Streik der Lokführer

Dr Franke Ghostwriter
ab Montag hat die GDL einen kompletten Streik deutschlandweit angedroht!!!! Betroffen ist der Nah- und Fern,- sowie der Regionalverkehr.

Ich komme aus Kassel und schreibe in Hamburg.... habe die Zugtickets seit 2 Monaten hier liegen und könnte jetzt gelinde gesagt kot....

Habt ihr davon schon was gehört? Was macht ihr?

Hier mal ein Link zu den Fakten:
GDL plant Totalstreik ab Montag | tagesschau.de

Hoffe noch das es nicht so weit kommt.

LG Caro
 
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, könntest Du Sonntagabend fahren, in Hamburg übernachten und dann darauf hoffen, nach der Klausur irgendwie zurück nach Kassel zu kommen.

Niemand weiß, ob und wie stark die Lokführer streiken werden. Vielleicht fallen nicht alle Züge aus.

Im Übrigen habe ich die Streikerei auch satt.
 
Ja das habe ich auch schon überlegt! ich schreibe Montag und Mittwoch, müsste dann also von Sonntag bis Mittwoch bleiben, wären 3 Übernachtungen. Zahlt das die GDL? Wohl kaum.
Andere wären froh über 11% mehr Lohn, Verdi kämpft glaube ich für 8%!

Lg Caro
 
Bei der GDL geht es aber gar nicht um die 11%, sondern daß Mehdorn ihnen in den Vertrag reinschreiben wollte, daß sie bis 2013 (oder so) mit den anderen Bahngewerkschaften zusammenarbeiten sollen und kein eigenes Ding durchziehen...

Bei Verdi geht es explizit darum, durch Lohnerhöhungen (diese 8% eben) den Inflationsausgleich bzw. die Lebenskostensteigerung durch die Preistreiberei bei Gas, Wasser, Energie aufzufangen. Die Leute im ÖD hatten seit 2004 keine Lohnerhöhung mehr... Und versuch mal einem Busfahrer (Vollzeitstelle) klar zu machen, daß er weiterhin mit 1800 ,- brutto eine vierköpfige Familie (Standardwerte) ernähren muß, während die anderen Branchen bereits satte Lohnzuwächse hatten.

Mir geht es jetzt nicht darum, Euch zu missionieren, die Streikenden zu unterstützen. Aber differenzieren sollte man schon noch können, und sich nicht aus Halbwissen ein Urteil bilden...
 
Ich bin gegen die Abschaffung des Streikrechts!

Mit Herrn Mehdorn möchte ich auch nicht verhandeln. Ich verstehe die Wut der Lokführer, denn Mehdorn versucht sie über den Tisch zu ziehen.

Ich finde es außerdem erschreckend, wie volksverblödend in Medien wie der BILD-Zeitung (aber auch angeblich seriösen Medien wie im Spiegel) über Streiks berichtet wird.

Nicht unterstützen kann ich jedoch das Argument mit dem Inflationsausgleich. Meiner Auffassung nach sollten sich Lohnerhöhungen an der Gewinnsituation orientieren. Zum Beispiel geht's der Stahlindustrie zurzeit gut, so dass dort auch relativ hohe Tarifabschlüsse erreicht wurden. Für den öffentlichen Dienst gilt das nicht!

Dort ist es vielmehr so, dass dieser durch Steuern bzw. Gebühren/Beiträge/etc. finanziert wird. Höhere Lohnabschlüsse führen also entweder zu höherer Belastung der Steuer-/Gebührenzahler. Oder es wird Stellenabbau geben.

Im Klartext: Es freut mich persönlich für die Erzieherinnen im Kindergarten, wenn sie mehr Geld verdienen. Aber einen Teil davon darf ich wahrscheinlich über höhere Beiträge mitbezahlen. Damit wären wir wieder beim Thema Inflation.

Die Inflation liegt zurzeit bei ca. 2 bis 3 Prozent. Da finde ich 8 Prozent schon sehr gewagt. Ich finde es auch gesellschaftlich nicht gerecht, wenn einzelne Gruppen (hier: öffentlicher Dienst) quasi einen Ausgleich für den Preisanstieg bei Energie etc. bekommen sollen, andere aber nicht.

Ich höre schon auf... Bot sich nur gerade an, weil sich auch die Diskussion beim Mittagessen um dieses Thema drehte 😉

Gruß, Thunfisch
 
Klar, ich verstehe dich ja auch ganz gut!

Ich ärgere mich auch über höhere Kiga-Beiträge. Nur wenn ich sehe, wieviel ein Busfahrer (Verantwortung für sagenwirmal 50 Menschen im Bus) im Gegensatz zu einem Piloten (der hat noch ne Copilotin und nen Funker dabei 😀) mit Verantwortung für (wasweißich) 80 Menschen verdient, dann muß man eine Gerechtigkeitsdiskussion anfangen.
Oder eine Diskussion um den Mindestlohn (will ich nicht, aber das drängt sich auf).
8% lautet ja auch nur die Forderung von verdi. Das kriegen sie ja bestimmt nicht durch.

Wenn wir alles anhand der Gewinnsituation beurteilen würden *KANN* ein ÖD ja gar nicht mehr verdienen und das auf JAhrzehnte hinaus nicht. Wieviel Gewinn macht denn ein städtischer Kindergarten? Oder die Müllabfuhr oder die Verkehrsunternehmen?
Es gibt "gesunde" Städte, die schwarze Zahlen schreiben und eben sowas wie unser Ruhrgebiet, das tiefrote schreibt, weil früher mit der Kohle geaast wurde oder heute sehr viele sozial bedürftige Leute alimentiert werden müssen (Bundesgesetz, aber Kommune muß zahlen).
Sollen wir anfangen, den Leuten stadtabhängig unterschiedliche Löhne zu zahlen? Dresden bspw. schuldenfrei, also kriegen die eine Erhöhung? Und Essen bspw. mit Nothaushalt, da ist nix drin?

Das Thema Streik finde ich auch nervig (ja, auch ich muß zur Arbeit kommen...😉) aber eben auch sehr komplex...
 
Die Inflation liegt zwar bei 2 - 3 %, allerdings muss man hier berücksichtigen, welche Güterbündel in diese Berechnung einfließen.Da fallen Dinge wie Elektronikgeräte, Autos, Urlaubsreisen etc. mit rein. Diese sind in jüngster Vergangenheit mehr oder weniger stark im Preis gesunken und drücken damit die tatsächliche "gefühlte" Inflation auf die angesprochenen 2 - 3 %. Die Inflation bei Lebensmitteln und Energie, also diejenigen Sachen, um die kein Mensch herum kommt, liegt im zweistelligen Bereich.Um wenn man jeden Cent umdrehen muss, um die Wohnung warm zu bekommen bzw. Lebensmittel einzukaufen, ist es einem egal, ob der supertolle Flachbildschirmfernseher 50 % günstiger ist als letztes Jahr.Denn auch für 50 % weniger kann die untere Einkommensschicht sich dieses Gerät nicht leisten.Von daher ist die Forderung von 8 % nicht aus der Luft gegriffen. Wichtiger erscheint mir jedoch die zweite Bedingung, nämlich einen Mindestlohnanstieg von 200 €. Das sind bei den Menschen, die es benötigen mehr als 8 % und genau dort sollte das Geld ankommen, bei den Geringverdienern.
 
Nur das die eben streikenden nicht die Geringverdiener im Land sind....
...die ganze Diskussion ist eh irrwitzig, da sich jeder im Recht sieht und andere Gesichtspunkte ins Spiel bringt, da können wir bei Ost/West Gefälle anfangen und bei Subventionen im Bergbau weitermachen, sowie in Frage stellen ob es heute noch Sinn macht Gehälter in Bezug auf einen 4 Personenhaushalt in dem 1 Person in der Familie verdient zu analysieren.
 
Also jedes Mal, wenn ich mit feuchten Händen im Flugzeug sitze, würde ich dem Piloten noch mindestens das Doppelte geben, hauptsache er bringt mich wieder heile runter 🙂

Du hast Recht, die Gewinnsituation ist im öffentlichen Dienst vielleicht nicht die richtige Kennzahl. Aber dann hinkt eben auch der Vergleich mit florierenden Branchen, in denen es hohe Lohnsteigerungen gibt.

Aber - ketzerisch gefragt - warum sollen Mitarbeiter im öffentlichen Dienst einen eingebauten Inflationsschutz haben, andere Angestellte aber nicht?

@Kayos: Lebensmittel etc. sind im Warenkorb auch deutlich höher gewichtet als Flachfernseher. Insofern dürfte die Inflationsrate nicht völlig daneben liegen (abgesehen von den prinzipiellen Problemen des Warenkorb-Prinzips).
 
nur das die eben streikenden nicht die Geringverdiener im Land sind....

Ehrlich? Wer ist noch noch Geringerverdienender? Hartz-IV-Empfänger?

Ich stelle nochmal das Beispiel des Busfahrers in die Runde: 1800 Euro für eine Vollzeitstelle brutto. Soviel verdient vielleicht noch eine sehr untergeordnete Sekretärin...

...die ganze Diskussion ist eh irrwitzig, da sich jeder im Recht sieht und andere Gesichtspunkte ins Spiel bringt, da können wir bei Ost/West Gefälle anfangen und bei Subventionen im Bergbau weitermachen, sowie in Frage stellen ob es heute noch Sinn macht Gehälter in Bezug auf einen 4 Personenhaushalt in dem 1 Person in der Familie verdient zu analysieren.

Ich sach ja, dass das Thema komplexer ist, als nur die Forderung 8%-11% zu betrachten. Und warum sollte man das Problem nicht an der Alleinverdiener-Situation betrachten? das sind doch genau die Leute, denen es zugute kommen soll.
 
Das mit dem eingebauten Inflationsschutz ist ja auch nur die Argumentation des öffentlichen Dienstes. Denn hier kann man nämlich nicht (wie bereits festgestellt) auf steigende Gewinne und/ oder Überschüsse verweisen und Parolen wie: "Wir wollen auch ein Stück vom Kuchen abhaben." punkten.Es geht lediglich darum, die Reallöhne konstant zu halten. Zum Geld scheffeln hätte man woanders hingehen sollen. Darum machen ja machne noch ein Fernstudium
 
Da hast Du natürlich recht!

Die anderen werden ja auch wahrscheinlich irgendwie nachziehen...😉

Das wäre natürlich SUPER 😉

Aber die feinen Konzerne, die in ihren Sonntagsreden so viel für den Standort tun, werden dann sicher wieder Wege finden, die Tarifbindung zu umgehen, zum Beispiel Einheiten in Tochtergesellschaften mit Hungerlöhnen auslagern.

Carolin, wie war das noch mit Deiner Klausur am Montag und Mittwoch?
 
Also ich kenn mindestens 25 Leute die sogar weniger als 1800 Euro brutto mtl. bei 40 Stunden die Woche verdienen und alle in fast einer Branche beschäftigt sind. Aber streiken tut da keiner.
 
ich würde mal sagen in fast jede Branche im Osten der Republik ... wie wäre es mit Einzelhandel, Friseurhandwerk, Bäcker.....
 
Z.B. Verkäufer, Friseure, Reinigungskräfte.

Festangestellte Kollegen (Kassenpersonal) bei mir an der Tankstelle bekommen etwa 7,50 brutto.
 
Mich interessierte konkret die Branche, die Mo75 ansprach.

So weltfremd bin ich nicht, dass ich keine allgemeinen Beispiele für Einkommen unter 1800 Euro habe.

Nur zu meiner Ehrenrettung
 
So weltfremd bin ich nicht, dass ich keine allgemeinen Beispiele für Einkommen unter 1800 Euro habe.

Nur zu meiner Ehrenrettung 😉

AAACH! Ehrlich nicht??? 😀

Aber anhand der letzten Kommentare sieht man doch wieder, daß alle zusammen in einen Topf geschmissen und kräftig umgerührt wird...😡

So kann man doch nicht zu einem vernünftigen Urteil kommen!!!
 
Tja und meine Verbindung wurde gestrichen...
Werde nun mitm Auto nach Bochum kommen müssen...
Und meine schönen Tickets liegen seit Januar hier, ein Jammer.
Aber verstehen kann ich die GDL ja schon...
 
Naja, ich hab noch bis Mittwoch Zeit und fahr auch "nur" mit Regionalzügen....da siehts ja nicht ganz so schlimm aus.

Oh Mann...als ob der Klausurenstress an sich nicht schon reichen würde, aber sich auch noch Gedanken machen zu müssen, wie und ob man überhaupt zum Klausurenort kommt, muss ja nun echt nicht sein.

Naja, aber andererseits kann auch ich die GDL verstehen....
 
Oh Mann...als ob der Klausurenstress an sich nicht schon reichen würde, aber sich auch noch Gedanken machen zu müssen, wie und ob man überhaupt zum Klausurenort kommt, muss ja nun echt nicht sein.
Sehe ich auch so, naja (zum Glück) fahren in Berlin wenigstens ein paar S-Bahnen, welche aber total überfüllt sein werden.
 
Sorry,

stecke gerade in der Klausurvorbereitung....

Branche: Elektro.

Und die Daten habe ich aus erster Hand. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, da ich sonst Gewissenskonflikte bzgl. Datenschutz bekomme.

Ich habe mich bzgl. Streik ans Prüfungsamt gewandt. Sie haben sich mein Problem wegen der Anreise notiert. Sollte ich nachweislich durch den Streik nicht bei der Klausur erscheinen, wegen Verspätung z.B., wird meine Klausuranmeldung nachträglich storniert.
Also am Besten mal beim Prüfungsamt melden und das Problem schildern.

Gruss
Mo
 
Mo75,

interessant (-> Elektro).

Viel Glück beim Klausurschreiben (und bei der Anfahrt zum Klausurort).

Scheint aber doch keinen Streik zu geben. So ein Hickhack. Wenn schon die Androhung eines Streiks hilft, ist das ja sehr positiv!

Gruß, Thunfisch
 
ja das ist supi, aber leider schreibe ich morgen und da gilt noch der Ersatzfahrplan und da steht das mein Zug leider nicht kommt🙁
Aber ich bin froh über die Einigung dann klappts wenigstens die restliche Woche mit der Zuganbindung!

LG Caro
 
So mein IC fährt doch, wunderbar, bzw. ein fahrplangleicher Ersatzzug fährt. Die Bahn scheint doch ein wenig was gebacken zu kriegen!
 
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