiwi + Politik, Wiwi + Psychologie, Erziehungswissenschaften + Psychologie kostengünstig realisieren.
Da allerdings jeder Studiengang erst aufwändig akkreditiert werden muß, sehe ich die Realisierungschancen für solche Konzepte als gering an.
 
Ich habe auch nichts dagegen einzuwenden, dass die speziellen Weiterbildungsstudiengänge (wie z.B. der von Dir angesprochene Studiengang HIMS) sich komplett aus Gebühren oder Drittmitteln zu finanzieren haben und damit entsprechend teuer sind.
Allerdings ist das vorhandene Modulangebot schon groß genug, um damit interessante neue Studiengänge zu gestalten, die den Vorstellungen eines Großteils der Interessierten entsprechen. Diese brauchen dann auch nicht teurer zu sein als die anderen regulären Studiengänge.

Sehe ich genauso!


Interessant fände ich die Möglichkeit von frei kombinierbaren Teilstudiengänge auf der Basis des bestehenden Modulangebots und zwar auch fakultätsübergreifend. So liessen sich auch eher ungewöhnliche Kombinationen wie Wiwi + Politik, Wiwi + Psychologie, Erziehungswissenschaften + Psychologie kostengünstig realisieren.

Völlig frei kombinierbar fände ich persönlich nicht so gut.
Die von dir aber aufgeführten Kombis finde ich jetzt nicht völlig ungewöhnlich: Wirtschaftspolitik, Wirtschaftspsychologie, Erziehungspsychologie...
Könnte schon allein vom Namen her nen eigenständiger Studiengang sein jeweils...

Da allerdings jeder Studiengang erst aufwändig akkreditiert werden muß, sehe ich die Realisierungschancen für solche Konzepte als gering an.

Deswegen ist das ganze mit Aufwand verbunden und ein völlig frei kombinierbares Studium wird sich nicht realisieren lassen... aber die anderen Sachen durchaus...
 
Ich habe mir bei den "ungewöhnlichen" Kombinationen mit Bedacht solche ausgesucht, die in gewisser Weise noch sinnvoll sind, aber nicht unbedingt die Masse ansprechen. Als ausgefallene Kombination fallen mir spontan Informatik & Erziehungswissenschaften oder Literaturwissenschaften & Wiwi ein. Ob solche Kombination sinnvoll sind, muß jeder für sich entscheiden.
Mit frei kombinierbar meine ich, dass in diesem Fall aus jedem der Teilbereiche vorher definierte Leistungen erbracht werden, so wie es beim Studiengang Wirtschaftsinformatik ist, wo bestimmte Leistungen aus dem WiWi-Bereich und bestimmte Leistungen aus der Informatik Pflicht sind.
Das von mir genannte Konzept der freien Kombinierbarkeit der Teilstudiengänge hätte den Vorteil, dass man nur die Anforderungen für die entsprechenden Teilstudiengänge einzeln definieren muss und nicht für jede Kombination erst einen eigenständigen Studiengang entwerfen braucht. Letztlich wird so etwas allerdings an der notwendigen Akkreditierung scheitern.
 
Mit frei kombinierbar meine ich, dass in diesem Fall aus jedem der Teilbereiche vorher definierte Leistungen erbracht werden, so wie es beim Studiengang Wirtschaftsinformatik ist, wo bestimmte Leistungen aus dem WiWi-Bereich und bestimmte Leistungen aus der Informatik Pflicht sind.
Das von mir genannte Konzept der freien Kombinierbarkeit der Teilstudiengänge hätte den Vorteil, dass man nur die Anforderungen für die entsprechenden Teilstudiengänge einzeln definieren muss und nicht für jede Kombination erst einen eigenständigen Studiengang entwerfen braucht. Letztlich wird so etwas allerdings an der notwendigen Akkreditierung scheitern.

Gut, ich hab noch nie einen Studiengang entworfen und die Akkreditierung begleitet, bin mir aber nicht sicher, ob der Aufwand deutlich reduziert werden kann.
Aber allein die Möglichkeit der Kombination verschiedener (Teil-)Studiengänge zu einem eigenen Studium könnte das faktische Studienangebot deutlich erweitern und das ohne zusätzliche Module/Kurse/etc. anbieten zu müssen.

Inzwischen sind ja auch PolitikW, VerwaltungsW und Soziologie zusammengefasst und man kann selber Schwerpunkte und Kombinationen setzen. Es würde für mich nix dagegen sprechen, das Ganze z.B. auch um die Teilbereiche der KulturW zu erweitern.
Und der Studiengang W-Info ist ja prinzipiell auch nix anderes als die Kombi von WiWi und Info...


Was mich nur etwas wundert bzw. ärgert: irgendwie bekommt man aus der Hochschulpolitik nur sehr wenig mit, was Ideen, Entwicklung usw. von (neuen) Studiengängen angeht, ganz abgesehen von einer Beteiligung der Studenten., obwohl es sich ja durchaus anbieten würde...
 
Im Bachelorbereich bietet die Fernuni ohne den Kombinationsstudiengang Wirtschaftsinformatik acht Studiengänge an:
  • Bildungswissenschaften
  • Kulturwissenschaften
  • Politikwissenschaften
  • Psychologie
  • Informatik
  • Mathematik
  • Rechtswissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
Das ergibt rein rechnerisch 28 mögliche Kombinationsstudiengänge. Sicherlich ist nicht jede mögliche Kombination sinnvoll. Bei einem Zwei-Fächer-Bachelor brauchte ich nur die Anforderungen für jedes der einzelnen acht Fächer und eine Rahmenprüfungsordnung für den fächerübergreifenden Bereich festzulegen statt 28 komplette Studiengänge einzeln zu entwerfen. Das dieses einen deutlich geringeren Aufwand bedeutet, dürfte klar sein.

Allerdings ist dies Theorie, da die Universitäts- und Akkreditierungsbürokratie solche Vereinfachungen nie zulassen wird. Ich wollte auch nur andeuten, welche Möglichkeiten sich mit dem Bachelor/Master System und der Bewertung der Einzelmodule mit ECTS Punkten ergibt.
 
Wie sieht das denn bei den Bachelor/Master mit der Belegungsverteilung aus? Eine Möglichkeit wäre doch einfach die am populärsten sind zu unterteilen.
 
sehe das aehnlich wie vogon jeltz, aus dem pool an studienangeboten sollte man was neues interessantes kombinieren koennen.

mein hauptfavourit waere PPE - Politics, Philosophy & Economics... grad im Angelsaechsischen Bereich ein beliebtes Studium.

ansonsten faende ich auch einen LLM Master mit weniger vorraussetzungen an rechtskenntnissen oder auch die von bereits anderen angesprochene kombi wiwi + politik interessant.
 
An der Fernuniversität fehlt der ganze sprachliche Fächerkomplex von der Allgemeinen Sprachwissenschaft bis zu den einzelnen Philologien. Zum Beispiel Romanistik, Slawistik, Altphilologie, Sinologie. Lediglich ein kleiner Teil der Germanistik wird berührt im BA Kulturwissenschaften und im MA Europäische Moderne.

An Präsenzuniversitäten erbringen linguistische und philologische Institute wichtige Dienstleistungen für Studenten anderer Fächer: Sprachkurse. Die wären natürlich auch an der Fernuniversität willkommen. Zum Beispiel werden für den MA Philosophie im europäischen Kontext recht umfangreiche Sprachkenntnisse vorausgesetzt: mindestens zwei moderne Fremdsprachen ab Niveau B2 und idealerweise noch Latinum und Graecum. Diesen (durchaus sinnvollen) Anforderungen stehen jedoch keine Angebote der Fernuniversität gegenüber, die einen Erwerb solcher Kenntnisse ermöglichen.

Abgesehen von der unwahrscheinlichen Gründung einer ganzen Philologischen Fakultät könnte die Fernuniversität auch nur fachspezifische, modulübergreifende Kurse anbieten. Zum Beispiel: "Griechisch für Philosophen", "Mittellatein für Historiker" oder "Russisch für Kulturwissenschaftler".
 
Ich habe meine Zweifel, dass moderne, also gesprochene Sprachen im Fernstudium-Konzept sinnvoll umsetzbar sínd.
Latein und Altgriechisch mögen da etwas anderes sein.

Allerdings muss man auch überlegen, welchen Bildungsauftrag hat die (Fern-)Uni.
Ich denke, Kurse für Sprachen außerhalb der Schule anzubieten, ist eher Aufgabe der Volkshochschulen und werden von diesen auch erbracht.
 
Ich habe meine Zweifel, dass moderne, also gesprochene Sprachen im Fernstudium-Konzept sinnvoll umsetzbar sínd.

Ich habe meine Zweifel, dass das Fernstudienkonzept, so wie die Fernuni es betreibt so noch lange zeitgemäß sein wird. Mehrere Anbieter experimentieren mit MOOCs (massive open online courses), das sind Online-Vorlesungen mit eingebauten Prüfungen und Feedbacks, z.B. https://www.coursera.org, https://www.udacity.com und aus Deutschland das Hasso-Plattner-Insitut https://openhpi.de.

Das scheint mir als didaktisches Konzept (evtl. zusätzlich zu einem gedruckten Kurs) nicht schlecht zu sein, und da wird man auch Sachen machen können, die jetzt nicht gut möglich sind.

Ich fürchte bloß, dass die Lust an der FernUni, sich mit solchen Themen zu beschäftigen, nicht groß sind. Viele Profs scheinen ja gerade da zu sein, weil sie einmal einen Kurs schreiben müssen und dann mit Studenten nicht mehr viel am Hut haben...
 
Ich habe meine Zweifel, dass moderne, also gesprochene Sprachen im Fernstudium-Konzept sinnvoll umsetzbar sínd.
Latein und Altgriechisch mögen da etwas anderes sein..

Ob Sprachunterricht im Fernstudium sinnvoll ist, das muss natürlich hinterfragt werden. Jedoch geht diese Problematisierung aus mehreren Gründen an der Sache vorbei. Zum einen geht es nicht vordergründig um die Vermittlung von Sprachkenntnissen, sondern um die Einrichtung von sprachwissenschaftlichen und philologischen Instituten. Sprachunterricht ist nur eine periphere Dienstleistung solcher Institute. Zum anderen ist Mündlichkeit kein Wesensmerkmal moderner Sprachen, das notwendigerweise einen besonderen Schwerpunkt im Studium erhalten müsste. Auch Neuphilologen beschäftigen sich überwiegend mit geschriebenen Texten. Linguistische und philologische Studiengänge ließen sich also ebenso problemlos oder problemarm als Fernstudien anbieten wie rechts-, wirtschafts- oder bildungswissenschaftliche Studiengänge.

Zwei Beispiele: Dolmetscher ließen sich an der Fernuniversität kaum sinnvoll ausbilden, Übersetzer aber sehr wohl.

Allerdings muss man auch überlegen, welchen Bildungsauftrag hat die (Fern-)Uni.
Ich denke, Kurse für Sprachen außerhalb der Schule anzubieten, ist eher Aufgabe der Volkshochschulen und werden von diesen auch erbracht.

Ihrem Selbstverständnis nach verfolgt die Fernuniversität den Bildungsauftrag, ein qualitativ hochwertiges Studium für all jene anzubieten, die sich aus beruflichen oder privaten Gründen an keiner Präsenzuniversität einschreiben können oder wollen. Als größte deutschsprachige Universität sollte sie anstreben und in der Lage sein, alle Studienfächer anzubieten, die auch zum Kernbestand anderer Universitäten gehören und mit dem erweiterten Fernstudienkonzept des Blended Lerning vereinbar sind. Es gibt vermutlich keine (staatliche) Präsenzuniversitiät im deutschsprachigen Raum ohne Philologische Fakultät oder entsprechender Institute an anderen Fakultäten. Also ist es erstrebenswert, Sprachwissenschaften und Philologien auch an der Fernuniversität zu etablieren. Da unsere Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften schon jetzt wesentlich größer ist als eine mittlere deutsche Universität, kann man auch gleich eine eigene Philologische Fakultät einrichten.

Sprachkurse an Volkshochschulen sind überhaupt nicht sinnvoll mit einem sprachwissenschaftlichen oder philologischen Studium zu vergleichen, weil in solchen Studiengängen andere Inhalte vermittelt werden als in einem Sprachkurs. Davon abgesehen erfüllen die Volkshochschulen in ihrer Gesamtheit auch nicht ihren eigenen Bildungsauftrag. Ein relativ breit gefächertes Bildungsangebot gibt es nur in Großstädten. Zwar haben auch die Volkshochschulen der Landkreise volle Kataloge. Dort finden die meisten Kurse aber nicht statt, weil die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wird.
 
Solche spezialisierten Master wird es an der Fernuni wohl eher nicht geben. Allerdings kannst Du im Master Wirtschaftswissenschaften eine entsprechende Modulauswahl treffen, so dass Du diesem schon recht nahe kommst. Neben den jetzt schon existierenden Modulen von Professor Meyering wird zukünftig noch ein C-Modul Wirtschaftsprüfung bei Professur Brösel kommen.
 
Das Thema ist zwar schon etwas älter und ich bin über Google darauf gestoßen, aber ich finde das nach wie vor sehr interessant! Ich studiere Chemie und Rechtswissenschaft und meine Wünsche sind ganz andere:
1. Elektro- und Informationstechnik wiederbeleben. Die Chemie-Branche in meinem Umfeld ist nicht so groß und ein zusätzlicher Bachelor und eventuell Master würde meine Chancen auf eine Ausbildungsstelle zur Patentanwältin deutlich wachsen lassen. Hier wäre eventuell eine Aktualisierung des Lehrmaterials notwendig, allerdings wären das alles bestehende Strukturen.
2. Ein Aufbau-Studiengang auf den Bachelor und/oder Master Rechtswissenschaft, um das Staatsexamen machen zu können. Da wäre wohl etwas neue Arbeit nötig, aber grundsätzlich ist das ja nicht verkehrt.
3. Sprachkurse! In meinem Sprach-Studium habe ich gelernt, dass sowas sehr sinnvoll umzusetzen ist, gerade im Medien-Zeitalter. Man bekommt mittlerweile sogar vom Computer Rückmeldung bezüglich Aussprache etc. Auch schön wären Sprachzertifikate zu günstigeren Preisen wie an den ganzen privaten Instituten...

Einige Vorschläge hier finde ich überhaupt nicht sinnvoll. Man kann schließlich im Rahmen seines Studiums entsprechende Module aus anderen Bereichen wählen oder ein Doppelstudium anstreben. Wirtschaftsmathematik wäre völlig unsinnig, da man in der Mathematik sowieso schon ein Nebenfach wählen muss - und da Wirtschaft wählen kann.
 
Bei Elektro- und Informationstechnik sehe ich das Problem, dass die bestehende Lehrstühle nach Emeritierung der noch vorhandenen Professoren nicht mehr neu besetzt werden. Damit werden dann auch mittelfristig die entsprechenden Strukturen nicht mehr vorhanden sein. Grundsätzlich stimme ich dir hier aber zu.
Einen Aufbau-Studiengang auf den Bachelor of Law hin zum Staatsexamen würde ich auch durchaus begrüßen.
Bei Sprachkursen sehe ich das Problem das die Fernuni hier wohl keine entsprechenden Lehrkräfte haben dürfte.
Das Nebenfach Wirtschaft im Bachelor Mathematik sind gerade mal 30 ECTS. Der Bachelor Wirtschaftsinformatik enthält dagegen 7 von 10 Pflichtmodulen des Bachelor Wirtschaftswissenschaften. Dazu kommen noch 2 Pflichtmodule, die im Bachelor Wirtschaftswissenschaften als Wahlpflichtmodule gewählt werden können. Zudem brauchte man für einen Bachelor Wirtschaftsmathematik nur wenige neue Module zu schaffen, sondern könnte ihn weitestgehend aus dem bestehenden Modulangebot zusammenstellen. Daher wäre die Fernuni nicht auf viele eingeschriebenen Studenten in diesem Studiengang angewiesen, um ihn einigermaßen wirtschaftlich anbieten zu können. Ob der Studiengang sinnvoll ist, muss jeder für sich entscheiden.
Ich habe meine Vorschläge in erster Linie darauf beschränkt, welche Studiengänge ohne Schaffung neuer Lehrstühle zusätzlich angeboten werden könnten, da nicht zu erwarten ist, dass von der Landesregierung zusätzliche Mittel für den Aufbau neuer Lehrgebiete bereitgestellt werden, unabhängig davon, welche Parteien gerade die Landesregierungen stellen.
 
Meines Wissens ist man bereits dabei ein alternatives Aufbaustudium Rechtswissenschaften zu konzipieren, dass zum ersten Staatsexamen führt.
 
Bei Elektro- und Informationstechnik bin ich deiner Meinung. Gerade deshalb wäre ich für eine erneute Besetzung der Professuren. Bei den Sprachkursen hast du ebenfalls Recht, da fehlt wahrscheinlich das Personal. Auch wenn es sehr schön wäre.
Hast du dir mal Wirtschaftsmathematik an Präsenz-Universitäten angeschaut? Mit Wirtschaftsinformatik ist das nicht vergleichbar. Im Gegenteil: In Wirtschaftsmathematik ist immer so wenig Wirtschaft enthalten.
@Tornado: Erzähl mir mehr?
 
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