Nominale versus reale Konvergenz.. Trade-off.

Dr Franke Ghostwriter
Zitat Johannes
Unter anderem dieses:
"a) Erklären Sie die Begriffe „nominale Konvergenz“ und „reale Konvergenz“.
Nominale Konvergenz:
Angleichung nominaler gesamtwirtschaftlicher Größen der beteiligten Länder im Zeitablauf, z.B. die Inflationsraten, der Quote der Bruttoverschuldung und der Zinssätze.
Reale Konvergenz:
Angleichung des Lebensstandards der beteiligten Länder im Zeitablauf, gemessen durch das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in Kaufkraftstandards.
b) Erklären Sie die Aussage, dass strukturschwache Länder zu einem strengen Sparkurs gezwungen sind, um nominale Konvergenz zu erreichen. Welchen Gefahren resultieren daraus?

Strukturschwache Länder sind u.a. dadurch gekennzeichnet, dass ihre Inflationsraten und ihr Schuldenstand über dem Durchschnittsniveau der EU liegen.
Um die Inflationsraten zu senken, müsste es gelingen, die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure zu senken, was nur möglich ist, wenn eine Teilnahme an der EWWU erwartet wird. Diese Aussicht ist aber nur gegeben, wenn der geldpolitische Desinflationskurs nicht durch expansive Fiskalpolitik unglaubhaft gemacht wird.
Um den Schuldenstand abzubauen, wird ein Primärüberschuss (G-T) nötig sein, der sich nur über strikte Ausgabenkürzungen erreichen lässt.
Beide Ziele erfordern also einen Sparkurs der Regierung, der aber mit folgenden Gefahren verknüpft ist:
- Arbeitslosigkeit infolge ausfallender staatlicher Nachfrage
- Verschlechterung der Standortqualität durch ausfallende Infrastrukturinvestitionen
- Politische Instabilität wegen Arbeitslosigkeit und gekürzten Sozialtransfers
Falls keine strukturellen Änderungen in Form von überproportionalen Produktivitätsfortschritten, institutionellen Verbesserungen der Standortqualität und/oder internationale Transfers diese negative Folgen der Sparpolitik mildern, kann es zu langandauernden Krisen kommen."

Zitat Johannes

Zitat Johannes

"Das Hauptproblem für die so genannten strukturschwachen neuen EU-Mitgliedsländer besteht darin, die notwendige gleichzeitige Reduzierung der Inflation und der Budgetdefizite unter tragbaren politischen und sozialen Kosten zu bewerkstelligen und dabei das Abrutschen in eine mögliche Unterentwicklungsfalle (oder stetige reale Divergenz) zu vermeiden.

...

Weitere negative Folgen/Kosten entstehen dadurch, dass die Budgetdefizitobergrenze der Konvergenzkriterien und die im Zuge des Inflationsabbaus notwendigen Sparmaßnahmen den verantwortlichen Regierungen jedoch wenig Spielraum für neue Ausgaben lassen. Der Hauptaspekt hierbei ist, dass Infrastrukturinvestitionen, die für die von der EU angestrebte reale Konvergenz dringend erforderlich wären, zu einem größeren Teil durch den Staat vor- bzw. kofinanziert werden müssen.
Nach einem Beitritt in die Währungsunion ergeben sich bei einem Verstoß gegen das Defizit- oder Schuldenkriterium Kosten aufgrund des Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit, das der EU-Rat beschließen kann."
 
bin jetzt da 🙂
Habe gestern abend von EI wipo und inst Vorr für erfolgr. EWWu und Aspekte der EWWU-Erweiterung noch wiederholt.
Soweit ich das sehe Gefahren für reale Divergenz durch KK für Inflation (BSE + Deflationskurs führt zu hoher AL) und Defizit (strukturelle Investition bleiben aus) wenn EWWU-Beitritt zu schnell angestrebt wird. Oder habe ich da was übersehen an Gefahren?
Grüße, Anita
 
Vielen Dank für den Hinweis. Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, sich anhand von Musterlösungen der EAs auf die Klausur vorzubereiten. Allgemeine Diskussionen führen eher dazu, weitere Blickrichtungen zu entwickeln. Auch wenn in letzter Zeit die Aufgaben recht ähnlich waren heißt es nicht, dass es sie wieder sind. Und das Thema Bayesianisches Updaten habe ich leider nicht richtig verstanden, aber hat irgendetwas mit Anpassung der a priori Wahrscheinlichkeit zu tun. Aber wir habe ja auch gelernt, dass Überraschungsinflation solange sie nicht antizipiert wird Erfolg zeigt. So nun hat BSE zugeschlagen😉
Zurück zum Thema: Was für ein Fazit ziehen wir aus der Gefahr realer Divergenz, bzw. gefahr für die reale Konvergenz: Strukturreformen, da sind wir bei der Lissabon-Agenda - oder? Die wurde ja neu konzipiert, warum und was wurde geändert? - Gibt es da auch eine EA?? Wäre aber schönes Klausurthema - oder?
 
in unserer EA, Text dazu gab es nur in den Übungsaufgaben - diese Grafik war schonmal in der Globalisierungsklausur dran (weil da ja auch Aussenhandelstheorie und -politik Thema) aber nicht mit diesen Begriffen, da ging es allg. um Wohlfahrt oder so 🙂o)
 
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