Also, nachdem es im Zusammenhang mit den Provokationen beim Fussballspiel Türkei-Schweiz wieder hoch gekommen ist, ist das ein Thema, welches mich sehr umtreibt und hier im Forum auch weiter diskutiert werden sollte: Die Türkei und die EU - paßt das?
Meine Meinung: Noch nicht, und ob jemals, das hängt alleine von der Türkei ab. Ich bin sehr bemüht, niemals in eine Richtung zu argumentieren, die in irgendeiner Weise rechtspopulistisch klingt, aber meine Meinung laß ich mir da auch nicht verbieten. Die Kulturen, die dabei aufeinander treffen, sind extrem different. Bei allen Problemen mit den bisherigen Beitrittskandidaten und vorallem mit der Geschwindigkeit der Erweiterung, wäre ein Beitritt der Türkei ein sehr gefährliches Experiment. Das es irgendwo nicht paßt, zeigt doch schon die vollkommen misslungene Integration der bei uns lebenden Türken. Bei keiner anderen Gruppe der Immigranten (Italiener, Portugiesen, usw.) gibt es eine derartige Ghettobildung, Ignoranz gegenüber der zugereisten Heimat, und ich glaube auch, dass nur die wenigsten unserer heutigen Generation ein Wir-Gefühl entwickeln können, wenn die Türkei in der EU ist.
Auch ist die Türkei selber (noch) nicht EU-reif. Ein Land, das nur Provokationen in Richtung EU schickt für den Fall, dass es mit dem Beitritt nicht klappt, ein Land, das zwar laizistisch, aber doch in großen Teilen so fundamental religiös ist, und ein Land, das wirtschaftlich weit hinter den neuen Beitrittsländern Polen oder Ungarn ist (die Türkei gehört laut der OECD nicht einmal zu den Industriestaaten in der Welt), sollte erstmal seine Probleme selber lösen. Was mich vorallem stört ist, das große Teile der türkischen Elite und der Öffentlichkeit nicht kritikfähig sind, weil der Nationalstolz über allem steht.
Fussball mag hierbei sicher keine politische Argumentationsbasis sein, aber was sich da die Türken leisten, ist doch abenteuerlich: Da werden die Spieler der schweizerischen Nationalmannschaft am Flughafen von offiziellen Mitarbeitern gepeinigt, da wird ihr Mannschaftsbus attackiert, da werden sie auf dem Platz beworfen, getreten und verhauen von türkischen Nationalspielern, und am Ende sollen sie schuld sein, weil im Hinspiel ein paar Fans der Schweizer bei der türkischen Nationalhymne gepfiffen haben. Ach herrje, passiert das nicht bei jeder Hymne?
Das jedenfalls war ein Bärendienst, den sich der türkische Fussballverband da geleistet hat. Natürlich ist Integration keine Einbahnstrasse, und es stimmt natürlich auch, dass wir uns mehr anstrengen müssen, um die türkischen Integrantenkinder besser in unsere Gesellschaft einzubinden. Doch die Bringschuld liegt da doch in erster Linie bei den Gästen. Und da kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Da kommt zu wenig. Schaut nur mal in einen Kindergarten, in dem türkische Väter ihren Kindern verbieten, deutsch zu sprechen.
Und um mit den Worten meines Chefs zu schließen, der selber vor Jahrzehnten von Italien nach Deutschland immigriert ist: "Zwischen Deutschen und Italienern liegen 800 km, zwischen der EU und der Türkei ganze Welten".
Meine Meinung: Noch nicht, und ob jemals, das hängt alleine von der Türkei ab. Ich bin sehr bemüht, niemals in eine Richtung zu argumentieren, die in irgendeiner Weise rechtspopulistisch klingt, aber meine Meinung laß ich mir da auch nicht verbieten. Die Kulturen, die dabei aufeinander treffen, sind extrem different. Bei allen Problemen mit den bisherigen Beitrittskandidaten und vorallem mit der Geschwindigkeit der Erweiterung, wäre ein Beitritt der Türkei ein sehr gefährliches Experiment. Das es irgendwo nicht paßt, zeigt doch schon die vollkommen misslungene Integration der bei uns lebenden Türken. Bei keiner anderen Gruppe der Immigranten (Italiener, Portugiesen, usw.) gibt es eine derartige Ghettobildung, Ignoranz gegenüber der zugereisten Heimat, und ich glaube auch, dass nur die wenigsten unserer heutigen Generation ein Wir-Gefühl entwickeln können, wenn die Türkei in der EU ist.
Auch ist die Türkei selber (noch) nicht EU-reif. Ein Land, das nur Provokationen in Richtung EU schickt für den Fall, dass es mit dem Beitritt nicht klappt, ein Land, das zwar laizistisch, aber doch in großen Teilen so fundamental religiös ist, und ein Land, das wirtschaftlich weit hinter den neuen Beitrittsländern Polen oder Ungarn ist (die Türkei gehört laut der OECD nicht einmal zu den Industriestaaten in der Welt), sollte erstmal seine Probleme selber lösen. Was mich vorallem stört ist, das große Teile der türkischen Elite und der Öffentlichkeit nicht kritikfähig sind, weil der Nationalstolz über allem steht.
Fussball mag hierbei sicher keine politische Argumentationsbasis sein, aber was sich da die Türken leisten, ist doch abenteuerlich: Da werden die Spieler der schweizerischen Nationalmannschaft am Flughafen von offiziellen Mitarbeitern gepeinigt, da wird ihr Mannschaftsbus attackiert, da werden sie auf dem Platz beworfen, getreten und verhauen von türkischen Nationalspielern, und am Ende sollen sie schuld sein, weil im Hinspiel ein paar Fans der Schweizer bei der türkischen Nationalhymne gepfiffen haben. Ach herrje, passiert das nicht bei jeder Hymne?
Das jedenfalls war ein Bärendienst, den sich der türkische Fussballverband da geleistet hat. Natürlich ist Integration keine Einbahnstrasse, und es stimmt natürlich auch, dass wir uns mehr anstrengen müssen, um die türkischen Integrantenkinder besser in unsere Gesellschaft einzubinden. Doch die Bringschuld liegt da doch in erster Linie bei den Gästen. Und da kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Da kommt zu wenig. Schaut nur mal in einen Kindergarten, in dem türkische Väter ihren Kindern verbieten, deutsch zu sprechen.
Und um mit den Worten meines Chefs zu schließen, der selber vor Jahrzehnten von Italien nach Deutschland immigriert ist: "Zwischen Deutschen und Italienern liegen 800 km, zwischen der EU und der Türkei ganze Welten".