Noch 45 Minuten zu leben

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Dr Franke Ghostwriter
Noch 45 Minuten zu leben....

Um 09:01 ermorden die scheiss USA wieder einen Menschen.

Schwarzenegger ist dann genauso ein dreifacher Mörder!

AMI GO HOME! :mad
 
Wenigstens die gruenen aeussern sich mal oeffentlich kritisch zu dieser "feigen entscheidung". bravo!
 
Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass man solche Hinrichtungen verbieten sollte! Jeder Mensch der über das ableben eines anderen Menschen entscheidet ist ein Mörder...
 
Tyffany schrieb:
Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass man solche Hinrichtungen verbieten sollte! Jeder Mensch der über das ableben eines anderen Menschen entscheidet ist ein Mörder...
Ich bin voll und ganz deiner Ansicht.

Boykottiert US-Produkte!
 
Hmmm ... auch wenn ihr mich dafür an den Pranger stellt, aber ich finde die Todesstafe ist eine durchaus angemessene Bestrafung für viele Verbrechen.
Besonders mit dem Hintergrund der wachsenden Kriminalität und der damit einhergehenden Brutalität.

Vor allem Mörder verdienen in meinen Augen keine andere Strafe - vor allem keine mildere, aber auch Kinderschänder oder Vergewaltiger sollten, meiner Meinung nach, derart bestraft werden. Als Abschreckung und als angemessene Vergeltung für ihr Vergehen!

Im aktuellen Fall - in dieser Art keine Ausnahme in den USA - finde ich nicht die Umsetzung der Todesstrafe verwerflich, sondern vielmehr die Tatsache, dass man ihn mit dieser Strafe erst noch über zwei Jahrzehnte eingesperrt hat.
So etwas halte ich dann für unnötige Grausamkeit.

Es spielt keine Rolle was er später im Gefängnis gemacht hat, wie er sich entwickelt hat.
Er war Mitbegründer einer berüchtigten Stassengang und hat endlich die gerechte Stafe für seine Verbrechen bekommen!
 
Caesarion schrieb:
Als Abschreckung und als angemessene Vergeltung für ihr Vergehen!


Ja, die Abschreckung funktioniert ja zweifelsohne. US-amerikanische Großstädte gehören ja bekanntermaßen zu den friedlichsten Städten dieser Welt. Seit Einführung der Todesstrafe gibt es auch keine Straßengangs mehr. Insbesondere die im Volksmund so bezeichneten "Triebtäter" lassen sich überhaupt wunderbar abschrecken. Du kriegst für deine Weitsicht einen riesen Applaus von mir! :daumen
 
Der Satz beinhaltet etwas mehr als den Begriff "Abschreckung".... 😎

Ich bin sicher, es ist hilfreicher und wirkungsvoller die Mörder und Vergewaltiger wegzusperren und ihnen sogar die Möglichkeit auf Begnadigung zu geben... 😎

Ob Hinrichtungen als Abschreckung etwas bringen, kannst weder Du noch ich sagen. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass es wenigstens einige der potentiellen Täter abscheckt.
Das man die Kriminalität damit wirkungsvoll reduziert habe ich nie bahauptet!

Es ist auch vollkommen egal... Der Typ hat gemordet, ist dafür verurteilt worden und hat jetzt endlich genau das bekommen, was er seinen Opfern angetan hat!

Ich möchte Dich mal argumentieren hören, wenn es Deine Frau, dein Kind oder Dir nahestehende Personen getroffen hätte.
 
Caesarion schrieb:
Es ist auch vollkommen egal... Der Typ hat gemordet, ist dafür verurteilt worden und hat jetzt endlich genau das bekommen, was er seinen Opfern angetan hat!



Jetzt ist es plötzlich vollkommen egal? 🙄 Weil deine Argumente verpuffen wie Silvesterknaller. 😀

Die Todesstrafe hat keinerlei abschreckende Wirkung, sie bedient lediglich primitive Rachegelüste - wie bei dir.
 
Casarion, lies mal den Artikel durch, den Kerstin oben verlinkt hat! Der bietet eine Anzahl der Kritikpunkte, denen ich voll und ganz zustimmen kann.
Bezüglich Deiner Argumente sind das u.a.
- keine Abschreckung
- keine Genugtuung auf Seiten der Familie des Opfers

Am schlimmsten finde ich jedoch die Punkte:
- fehlerhafte Urteile und damit ggf. zu Unrecht vollzogene Todesstrafen (insbesondere bei Schwarzen und sonstigen sog. Randgruppen)
- dass der Staat sich auf dieselbe Stufe stellt

In einem gebe ich Dir jedoch Recht, wenn ich die Todesstrafe befürworten würde (was ich aber nicht tue): dass 20 Jahre vergehen müssen, bis die Strafe vollzogen wird, ist nach dem Vollzug an sich das Verwerflichste!
 
Yara schrieb:
Casarion, lies mal den Artikel durch, den Kerstin oben verlinkt hat! Der bietet eine Anzahl der Kritikpunkte, denen ich voll und ganz zustimmen kann.
Bezüglich Deiner Argumente sind das u.a.
- keine Abschreckung
- keine Genugtuung auf Seiten der Familie des Opfers

Am schlimmsten finde ich jedoch die Punkte:
- fehlerhafte Urteile und damit ggf. zu Unrecht vollzogene Todesstrafen (insbesondere bei Schwarzen und sonstigen sog. Randgruppen)
- dass der Staat sich auf dieselbe Stufe stellt

In einem gebe ich Dir jedoch Recht, wenn ich die Todesstrafe befürworten würde (was ich aber nicht tue): dass 20 Jahre vergehen müssen, bis die Strafe vollzogen wird, ist nach dem Vollzug an sich das Verwerflichste!

Nicht nur das. Wer die historische Entwicklung der Todesstrafe in den USA betrachtet, wird erkennen, dass sie ein Rudiment perfiden rassistischen Handelns ist.

"William Bowera, Direktor des Zentrums für angewandte Sozialforschung an der Universität Boston, verglich Ende der 70er Jahre die Daten sämtlicher Tötungsdelikte in den Staaten Florida, Texas, Georgia und Ohio. In Florida und Texas war die Wahrscheinlichkeit eines Todesurteils 5-6mal höher, wenn ein Schwarzer einen Weißen getötet hatte (gegenüber Weißer tötet Weißen), 40 mal höher als bei der Konstellation Schwarzer tötet Schwarzen."

"Mordrate in Ländern mit und ohne Todesstrafe
In Bundesstaaten mit Todesstrafe beträgt die Mordrate 7,9 Morde pro 100.000 Einwohner, in Staaten ohne Todesstrafe beträgt die Mordrate 5,1 Morde pro 100.000 Einwohner."



"Die Todesstrafe ist ein Privileg der Armen.", sagte Clinton Duffy, früherer Gefängnisdirektor von San Quentin.
 
Die Diskussion um die Todesstrafe ist eine der schwierigsten überhaupt. Gerade der Kommentar, den Kerstin verlinkt hat, zeigt, wie schwierig bzw. unmöglich eigentlich das Fällen eines Todesurteils ist. Fehler sind menschlich, bei der Verurteilung zum Tod, darf ein solcher Fehler aber nicht passieren.

Über die Frage der Abschreckung gibt es Studien und Statistiken, die wohl alle belegen, dass es keinerlei abschreckende Wirkung diesbezüglich gibt. Der gesunde Menschenverstand sagt einem etwas anderes, aber wahrscheinlich mordet auch niemand mit dem Gedanken erwischt zu werden.

Obwohl ich generell gegen die Todesstrafe bin, muss ich sagen, dass ich sowohl die Rachegelüste der Angehörigen eines Opfers sehr gut nachvollziehen kann (primitiv hin oder her, wer z.B. sein Kind verliert, will den Mörder leiden sehen) als auch selbst manchmal bei Berichterstattungen im Fernsehen über diverse Kinderschänder, Vergwaltiger, etc. von dem Gedanken durchzuckt werde, dass vielleicht mancher das Recht auf Leben verwirkt hat.

Nur dass ein Staat jemanden wegen der Tötung eines anderen tötet, ist eine Ironie, die wohl kaum vertretbar ist....
 
cassandra schrieb:
Die Diskussion um die Todesstrafe ist eine der schwierigsten überhaupt. Gerade der Kommentar, den Kerstin verlinkt hat, zeigt, wie schwierig bzw. unmöglich eigentlich das Fällen eines Todesurteils ist. Fehler sind menschlich, bei der Verurteilung zum Tod, darf ein solcher Fehler aber nicht passieren.

Über die Frage der Abschreckung gibt es Studien und Statistiken, die wohl alle belegen, dass es keinerlei abschreckende Wirkung diesbezüglich gibt. Der gesunde Menschenverstand sagt einem etwas anderes, aber wahrscheinlich mordet auch niemand mit dem Gedanken erwischt zu werden.

Obwohl ich generell gegen die Todesstrafe bin, muss ich sagen, dass ich sowohl die Rachegelüste der Angehörigen eines Opfers sehr gut nachvollziehen kann (primitiv hin oder her, wer z.B. sein Kind verliert, will den Mörder leiden sehen) als auch selbst manchmal bei Berichterstattungen im Fernsehen über diverse Kinderschänder, Vergwaltiger, etc. von dem Gedanken durchzuckt werde, dass vielleicht mancher das Recht auf Leben verwirkt hat.

Nur dass ein Staat jemanden wegen der Tötung eines anderen tötet, ist eine Ironie, die wohl kaum vertretbar ist....


Die Vergleiche mit den Angehörigen sind doch sehr simpel und führen zu keiner ernsten Debatte, denn darum geht es nicht.

Das hat die Bundeswehr übrigens früher auch gemacht, wenn sie Wehrdienstverweigerer gefragt hat, wie die denn reagieren würden, wenn die Freundin vergewaltigt würde. Heute werden solche Frage natürlich nicht mehr gestellt. 🙄

Es geht bei der Debatte um eine tiefe, innere Einstellung zum Leben und nicht um sachliche Fragen, ob man z.B. Fehler korrigieren könne o.ä.

Übelste Formen nimmt so eine Debatte naturgemäß dann an, wenn es um die Kostenfrage geht. Demgemäß sollten wir in Deutschland dann aber auch alle Ladendiebe standrechtlich erschießen, weil das recht günstig ist.

Man kann für oder gegen die Todesstrafe sein, sollte aber dann die wahren Motive offenlegen.

Übrigens kann man in den USA auch bei grober Fahrlässigkeit zum Tode verurteilt werden. Hoffentlich ist kein Befürworter der Todesstrafe jemals in den USA und baut in einem der Staaten grob fahrlässig einen entsprechenden Unfall. 😱

Ich vertrete die Meinung, dass UN-Staaten eine Charta gegen die Todesstrafe unterzeichnen sollten, der sich alle Mitglieder unterzuordnen hätten. Subsidiaritätsprinzip hin oder her. Dafür brauchen wir natürlich ein paar neue ständige Mitglieder des Sicherheitsrates. Basta!
 
hier gibts übrigens die begründung von A. "MUSKELN-IM-HIRN" Schwarzenegger!!! natürlich sollten wir bedenken, dass er (diese Marionette) seine berater hat und praktisch nichts allein entscheidet!!! 😡

gruß

c.
 
@|_|$7!|\| schrieb:
Die Vergleiche mit den Angehörigen sind doch sehr simpel und führen zu keiner ernsten Debatte, denn darum geht es nicht.

Sehr simpel oder nicht, ich habe nur gesagt, dass ich einen solchen Wunsch verstehen kann.

Das hat die Bundeswehr übrigens früher auch gemacht, wenn sie Wehrdienstverweigerer gefragt hat, wie die denn reagieren würden, wenn die Freundin vergewaltigt würde. Heute werden solche Frage natürlich nicht mehr gestellt. 🙄
Abgesehen davon, dass ich die Fragestellung völlig schwachsinnig finde, ist es doch wohl kein passender Vergleich für unsere Diskussion, oder?

Es geht bei der Debatte um eine tiefe, innere Einstellung zum Leben und nicht um sachliche Fragen, ob man z.B. Fehler korrigieren könne o.ä.
😕 tiefe, innere Einstellung? Die Todesstrafe ist für mich zumindest, wie viele Themen etwas, was anhand von sachlichen Argumenten abgewägt werden kann. Natürlich kann man für sich sagen, dass es ethisch nicht vertretbar ist, die Tötung eines anderen überhaupt zu diskutieren, für mich geht es bei der Debatte aber um sachliche Fragen, sorry.

Man kann für oder gegen die Todesstrafe sein, sollte aber dann die wahren Motive offenlegen.
Hast du meine wahren Motive schon erkannt? Mir ist nicht so ganz klar, was du damit meinst.
 
cassandra schrieb:
😕 tiefe, innere Einstellung? Die Todesstrafe ist für mich zumindest, wie viele Themen etwas, was anhand von sachlichen Argumenten abgewägt werden kann. Natürlich kann man für sich sagen, dass es ethisch nicht vertretbar ist, die Tötung eines anderen überhaupt zu diskutieren, für mich geht es bei der Debatte aber um sachliche Fragen, sorry.

Deswegen hast du die Debatte auch nicht verstanden und Gott sei Dank keinen Einfluss auf bundesdeutsche Politik. Das sollte so bleiben.

***plonk***
 
@|_|$7!|\| schrieb:
Deswegen hast du die Debatte auch nicht verstanden und Gott sei Dank keinen Einfluss auf bundesdeutsche Politik. Das sollte so bleiben.

***plonk***
Wäre der große Master dann vielleicht bereit, mir die Diskussion zu erklären?
Oder sind dir die Argumente ausgegangen?

Vielleicht hättest du auch mal kurz über meine Meinung nachdenken sollen, ich habe nämlich keineswegs vor, die Todesstrafe einzuführen, wenn ich den Weg in die Politik erklommen habe.....
 
@|_|$7!|\| schrieb:
Deswegen hast du die Debatte auch nicht verstanden und Gott sei Dank keinen Einfluss auf bundesdeutsche Politik. Das sollte so bleiben.

***plonk***

sag du doch bitte, dass die leute die politik machen ahnung von dem haben, was sie da tun und dass sie da hingehören, wo sie sind....

die ausage an sich ist ja schon ne eigene debatte wert und ich Frage mich, was du von politik im allgemeinen zu verstehen glaubst, um so eine d.... bemerkung überhaupt vom stapel zu lassen 😛einlich:!!

auch wenn dies hier gard nich zum thema passt :dasistoff, musste ich mich doch mal über deinen beitrag echauffieren..... 😡

c.
 
Yara schrieb:
Casarion, lies mal den Artikel durch, den Kerstin oben verlinkt hat! Der bietet eine Anzahl der Kritikpunkte, denen ich voll und ganz zustimmen kann.

Hi Yara

Ich habe den Artikel vor meinem ersten Beitrag gelesen....
Vielem was dort geschrieben steht kann auch ich zustimmen, denn es ist in meinen Augen eine Verurteilung der Vorgehensweise, wie sie in den USA üblich ist.
Das dort mit zweierlei Maß gemessen wird ist bekannt und wird auch von mir verurteilt.
Doch teile ich nicht die Schlussfolgerung des Kommentators....

Yara schrieb:
Bezüglich Deiner Argumente sind das u.a.
- keine Abschreckung

Auch hier gebe ich zu, dass ich es nicht nachweisen könnte.
Es stimmt natürlich, dass jemand der aus verschiedendsten Motiven tötet in diesem Augenblick sicher nicht durch eventuelle Folgen abgehalten wird.
Andererseits... die welche davor zurückschrecken tauchen in keiner Statistik auf, da sie dieses Verbrechen nicht begehen....

Es ist aber ganz sicher wirkungsvoller viele der Gründe zu bekämpfen, als mit dem Mittel der Abschreckung zu arbeiten. Das ist wohl das Hauptproblem der heutigen Zeit....

Yara schrieb:
- keine Genugtuung auf Seiten der Familie des Opfers
Also ich würde tiefe Befriedigung und Genugtuung empfinden, wenn das Schwein, welches eine mir nahestehende Person getötet hat, dafür hingerichtet wird...
Da würde ich wohl am liebsten selber noch.....
Das lasse ich nicht gelten!

Es ist aber ganz sicher kein Ausgleich für den Verlust!


Yara schrieb:
Am schlimmsten finde ich jedoch die Punkte:
- fehlerhafte Urteile und damit ggf. zu Unrecht vollzogene Todesstrafen (insbesondere bei Schwarzen und sonstigen sog. Randgruppen)
Hier hast Du meine volle Zustimmung, was die USA angeht!
Meine Argumentation basierte eigentlich auch, auf klaren Richtlinien, welche dann für alle gelten sollten....

Yara schrieb:
- dass der Staat sich auf dieselbe Stufe stellt
Der Punkt ist gut!
"Ein Staat, kann Töten nicht bestrafen, indem auch er tötet."

Aus dieser Sicht ist mir das noch nie in den Sinn gekommen..... Ich bestrafe jemanden mit dem, wofür er verurteilt wurde....😉

Naja das gute alte "Auge um Auge"... habe zwar nichts für Religion und deren Lehren übrig, aber die Hebräer waren schon ein kluges Völkchen!
Dieser Devise stimme ich eben vollkommen zu....

Dem Staat obliegt es, Recht zu sprechen. Damit muss der Staat eine angemessene Strafe für ein Vergehen wir Mord finden.
Was ist nun angemessen? Lebenslange Haft? Blenden? Hände abhacken? Der Tod?
Darüber diskutieren wir ja gerade....

Hälst Du die Hinrichtung von Mördern wie Eichmann, Göring usw. auch für falsch? Wie hättest Du einen Hitler bestraft?
 
Caesarion schrieb:
Andererseits... die welche davor zurückschrecken tauchen in keiner Statistik auf, da sie dieses Verbrechen nicht begehen....


Schon mal was von einer Kontrollgruppe gehört? 🙄 Ich habe die entsprechenden Zahlen weiter oben aufgeführt.

Die Todesstrafe hat keinerlei abschreckende Wirkung!

Aber nicht nur nicht die Todesstrafe, sondern das ganze US-amerikanische drakonische Strafsystem hat keinen messbaren Abschreckungseffekt.

Aber darum geht es den Befürwortern auch gar nicht. Diese Argumente dienen einzig dem Zweck, das Thema auf einer Cocktailparty halbwegs zivilisiert diskutieren zu können.

Es geht einzig um die Befriedigung primitiver Rachegelüste!

Wenn du das dann so willst, solltest du dich bis an die Zähne bewaffnen und Streitigkeiten direkt an Ort und Stelle klären. Eine Keule und ein Fell würden dir dann auch gut stehen.
 
Also dass so einer wie Schwarzenegger in die Politik darf find ich sowieso ne Schande
 
Die Opfer, die man für Täter hält...und andere unüberwindbare Probleme...

Erstmal, damit man weiß, wo ich stehe::winke:
Ich bin absolut gegen die Todesstrafe.
-----------------------------------------------------------

Caesarion sagte, dass sich alle an gewisse Richtlinien bei der Verhängung der Todesstrafe halten müssen.
Man wird aber nie das Risiko überwinden können, dass man einen Unschuldigen bestraft. Und man wird nie den Tod "rückgängig" machen können.
Zudem bestraft man nicht nur den Täter, sondern auch seine Angehörigen.
Der Täter merkt wahrscheinlich nach seinem Tode gar nichts mehr, aber seine Angehörigen empfinden Schmerzen. Sie SIND unschuldig.
Wenn man nun sagt, man bestraft nur die, bei denen man sich sicher ist (Video, Geständnis...), dann werden potentielle Angeklagte nicht nur zum Lügen animiert, sondern die Ungerechtigkeit wird noch größer:
Der Eine, der gemordet hat, wird getötet, weil man bei ihm genug Beweise hat. Der Andere mit der gleichen Schuld wird verschont.
Das geht also auch nicht.
Zu "Auge um Auge": Dieser Spruch passt nirgends in unserem System, warum dann gerade bei der Todesstrafe?
Die Freiheitsstrafe ist problematisch genug, weil sie in essentielle Güter des Menschen eingreift, aber sie kann man immer noch "abbrechen" und man kann den Täter resozialisieren usw.
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Ein frohes neues Jahr an dieser Stelle...🙂


 
Diskussion um Nichts

Hallo,

ich kann diese, wie auch viele andere, Diskussionsthemen überhaupt nicht verstehen. Genauso ist es auch mit dem Entführungsfall Osthoff. Wenn sie zurück in den Irak will, dann lasst sie doch ziehen. Warum werden deshalb tagelang die zeitungen vollgeklatscht mit diesem Thema?

Jeje
 
ChezJeje schrieb:
Hallo,

ich kann diese, wie auch viele andere, Diskussionsthemen überhaupt nicht verstehen. Genauso ist es auch mit dem Entführungsfall Osthoff. Wenn sie zurück in den Irak will, dann lasst sie doch ziehen. Warum werden deshalb tagelang die zeitungen vollgeklatscht mit diesem Thema?

Jeje

Weil der Staat eine Fürsorgepflicht für seine Bürger hat. Deutschland nimmt das Ernst und zahlt auch Gelder, wenn damit die Geiseln frei zu bekommen sind.
Es ist unter Staatsrechtlern umstritten, ob Deutschland, wieder aus dieser Fürsorgepflicht heraus, verpflichtet ist, bei einer erneuten Entführung von Frau Osthoff zu zahlen.
Das ist der Punkt. Zudem hat die Einstellung von Frau Osthoff - so sehr sie vielleicht subjektiv nachzuvollziehen ist - unter Umständen eben einen negativen Effekt auf die Bereitschaft der deutschen Regierung in derartigen Fällen zu zahlen. Nur zu Deiner Info: Sofern die entführten nicht in der Lage sind, die mit ihrem Freihandeln verursachten Kosten zu übernehmen, trägt diese Kosten der Staat und damit der Steuerzahler - jeder Steuerzahler im Übrigen.

Niemand kann Frau Osthoff verbieten, wieder in den Irak zurück zu kehren. Aber darüber ob das vernünftig ist oder nicht, lässt sich trefflichst streiten.
 
Problematisch ist das Zahlen von Lösegeld bereits an sich. Diese mittlerweile gängige Praxis ist eigentlich ein wunderbarer Anreiz für jegliche Art von kriminellen Gruppen - ob Rebellengruppen in Süd- und Mittelamerika oder in Südostasien oder islamistischen Gruppierungen im Nahen Osten - weiterhin Touristen zu verschleppen um so ihren Kampf zu finanzieren. Der Staat wird dadurch erpressbar und fördert nicht nur kriminelle Machenschaften, sondern auch die Gefahr, als Tourist künftig entführt zu werden.
In den Siebzigern wurde das Prinzip der Nichterpressbarkeit des Staates das erste Mal aufgehoben und ich weiß nicht, ob es richtig war......
 
Naja, ich weiss nicht aber ich finde es schon ziemlich arm gleiches mit gleichem zu vergelten. Und was ist, wenn nach 20 Jahren herausgefunden wird, dass der Hingerichtete unschuldig war? Zum Leben erwecken kann man Ihn wohl nicht mehr. Außerdem finde ich es pervers sich zuzumuten über das Leben eines anderen Menschen zu bestimmen. Wir sind doch alles "Christen" wo bleibt denn da der Satz "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"?
 
Florüü schrieb:
Naja, ich weiss nicht aber ich finde es schon ziemlich arm gleiches mit gleichem zu vergelten.
Warum wird immer wieder dieser Spruch bemüht? Vor allem in Fällen, wenn nicht mal annähernd davon die Rede ist? Es geht hier nicht um Rache, sondern um Strafe im Sinne von Rechtssprechung. Dieser Tookie hatte mehrere Menschen grausam ermordet, auch wenn das in der Berichterstattung oft nicht mal mehr Erwähnung findet. Oft ist er nur noch als netter Kinderbuchautor dargestellt worden.
Florüü schrieb:
Wir sind doch alles "Christen"
1. Bist du dir da ganz sicher? Woher willst du wissen, dass wir ALLE Christen sind. Oder "Christen" in Anführungszeichen...
2. Ethische Werte sind kein Monopol des Christentums!!!!

P.S. Ich bin im allgemeinen auch kein Befürworter der Todesstrafe.
 
Florüü schrieb:
Wir sind doch alles "Christen" wo bleibt denn da der Satz "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst"?

Also bitte!!! Keine solche Verallgemeinerungen und Beleidigungen!
Ich bin Atheist und auf keinen Fall einer dieser Bibelschmeisser... Ich müsste mich ja schämen, zu dieser Verbrechersekte zu gehören!

...wenns nach denen ginge, wäre doch erst recht verbrennen und Hinrichtungen an der Tagesordnung!!!!
 
sho schrieb:
Dieser Tookie hatte mehrere Menschen grausam ermordet, auch wenn das in der Berichterstattung oft nicht mal mehr Erwähnung findet. quote]

So und genau das stimmt so nicht!!!

Ihm konnte nicht ein einziger Mord 100%ig nachgewiesen werden und er hat alle anderen Straftaten gestanden aber immer wieder gesagt das er mit den Morden nichts zu tun hat.

Ich finde wenn jemand Jahre lang ( und da reden wir nicht von 4-5 ) dabei bleibt das er es nicht war und man ihm nicht beweisen kann das es so ist... dann sollte man die todesstrafe vielleicht doch in lebenslang umwandeln.

Ansonsten gehöre ich aber zu den Menschen die die Todesstrafen befürworten. Aber nur wenn es wirklich kein Rücken mehr gibt ( also sowohl ein Geständnis vorliegt wie auch ganz klare Beweise ) das er es auch war. Heute gibt es in der medizin sooo viele Möglichkeiten Morde zu untersuchen. Diese Sachen gab es aber vor 20-30 Jahren noch nicht. Wer weiß... wenn man manche Fälle nochmal aufrollen könnte und irgendwelche Genetischen Untersuchen machen könnte... wer weiß was dabei alles raus kommt.
 
Lizzy schrieb:
Caesarion sagte, dass sich alle an gewisse Richtlinien bei der Verhängung der Todesstrafe halten müssen.
Man wird aber nie das Risiko überwinden können, dass man einen Unschuldigen bestraft. Und man wird nie den Tod "rückgängig" machen können.
Dieses Problem hätte man genauso bei Lebenslanger Haftstrafe ...und ob das Wegsperren in eine Zelle für Jahrzehnte nun human ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich habe mich nirgends dahingehend geäussert, dass ich nun jeden aufs Schafott bringen will.... ABER jemandem, dem ein vorsätzlicher Mord zweifelsfrei nachgewiesen wird, der sollte mit Hinrichtung bestraft werden.

Lizzy schrieb:
Zudem bestraft man nicht nur den Täter, sondern auch seine Angehörigen.
Der Täter merkt wahrscheinlich nach seinem Tode gar nichts mehr, aber seine Angehörigen empfinden Schmerzen. Sie SIND unschuldig.
Ach komm... und was ist mit den Angehörigen des Getöteten? Ich glaube um diese sollte man sich mehr den Kopf zerbrechen, als um die Angehörigen des Täters.
Der Täter sollte sich auch bewusst sein, dass er diese Strafe erhält, wenn er einen Mord begeht. Die Schuld für den Schmerz und die Trauer seiner Angehörigen - infolge seiner Hinrichtung - dann dem Staat zuzuschreiben ist billig!!
ER hat die Tat begangen und damit diese Folgen provoziert.

Lizzy schrieb:
Wenn man nun sagt, man bestraft nur die, bei denen man sich sicher ist (Video, Geständnis...), dann werden potentielle Angeklagte nicht nur zum Lügen animiert, sondern die Ungerechtigkeit wird noch größer:
Der Eine, der gemordet hat, wird getötet, weil man bei ihm genug Beweise hat. Der Andere mit der gleichen Schuld wird verschont.
Das geht also auch nicht.
Die Möglichkeiten der Rechtsmedizin sind heutzutage so gut, dass man über Schuld oder Unschuld eines Verdächtigen recht gut entscheiden kann.
Es geht hier nicht darum, jemanden Aufgrund von Indizien zum Tode zu verurteilen.

Eine Schuld nicht eindeutig nachweisen zu können passiert nicht nur in Mordfällen. Wie eben schon gesagt, sollte und ist hier der Grundsatz, dass die Tat eindeutig nachgeweisen wird.
Doch wie oft hat man Steuerbetrüger uam. welche sich mit juristischen Feinheiten vor der Verantwortung oder Strafe drücken!

Viel schlimmer finde ich in dieser Hinsicht aber, dass man milderne Strafen verhängt, weil ein Arzt den Täter für nicht zurechnungsfähig erklärt, weil er unter Alkohol stand... usw.

Lizzy schrieb:
Zu "Auge um Auge": Dieser Spruch passt nirgends in unserem System, warum dann gerade bei der Todesstrafe?
Die Freiheitsstrafe ist problematisch genug, weil sie in essentielle Güter des Menschen eingreift, aber sie kann man immer noch "abbrechen" und man kann den Täter resozialisieren usw.
Warum passt dieser Spruch nicht? Schon wegen der immer weiter steigenden Kriminalität wird er immer aktueller.
Resozialisierung? Das ich nicht lache! Das ist doch wohl der grösste Hohn für alle Geschädigten, dass der Täter auch noch "Streicheleinheiten" bekommt, als Lohn für seine Tat!?
Da soll dann mal noch jemand behaupten Verbrechen lohnt sich nicht. Wenn Du nicht belangt wirst, hatte deine Tat keine Folgen, wenn Du erwischt wirst, gibt der Staat viel Geld aus, um dich wieder zu integrieren...
Wozu ehrlich bleiben.....

Welche Resozialisierungsvorschläge hättest Du denn bei einem Hitler, Göhring oder Eichmann ????
 
Lizzy schrieb:
Die Freiheitsstrafe ist problematisch genug, weil sie in essentielle Güter des Menschen eingreift, aber sie kann man immer noch "abbrechen" und man kann den Täter resozialisieren usw.

Resozialisieren??? 😱 Sorry ich bezahl für sowas wie die auch noch Steuern und jetzt komm mir nicht das wir hier sooo schlechte Haftbedingungen hätten das stimmt nämlich nicht. Warum soll ich sowas auch noch sein Leben lang durchfüttern?

Es würd mich ja echt mal interessieren ob du auch noch so reden würdest wenn du mal von solchen Verbrechen betroffen wärst. Ob du dann auch noch sagen würdest "aber der arme mensch"
 
Tiia schrieb:
Resozialisieren??? 😱 Sorry ich bezahl für sowas wie die auch noch Steuern und jetzt komm mir nicht das wir hier sooo schlechte Haftbedingungen hätten das stimmt nämlich nicht. Warum soll ich sowas auch noch sein Leben lang durchfüttern?

Die Zahlen besagen, dass es für den Steuerzahler "günstiger" ist, einen "sowas", wie du es nennst, ein Leben lang durchzufüttern, als "sowas" Hinzurichten.

Durch die Ausschöpfung des kompletten Rechtsweges, die aufgrund der finanziellen Situation des Häftlings der Steuerzahler zahlt, und die aufwendigeren Haftkosten im Todestrakt, Kostet ein Todestrakt-Häftling doppelt soviel, wie ein zu lebenslänglich Verurteilter.

Zumindest ist dem so in den USA!
 
Gut das mag sein.. aber warum ist das denn so. ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen warum die usa z.B. teilweise 20 - 30 jahre vergehen lassen um das urteil zu vollstrecken. machen andere länder auch nicht. würde das alles zeitnah gemacht dann würde es den steuerzahler auch günstiger kommen
 
Tiia,

abgesehen davon, dass ich es ziemlich zynisch finde, bei Diskussionen über Leben und Tod über Kosten zu diskutieren, hier die Begründung:

Einem zum Tode verurteilten stehen alle Rechtswege offen. Diese werden, wenn es um das Leben geht auch ausgeschöpft. Oftmals werden in der "Wartezeit" die Fälle durch die Anwälte komplett neu aufgerollt, um neue Beweise zu finden und andere Indizien zu entkräften.
Das hat damit zu tun, dass nur jene in der Todeszelle landen, die nicht das nötige Kleingeld haben, um einen guten Anwalt zu bezahlen. Die meisten dort, hatten nur einen Pflichtverteidiger.
Sitzt ein Verurteilter dann im Todestrackt, sammeln Gegner der Todesstrafe um den Anwalt zahlen zu können. Juraabsolventen greifen solche Fälle auf, um sich einen Namen zu machen etc.
Die mit den Entscheidungen betrauten Richter fließen natürlich in die Rechnung mit ein.

Zusätzlich kommt hinzu, dass die Haft in den Todeszellen sehr kostspielig sind. Der komplette Trakt besteht aus Einzelzellen. Die Überwachung der Gefangenen ist wesentlich engmaschiger, um Suicide zu vermeiden. So gehen zum Beispiel Todeskandidaten in den meisten Staaten zum Einzelhofgang in Begleitung eines Wärters. Dahingegen kann ein Lebenslänglicher zum gemeisamen Hofgang aller Gefangenen, bei dem ungefähr 10-15 Wärter 100 Häftlinge bewachen.

Die Zeit braucht die Justiz um ihre Mühlen zu bewegen. Und das ist gut so! Nicht wenige werdenn nach den neuen Überprüfungen freigesprochen.
Selbst mit dieser langen Zeit, lassen sich Justizirrtümer nie ausschließen. Das muss man mit einkalkulieren.
Meiner Meinung ist nach ist einer schon einer zuviel.

Netter Film zum Thema "unschuldig hinter Gittern" ist "Hurricane" beruhend auf einer wahren Geschichte. Dort geht es zwar nicht um die Todesstrafe, aber um Lebenslänglich!
 
Gegen die Todesstrafe

Caesarion schrieb:
Dieses Problem hätte man genauso bei Lebenslanger Haftstrafe ...und ob das Wegsperren in eine Zelle für Jahrzehnte nun human ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich finde die Freiheitsstrafe ebenfalls problematisch, aber die Todesstrafe problematischer.Einen Unschuldigen kannst du eben immer noch aus dem Knast lassen, aber eine Leiche nicht wieder beleben, also besteht da ein Unterschied.

Caesarion schrieb:
Ich habe mich nirgends dahingehend geäussert, dass ich nun jeden aufs Schafott bringen will.... ABER jemandem, dem ein vorsätzlicher Mord zweifelsfrei nachgewiesen wird, der sollte mit Hinrichtung bestraft werden.

Es ist aber doch so:
Bestrafen wir nur die, denen ein Mord zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, mit dem Tode, so ist das ungerecht denen gegenüber, die das gleiche getan haben, aber denen es nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann.
Bestrafen wir allerdings alle, so ist das ungerecht denen gegenüber, die es eigentlich nicht getan haben.

Caesarion schrieb:
Ach komm... und was ist mit den Angehörigen des Getöteten? Ich glaube um diese sollte man sich mehr den Kopf zerbrechen, als um die Angehörigen des Täters.

Ja, aber, die Angehörigen des Täters sind völlig unschuldig, genau wie die des Opfers. Der Tod "erlöst" den Täter, wenn er erstmal tot ist, aber er "bestraft" die Angehörigen des Täters. Er erreicht gar nicht seinen Zweck: die Aussicht auf den nahen Tod ist die Strafe, nicht der Tod an sich.

Weiter oben im Text sieht man, dass die Todesstrafe nicht abschreckt.
Zudem ist sie eine Strafe hauptsächlich für die unschuldigen Angehörigen des Täters. Der Staat bestraft den Täter dafür, was der selbst getan hat.
Die Angehörigen des Opfers wollen vielleicht seinen Tod, vielleicht aber auch nicht, das kann man nicht pauschal unterstellen. Der "Täter" ist möglicherweise unschuldig. Ein unvollkommener Staat voller unvollkommener Menschen maßt sich an über Leben und Tod zu entscheiden.

All das spricht gegen die Todesstrafe.
Was soll sie dann?

Caesarion schrieb:
Die Möglichkeiten der Rechtsmedizin sind heutzutage so gut, dass man über Schuld oder Unschuld eines Verdächtigen recht gut entscheiden kann.
Es geht hier nicht darum, jemanden Aufgrund von Indizien zum Tode zu verurteilen.

Dies verstehe ich nicht. Die Rechtsmedizin kann mit Sicherheit nicht sagen, ob Notwehr vorlag, ob das Opfer den Tod wollte, ob es ein Unfall war...tausend Dinge können nicht zweifelsfrei festgestellt werden...
Auch Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt. Möglicherweise findet man den Täter erst Wochen später, wer kann da noch sagen, in welcher Verfassung er zum Zeitpunkt der Tat war? usw...

Caesarion schrieb:
Eine Schuld nicht eindeutig nachweisen zu können passiert nicht nur in Mordfällen. Wie eben schon gesagt, sollte und ist hier der Grundsatz, dass die Tat eindeutig nachgeweisen wird.
Doch wie oft hat man Steuerbetrüger uam. welche sich mit juristischen Feinheiten vor der Verantwortung oder Strafe drücken!

Oben sprach ich schon an, dass es ungerecht ist, nur die zu verurteilen, die auf jeden Fall die Tat begangen haben..., weil man - sagen wir - ein Video von der Tat hat, ein Geständnis usw...
Möchtest du Steuerbetrüger zum Tode verurteilen? (Nein, das habe ich sicher falsch verstanden)

Caesarion schrieb:
Warum passt dieser Spruch nicht? Schon wegen der immer weiter steigenden Kriminalität wird er immer aktueller.

Ich meinte: Wir leben nicht nach diesem Prinzip "Auge um Auge"...schlimm genug, wenn manche doch danach leben...aber es widerspricht der Erziehung und der Moralvorstellung! Deshalb finde ich nicht, dass wir, wenn jemand kriminell geworden ist, gleiches mit gleichem vergelten dürfen.
Der Dieb soll bestohlen werden; der Betrüge betrogen; der Vergewaltiger vergewaltigt; der Mörder ermordet?

Caesarion schrieb:
Resozialisierung? Das ich nicht lache! Das ist doch wohl der grösste Hohn für alle Geschädigten, dass der Täter auch noch "Streicheleinheiten" bekommt, als Lohn für seine Tat!?

Streicheleinheiten?
Manche Menschen haben nie Chancen bekommen. Sie wachsen in verwahrlosten Elternhäusern (wenn sie Glück haben; vielleicht auch auf der Straße oder ...) auf oder sie rutschen in kriminelle Kreise ab, weil ihnen Charakterstärke nicht in die Wiege gelegt wurde...diese Menschen dann zu töten, wenn sie ein - ja: nicht entschuldbares !!! - Verbrechen begangen haben, halte ich für unbilllig. Sie müssen bestraft werden, aber mit dem Tode??
Sie müssen eine Chance bekommen, wieder in die Gesellschaft zurückzufinden und sich zu ändern.
Man mag das für naiv halten, ich tue das nicht.
Ich finde, dass jeder Chancen bekommen muss, auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist, dass er in der Lage ist sie wahrzunehmen...

Caesarion schrieb:
Da soll dann mal noch jemand behaupten Verbrechen lohnt sich nicht. Wenn Du nicht belangt wirst, hatte deine Tat keine Folgen, wenn Du erwischt wirst, gibt der Staat viel Geld aus, um dich wieder zu integrieren...
Wozu ehrlich bleiben.....

Aber es ist doch nicht so, dass es wunderschön wäre im Knast oder ohne Geld oder als Vorbestrafter und es ist doch nicht so, dass alle Verbrecher skrupellos sind, es sind durchaus einige dabei, die ein schlechtes Gewissen haben und selbst bestraft genug sind (der Extremfall: die Mutter, die ihr Kind fahrlässig tötet...sie wird i.d.R. nicht schwer / gar nicht (?) bestraft, weil sie genug an dem Verlust zu leiden hat...)

Caesarion schrieb:
Welche Resozialisierungsvorschläge hättest Du denn bei einem Hitler, Göhring oder Eichmann ????
Ich stehe einem Tyrannenmord dann nicht ablehnend gegenüber, wenn er die einzige Möglichkeit ist die weiteren Verbrechen zu verhindern (hier nicht das Thema und Abwägungssache)...
Aber ich würde nicht die Todesstrafe über solche verhängen, sondern sie lebenslang einsperren, denke ich...

Ich halte diese emotionale Herangehensweise für die schlechtere...
Ja, wenn meinen Lieben etwas angetan wird, werde ich reagieren wie alle diese Angehörigen, aber davon sollte man nicht ausgehen...denn es macht die Verbrechen eben nicht wieder gut...
Ich würde mir vielleicht wünschen, dass dem Täter etwas Schlimmes widerfährt, aber das sind Gefühle...
Zwar soll ein Staat nicht kalt sein und auf die Menschen eingehen, aber an dieser Stelle ist es nicht seine Aufgabe die Rachegelüste der Opferangehörigen/Opfer zu befriedigen, sondern er muss Rechtsstaat bleiben und das kann er nur dann, wenn er "unnötige" Ungerechtigkeiten vermeidet...und die Todesstrafe stellt schon allein wegen des Risikos, dass ein Unschuldiger dran glaubt bzw. wegen einer Ungleichbehandlung zwischen Nachgewiesen-Schuldigen und Nicht-Nachgewiesen-Schuldigen eine große Ungerechtigkeit dar.
Wenn man argumentiert eine Freiheitsstrafe sei ebenfalls ungerecht, so ist dem zuzustimmen, aber der entscheidende Unterschied zu nennen, nämlich, dass man den Täter wieder aus dem Knast holen könnte. Zudem hat der Staat nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden...

Und nun wiederhole ich mich und die anderen, deshalb lass ich es genügen.
 
Zu eben

Tiia schrieb:
Resozialisieren??? 😱 Sorry ich bezahl für sowas wie die auch noch Steuern und jetzt komm mir nicht das wir hier sooo schlechte Haftbedingungen hätten das stimmt nämlich nicht. Warum soll ich sowas auch noch sein Leben lang durchfüttern?

Es würd mich ja echt mal interessieren ob du auch noch so reden würdest wenn du mal von solchen Verbrechen betroffen wärst. Ob du dann auch noch sagen würdest "aber der arme mensch"

siehe meinen viel zu lang gewordenen und viel zu unstrukturierten Text eben...
 
Da gebe ich dir voll und ganz recht. Ich möchte nicht wissen, wieviele Hingeríchtete unschuldig waren. Es darf auch nicht in der Macht eines Menschen liegen über Leben und Tod zu entscheiden.
 
wie kommts?

... ja es ist richtig: TOT ist TOT,
ganz egal durch wessen Hand.
Mord ist es auch, wenns ein Henker tut.
Es schmerzt Menschen in Zwispälten zu sehen, die sich in dieser Debatte
ausdrücken. Wir brauchen keine weiteren Toten, keine dickeren Wände, keine schwacheren Worte. Hier sollten wir durch sein. Hört Ihrs schon kommen draussen, in weiter Entfernung. Der Wind rufts doch schon durch die Gassen. JEDERMANN
 
adel schrieb:
Es darf auch nicht in der Macht eines Menschen liegen über Leben und Tod zu entscheiden.

Genau DAS liegt aber in der Macht jedes Menschen!

Nur das ...zum Glück... die Mehrzahl der Menschen so vernünftig und verantwortungsbewusst sind, dass sie nicht jedes Problem damit lösen, dass sie es mit einem Mord aus der Welt schaffen.

Gerade diese Macht in den Händen der Menschen führt uns ja zu dieser Diskussion. Weil wir immer Menschen haben werden, die anderen nach dem Leben trachten.
Da Du aber den Menschen diese Macht nicht entziehen kannst... wer will findet immer einen Weg wirst Du immer mit dem Problem konfrontiert werden, wie Du mit Mördern umgehst.

Wir sollten bei aller Diskussion nicht vergessen, dass wir hier über Subjekte diskutieren, welche anderen Menschen gewaltsam das Leben geraubt haben!
 
Caesarion schrieb:
Wir sollten bei aller Diskussion nicht vergessen, dass wir hier über Subjekte diskutieren, welche anderen Menschen gewaltsam das Leben geraubt haben!



Tja, und wie über solche Menschen richten? Wie im alten Testament "Auge um Auge, Zahn um Zahn" oder lieber nach dem neuen Testament, in dem "der unter euch, der ohne Schuld ist" den ersten Stein zur Steinigung werfen sollte.
Klar kann man Verbrecher nicht ungestraft davon kommen lassen, ich denke, darüber sind wir uns alle einig.

Die Todesstrafe empfinde ich einfach als unmenschlich. Warum nicht versuchen, die als Mörder verurteilten, erkennen zu lassen, dass sie eine unmenschliche Tat begangen haben? Einfach nur wegsperren funktioniert natürlich auch nicht...
 
Shinead schrieb:
Tja, und wie über solche Menschen richten? Wie im alten Testament "Auge um Auge, Zahn um Zahn" oder lieber nach dem neuen Testament, in dem "der unter euch, der ohne Schuld ist" den ersten Stein zur Steinigung werfen sollte.
Ich wär etwas vorsichtiger mit solchen Bibelzitaten, die immer wieder dahergesagt werden und längst zu Stereotypen verkommen sind. Das sogenannte Alte Testament mit einem Gott der Rache und das sog. Neue Testament mit einem Gott der Liebe? Diese Pauschalisierung ist mehr als oberflächlich und die häufig anzutreffenden, schlichten Einteilungen in schwarz und weiß auch falsch. Man muß kein Bibelexperte sein um sich zu erinnern, dass die berühmten 10 Gebote, auf denen (u.a.) die Moralvorstellungen der westlichen Welt beruhen aus dem "Alten Testament" stammen... (Tora: Shemot, bzw. Zweites Buch Mose)
 
Ich wollte aber mit meinen Bibelzitaten nicht auf die Nächstenliebe hinaus (dann hätte ich mich auf die 10 Gebote bezogen), sondern auf die Vorstellung mit Verbrechern umzugehen.

Das hat für mich nichts mit dem "Gott der Rache" oder dem "Gott der Liebe" zu tun. Sondern mit der Einstellung, mit der damaligen Gesellschaften an solche Probleme heranzugehen.

Wer das als "Wertung" verstehen will, soll es tun, sie/er wird seine Gründe dafür haben...
 
Also entschuldige, ich halte es weder mit dem neuen, noch mit dem alten Testament!

ABER bitte, wo und wann, fanden die Inhalte der Bibel jemals Anwendung?

Die Aussagen eines Buches, welches niemals real umgesetzt wurde, als Grundlage für eine Moraldiskussion zu benutzen, kann ja wohl nicht die Lösung sein.

"Hänsel und Gretel"? "Schneewittchen"? ...sind auch Märchen! Wurden da die Bösewichter nicht getötet?
 
Die moralischen Grundvorstellungen des sog. Christlichen Abendlandes beziehen sich auf die in der Bibel festgeschriebenen Wertevorstellungen.

Daher ist dieses Buch sehr wohl qualifiziert, als Grundlage für moralische Diskussionen herangezogen zu werden.

Ausserdem würde ich der Bibel nicht absprechen, dass sie gelebt wird. Bestimmt nicht von einzelenen der Gläubigen, aber es gibt ja auch Menschen, die sich ganz und gar dem Glauben verschrieben haben.
 
Shinead schrieb:
Ich wollte aber mit meinen Bibelzitaten nicht auf die Nächstenliebe hinaus (dann hätte ich mich auf die 10 Gebote bezogen), sondern auf die Vorstellung mit Verbrechern umzugehen.
Theologen, Priester, Rabbiner und andere Gelehrte bschäftigen sich seit Jahrhunderten mit der Exegese der Heiligen Schrift. Und streiten und grübeln und diskutieren und verwerfen... Meinst du nicht, dass es zu kurz greift sich auf zwei klitzekleine Zitate aus der Bibel zu berufen um in schwarz und weiß zu unterscheiden? (Die 10 Gebote hab ich nur als Beispiel dafür angeführt, dass ein wesentlicher ""Grundstein" in Moralfragen auch des Christentums auf dem sog. Alten Testament beruht. Das Gefährliche an dieser Unterscheidung in diesem Zusammenhang ist in meinen Augen das sich ständig wiederholende Verwenden dieser Stereotype. (Du bist nicht die erste, die sie verwendet). Sicher war es dir auch gar nicht bewußt, aber genau diese Stereotype werden auch dafür verwendet, Juden, als Angehörige des mosaischen (oder wie oft auch zu hören/lesen ist: "alttestamentarischen") Glaubens zu diskreditieren.
Shinead schrieb:
Das hat für mich nichts mit dem "Gott der Rache" oder dem "Gott der Liebe" zu tun. Sondern mit der Einstellung, mit der damaligen Gesellschaften an solche Probleme heranzugehen.
Welche damaligen Gesellschaften? Das klingt ja, als hätte es mit Beginn des Christentums einen plötzlichen Umbruch im Umgang mit Verbrechern und Unschuldigen, die dazu abgestempelt wurden gegeben... In meinen Augen mehr als absurd aus wohlbekannten Gründen...
Shinead schrieb:
Wer das als "Wertung" verstehen will, soll es tun, sie/er wird seine Gründe dafür haben...
😕 Wie meinst du das jetzt?
 
sho schrieb:
Theologen, Priester, Rabbiner und andere Gelehrte bschäftigen sich seit Jahrhunderten mit der Exegese der Heiligen Schrift. Und streiten und grübeln und diskutieren und verwerfen... Meinst du nicht, dass es zu kurz greift sich auf zwei klitzekleine Zitate aus der Bibel zu berufen um in schwarz und weiß zu unterscheiden?

Ich wollte nicht die Bibel auf zwei Zitate beschränkten. Ich habe diese zwei Zitate gewählt, weil sie a) so historisch überliefert sind und b) inzwischenauch als geflügelte Worte in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen sind.

sho schrieb:
Das Gefährliche an dieser Unterscheidung in diesem Zusammenhang ist in meinen Augen das sich ständig wiederholende Verwenden dieser Stereotype. (Du bist nicht die erste, die sie verwendet). Sicher war es dir auch gar nicht bewußt, aber genau diese Stereotype werden auch dafür verwendet, Juden, als Angehörige des mosaischen (oder wie oft auch zu hören/lesen ist: "alttestamentarischen") Glaubens zu diskreditieren.

Wenn Du Dich durch die zwei Zitate angegriffen fühlst - ich weiss zwar nicht warum - kann ich nur sagen, dass es meine Absicht war hier irgendjemandem auf die Füße zu steigen.
Allerdings finde ich deine Auslegung ziemlich merkwürdig. Das alte Testament gehört genauso wie das neue Testament zu den Pfeilern meines Glaubens.
Ehrlich gesagt, macht mich die Entwicklung unseres "Gesprächs" eher wütend! Ich stehe nicht auf Unterstellungen!


sho schrieb:
Welche damaligen Gesellschaften? Das klingt ja, als hätte es mit Beginn des Christentums einen plötzlichen Umbruch im Umgang mit Verbrechern und Unschuldigen, die dazu abgestempelt wurden gegeben... In meinen Augen mehr als absurd aus wohlbekannten Gründen...

Ich denke nicht, dass mit dem Christentum alles besser wurde. Jesus war schlichtweg ein Kind seiner Zeit. Eine Gesellschaft entwickelt sich nicht von jetzt auf gleich weiter. Erst sind es einzelne die neue Ideen pflanzen, die dann weiter wachsen. Ich weiss auch nicht, wer der erste war, der solche Ideen aussprach. Ist auch egal, aber die Ansicht veränderte die Gesellschaft.

sho schrieb:
😕 Wie meinst du das jetzt?

Denk mal drüber nach...
 
Ich habe nicht das Gefühl, daß eine religiös gefärbte Diskussion uns irgendwie voranbringt, das kann sie auch nicht, weil es zu viele unterschiedliche Religionen und Kulturen gibt und die Grundsätze dieser Weltbilder meist auf einem Gemenge aus Werten, Hoffnungen und persönlichen Ansichten dieser Zeit beruhen, die zudem dann unterschiedlichste Interpretationen zulassen, die nicht unbedingt auf Logik aufbauen.
Wir sollten dieses Thema eher - wie übrigens auch unsere Gesetzgebung - aus wohldurchdachten humanistischen Ansätzen her betrachten und dies mit der Praxis verbinden, nicht bei vagen, unabänderlichen Dogmen hängenbleiben. Auf Dogmen aufzubauen ist meist der falsche Weg - auch wenn das Ergebnis oftmals wünschenswert ist.
 
Shinead schrieb:
Ich wollte nicht die Bibel auf zwei Zitate beschränkten. Ich habe diese zwei Zitate gewählt, weil sie a) so historisch überliefert sind und b) inzwischenauch als geflügelte Worte in den deutschen Sprachgebrauch übergegangen sind.
Eben. Nur sind manchmal die Grenzen zwischen geflügelten Worten und Stereotypen fließend...
Ich will dir auch gar nichts unterstellen! Hab das eher allgemein gemeint. Vielleicht kam das nicht so rüber. Ich heb nochmal hevor, was in meinem Posting deutlich machen sollte, dass ich dir persönlich nichts unterstellen will: ...Stereotype. (Du bist nicht die erste, die sie verwendet). Sicher war es dir auch gar nicht bewußt, aber genau diese Stereotype werden A U C H dafür verwendet,...

Mir ist es einfach wichtig, darauf hinzuweisen. Und ich wollte schon gar nicht deinen Glauben angreifen oder ihn werten.
Shinead schrieb:
Wenn Du Dich durch die zwei Zitate angegriffen fühlst
nein, hab ich nicht
Shinead schrieb:
- ich weiss zwar nicht warum - kann ich nur sagen, dass es meine Absicht war hier irgendjemandem auf die Füße zu steigen.
Hoffe doch, dass es NICHT deine Absicht war...🙂
Shinead schrieb:
Denk mal drüber nach...
Sowieso, aber ich hab dich doch gefragt, wollte eigentlich wissen, wie DU das meintest... Ist jetzt aber auch nicht so wichtig, hat sonst gar nichts mehr mit dem Thema des Threads zu tun...

Zum Thema:

Auch wenn ich kein genereller Befürworter der Todesstrafe im allgemeinen bin - mir gefallen an vielen Diskussionen über die Todesstrafe zwei Dinge nicht:

1. Im allgemeinen (ich betone hiermit, dass ich jetzt nicht nur diesen Thread meine, der ja einen speziellen Fall zum Thema hat) geht es fast immer nur um die Todesstrafe in den USA. (Es wurde schon mal darauf hingeweisen, glaub ich, hab nicht alle Postings im Kopf).
2. Ein Phänomen, was nicht nur in Diskussionen in Bezug auf die Justiz auftritt: Die Rolle des Opfers wird völlig unterbewertet. Und hiermit meine ich nicht den Bestraften als Opfer sondern das wirkliche Opfer der Straftat und seine Angehörigen. Auch das wurde schon angesprochen. Ähnlich ist das auch in den Medien. Das Verständnis für die Täter geht in meinen Augen oft viel zu weit. Ich kann nur sagen, auch Hitler eine schlimme Kindheit, und es gibt wohl KEINEN Grund, damit irgendetwas entschuldigen zu können.

Ähnliches sieht man in Bezug auf Terrorismus. Wer spricht von den Opfern und ihren Hinterbliebenen? Außer ein paar Zahlen... Viel geredet wird über Verständnis dass man haben müßte, warum jemand zum Terroristen wird oder geworden ist... Aber das ist nun auch schon wieder ein anderes Thema...
 
Spannende Diskussion, wenn man so liest, was sich über mehrere Seiten zieht. Kurz vorab - ich bin auch kein Fan der Todesstrafe.

Generell ist die Todesstrafe keine sinnvolle Lösung (Mord macht Mord nicht ungeschehen) - auf der anderen Seite stellt sich die Frage, welche sinnvolle Alternative gibt es momentan?😕

Die Täter bis zum Lebensende wegzusperren ist weder sinnvoll noch besonders human (und ist auch in der Tat ein Kostenfaktor).

Sexualstraftäter (ich weiss, die werden nicht per se hingerichtet) zu kastrieren, wie es in der Diskussion war, verhindert den Trieb auch nicht, nur um ein Beispiel zum Thema Resozialisierung zu nennen.

Wenn man nun von hochstehenden Idealen (christlichen oder anderen) absieht - wer möchte neben einem verurteilten Mörder leben, der wieder resozialisiert werden soll? Das führt dann zu Hetzkampagnen, wie sie in den USA keine Einzelfälle sind.

Leider gibt und gab es schon immer in der Geschichte Menschen, die nicht in die gegebenen sozialen Gefüge passen und daher als psychisch krank oder gestört bezeichnet werden. Und es gibt auch keine Therapie, die 100%ig wirksam ist, einen psychisch verwirrten Menschen "geradezubiegen".

Dies ist ein Thema, an das man weder rein sachlich noch rein emotional herantreten kann, da es einfach zu vielschichtig ist.

Mir stellt sich auch eine weitere Frage - soweit ich weiss, gibt es in einigen deutschen Länderverfassungen noch immer die Todesstrafe, aber da Bundesrecht vor Landesrecht geht, wird sie nicht umgesetzt. Warum aber gibt es sie noch? Angst? Faulheit? Bürokratie?

Es ist eben auch die Frage, auf was für eine Welt wir uns hinbewegen wollen - Fiktionen gibt es genug, die zeigen, was in naher Zukunft sein könnte... :runzel
 
play 187 on an undercover cop

"Mir stellt sich auch eine weitere Frage - soweit ich weiss, gibt es in einigen deutschen Länderverfassungen noch immer die Todesstrafe, aber da Bundesrecht vor Landesrecht geht, wird sie nicht umgesetzt. Warum aber gibt es sie noch? Angst? Faulheit? Bürokratie?"

Vorkehrungen schätze ich: Tritt Länderrecht wieder voll in Kraft, dann kann die Ursache eine Art staatlicher Notstand sein-Zerfall des Bunds z.B.
Die Todesstrafe könnte helfen eine Revolution zu ersticken.( angst )
Interessant fürs Juristenforum.
 
eden link schrieb:
"Mir stellt sich auch eine weitere Frage - soweit ich weiss, gibt es in einigen deutschen Länderverfassungen noch immer die Todesstrafe, aber da Bundesrecht vor Landesrecht geht, wird sie nicht umgesetzt. Warum aber gibt es sie noch? Angst? Faulheit? Bürokratie?"

Vorkehrungen schätze ich: Tritt Länderrecht wieder voll in Kraft, dann kann die Ursache eine Art staatlicher Notstand sein-Zerfall des Bunds z.B.
Die Todesstrafe könnte helfen eine Revolution zu ersticken.( angst )
Interessant fürs Juristenforum.
Hallo,

nicht ganz. Die Todesstrafe steht noch in der hessischen Landesverfassung und es gab schon einige Anläufe dies zu ändern. Doch braucht in Hessen eine Änderung der Landesverfassung den Parlamentsbeschluss und eine Volksabstimmung. Die Angst vor einem Ablehnen der Abschaffung der Todesstrafe hat bis heute alle praktischen Initiativen schon im Vorfeld scheitern lassen. Dies zeigt aber auch exemplarisch die mögliche Blockadewirkung von Plebisziten (wobei dabei sehr viele verschiedene Arten mit sehr differenzierter Wirkungsweise zu unterscheiden sind) durch die Recht einfache Schaffung von negativen Mehrheiten (lässt sich am Beispiel der Schweiz auch gut empirisch belegen).

Tschau

PS: ein absolutes Beispiel für populistische Dummheit war die DVU, welche schon mal in Sachsen-Anhalt Wahlkampf mit dem Slogan, die Todesstrafe wieder im Lande einzuführen, gemacht hatte.
 
Aber der entscheidende Punkt liegt darin, daß sich sehr viele Menschen eben doch nicht gegen die Todesstrafe aussprechen würden, deswegen auch die Angst vor dem Plebiszit. Und gerade Umfragen nach medial ausgeschlachteten Prozessen wie Kinderschändungen mit anschließender Tötung o.ä. zeugen davon, daß Zustimmung und Ablehnung sehr nahe beieinander liegen, zumindest mit einer sicheren Mehrheit gegen die Todesstrafe nicht zu rechnen ist.
Kann man dann also davon sprechen, daß die Todesstrafe wider unserer Kultur sei? Ist sie wider der Natur des Menschsein? Warum gibt es sie dann in so vielen Kulturen (nicht nur in den USA - abgesehen von 9 Bundesstaaten - sondern in unzähligen Staaten!!!)? Warum kann sich ein großer Teil der Menschen auch in den sog. "zivilisierten" Gesellschaften eine derartige Strafe vorstellen?
Ich selbst stelle mir zudem immer wieder zwei Fragen:
° Angenommen, man wäre Hitler habhaft geworden, hätte man die Todesstrafe, wie an fast allen anderen NS-Granden praktiziert, rechtfertigen können und ist ein sadistischer Serienkiller besser?
° Wenn die Todesstrafe unmenschlich ist, wie menschlich ist dann eine lebenslängliche Haft, wie sie auch in Deutschland in Form der Verurteilung zur lebenslänglichen Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung praktiziert wird?
 
Gerhard schrieb:
Kann man dann also davon sprechen, daß die Todesstrafe wider unserer Kultur sei? Ist sie wider der Natur des Menschsein? Warum gibt es sie dann in so vielen Kulturen (nicht nur in den USA - abgesehen von 9 Bundesstaaten - sondern in unzähligen Staaten!!!)? Warum kann sich ein großer Teil der Menschen auch in den sog. "zivilisierten" Gesellschaften eine derartige Strafe vorstellen?

Im Jahresbericht Todesstrafe von Amnesty Internation 2001 wurde festgehalten, dass derzeit 31 Länder die Todesstrafe praktizieren. 2001 wurde an mindestens 3.048 Menschen die Todestrafe vollstreckt. 90% der Hinrichtungen entfallen auf China, Iran, Saudi Arabien und die USA.

China, Iran und Saudi Arabien sind von uns aus gesehen ziemlich "weit weg". Zumindest kulturell.
Ich denke, die Todesstrafe in den USA ist deshalb so gerne Diskussionsthema weil die Kultur der Amerikaner unserer sehr ähnlich ist, bzw sehr stark auf unsere "abfärbt".

Gerhard schrieb:
° Wenn die Todesstrafe unmenschlich ist, wie menschlich ist dann eine lebenslängliche Haft, wie sie auch in Deutschland in Form der Verurteilung zur lebenslänglichen Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung praktiziert wird?

Frag das mal Juan Roberto Melendez, der hat 17 Jahre unschuldig im Todestrakt gesessen. Der findet es bestimmt besser noch am Leben zu sein.
Klar ist lebenslange "Verwahrung" ein problematisches Thema. Aber es gibt numal einfach Menschen, vor denen die Gesellschaft geschützt werden muss. Ich fühle mich aber wohler, wenn sie hinter Gittern sind, als wenn sie hingerichtet wüden
 
Shinead schrieb:
Im Jahresbericht Todesstrafe von Amnesty Internation 2001 wurde festgehalten, dass derzeit 31 Länder die Todesstrafe praktizieren. 2001 wurde an mindestens 3.048 Menschen die Todestrafe vollstreckt. 90% der Hinrichtungen entfallen auf China, Iran, Saudi Arabien und die USA.
Die Idee von ai, Material zu sammeln und auf Mißstände in der Welt hinzuweisen finde ich wirklich sehr gut, nur die Art und Weise, wie die Zahlen aufbereitet werden entspricht nicht ganz dem, was ich unter seriöser Berichterstattung verstehe.
Interessant hierbei wäre nämlich zu wissen, wie sich diese 90% im einzelnen auf die zitierten Länder verteilen und außerdem, welche Straftaten jeweils zu dieser Strafe geführt hatten und wie die Gerichtsverhandlungen, die dem Urteil vorausgingen abliefen etc.

Auch bezweifle ich sehr stark, dass in den USA Hinrichtungen vollstreckt wurden aufgrund von Steuerhinterziehung, Korruption und Diebstahl (wie in China) oder homosexuellen Handlungen (so in Saudi Arabien geschehen)! Man sollte da schon mehr differenzieren...

China, Iran, Saudi Arabien und die USA hier in einen Topf zu werfen erinnert mich an Testfragen, die von Zeit zu Zeit unter Grundschülern durchgeführt werden: Welches Land paßt nicht zu den anderen?

Shinead schrieb:
Ich denke, die Todesstrafe in den USA ist deshalb so gerne Diskussionsthema weil die Kultur der Amerikaner unserer sehr ähnlich ist, bzw sehr stark auf unsere "abfärbt".
Macht dir das Angst?
Shinead schrieb:
Frag das mal Juan Roberto Melendez, der hat 17 Jahre unschuldig im Todestrakt gesessen. Der findet es bestimmt besser noch am Leben zu sein.
Natürlich, keine Frage. Aber das entscheidende ist doch - er lebt! Wie kommt es, dass der Fehler entdeckt wurde? Wie kam es zum Freispruch? Zeigt nicht gerade dieser Fall, dass ein großer Unterschied besteht zwischen dem Justizsystem der USA, und dem der anderen von ai genannten Staaten, die die Todesstrafe zulassen?
 
sho schrieb:
Interessant hierbei wäre nämlich zu wissen, wie sich diese 90% im einzelnen auf die zitierten Länder verteilen und außerdem, welche Straftaten jeweils zu dieser Strafe geführt hatten und wie die Gerichtsverhandlungen, die dem Urteil vorausgingen abliefen etc.
Aaah ... Du wertest also und meinst, einige Straftaten verdienen den Tod, andere dagegen nicht?!

Die Gesellschaftsform anderer Kulturen mag uns fremd sein und den Werten unserer eigenen Kultur widersprechen, aber deswegen müssen sie nicht falsch sein. In einer Gesellschaft ist all das richtig, was als wahr angesehen wird. Was als wahr angesehen wird entscheidet die Gesellschaft! Und die Gesellschaft wandelt sich stetig nach ihren Bedürfnissen, langsam, aber sie wandelt sich.

Wenn Du nun mit den Werten unserer westlichen Gesellschaft Werte anderer Gesellschaften beurteilst, ergibt sich ein schiefes Bild.
Homosexualität ist im Islam eine Todsünde und wird entsprechend geahndet. Am Anfang des Christentums (und auch noch lange Zeit danach) war Ehebruch eine Todsünde und wurde mit Steinigen bestraft. Ich sehe da keinen Unterschied.

Grüße
Susanne
 
@Susa: Da muß ich dir wirklich widersprechen, man muß, und das macht man in der Praxis auch, durchaus Straftaten bewerten, um ein adäquates Strafmaß zu ermitteln. Kulturelle Unterschiede in allen Ehren, aber es ist definitiv ein Unterschied, ob ich einen kaltblütigen Mord begehe oder homosexuell bin. Während ich mir Höchststrafen (nicht unbedingt Todesstrafe) für Verbrechen wider die Menschlichkeit, also gerade das Nehmen von Leben, durchaus vorstellen kann - und das kann der Gesetzgeber auch - kann ich das nicht für friedliche Homosexualität!!!!! Das gilt gestern wie heute: Für eine derartige sexuelle Veranlagung, die niemandem Schaden zufügt, darf niemand töten. Strafe setzt Vergehen voraus. Sie muß adäquat sein. Homosexualität ist kein Vergehen und darf somit nicht geahndet werden. Und spätestens, wenn Recht und Gesetz auf religiösen Dogmen, die meist eher Interpretationen einflußreicher Personen entsprechen ( das Christentum z.B. beherbergt viele Beispiele tradierter Grundsätze, die in der Bibel nicht zu finden sind, aber sich auf sie berufen!!!), sollte man sich die Frage nach der Rechtstaatlichkeit des eigenen Landes und der eigenen Normen/Werte stellen.
Die meisten westlichen Industrienationen bauen deshalb (Aufklärung sei Dank) auf humanistischen Grundsätzen und Rechtfertigungen auf.
 
Ich finde Susas Überlegungen aber schon auch interessant und auch gar nicht so grundsätzlich falsch.

Natürlich ist es ein krasser Gegensatz, der hier aufgezeigt wird: Massenmörder -Homosexueller!
Aber der Grundgedanke, den sie aufgeworfen hat, kann ich nur bejahen! Warum sollte unser Wertedenken, das wir der Aufklärung verdanken, das sein, das über allen anderen Wertesystemen steht?!
Dass in manchen Regionen die Hand abgehakt wird, wenn man etwas gestohlen hat, mag für uns ebenfalls unmenschlich erscheinen, für die dortige Bevölkerung, die ganz andere Wertevorstellungen hat, jedoch nicht oder weniger!
Da es hier wirklich um Extreme geht, ist es schwer, direkte Vergleiche zu ziehen, aber man sollte die kulturellen Unterschiede nicht ganz beiseite lassen!

Im Übrigen haben die USA in Sachen Akzeptanz der Homosexualität auch noch einiges zu lernen...die Todesstrafe ist dort zwar nicht staatlich verordnet, die ablehnende staatliche Haltung finde ich jedoch ebenfalls höchst verwerflich!
 
Hab grad nicht soviel Zeit, ausführlich zu antworten. Nur ein kurzer Einwurf bezüglich Homosexualität und USA. Nur zur Erinnerung: Der CSD, der Christopher Street Day beispielsweise, der seit einigen Jahren nun auch in Köln und Berlin gefeiert wurde stammt aus den ach so konservativen USA. Auch wenn die jeweiligen Regierungen in den USA ablehnend dem gegenüberstehen heißt es doch noch nicht, dass sie es nicht tolerieren würden. Das ist doch das entscheidene. Der Staat kontrolliert in den USA nicht das Privatleben seiner Leute, wie man hier oft glauben will, so konservativ die jeweilgen Regierungen auch sein mögen!!!

Zu den "kulturellen Unterschieden" später...
 
sho schrieb:
Die Idee von ai, Material zu sammeln und auf Mißstände in der Welt hinzuweisen finde ich wirklich sehr gut, nur die Art und Weise, wie die Zahlen aufbereitet werden entspricht nicht ganz dem, was ich unter seriöser Berichterstattung verstehe.
Interessant hierbei wäre nämlich zu wissen, wie sich diese 90% im einzelnen auf die zitierten Länder verteilen und außerdem, welche Straftaten jeweils zu dieser Strafe geführt hatten und wie die Gerichtsverhandlungen, die dem Urteil vorausgingen abliefen etc.

Ich habe die Daten von ener Internetseite gegen die Todesstrafe. Ich habe nicht den kompletten Bericht gelesen. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Aufteilungen dort vermerkt sind.

Die Verurteilungsgründe sind in moslemischen Ländern, die die Shari'ah befolgen u.a. auch Abfall vom Glauben und Drogenkonsum. Natürlich aber auch Mord.

sho schrieb:
Auch bezweifle ich sehr stark, dass in den USA Hinrichtungen vollstreckt wurden aufgrund von Steuerhinterziehung, Korruption und Diebstahl (wie in China) oder homosexuellen Handlungen (so in Saudi Arabien geschehen)! Man sollte da schon mehr differenzieren...

Hier muss ich Susa recht geben. Wie schwer ein Verbrechen wiegt, ist auch abhängig von der Kultur.

sho schrieb:
China, Iran, Saudi Arabien und die USA hier in einen Topf zu werfen erinnert mich an Testfragen, die von Zeit zu Zeit unter Grundschülern durchgeführt werden: Welches Land paßt nicht zu den anderen?

Mag sein, aber lt. ai führen diese Länder nunmal die Statistik an.


sho schrieb:
Macht dir das Angst?

Angst ist zuviel gesagt. Ich finde es nicht gut. Ich bin halt nicht so der Amerika-Fan. Canada ist mir lieber! 😀

sho schrieb:
Natürlich, keine Frage. Aber das entscheidende ist doch - er lebt! Wie kommt es, dass der Fehler entdeckt wurde? Wie kam es zum Freispruch? Zeigt nicht gerade dieser Fall, dass ein großer Unterschied besteht zwischen dem Justizsystem der USA, und dem der anderen von ai genannten Staaten, die die Todesstrafe zulassen?

Laut den entsprechenden Berichten hat es nichts mit den Leistungen der Justiz zu tun. Die Beweise waren schon anfangs sehr fragwürdig. Er kam erst frei, nachdem jemand den wahren Mörder ernst nahm und sein schon mehrfach gemachtes Geständnis mal zu Protokoll gab.
Die wackeligen Beweise waren für die Justiz der USA kein Grund, den Fall neu aufzurollen....

Über 120 mal wurden Unschuldige in den USA in die Todeszelle gesperrt und dann wieder entlassen.
In den USA gibt es für diese Menschen keine Wiedereingliederungshilfe, Entschädigung oder sonstige Absicherung.
Klar, die Menschen sind am Leben geblieben, aber was ist mit denen, die nicht dieses Glück hatten, und bis zum Schluß ihre Unschuld beteuerten?
 
mama- just killed a man...pull the trigger and he is dead

Stand der Dinge:
Wir suchen jetzt alo den " So-einer-hat-aber-verdient-dass-er-in-dem-ai-bericht-unter-Todesstrafeempfänger-läuft" Typ.

Wenn wir verlässliche Daten hätten, welches Todestrafenregime, welche Zielgruppe im Visier hat, könnte uns das zu einem Ergebnis führen.
Möglichweise gibt es ja eine gemeinsame Kategorie.

Als Frage an Todestrafen und lebenslange Haft Befürworter:
Würdet Ihr das hinkriegen jdm. das Leben zu beenden?
Wenn ja, was unterscheidet den Henker vom Mörder?
 
sho schrieb:
Hab grad nicht soviel Zeit, ausführlich zu antworten. Nur ein kurzer Einwurf bezüglich Homosexualität und USA. Nur zur Erinnerung: Der CSD, der Christopher Street Day beispielsweise, der seit einigen Jahren nun auch in Köln und Berlin gefeiert wurde stammt aus den ach so konservativen USA. Auch wenn die jeweiligen Regierungen in den USA ablehnend dem gegenüberstehen heißt es doch noch nicht, dass sie es nicht tolerieren würden. Das ist doch das entscheidene. Der Staat kontrolliert in den USA nicht das Privatleben seiner Leute, wie man hier oft glauben will, so konservativ die jeweilgen Regierungen auch sein mögen!!!

Zu den "kulturellen Unterschieden" später...

Was ist Kontrolle? Ist Kontrolle, dass ich hinter den Bürgern herspioniere? Dann frag ich mich, was die umfassende Kameraüberwachung soll...aber das nur am Rande (und dass das viele Firmen sind, ist mir auch klar!).

Viel entscheidender finde ich jedoch die Kontrolle des Staates durch die bewusste Beeinflussung (u.a.Massenmedien und "öffentliche" Reden...)!
Im Übrigen empfehle ich, die Hintergründe des CSD genau nachzulesen...!!!
 
Antje schrieb:
Was ist Kontrolle? Ist Kontrolle, dass ich hinter den Bürgern herspioniere? Dann frag ich mich, was die umfassende Kameraüberwachung soll...aber das nur am Rande (und dass das viele Firmen sind, ist mir auch klar!).
Hier wiederum könnte ich Dir genauere Recherche empfehlen was die Hintergründe betrifft. Die Aussage, dass hinter den Bürgern herspioniert wird stimmt nämlich nicht. Bei "den Bürgern" handelt es sich um Terrorverdächtige und das die Terrorverdächtigen keinen Krieg führen, den man mit herkmmlichen Mitteln beikommen kann ist nichts unbekanntes oder? Das ist jetzt aber schon wieder ein neues großes Thema...
Antje schrieb:
Viel entscheidender finde ich jedoch die Kontrolle des Staates durch die bewusste Beeinflussung (u.a.Massenmedien und "öffentliche" Reden...)!
Wußte gar nicht, dass in den USA die Medien Staatseigentum sind...😉
Antje schrieb:
Im Übrigen empfehle ich, die Hintergründe des CSD genau nachzulesen...!!!
Meintest du, dass es vor knapp 40 Jahren eine Demonstration der Homosexuellen gegen eine Polizei-Razzia in New York gab, und diese der Anlass war, jährlich diesen Tag mit einer Parade zu feiern? Mehr weiß ich dazu nicht, hab mich damit nie näher auseinandergesetzt, ich lass mich aber gerne von dir aufklären🙂 .

@Susa
Wenn du meine Beiträge richtig gelesen hättest, hättest du bemerkt, dass ich an zwei verschiedenen Stellen bereits gesagt hab, dass ich im allgemeinen KEIN Befürworter der Todesstrafe bin. Ich habe auch nicht gesagt, dass einige Straftaten die Todesstrafe verdienen und andere nicht.

ABER: Ich meine, dass Straftaten unterschiedlich bewertet müssen!!!!! Jemand der im Laden einen mp3 Player klaut bekommt eine andere Strafe als jemand, der einen Menschen entführt, mißbraucht und ermordet hat. Über Sinn und Unsinn einer solchen Differenzierung müssen wir ja hoffentlich nicht diskutieren!

Dementsprechend bewerte ich auch die Todesstrafe unterschiedlich.

Wenn in einem demokratischen Staat ein Mehrfachmörder in einem Prozeß nach rechtsstaatlichen Regeln zum Tode verurteilt wird bewerte ich das natürlich völlig anders als das Todesurteil gegen ein minderjähriges Mädchen, dass sich gegen eine Vergewaltigung gewährt hat (Iran, Vollstreckung öffentlich durch Erhängen!!!)

Im übrigen schließe ich mich mit meiner Meinung Gerry an, der dir ja auch schon geantwortet hat.

Du findest es in Ordnung, dass Homosexualität in manchen Ländern eine Todsünde ist und dementsprechend bestraft wird? Weil es eine andere Kultur ist? Wir müssen das akzeptieren und tolerant sein? Bist du dir da ganz sicher, dass die Homosexuellen dort es genauso wie du sehen? Meinst du, sie leiden nicht, nur weil sie in dieser anderen Kultur aufgewachsen sind?

Antje, und das Handabhacken müßte man als toleranter weltoffener Mensch auch akzeptieren? Ob das die Verstümmelten auch so leicht hinnehmen? Ich wag es zu bezweifeln!

Stellt euch dochmal vor, vor ca 60 Jahren, außerhalb von Deutschland:
Oh, was die mit den Juden machen im Herzen von Europa, schlimm, sehr schlimm. Aber laßt es uns tolerieren, die haben einfach ne andere Kultur. Seeeehr antisemitisch, die Deutschen, aber so ist es nun mal... die haben halt andere Werte...
 
sho schrieb:
ABER: Ich meine, dass Straftaten unterschiedlich bewertet müssen!!!!! Jemand der im Laden einen mp3 Player klaut bekommt eine andere Strafe als jemand, der einen Menschen entführt, mißbraucht und ermordet hat. Über Sinn und Unsinn einer solchen Differenzierung müssen wir ja hoffentlich nicht diskutieren!

Bin zwar nicht Susa...
... aber genau die Bewertung ist ja das Problem. In einigen Kulturen wird die Homosexualität als schwere Straftat empfunden. Das liegt ggf. an religiösen Auslegungen, aber das moralische Empfinden der Bevölkerung vergleicht Homosexualität mit Mord. Das ist von unserem Standpunkt aus verwerflich! Allerdings gehe ich davon aus, dass die Bevölkerung dort unsere Lebensweise und Kultur auch nicht verstehen kann und verurteilt.


sho schrieb:
Du findest es in Ordnung, dass Homosexualität in manchen Ländern eine Todsünde ist und dementsprechend bestraft wird? Weil es eine andere Kultur ist? Wir müssen das akzeptieren und tolerant sein? Bist du dir da ganz sicher, dass die Homosexuellen dort es genauso wie du sehen? Meinst du, sie leiden nicht, nur weil sie in dieser anderen Kultur aufgewachsen sind?

Antje, und das Handabhacken müßte man als toleranter weltoffener Mensch auch akzeptieren? Ob das die Verstümmelten auch so leicht hinnehmen? Ich wag es zu bezweifeln!

Ich habe die Kommentare der beiden nicht als Rechtfertigung, sondern als Erklärung empfunden. Zu Unterstellen, man fände es in Ordnung ist wohl "etwas" weit hergeholt....

sho schrieb:
Stellt euch dochmal vor, vor ca 60 Jahren, außerhalb von Deutschland:
Oh, was die mit den Juden machen im Herzen von Europa, schlimm, sehr schlimm. Aber laßt es uns tolerieren, die haben einfach ne andere Kultur. Seeeehr antisemitisch, die Deutschen, aber so ist es nun mal... die haben halt andere Werte...

Das kommentiere ich besser nicht...
Sonst landen wir wieder bei Unterstellungen...
 
sho schrieb:
Hier wiederum könnte ich Dir genauere Recherche empfehlen was die Hintergründe betrifft. Die Aussage, dass hinter den Bürgern herspioniert wird stimmt nämlich nicht. Bei "den Bürgern" handelt es sich um Terrorverdächtige und das die Terrorverdächtigen keinen Krieg führen, den man mit herkmmlichen Mitteln beikommen kann ist nichts unbekanntes oder? Das ist jetzt aber schon wieder ein neues großes Thema...
Ich habe die Frage aufgeworfen, was Kontrolle denn eigentlich bedeutet und wollte damit vielmehr auf die indirekte Kontrolle ("entscheidender ist jedoch...") eingehen. Die Kameraüberwachung wollte ich eigentlich gar nicht thematisieren, aber wenn Du es genau wissen willst, so kann ich Dir gerne meine Meinung dazu sagen, bzw. ein Beispiel nennen:
Wird auf einem öffentlichen Platz eine Kamera installiert, dann verlagern sich die Kriminalitäten in die Seitenstraßen nebenan...wer also wirklich clever ist, wird sich in der Öffentlichkeit nicht auffällig verhalten. Wozu also die Kameras?
sho schrieb:
Wußte gar nicht, dass in den USA die Medien Staatseigentum sind...😉
Nur weil der Staat nicht rechtlicher Eigentümer ist, heisst das noch lange nicht, dass Massenmedien nicht -vorsichtig gesagt - staatstreu berichten...

sho schrieb:
Meintest du, dass es vor knapp 40 Jahren eine Demonstration der Homosexuellen gegen eine Polizei-Razzia in New York gab, und diese der Anlass war, jährlich diesen Tag mit einer Parade zu feiern? Mehr weiß ich dazu nicht, hab mich damit nie näher auseinandergesetzt, ich lass mich aber gerne von dir aufklären🙂 .
"Demonstration" würde ich die Geschehnisse am 27.6.69 nicht gerade nennen. Vielmehr war es ein tagelanger gewalttätiger Straßenkampf, ausgelöst durch ständige "gewalttätige" Polizeirazzien in Lokalen, in denen viele Homosexuelle verkehrten. Hier probten die Homosexuellen erstmals den Aufstand...dies als Beleg für die Liberalität und Toleranz gegenüber Homosexualität heranzuführen, finde ich unpassend, nein, es ist genau ein Beispiel :dagegen: und nicht :dafuer: !

sho schrieb:
Antje, und das Handabhacken müßte man als toleranter weltoffener Mensch auch akzeptieren? Ob das die Verstümmelten auch so leicht hinnehmen? Ich wag es zu bezweifeln!
Habe ich gesagt, dass es zu akzeptieren ist oder dass ich das gar akzeptiere?
Vielmehr meinte ich, dass man in Anbetracht der kulturellen Unterschiede andere Bestrafungsarten als Täter zu erwarten hat und damit rechnen muss und (!) dass die Opfer diese Strafe erwarten und als richtig empfinden. Ich befürworte weder Handabhacken noch Todesstrafen für minderjährige Mädchen durch öffentliches Erhängen nachdem sie sich gegen eine Vergewaltigung gewehrt haben! Was ich jedoch meine, ist, dass man sich nicht anmaßen darf, die Kulturen und Ansichten anderer Völker per se als falsch zu betrachten, da sie nicht der eigenen entsprechen! Warum sollte unsere Anschauung, unsere Moralvorstellung genau die Richtige sein? Ich halte sie für richtig und stehe dazu, aber ich würde nicht wagen, sie als die einzig wahre darzustellen und andere Moralvorstellungen grundsätzlich zu verurteilen.
 
Antje schrieb:
Nur weil der Staat nicht rechtlicher Eigentümer ist, heisst das noch lange nicht, dass Massenmedien nicht -vorsichtig gesagt - staatstreu berichten...
Dann müßte es in den USA zur gleichen Zeit aber immer viele verschiedene, einander widersprechende Regierungen geben. Die Berichterstattung ist in der USA nämlich sehr vielfältig. Zur Erinnerung: Über den Verdacht der CIA-Flüge und - Gefängnisse wurde erstmals - ich wiederhole: ERSTMALS - in der Washington Post berichtet. Diesen Artikel griffen dann die europäischen Medien erst auf...

Es gibt sicher unzählige Beispiele dafür, was man aus US amerikanischen Medien erfährt um es in deutschen o.a. europäischen Medien aufzugreifen und zu "ver-" manchmal auch "be- arbeiten". Wer behauptet, dass die amerikanischen Medien nicht über Mißstände im eigenen Land berichten würden oder gar, die Medien wären nahezu gleichgeschaltet befindet sich schlicht schwer im Irrtum. Wer auch nur ein bißchen englisch noch aus der Schulzeit kann, kann sich leicht, dank Internet noch leichter, überzeugen, wie vielfältig die Berichterstattung dort ist! Sozusagen, direkt an der Quelle...

Antje schrieb:
"Demonstration" würde ich die Geschehnisse am 27.6.69 nicht gerade nennen. Vielmehr war es ein tagelanger gewalttätiger Straßenkampf, ausgelöst durch ständige "gewalttätige" Polizeirazzien in Lokalen, in denen viele Homosexuelle verkehrten. Hier probten die Homosexuellen erstmals den Aufstand...dies als Beleg für die Liberalität und Toleranz gegenüber Homosexualität heranzuführen, finde ich unpassend, nein, es ist genau ein Beispiel :dagegen: und nicht :dafuer: !
Warum? Weil dies vor 40 Jahren geschehen ist? Wurde es zur Tradition, dass jedes Jahr die Polizei in mehrern Städten Razzien durchführt oder vielmehr, dass die Homosexuellen, längst unbehelligt, Jahr für Jahr ihre "Befreiung" sprich, ihre Freiheit feiern? (Soviel ich weiß, ist der CSD kein trübseliger Gedenktag)
Antje schrieb:
Was ich jedoch meine, ist, dass man sich nicht anmaßen darf, die Kulturen und Ansichten anderer Völker per se als falsch zu betrachten, da sie nicht der eigenen entsprechen! Warum sollte unsere Anschauung, unsere Moralvorstellung genau die Richtige sein? Ich halte sie für richtig und stehe dazu, aber ich würde nicht wagen, sie als die einzig wahre darzustellen und andere Moralvorstellungen grundsätzlich zu verurteilen.
Komisch, mit der amerikanischen Kultur darf man dass, mit anderen Kulturen nicht...😕

Sorry, das konnte ich mir grad nicht verkneifen, bitte nicht übel nehmen...🙂

Aber ganz im Ernst, liegt es nicht in der Natur der Sache selbst, dass man die eigenen Wert- und Moralvorstellungen für die richtigen hält? Ich jedenfalls bin von den meinen zutiefst überzeugt. Und ich finde es auch nicht anmaßend, sie auf andere Kulturen "anzuwenden". Im Gegenteil. Warum sollten wir das Leiden von Menschen in verschiedenen Kulturen mit zweierlei Maß messen??? Unterschiedliche Wertansätze verwenden? Wer sind wir, dass wir unterstellen dürfen, bspw Handabhacken wäre akzeptiert von den Betroffenen ohne zu wissen, ob sie es auch akzeptieren würden, wenn sie die Freiheit hätten entscheiden zu können? Für mich ist das ein ganz wesentlicher Punkt...
 
Auch aufs Risiko hin, dass ich hier einige Leute wiederhole...
Wer hat denn das Recht jemanden anderen zu töten? Ich bin der Meinung dass Niemand dieses Recht hat(auch nicht unser Staat). Ok Bestrafung muss sein ganz klar, aber dann doch bitte so, dass damit anderen Menschen geholfen wird(Soziale Arbeiten, Staatliche Arbeiten).
Ich finde du hast Recht mit deiner Meinung, dass keine Religion sich anmaßen darf die einzig Richtige zu sein... Finde aber den Vers"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" universell. Ich verstehe darunter Vergebung und Toleranz.
Bin mal gespannt auf euer Echo
 
@sho: Du wirfst allen anderen immer wieder furchtbare Intoleranz - vor allem gegenüber den USA - vor. Dabei bist Du eine der intolerantesten Personen hier. Die Meinung anderer ist für Dich stets falsch, wenn sie nicht zu der Deinen passt. Und nur weil jemand versucht einen anderen Blickwinkel in die Diskussion mit einzubringen, bedeutet das noch längst nicht, dass man damit einverstanden ist oder sich gar damit identifiziert. Aber zu einer Meinungsbildung gehört wohl auch, sich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen und diese nicht nur deshalb als "absurd" abzutun, weil sie nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen.

Ich denke, kein real gelebtes Wertesystem ist perfekt oder kann den Anspruch erheben, das einzig Wahre zu sein, denn real existierende Wertesysteme werden nunmal stets neu interpretiert und durch das Wesen Mensch mit all seinen Schwächen durchdrungen.

Zur Homosexualität: In den USA wird man nach wie vor aus der Armee entlassen, wenn man homosexuell ist. Blöde Frage: Ist das auch eine private, nicht staatliche Firma? Da lebt der Staat meiner Meinung nach eine klare Diskriminierung vor. Zumindest nach meinen Wertevorstellungen.

Aber nach meinen Wertevorstellungen ist auch jeder unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. Mag vielleicht für manch einen eine eigenartige Einstellung sein, aber das ist eben die meine.
Ich denke allerdings auch, dass jede Kultur zunächst meinen Respekt verdient hat und nicht meine Vorurteile.
 
@sunshine
Danke für die Blumen... Sind ja ganz schön heftige Vorwürfe die du mir da an den Kopf wirfst. Es scheint mir außerdem, dass du auch frühere Einträge von mir mit ansprichst, die mit diesem Thema nicht direkt zu tun haben. Dies ist für mich ein Hinweis darauf, dass du alles sehr persönlich meinst und Probleme mit der Art, wie ich mich äußere, hast.

Ich weiß nicht, ob meine Beiträge so mißverständlich geschrieben sind, aber ich werfe 1. nicht allen Intoleranz vor und 2. könnte es nicht sein dass ich auch nur einen anderen Blickwinkel reinbringen möchte?
Wenn ich mich mit anderen Meinungen nicht auseinandersetzen würde, wäre ich wohl kaum hier im Forum auf diesen Seiten...

Liebe Sunshine, ich werde auch weiterhin hier meine Meinung kundtun und mich äußern zu Dingen, die ich anders sehe oder auch zu Dingen, mit denen ich einverstanden bin. Wenn dich das wütend macht, überlies einfach meine Beiträge in Zukunft.
 
sho schrieb:
@sunshine
Danke für die Blumen... Sind ja ganz schön heftige Vorwürfe die du mir da an den Kopf wirfst. Es scheint mir außerdem, dass du auch frühere Einträge von mir mit ansprichst, die mit diesem Thema nicht direkt zu tun haben. Dies ist für mich ein Hinweis darauf, dass du alles sehr persönlich meinst und Probleme mit der Art, wie ich mich äußere, hast.

Ich weiß nicht, ob meine Beiträge so mißverständlich geschrieben sind, aber ich werfe 1. nicht allen Intoleranz vor und 2. könnte es nicht sein dass ich auch nur einen anderen Blickwinkel reinbringen möchte?
Wenn ich mich mit anderen Meinungen nicht auseinandersetzen würde, wäre ich wohl kaum hier im Forum auf diesen Seiten...

Liebe Sunshine, ich werde auch weiterhin hier meine Meinung kundtun und mich äußern zu Dingen, die ich anders sehe oder auch zu Dingen, mit denen ich einverstanden bin. Wenn dich das wütend macht, überlies einfach meine Beiträge in Zukunft.

Nein, ich beziehe mich nur auf Deinen Äußerungen zu diesem Thema. Und ich meine nicht alles sehr persönlich und - falls Du darauf hinaus wolltest - ich nehme auch nicht alles sehr persönlich.

Ich möchte Dich auch nicht daran hindern, Deine Meinung kund zu tun. Das könnte ich auch gar nicht, selbst wenn ich wollte. Also gib Deine Meinung auch in Zukunft zum Besten. Aber Du darfst mir auch nicht das Recht nehmen, darauf einzugehen und mich zu dem von Dir Gesagten zu äußern.

Es macht mich auch nicht wütend, Deine Beiträge zu lesen. Ich kann damit leben, wenn jemand eine andere Meinung hat und diese begründet. Sei es mit fundierten wissenschaftlichen Argumenten oder mit dem Bauchgefühl oder mit was auch immer man sonst haben kann, um sich eine Meinung zu etwas zu bilden und diese kund zu tun.
 
studjur schrieb:
Dieser erschütternde Artikel in der Spiegel-Onlineausgabe gibt Einblick, wie tödlich das System Justiz versagen kann. Fazit: "Rechtsstaatlichkeit" ist kein Garant dafür, daß die Todesstrafe "nur" denjenigen tötet, der sich schuldig gemacht hat.

P.S.: Der reale Fall spielt weder in Afghanistan noch im Kongo, sondern in Florida, USA.

Von dem Fall war hier im Forum auch schon mal die Rede...

Hast du den SpOn-Artikel auch richtig gelesen? Melendez wurde nicht getötet, er ist gerade quicklebendig auf Tour.
 
sho schrieb:
Von dem Fall war hier im Forum auch schon mal die Rede...

Hast du den SpOn-Artikel auch richtig gelesen? Melendez wurde nicht getötet, er ist gerade quicklebendig auf Tour.😉
Sorry sho, daß der Fall schon einmal in diesem umfangreichen Forums-Thread erwähnt wurde und ich ihn dennoch - ein zweites mal - eingeworfen habe, bitte ich zu entschuldigen.

Deinen Einwand, daß das Faktum, daß Melendez aus purem Zufall nicht unschuldig hingerichtet wurde, nichts mit der Diskussion zu tun hätte, daß die Todesstrafe im Allgemeinen vielleicht problematisch sein könnte, verstehe ich nicht. Denn gerade das Argument des Justizirrtums, für das Melendez das Paradebeispiel ist läßt doch sogar eingefleischte Befürworter der Todesstrafe zuweilen zweifeln, nicht ?
 
Wobei Befürworter der Todesstrafe wohl eher darauf verweisen werden, daß die Todesstrafe nur bei eindeutiger Rechtslage ausgesprochen werden sollte und bei geringstem Zweifel lieber eine lebenslange Haft zu verhängen sei.
Das Problem besteht primär darin, daß bei Ultima-Ratio-Bestrafungen sehr enge Restriktionen getroffen werden müßten. Dies wird auch meist getan, aber im Verlaufe der Rechtspraxis werden peu a peu diese Restriktionen gelockert (das sieht man auch in anderen Gebieten wie Datenschutzbestimmungen, Abhörmaßnahmen, allmählicher Einzug sittenwidriger und menschenverachtender Formate im TV etc.).
Solange aber noch schrecklichste Verbrechen geschehen wird die Gruppe der Befürworter der Todesstrafe nicht geringer (und die ist größer als man denkt).
 
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