Ordinal-/Kardinalskala

Dr Franke Ghostwriter
Ordinal-/Kardinalskala

Hi,
hab jetzt endlich auch mit der Bearbeitung begonnen... und meine erste Frage dieses Semester lautet:
Warum sind Klausurpunkte ordinal und nicht kardinal?
(KE1 S.29 Nr 4g)

tru
 
Das ist so, weil Klausurpunkte zwar eine Rangfolge ergeben (100 Punkte ist besser als 50). Aber die Abstände sind nicht interpretierbar (100 Punkte sind nicht doppelt eine so gute Leistung wie 50 - jedenfalls nicht für jeden 🙂 )

Eigentlich kann man deshalb auch kein arithmetisches Mittel bei Klausurnoten bilden. Man tut es trotzdem, weswegen man manchmal auch von pseudokardininalen Merkmalen spricht (in meinem Kurs steht das Wort noch, aber der schon etwas älter...)

Grüße,
Dirk
 
kridbonn schrieb:
Hallo!

Das ist so, weil Klausurpunkte zwar eine Rangfolge ergeben (100 Punkte ist besser als 50). Aber die Abstände sind nicht interpretierbar (100 Punkte sind nicht doppelt eine so gute Leistung wie 50 - jedenfalls nicht für jeden 🙂 )

Eigentlich kann man deshalb auch kein arithmetisches Mittel bei Klausurnoten bilden. Man tut es trotzdem, weswegen man manchmal auch von pseudokardininalen Merkmalen spricht (in meinem Kurs steht das Wort noch, aber der schon etwas älter...)

Grüße,
Dirk

Es geht doch aber gar nicht um Noten oder darum wie gut eine Leistung jetzt ist. 100 Punkte sind doppelt so viele wie 50 hätte ich jetzt argumentiert. Der Abstand zwischen 100 und 50 ist messbar. In der Kurseinheit ist die Temperatur als Beispiel für eine Kardinalskala gegeben mit dem Vermerk, dass 50° nicht doppelt so warm ist wie 25°, aber der Abstand ist genauso groß, wie der Abstand zwischen 35° und 10°...

tru
 
Du musst ja überlegen, wie es zu dem Abstand kommt. Bei der Temperatur ist genau definiert, wann die Luft ein Grad wärmer ist.
Aber es ist nicht genau definiert, wann Du einen Punkt in der Klausur mehr bekommst - vor allem nicht bei Klausuren in unterschiedlichen Fächern. Trotzdem wird aus diesen nachher ein Schnitt gebildet.

Prof. Olbrich (Marketing) hat übrigens da noch eine weitere Unterscheidung, die ich zuvor noch nicht gesehen habe: Er unterteilt kardinale Skalen in Intervallskalen (da ist der Abstand interpretierbar, aber es können keine Verhältnisse angegeben werden; 15 Grad sind nicht halb so warm wie 30 Grad) und Verhältnisskalen (da ist ein solches Verhältnis angebbar, weil es unabhängig von der Maßeinheit einen Nullpunkt gibt, z.B. bei Größen)

Jetzt ist die Verwirrung perfekt 🙂

Grüße,
Dirk
 
Hier im Statistik-Skript sind kardinale auch in Vehältnis-,Intervall-, und Absolutskala unterdefiniert.

Ich habe jetzt hier einfach an die letzte Mathe-Klausur gedacht. Mache ich Aufgabe 19 richtig habe ich also 5 Punkte mehr, als wenn ich sie falsch mache. Das bedeutet dann für mein Ergebnis entweder 100 oder 95 Punkte, oder entweder 65 oder 60 Punkte usw. Kommt halt drauf an wie viele Punkte ich in den anderen völlig unabhängigen Aufgaben gemacht habe. Der Abstand beträgt immer 5 Punkte.

Du hast 'Klausurnote' jetzt wohl viel allgemeiner gesehen...
und deine Argumente sind schon nachvollziehbar.

tru
 
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