Online Vorlesung?

Eigentlich nicht zu verstehen, dass es so ein Angebot an einer Fernuni kaum gibt. Dabei gibt es dafür so gute
Möglichkeiten. Podcasts zum Beispiel. Andere Unis machen das und zwar sehr gut. Ich habe mir die von der Uni Erlangen-Nürnberg mal angeschaut. Der Prof bemerkte, dass er auf Rang 1 der Downloadliste der Podcasts seiner Uni stünde. Dabei habe er bemerkt dass ein Großteil der Nachfrage von Studis der Fernuni Hagen stammte. Er schloss das Thema ab mit folgendem Satz:" Ein Gruß an die Kollegen, deren Arbeit ich hier erledige." (sinngemäß) Recht hat er!
 
Er schloss das Thema ab mit folgendem Satz:" Ein Gruß an die Kollegen, deren Arbeit ich hier erledige." (sinngemäß) Recht hat er!

So ein Quatsch! Immer mehr reizüberflutete Medienangebote führen nur zu immer schlechter ausgebildeten Absolventengenerationen. M.E. sind bereits die FernUni-Buchhaltungs-KE möglicherweise zu viel "leicht verdaubare Stoffhäppchen auf dem Silbertablett". Ich erinnere mich noch gut an einen Studenten hier im ersten Semester, der sich bei EWiWi beklagte, dass der betreuende Lehrstuhl keine Alles-einfach-erklärende Animationen hat und offenbar noch nicht in der Web 2.0 Welt angekommen ist. Diese Äußerung war einfach lachhaft. Was bei einer Anzahl der Studentenanfänger überhaupt nicht ankommt ist der Umstand, dass die Fähigkeit der Aufnahme und Verarbeitung des angebotenen Stoffs bereits für sich alleine eine Anforderung an einen erfolgreichen Studienabschluss ist. Dass die Stoffvermittlung nicht auf Kindergartenniveau stattfindet, ist also kein Defizit, sondern Absicht.

Liebe Grüße
 
So ein Quatsch! Immer mehr reizüberflutete Medienangebote führen nur zu immer schlechter ausgebildeten Absolventengenerationen. M.E. sind bereits die FernUni-Buchhaltungs-KE möglicherweise zu viel "leicht verdaubare Stoffhäppchen auf dem Silbertablett". Ich erinnere mich noch gut an einen Studenten hier im ersten Semester, der sich bei EWiWi beklagte, dass der betreuende Lehrstuhl keine Alles-einfach-erklärende Animationen hat und offenbar noch nicht in der Web 2.0 Welt angekommen ist. Diese Äußerung war einfach lachhaft. Was bei einer Anzahl der Studentenanfänger überhaupt nicht ankommt ist der Umstand, dass die Fähigkeit der Aufnahme und Verarbeitung des angebotenen Stoffs bereits für sich alleine eine Anforderung an einen erfolgreichen Studienabschluss ist. Dass die Stoffvermittlung nicht auf Kindergartenniveau stattfindet, ist also kein Defizit, sondern Absicht.
Wer schon einmal an einer Präsenzuni oder FH studiert hat weiß, wie wichtig unterschiedliche Medien, Lehrmethoden, vor allem der reflektierende Blick und die Diskussion für manche Themen sein kann. Ein Skript, welches man liest und durchackert ersetzt dies nie und nimmer. Gerade wenn die Regionalzentren der Fernuni weit weg sind, hat man wenig Möglichkeiten des Austausches in Anwesenheit der Dozenten. Das fehlt mir hier echt. Das hat auch nichts mit Kindergarten zu tun sondern mit Lehrmethodik. Deswegen sind die Vorteile, die das Web 2.0 bietet gerade für Fernunis die ideale Möglichkeit, sich kritisch mit Lehrinhalten auch mal auseinanderzuesetzen und sie nicht nur in sich "reinzustopfen". Gerade Ewiwi fand ich eine absolute Katastrophe. Man bekommt den Eindruck, die Lehrinhalte, (bspw. die Produktionstheorie) sind das Nonplusultra und jeder weiß aus der Realität, wie schlecht diese Lehrinhalte in der Realtiät umgesetzt werden können. Wo gab es da die Möglichkeit darüber mit den Profs (oder auch Profis) zu diskutieren Was an FHs oder Unis in Übungen tatsächlich vorkommt? Dazu hat auch die Vereinfachung von Lehrinhalten nichts mit Kindergarten oder Vorkauen zu tun. Bedeutet denn Studieren, verschachtelte Sätze verstehen zu müssen? In den USA gilt gerade an den Unis und bei wissenschaftlichen Texten: Keep it simple and stupid. Das ist auch eine Kunst, Inhalte so verständlich zu machen, dass man nicht bereits vorher studiert haben muss um es zu verstehen.
Gerade eine Fernuni sollte die Defizite der fehlenden direkten Präsenz durch die Möglichkeiten, die die digitale Welt schon lange bietet, nutzen. Es ist ja nu auch kein Hexenwerk, wenigstens eine Vorlesung ins Netz zu stellen, mein Gott!

Beste Grüße aus Freiburg,

Michael

Nebenbei: Jeder Prof hat einen Lehrauftrag und der sollte auch durch Vorlesungen oder Übungen erfüllt werden. Darauf war der Hinweis des Nürnberger Profs gemünzt.
 
Todo

Gerade Ewiwi fand ich eine absolute Katastrophe. Man bekommt den Eindruck, die Lehrinhalte, (bspw. die Produktionstheorie) sind das Nonplusultra und jeder weiß aus der Realität, wie schlecht diese Lehrinhalte in der Realtiät umgesetzt werden können. Wo gab es da die Möglichkeit darüber mit den Profs (oder auch Profis) zu diskutieren Was an FHs oder Unis in Übungen tatsächlich vorkommt? Bedeutet denn Studieren, verschachtelte Sätze verstehen zu müssen?
Gerade eine Fernuni sollte die Defizite der fehlenden direkten Präsenz durch die Möglichkeiten, die die digitale Welt schon lange bietet, nutzen. Es ist ja nu auch kein Hexenwerk, wenigstens eine Vorlesung ins Netz zu stellen, mein Gott!

Also aus meiner Sicht war Ewiwi machbar. Wenn auch ungünstig war, dass im BWL-Teil in einzelnen Teilen der Finanz- und Produktionstheorie Ansätze und Meinungen im Skript diskutiert wurden, die selbst die Fachleute so nicht sehen.
Die Schachtelsätze der Skripte sind möglicherweise gewöhnungsbedürftig. Aber auch Alltag in der wissenschaftlichen Literatur. Und damit muss man später ja auch umgehen.
Die Vorlesungen ins Netz zu stellen wäre technisch bei den Möglichkeiten der Fernuni bestimmt weniger das Problem. Allein es gibt gar keine Vorlesungen, die aufgezeichnet werden könnten für die A-Module.
Teil des Konzepts der Fernuni ist ja auch, dass es die Skripte gibt. Die können dann auch Menschen, die zum Beispiel inhaftiert sind durcharbeiten. Beim Internetzugang sieht es aus Sicherheitsgründen schon anders aus.
Für Menschen die nahezu erblindet oder eingeschränkt sehen können gibt es Hörkasetten zu den Skripten. Außerdem gibt es Systeme die das Lesen dennoch per Braille-Zeile ermöglichen.
Was man sich auch vor Augen führen muss: Für jedes Videostreaming wird Einiges an Daten erzeugt. Dies flächendeckend für alle Veranstaltungen vorzuhalten wird auch angesichts der enormen abgerufenen Datenmengen nicht ganz einfach.

Gleichwohl dienen bestimmte Grundmodule aber auch mithin dazu Studieninteressierte abzuschrecken. Da ist Ewiwi aus meiner Sicht ein gutes Beispiel, denn im Studienplan kommt es mit Mathe und Stochastik gleich zu Beginn des Studienvorschlags. Ich könnte mir gut vorstellen, dass einige Neueinsteigende die Flinte ins Korn werfen ob dieser Fächer. Es ist ja in Konsequenz auch nur bedingt günstig, wenn die Professorenschaft beim Seminar und den Abschlussarbeiten tausende Studierende zu betreuen hätte.
 
Wer schon einmal an einer Präsenzuni oder FH studiert hat weiß, wie wichtig unterschiedliche Medien, Lehrmethoden, vor allem der reflektierende Blick und die Diskussion für manche Themen sein kann. Ein Skript, welches man liest und durchackert ersetzt dies nie und nimmer. [...]

Nebenbei: Jeder Prof hat einen Lehrauftrag und der sollte auch durch Vorlesungen oder Übungen erfüllt werden. Darauf war der Hinweis des Nürnberger Profs gemünzt.

Nebenbei, dann schau Dich mal bei den Präsenz-Unis um, wie viele Studenten sich da die Skripte bzw. KEs von der FernUni besorgt haben 😉 Also zumindest in Köln und Münster werden die Dinger heiß gehandelt, insbesondere wenn der Prof da nur einen halbgaren 25-Seitigen Foliensatz fürs ganze Semester rausgibt und man sich die Inhalte dann selbst von überall zusammenklauben muss. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass das Skript-selbst-erstellen einen super Lerneffekt hat. Wie auch immer: studieren an der Uni heißt vor Allem erst mal "selbstständig lernen und Inhalte erarbeiten" und nicht wie in der Schule alles vorgebetet zu bekommen. Denn das macht später bei der Arbeit auch keiner für Dich - zumindest nicht da, wo man mit dem Uni-Studium eigentlich hin will.

PS:
Videostreaming - FernUniversit

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