Und der Chef weiß von nix

Dr Franke Ghostwriter
Und der Chef weiß von nix...

Hmmm hab grad in einigen der Tagebücher bischen rumgestöbert und zu meiner Freude festgestellt, dass es doch einige "Berufstätige" gibt, bei denen der Chef nicht weiß, dass Ihr nebenbei studiert.
Nun bin ich neugierig, was Eure Gründe dafür sind?
Und Frage 2: das elende Problem - wie bekomme ich es zeitlich geregelt?

Frage 1 bei mir...
Möchte ich einfach nicht - meine Chefs sind scheinbar nicht daran interessiert mich groß zu fördern - auch meine Firma hegt keinerlei Interesse (könnte ja auch Chefabhängig sein) - es gibt GERADEMAL die Option (weiß ich von einer Kollegin), dass man seine Stunden einarbeiten kann um beispielsweise Freitags eher zu gehen... Klasse Sache und wir sind eine GROSSE Firma...
Privat hab ich mich damit nun auch angepasst und bis auf meine (Schwieger)Eltern und wenige Freunde (viell 5 Stk) niemanden was gesagt! Wie behalte ich sonst auch den Überblick, WER es weiß und wer nicht?

Frage 2
oh ja - da gibt es ja noch Überstunden !!! Eigentlich mach ich wohl nix anderes ausser arbeiten und lernen und abundzu meinen Freund beschwichtigen, weil ich wenig Zeit für ihn hab...

Bei allem Nachdenken über dieses Problem, bin ich aber immernoch bei dem Ergebnis: behalt ich's lieber mal für mich...
Und spätestens, wenn ich 60 bin, hab ich bestimmt meine Diplom-Kauffrau bestanden - dann sind es ja immernoch 10 Jahre bis zur Rente!
Wer weiß schon, ob dann mein Chef und meine Firma, immernoch "MEINE" sind?

honey
 
Tja manchmal geht es aber einfach nicht. Wenn die Manager 2ter Klasse mal wieder den Produktivstart der neuen Software auf die Prüfungswoche legen muss man es doch sagen. Aber ich denke auch, solange es einen nicht in all zu enge stressige Situationen treib behalt es für Dich. Wenn es einer weiß macht der Flurfunk den Rest.
Und wenn man Pech hat und ist mal ungünstig krank wird einem das womgl. als "Blaumachen fürs Lernen" angekreidet.
 
Tja manchmal geht es aber einfach nicht. Wenn die Manager 2ter Klasse mal wieder den Produktivstart der neuen Software auf die Prüfungswoche legen muss man es doch sagen. Aber ich denke auch, solange es einen nicht in all zu enge stressige Situationen treib behalt es für Dich. Wenn es einer weiß macht der Flurfunk den Rest.
Und wenn man Pech hat und ist mal ungünstig krank wird einem das womgl. als "Blaumachen fürs Lernen" angekreidet.

Manager 2ter Klasse *lustigesache* solche hab ich auch en masse
Hmm okay bzgl. dem Produktivstart -> das war dann wohl nicht abzusehen? ICH hätte aber wahrscheinlich eher die Klausur abgesagt, als etwas zu sagen!
Auf Arbeit kommt es wahrscheinlich nicht raus, da weiß es nur eine und die hält dicht - auch arbeitstechnisch nicht so eng mit mir verbandelt!
Na schau mer mal - bin eigentlich nur sehr von unserer Firma und unseren Managern mehr als enttäuscht... Wehe ich könnte jemanden den Stuhl streitig machen???
 
Doch der Start war abzusehen und stande schon lange fest, aber ich dachte bis kurz vor Start noch dass sie es nicht wagen werden und die SW wirklich produktiv zu nehmen. Das gute daran war, dass ich trotz dieses Stresses BWL 1 und Recht 1 als erste Klausuren auch noch bestanden hatte. Das gab mir Motiviation in der Art von "Sie können mich zusch*** wie sie wollen es ist alles machbar". Von daher hatte es sogar was gutes
 
Ich hab es bei mir gemeldet, nicht um irgendwelche Ansprüche zu haben, aber ich wollte halt nicht, dass es mal anders rauskommt. Hab schließlich immer meine Skripte bei mir und allein so hätte es ja auffallen können. Naja, glücklich bin ich nicht gerade darüber, dass ich es gesagt hab, denn Unterstützung bekomm ich keine (wie erwartet) und mir werden immer wieder kritische Fragen gestellt, ob ich denn noch zurecht komme mit allem.

Naja, jetzt ist ja leider zu spät...

LG josy
 
Ich hab es bei mir gemeldet, nicht um irgendwelche Ansprüche zu haben, aber ich wollte halt nicht, dass es mal anders rauskommt. Hab schließlich immer meine Skripte bei mir und allein so hätte es ja auffallen können. Naja, glücklich bin ich nicht gerade darüber, dass ich es gesagt hab, denn Unterstützung bekomm ich keine (wie erwartet) und mir werden immer wieder kritische Fragen gestellt, ob ich denn noch zurecht komme mit allem.

Naja, jetzt ist ja leider zu spät...

LG josy


hmmm genau das dachte ich mir: entweder volle unterstützung und die nervende Frage nach 2 Jahren "wann biste denn endlich fertig" oder das genaue Gegenteil "Du machst Deine Arbeit nicht mehr sorgsam"...
Das kann ich persönlich nun noch umgehen - zumal ich der Auffassung bin, dass es MEIN Hobby ist und im Fall des Falles meinem Chef kein Recht gibt, mich irgendwie zu halten.
Ich geb auch zu, dass ich es event. später auch als Druckmittel ggü meinem Chef einsetzen würde oder die Firma verlassen werde! Wer weiß???? Entscheide ich dann in 30Jahren....
 
Danke Euch Zweien, dass Ihr so schnell geantwortet habt - freu ich mich dolle... Auch wenn es viell nicht ein ganz so freundliches Thema ist...
 
Mein Chef weiß davon, dass ich studiere. Hat zwar auch erst kritisch gefragt, aber ich konnte ihm klar machen, dass im Büro der Job vorgeht und die FU mein Hobby ist. Unterstützung bekomme ich zumindest dahingehend, dass ich zu den Klausuren auch wirklich frei bekomme. Das finde ich gerade im Hauptstudium wichtig, wenn die Klausuren vormittags geschrieben werden. Mehr Unterstützung erwarte ich auch gar nicht - alles andere wäre hier in der Firma eher utopisch. Aber das hilft schon.
 
Wenn man nicht arbeitet, hat man auch manchmal Vorteile: die Entscheidung, irgendeinem Chef was zu erzählen oder nicht, entfällt damit für mich diesmal 😉.

Allerdings habe ich auch schon mit einer Weiterbildung (Fachwirt) neben Vollzeitjob Erfahrung.
Damals hab ich meinem Chef davon erzählt, weil ich sogar etwas Hilfe von ihm benötigt habe, um zugelassen zu werden. War bei ihm persönlich kein Problem, war auch ein super Chef. Allerdings hat er mir in dem Gespräch direkt gesagt, dass ich sowas normal besser nicht in der Firma erzählen sollte, da die meisten (!) seiner Kollegen das nicht so gerne sehen würden, überhaupt gäbe es für den Bedarf intern genug Weiterbildungsmöglichkeiten, so dass man nicht extern (IHK) gehen muss und soll. Da wird dann schon die Gefahr gesehen, dass die Leute dann mehr Geld wollen, weg gehen, Zeit und Energie in die Fortbildung "statt" Arbeit stecken 😱 🙄.
Wie es sich so ergibt, hab ich dann während dieser Weiterbildung innerhalb der Firma zweimal den Job gewechselt. Und den potenziellen neuen Chefs wieder davon erzählt 😉 (hätte ich nicht die Möglichkeit bekommen, das zu Ende zu machen, hätt ich den neuen Job wohl eher nicht genommen). War nie ein Problem - im Gegenteil, beim letzten Wechsel hat der Chef ausdrücklich gesagt, dass er das gut findet 🙂 (okay, da war ich fast fertig und es ging eigentlich mehr darum, für die letzten Prüfungen auch schon mal ca. 6 Wochen nach Arbeitsstart Urlaub zu bekommen). vielleicht hatte ich nur sehr viel Glück mit den Chefs.

Das finde ich eigenlich ideal - wenn man schon angefangen hat mit der Fortbildung und neu irgendwo hin kommt, kann man es m.E. auch erzählen. Derjenige weiß dann woran er ist und man kann mit offenen Karten spielen bzw. versuchen das positiv zu verkaufen 😀. Außerdem ist das Argument des Wechseln wollens ja wohl keins, wenn man da frisch anfängt 🙄.

In einem bestehenden Arbeitsverhältnis, wo es mit dem Chef nicht so passt und man weiß, dass das eher kritisch gesehen wird, würde ich wohl aber wohl auch erst mal nix sagen - und nach Möglichkeit schauen, dass ich da wegkomme, und somit alle bösen Vorurteile bestätigen 😛.
 
Ich hatte eigentlich auch mit einer anderen Reaktion von meinem Chef (eigentlich ist es ja eine sie) gerechnet. Das ich es zuerst nicht sagen wollte lag einfach nur daran, dass ich mir am Anfang nicht sicher war ob ich das alle packe, und deshalb wollte ich erst nach dem Vordiplom, wenn ich ein gutes Gefühl hab, dass ich das auch alles schaffe, davon erzählen.

Als ich dann doch vorher damit rausgerückt bin, kam da eigentlich kaum mehr als ein "Aha", absolutes Desinteressse. Und als es dann auf die Klausuren zuging habe ich mich bei uns im Sekretariat mal nach den Möglichkeiten für Sonderurlaub erkundigt. Nach Absprache vom Sekretariat mit dem Personalmanagement wurde der mir dann auch zugesagt. Zwei Monate später, eine Woche vor den Klausuren kam dann aber doch meine Chefin auf mich zu und meinte, dass ich den Urlaub nicht bekomme. "Wenn das jeder machen würde!" "Wir sind ihr Arbeitgeber, wir haben doch mit Ihren Hobbies nichts zu tun!" Nun gut, da ich auch nur zwei frei verfügbare Urlaubstage im Jahr habe, hatte ich auch nicht mehr genug Urlaubstage für meine Klausuren und musste in der letzten Woche statt zu lernen wie wild Überstunden schieben um da noch einen Tag mehr rauszuhauen.

So gehts dann manchmal auch
 
Vielleicht sollte ich der Vollständigkeit halber noch dazu sagen, dass ich noch in der Ausbildung bin. Aber ich finde, dass man das trotzdem ein bißchen mehr unterstützen könnte. Vor allem weil die Ausbildung nicht drunter leidet, mein Abteilungsleiter gibt mir nur positives Feedback und in der Berufsschule bin ich dank den zahlreichen Überschneidungen mit den FU Inhalten Klassenbeste. Also wozu aufregen?
 
Vielleicht sollte ich der Vollständigkeit halber noch dazu sagen, dass ich noch in der Ausbildung bin. Aber ich finde, dass man das trotzdem ein bißchen mehr unterstützen könnte. Vor allem weil die Ausbildung nicht drunter leidet, mein Abteilungsleiter gibt mir nur positives Feedback und in der Berufsschule bin ich dank den zahlreichen Überschneidungen mit den FU Inhalten Klassenbeste. Also wozu aufregen?

Die haben wohl eher Angst, dass Du nicht alles schaffst und ggf Deine Ausbildung schmeißt?
Bzgl Weiterbildung sieht es bei uns wirklich schlecht aus.... Zumindestens was sowas wie Studium betrifft ;( Einen tollen Kurs bekomme ich - nur für das Zertifikat muss ich 5*1Woche hin und je Jahr ist nur 1Wochen-Kurs gestattet. Das zieht sich und dann noch bischen Englisch und event sowas wie Präsentationstechnik 😱

Aber dafür mache ich ja das Stdium um voran zukommen. Im Mom ruhen sich die Chefs eher auf meiner Ausbildung aus und wollen weder Aufstieg noch Jobwechsel oder sonstiges... Hauptsache Du bleibst und schrubst weiter wie blöd Überstunden? Ist es das dann schon gewesen? Ich hab wirklich das Gefühl, dass eher unsere Chefs sich nebenbei neue Angebote suchen und nicht wollen, dass Du ihnen in die Quere kommst

Muss noch hinzufügen, dass ich in der Verwaltung arbeite - also unproduktives Volk - der Wasserkopf! 😛
 
Also mein Chef weiß auch nicht das ich studiere. Das werde ich hier in der Firma auch mit Sicherheit die nächste Zeit nicht kundtun 😉
Urlaub bekomme ich zum Glück meist immer sehr problemlos, da ich mich nur mit meiner Kollegin absprechen muss. Die weiß Bescheid und springt dann dankenswerter Weise immer für mich ein.
Da es noch ein paar viele Jährchen dauert bis ich fertig sein werde, behalte ich das schön für mich 😀

Allerdings finde ich manche Reaktionen der Arbeitgeber echt krass
 
Also mein Chef weiß auch nicht das ich studiere. Das werde ich hier in der Firma auch mit Sicherheit die nächste Zeit nicht kundtun 😉
Urlaub bekomme ich zum Glück meist immer sehr problemlos, da ich mich nur mit meiner Kollegin absprechen muss. Die weiß Bescheid und springt dann dankenswerter Weise immer für mich ein.
Da es noch ein paar viele Jährchen dauert bis ich fertig sein werde, behalte ich das schön für mich 😀

Allerdings finde ich manche Reaktionen der Arbeitgeber echt krass 🙁

oah bin ich froh, dass es bei Euch auch so läuft. Ich dacht schon, ICH hätte nen Knacks 😀 Mit den paar Jahren hab ich auch schon überlegt: wer weiß, ob ich dann noch hier bin?
Und mit dem Urlaub klappt das bei mir auch - ebenso nur eine Kollegin mit der ich mich abstimmen muss! Da bin ich dann nämlich immer bei einer Freundin, die im Ausland lebt und nur alle paar Monate herkommt *feier*
 
Ich studiere inzwischen im 7. Semester und meine Chefs wussten von Anfang an von meinem Studium. Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, über das ganze Studium hinweg den Vorgesetzten nichts vom Studium zu erzählen. Spätestens dann, wenn sich der Urlaub der zu vertretenden Kollegin mit einem Prüfungstag überschneidet und Seminararbeiten bzw. Diplomarbeiten fertig werden müssen, sollte man es auch erzählen. Wäre schade, wenn ein halbes TJahr büffeln für eine Klausur hinfällig wären, nur weil man keinen Urlaub bekommt. Die meisten wissen um die immense Leistung die man "nebenbei" erbringt und erkennen dies auch an.

Hatte bei mir auch vor dem Beginn des Studiums lange überlegt, ob ich meinen Vorgesetzten davon erzähle. Wollte aber auch mit offenen Karten spielen und hatte immer ein gutes Vertrauensverhältnis zu meinen Chefs. Meine Erfahrungen (mit nunmehr 3 Chefs) waren jedoch nur positive. Durch das Studium erwirbt man schließlich auch eine andere Qualifizierung, die sich durchaus positiv auf die Arbeit auswirkt. Bei mir hat man das auf jeden Fall gemerkt. Sicherlich darf die Arbeit auch nicht unter dem Studium leiden.
 
Meinem Chef habe ich auch gesagt was ich so in meiner Freizeit veranstalte. Die Reaktion war zuerst einmal sehr interessiert. Er wollte wissen wo ich studiere, welchen Abschluss ich erlange und zu guter letzt wann ich vorraussichtlich den Abschluss haben werde. Er hatte sich das alles notiert und ich hatte erst mal ein ganz gutes Gefühl.
Aber das trügt! 😡
Später wurde er immer komischer und hatte mir dann auch mal gesagt, dass ich in dem Unternehmen eh nicht weiterkommen könnte und das er damit rechnet das ich mit dem Abschluss an der Uni auch das Unternehmen verlassen werde.
Na toll, das war genau das, was ich hören wollte 🙁 .

Das ende vom Lied ist jetzt, dass ich tatsächlich meinen Job gekündigt habe, nur zur Überraschung für meinen Chef viel früher als er gedacht hat. Dafür werde ich anfang kommenden Jahres eine neue Stelle antreten, bei der ich auch beruflich weiterkommen kann. Meine neuen Chefs wissen von meiner Freizeitbeschäftigung und finden das sehr gut. Nur diesmal mit dem Unterschied, das Leute mit Studium sehr gerne in der Firma gesehen werden um nicht zu sagen, dass ein Studium eigentlich vorrausgesetzt wird.
 
Unserer Personalabteilung habe ich offiziel nichts von meinem Fernstudium erzählt. Meine Kollegen und auch mein Chef und unser Bereichsleiter wissen jedoch, dass ich das Fernstudium mache. Auch, dass es der BoL ist und das mit dem was ich im Moment mache eigentlich gar nichts zu tun hat.
Sie fragen schon ab und an nach was das Studium denn macht, wie lange ich denn noch brauch und ob ich denn endlich wüsste, ob ich nach dem Studium in den Bereich wechseln möchte.
Los werden wollen sie mich allerdings nicht. Eher so lange halten wie möglich. *freu* Generell finden es alle klasse, dass ich das neben der Arbeit noch hinbekomme.
 
Muss noch hinzufügen, dass ich in der Verwaltung arbeite - also unproduktives Volk - der Wasserkopf! 😛
Willkommen im Club 🙄

Ich wollte es anfangs auch nicht kommunizieren, aber in der Praxis war es nicht möglich. Meine Erfahrung ist sehr positiv- da es auch nur ein Teil weiß.
Meinen Chef musste ich schon alleine deswegen einweihen, weil manchmal Veranstaltungen in den Studienzentren sehr früh anfangen oder weil ich meinen Urlaub für Klausurzeiträume brauche. Anderen habe ich es nur sehr spärlich oder gar nicht erzählt - und das ist gut so!
 
Ich hab es meinem Arbeitgeber auch nie gesagt. Zum Glück hat er an einem meiner ersten Tage dort sehr dirket gesagt das er keinerlei Fortbildungen dulden würde die nicht von seiner Seite aus angeordnet worden sind. Wir waren ne kleinere Firma (ca. 30 Mitarbeiter ) und er meinte wenn dann einer seine Freizeit opfert um irgendeinen Abschluss zu machen dann würde das für ihn bedeuten das wir nach was höherem streben würden und uns dann über kurz oder lang fremd bewerben würden.

Sollte er also davon erfahren wäre die Dienstzeit ziemlich schnell beendet. Da zahlt er lieber ne Abfindung als jemanden jahrelang einzuarbeiten der dann die Firma verlässt.

Ich hab dann immer behauptet das ich da in Urlaub fahren würde und so bekam ich dann immer die letzten zwei Wochen im März und September frei
 
ich bin gerade auf Eure Erfahrungen gestoßen und bin doch sehr überrascht wie krass manche Arbeitgeber drauf sind. Gut in mancher Hinsicht kann ich die schon verstehen, aber man kann ja über alles reden, vielleicht ist das für den Arbeitgeber doch ein zugewinn, komischer Chef. Dann weiß er ja innerlich, dass er seine Mitarbeiter nicht gut behandelt, wenn er so reagiert wie bei Tiia.
Aber mal was positives zu der Sache. Ich habe es meinem Arbeitgeber gesagt, als alles angefangen hat. Zum Anfang hat er es zur Kenntnis, aber nach einiger Zeit fand er es anscheined gut und bezahlt sogar meine Bücher, Studiengebühren und Seminarkosten. Dafür musste ich mich in einem Vertrag verpflichten nach dem Abschluss noch 5 Jahre im Unternehmen zu bleiben oder alles zurückzuzahlen. Aber da ich mich hier sehr wohl fühle, war das für mich kein Problem. Im Übrigen wurde mir schon gesagt, wenn meine Vorgesetzte in Rente geht, das wäre 2009, dann würde man an mich denken, dann wäre ich auf einen Schlag kfm. Hauptabteilungsleiterin und Prokuristin, echt der Hammer. Aber das glaube ich erst wenn ich´s "sehe". Aber Geld gibts trotzdem mehr, habe nach Studienfortschritt schon eine Lohnerhöhung bekommen.
Also ich hoffe es ermutigt diejenigen, die noch überlegen, ob sie anfangen sollen oder die die den Arbeitgeber wechseln wollen, manche sind echt o.K.
Respekt übrigens an alle die mit Ihrem Arbeitgeber kämpfen müssen, ich ziehe den Hut.
Liebe Grüße Pia
 
Eure Erfahrungen sind in der Tat krass! Da merke ich erst, dass meine Bedenken doch irgendwie berechtigt waren.

Ich hatte eigentlich anfangs nicht vor, meinem Chef (der damals noch dazu mein neuer Chef war) davon zu erzählen. Mein Plan war, mir erst mal das erste Semester und die ersten Prüfungen anzusehen und wenn ich die geschafft habe, zu meinem Chef zu gehen und es ihm zu erzählen. Ich habe mich aber dann in der Abteilung so wohl gefühlt, dass es eigentlich schon nach wenigen Wochen heraus war 😀
Sowohl die Kollegen als auch mein Chef haben sehr positiv reagiert, wohl auch deswegen, weil ich ohnehin noch studiere und nur für ein halbes Jahr Vollzeit arbeite (Praktikum) und sonst nur 20 Stunden in der Woche. Aber auch bei meiner Kollegin, die immer Vollzeit arbeitet und jetzt auch noch ein Studium angefangen hat, haben alle positiv reagiert. Offensichtlich ist meine Firma offen für sowas.

Wünsche jedenfalls alle, die weniger Glück mit ihren Arbeitgebern haben viel Glück und viel Erfolg!

Liebe Grüße
Lisa
 
ich möchte auch noch meinen Senf dazuzugeben.. 🙄

Die Idee, an der Fernuni zu studieren, stammt von meinem Chef selbst. Ich war befristet dort, als Überbrückung bis zum Studium - ich war extra fürs Studium nach München gezogen, auch schon an beiden großen Unis aufgenommen. Habe also nur für 3 Monate eine Aushilfsstelle angenommen, Akten sortieren, kopieren usw.

Mein Chef sagte mir dann einen Monat vor Ende des Vertrags, dass er viel von mir hält und mich behalten möchte. Das war vor zwei Jahren. Er hat das Fernstudium vorgeschlagen und - was für mich das wichtigste war - er hat mir angeboten, alles zu bezahlen. Damit lag ich meinen Eltern nicht mehr auf der Tasche, und das war mir *sehr* recht.

Mittlerweile bin ich leitender Angestellter. Mein Chef sieht es so, dass das Studium mich auch vor dem offiziellen Abschluss schon für den Beruf qualifiziert - jeden Tag etwas mehr. Und so sehe ich das auch.

Also Leute, wenn der Chef das weiß, kann es auch sein gutes haben: Er sieht, dass Ihr Interesse an Weiterbildung habt und außerdem weiß er, dass Ihr auch für "höhere" Positionen geeignet seid mit dem Studium im Hintergrund - auch vor dem Diplomtitel.

Ich würde Euch empfehlen, durchaus mal darüber nachzudenken, das bei Gelegenheit mal vorsichtig anzusprechen.

Grüße aus München
von Micha
 
Erst mal werde ich ein paar Klausuren schreiben, mal sehen ob ich das Zeug dazu habe, diese auch zu bestehen. Dann könnte man vielleicht mal erwägen darüber nachzudenken, denn so ein Glück wie du, werde ich hier nicht haben. Wenn ich mal darüber nachdenke, wie viele Frauen in unserer Firma in einer Führungsposition arbeiten...
 
Ich habe meinem Chef auch eine ganze Weile nichts von meinem Studium gesagt, nach dem Motto, erst mal in die Sache reinschnuppern, die ersten Klausuren schreiben und abwarten,ob ich durchhalte.

UND DABEI HÄTTE ICH ES BESSER AUCH BELASSEN!!!!!

Irgendwann habe ich es dann aber doch gesagt. Weiß der Teufel, was mich geritten hat, das zu tun.
Von dem Tag an war nichts mehr wie früher, wo man nur eben konnte, legte man mir Knüppel in den Weg.
Früher hatte ich keinerlei Probleme mit Kollegen oder Vorgesetzten gehabt, bekam Urlaub, wann ich wollte(damals hab ich auch noch immer gesagt, ich führe im Urlaub weg und nicht, dass ich den Urlaub zum Lernen brauche) und mir ging es in der Firma richtig gut.
Nachdem dann alle Bescheid wußten, bekam ich so dermaßen heftigen Gegenwind zu spüren, wie ich es mir nie im Leben erträumt hätte.
Beim Verteilen neuer Zuständigkeitsbereiche wurde ich einfach übergangen, nach dem Motto: " wer weiß, wie lange die noch hier sein wird, wenn die erst mal mit dem Studium fertig ist, geht die eh weg oder will womöglich mehr Geld haben, die hält sich jetzt bestimmt für was besseres usw."
Was sich die lieben Kollegen alles an Mobbing im Laufe der vergangenen 2 Jahre einfallen lassen haben, wäre schon wert ins Guinessbuch eingetragen zu werden. Kollegen, mit denen ich mich bis dahin super verstanden hatte. Wir hatten privat viel gemeinsam unternommen, z.B. Städtetripps nach London, Paris, Wien, verlängertes Partywochenende auf Mallorca(da wir am Flughafen Köln/Bonn arbeiten, kein Problem für uns).
Über dritte bekam ich dann mit, dass derlei Aktivitäten plötzlich heimlich ohne mich stattfanden.
Mir wurde sogar Geldunterschlagung unterstellt, zum Glück konnte ich aber beweisen, dass dies nicht stimmte.
Bedauerlicherweise hatte ich gesundheitlich dann eine richtige Pechsträhne.Innerhalb von einem Jahr drei größere Operationen, die sich nicht aufschieben ließen und jeweils lange Fehlzeiten zur Folge hatten und dann zu allem Übel nach diesen Ops machte meine Lunge schlapp(ich habe chronisches Asthma) und ich bekam zweimal Lungenentzündung. Für jeden einzelnen Tag lagen ärtzliche Krankschreibungen/Atteste vor und ich schwöre, an Fernuni habe ich in all der Zeit nicht mal gedacht, geschweige denn war ich in der Lage, Klausuren zu schreiben!
Im November letzten Jahres eskalierte die Lage dann: völlig unerwartet und aus heiterem Himmel wurde ich gekündigt. Begründung:ich hätte Erkrankungen vorgetäuscht, mir wurde vor Kollegen angekündigtes Krankmachen unterstellt und die Kollegen die noch ein halbes Jahr vorher am Ballermann mit mir Party gemacht hatten, hatten meinen Arbeitgeber gegen mich aufgewiegelt, sie hätten ja durch mein ständiges Kranksein für mich mitarbeiten müssen und Mehrbelastungen gehabt.
Ich hab dann aber eine dicke Faust in der Tasche gemacht und bin stur während der dreimonatigen Kündigungsfrist weiterarbeiten gegangen, als ob nichts wäre(innerlich bin ich fast gestorben dabei). Das hat die wohl so gereizt, das sie plötzlich am 1. Feb.2006, nachdem ich schon 6 Stunden gearbeitet hatte, mit einer fristlosen Kündigung ankamen, die aber auf den 31.Jan. datiert war(dumm sund die auch noch). Ich hätte angeblich Kollegen bedroht, indem ich ihnen für den Fall, dass sie bei Gericht gegen mich aussagten, mit einer Verläumdungsklage gedroht hätte. Ich hatte nämlich in der Zwischenzeit Arbeitsschutzklage eingereicht.
Um die Sache abzukürzen: Ende März habe ich den Prozeß in erster Instanz gewonnen und der Arbeitgeber wurde verurteilt, mich wieder einzustellen, was erdann auch, zähneknirschend machte. Gleichzeitig ging er aber in Revision und am kommenden Donnerstag sollte eigentlich am Landesarbeitsgericht Köln die Verhandlung stattfinden, wurde aber auf Betreiben des Anwalts der Firma auf 22. Feb. verlegt.
Und ich armes Schwein gehe nun seit April jeden Tag in dieser Firma arbeiten, in dem Bewußtsein , die wolln mich hier nicht haben, wünschen mir die Pest an den Hals! Ihr könnt euch nicht annähernd vorstellen, wie das einen psyschich und auch physisch kaputt macht, ich bin schon auf die allerschlimmsten Ideeen verfallen, die man garnicht wirklich zu Ende denken darf. Wenn da nicht meine Familie und gute Freunde wären, die zu mir halten und mich unterstützen, ich wüßte nicht wirklich, was vielleicht passiert wäre. Denn zu allem Übel erkrankte in der Zwischenzeit mein Mann und es ist fraglich, ob er noch weiter in vollem Umfang erwerbstätig bleiben kann.

Also, wenn mich jemand fragt:

ICH WÜRDE ES NIENIE WIEDER MEINEM CHEF SAGEN!!!
 
Ich hatte vor zwei Jahren noch eine Vollzeittätigkeit in einem großen deutschen Verlagshaus(das, der vier-Buchstaben Zeitung), und war so blöd mein Anliegen der Fortbildung in Form des berufsbegleitenden Studiums meinem Vorgesetzten mitzuteilen.
Nachdem ich Müde belächelt wurde und man mir sinngemäß suggeriert hat, dass ich mich wohl für was besseres halte, hat man mir nicht nur jegliche Unterstützung verweigert, sondern auch noch Steine in den Weg gelegt(z.B. an Prüfungstagen nicht freigegeben). In diesem Zeitraum ist meine Arbeitsbelastung regelrecht explodiert.
Nach drei Semestern erfolgloser Immatrikulation ohne Studienleistungen habe ich den Job aufgegeben, und arbeite jetzt TZ auf freiberuflicher Basis.
Ich würde nie wieder meinem Arbeitgeber von einem solchen Ansinnen erzählen, und kann auch nur jedem davon abraten.
Es wird viel davon geredet, dass man sich weiterbilden soll, doch in der Praxis sieht es offensichtlich anders aus.
In meinem Fall hatte ich den Eindruck, dass man Weiterbildungswillige eher "unten" halten wollte, denn nach dem Erwerb ohrer Qualifikation hätten sie höhere Ansprüche an den Job gehabt, und wären womöglich abgewandert.
 
@Rita
Das ist ja Wahnsinn und zeigt doch, wie dumm viele Menschen sind. Du stellst demnach NUR Konkurrenz für Deine Kollegen dar - mit Dir als Mensch, kann das nach den ganzen Ausflügen wohl nicht liegen! Rede Dir das bitte nicht ein!

Aber ehrlich: wenn es geht, dann versuche vielleicht doch einen anderen Job zu finden oder eine andere Abteilung. Es macht nur Dich und Deine Familie kaputt über die Zeit...
Du bekommst das nie aus dem Kopf, selbst nach Jahren... Weiß ich leider aus Erfahrung!
 
Ich habe es mir auch lange überlegt, ob ich es meinem Chef sage.
In meiner Firma wird viel Wert auf die Weiterbildung der bestehenden Belegschaft gelegt. Trotzdem habe ich mich erst mal dafür entschieden, es nicht zu sagen. Meinem direkten Arbeitskollegen habe ich es gesagt, wegen Urlaub zu den Klausurzeiten. Er findet es cool!!
Ich werde es, falls es nicht vorher rauskommt, erst nach Erreichen des Vordiplom sagen. Dann kann mir keiner vorwerfen, ich hätte nicht genug für die Arbeit getan und diese üblichen Spielchen, die hier ja schon ausreichend beschrieben wurden. Bis dahin lächel ich in mich hinein wenn die Chefs mal wieder einen äußerst lehrreichen Vortrag halten worüber ich gerade ne Klausur bestanden haben *s*
 
Wer hätte das gedacht, dass meine kleine Frage solch Diskussion hervorruft???

Die Diskussion ist wirklich sehr aufschlussreich. Das es tatsächlich so viele AGs gibt, die so negativ auf ein Studium reagriegen hatte ich nicht erwartet.

Ich würde behaupten, dass die negative Seite des "Beichtens" auf AG Seite eher mit Mehr-Geld-Fordern oder etwaiger Kündigung des MA begründet ist??
Nun ja - das mag sein, aber muss eben nicht! Der MA würde ja vielleicht bei guter Unterstützung und event. Ausblick auf interessante Sonderaufgaben dennoch in der Firma bleiben oder?

Meiner Ansicht nach, ist nicht das Geld das Problem der AGs. Die Argumentation ist da meist ganz einfach. Bezahlt wird nach der Position die man innehat. Punkt aus Amen. Wieso sollte ein Sachbearbeiter mehr Geld bekommen, nur weil er studiert hat? Deshalb macht der auch nur den gleichen Job wie andere.
Nein, das Problem ist denke ich ein anderes. Mit dem Studium bekennt man sich ja offen dazu, dass man mit seiner jetzigen Position nicht zufrieden ist. Keiner studiert um später den gleichen Job zu machen. Das weiß auch der AG. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, entweder hat der AG für einen aufstrebenden Menschen Verwendung, dann wird er diesen auch in seinem Vorhaben unterstützen. Hat er für diese Person keine Verwendung, ist eh schon sicher, dass diese Person mal das Unternehmen verlassen wird. Dann kann der AG ja auch gleich den Prozess beschleuningen.

Bei den Kollegen gibt es manchmal welche, die der Ansicht sind, man selbst hält sich für was besseres. Das finde ich dann auch sehr schade.

In meiner Firma sind so ziemlich alle studiert, dh ich "bringe" mich nur auf deren Niveau.

Bei meinem neuen AG ist das auch der Fall. Dort wird man dann auch ganz anderes gesehen. Die Motivation dann wirklich sein Studium zu Ende zu bringen ist dann entsprechend größer.
 
*fassunglos bin* Wär' ich gar nicht drauf gekommen, dass das so krass werden kann?!?

Also, ich habe das damals direkt erzählt (bin ja auch ne Frau - man muss ja auf seine 20.000 Wörter am Tag kommen) ... eigentlich haben die Kollegen das schon bei meinen Vorüberlegungen mitbekommen. Ok, ich bin Chemie-Ing. und hatte schon lange eher im kaufmännischen Bereich gearbeitet ... und mein Bedürfnis auch irgendwann eine "offizielle" Qualifikation vorlegen zu können, falls ich mal wechseln muss, haben alle verstanden. Im übrigen bewundern mich eigentlich alle 🙂 Inzwischen bin ich offiziell im Controlling angestellt, und da wissen es auch alle.

Unterstützung allerdings = Null, von mehr Geld träume ich nur, der Job geht immer vor, und ich muss halt sehen wie ich mit spärlichen Rest an Zeit klarkomme... meistens krieg' ich es halt hin. Wenn ich mich nicht (wie heute) im Studienservice verdaddel. Aber Urlaub krieg ich immer irgendwie.

Na, und wenn ich den Krampf höre, den andere wegen FU so haben denke ich: mal gut, dass ich dem Laden schon so lange treu bin!!!
 
Im nachhineingesehen, würde ich es auch nicht mehr dem arbeitgeber sagen; es wird einem, wie schon angeführt, nur vorgeworfen, dass man studiert, vor allem wenn das studium nur wenig mit dem derzeitigen beruf zu tun hat, fazit: wenn es thematisch nicht zu deinem job passt, behalte es lieber für dich!!! (sonst artet jeder urlaub zu einem problem aus!!! davon kann ich auch schon ein lied singen 😛) liebe grüsse, PETRA.
 
ich glaube, dass man die Frage nicht pauschal beantworten kann, sondern es natürlich abwägen muss (das ist ein Satz fürs Phrasenschein, ich weiss).

Wenn die Firma/Dienststelle zu groß ist, scheint es eher immer Probleme zu geben, weil Neider einschließlich der Chefs da sind. Wenn dann noch große Personalabteilungen dabei sind, sehen die das oftmals noch ganz anders als der Chef, der vielleicht dahinter stehen würde, aber durch die Personalabteilung umgestimmt wird.

Bei kleineren Firmen hingegen (so bis 20 MA) denke ich, dass es -sofern der Chef keine *Wildsau* ist - gut gehen wird. Bei mir war und ist das kein Problem, meine Chefin weiss davon, fördert mich, zahlt das ganze inkl. Zweitstudiengebühren und fragt immer wieder nach. Wir verstehen uns aber sonst auch sehr gut und vielleicht liegt auch ein wenig daran, dass ich der 2. Chef bin, aber auch ander Mitarbeiter machen lange und teure Fortbildungen.

Also: Einschätzungssache.

Viel Erfolg,

SaM
 
da möchte ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben. 😀

Als ich meinem Chef von dem Studium erzählt habe, hat der sich total gefreut! Und er hat mit mir direkt super flexible Arbeitszeiten vereinbart. Ich kann jederzeit freimachen, wenn ich Zeit fürs Lernen brauche oder Klausuren stattfinden. Da ich zuerst an einer Präsenzuni eingeschrieben war, musste ich diese Flexibilität auch wirklich haben, denn manche Seminare erforderten für die erfolgreiche Teilnahme mit Schein, meine Anwesenheit! Ich habe ihm nun vom Wechsel zur FernUni erzählt und er unterstützt mich weiterhin absolut positiv.
Ich habe das Gefühl, dass er auf irgendeine Art stolz auf mich ist. 😉
Und er hat mir sogar noch einige neue interessante Aufgaben anvertraut, die mir als Praxiserfahrungen zum Studium nur weiterhelfen können.

Ich wünsche allen, die echte Terrorchefs haben, die um ihre eigenen Sessel bangen oder schlicht kein Verständnis haben, dass Sie das Studium dennoch erfolgreich hinter sich bringen. Lasst Euch nicht unterbuttern und lasst Euch Unverständnis nicht gefallen! Ich habe zwar alle Grundvoraussetzungen für ein Studium (Allgemeine HSR, etc.) direkt mitgebracht, aber es gibt viele, die niemals die Möglichkeit zum Studium hatten. Und genau denen sollte man nicht auch noch riesige Felsen vor die Füsse legen, wenn sie die Chance dazu bekommen! Ich finde so ein Verhalten unfair.

Frohe Weihnachten und liebe Grüsse aus Hamburg

Saskia
 
Sag ich's oder sag ich's nicht?

Ich schildere mal meine Situation:
Ich bin Dipl.-Ing. und hatte noch während meines ersten Studiums Mikro und Marketing/Invest. Finanzierung an der Präsenzuni belegt (hat mich halt damals schon interessiert). Hab dann aber nicht das Aufbaustudium zum Wirs-Ing weitergemacht (ich war jung und brauchte das Geld). Bin jetzt 9 Jahre im Beruf (der mir meistens auch Spaß macht). Bin auch sehr schnell in verantwortliche Positionen gekommen, aber es kam wie's kommen mußte - es gab Umstrukturierungen und meine Position entfiel. Na ja ich hab gedacht, wenn ich mir nur den A... aufreiße genügt das (da war ich schon nicht mehr jung aber immer noch naiv). Im Laufe der Jahre hatte ich jedenfalls das Gefühl, daß meine Verantwortlichkeiten abnehmen und auch das Fortkommen in der Firma stagniert. Ich hab mir dann folgendes überlegt:
Ich muß / will noch 30 Jahre arbeiten – was kann ich tun um „beruflich“ attraktiv zu bleiben?
Will ich meinen jetzigen Job noch 30 Jahre machen, oder kann ich mir auch was anderes vorstellen?
Wie kann ich meine Chancen bei der nächsten internen Bewerbung erhöhen?
Für mich war eines klar – wenn ich schon Zeit und auch Geld in eine Weiterbildung investiere, dann muß es ein staatlich anerkannter Abschluß sein (wer weiß denn, ob mich meine Firma noch 30 Jahre lang will und auf dem freien Markt nützen mir intern erworbene Zertifikate wenig). Ich habe also das Aufbaustudium zum Wirs-Ing in Hagen aufgenommen und meinem Cheffe auch nix erzählt (nur 3 Kollegen wussten Bescheid). Ich wollte auch erst mal sehen, ob ich’s noch kann. Seit letztem Semester habe ich das VD und jetzt habe ich mich entschlossen, die Katze aus dem Sack zu lassen. Was nützt mir eine Zusatzqualifikation, wenn niemand weiß, dass ich diese erworben habe? Ich habe also in meinen carreer development plan (ja ich arbeite in einer großen Firma, deren Ziel es u.a. ist Talente zu fördern) geschrieben, dass ich noch mal studiere. Nun habe ich im Januar mein halbjährliches Mitarbeitergespräch und bin auf die Reaktionen riesig gespannt. Ich meine machen wir uns nix vor, am Ende ist jede Firma zunächst einmal nur daran interessiert, für das eingesetzte Kapital (Gehalt) den entsprechenden Gegenwert (geleistete Arbeit) zu bekommen. Und manche Firma kann oder will eben nicht mehr für einen höher qualifizierten MA bezahlen, wenn der zu erwartende Gegenwert nicht steigt. Deshalb denke ich sollte eine Weiterbildung natürlich auch fachlich und von der angestrebten Position her Sinn machen.
Für mich persönlich kann ich bisher folgendes Fazit über das Studium ziehen:
Es ist zeitaufwendig (daher kann ich mir nicht vorstellen, dem Partner das Studium zu verheimlichen, denn natürlich geht die Zeit vom Privatleben ab).
Es erweitert ganz klar den eigenen Horizont (auch ich hab schon innerlich gegrinst, wenn mir unser Controller lang und breit was erklärt hat).
Ich sehe es heute etwas entspannter (wenn auch nicht minder beunruhigt), wenn ein junger Kollege für den gleichen Job eingestellt wird, den ich eigentlich mache.

Ich lasse Euch im Januar die Reaktionen wissen.

P.S. Gibt es eigentlich andere Ings., denen die Fortbildung beruflich was gebracht hat?
 
Naja, bei mir ist es ein bisschen anders gelaufen, als ich es mir zu Anfang vorgestellt hatte. Erst wollte ich das Studium allen, außer meinem Partner, gegenüber verheimlichen. So auch im Job. Irgendwann habe ich es doch einem Kollegen erzählt. Dessen Antwort war: "Bockstark!" Er fand es toll. Da ich IT-Projektlerin bin, wechselt mein Umfeld immer wieder mal. Meine Kunden haben früher nichts von meinen Studienambitionen erfahren, einfach weil ich befürchtete, dass sie glauben könnten, ich würde in meinen Projekten wohl nur noch auf halbe Kraft arbeiten. Zwischenzeitlich halte ich damit nicht mehr hinter dem Berg. Die meisten Reaktionen sind vollständig neutral bzw. manche verstehen eh nicht, warum man als IT-Experte ein geisteswissenschaftliches Fach überhaupt studieren kann 😛
 
Meiner weiß auch von nix...

Ich bin aber auch in einer leicht anderen Situation, ich hab gerade erst angefangen (gleiche Thema wie bei dir am Anfang, falls ich es nicht schaffe, warum soll ich es vorher breittreten) und ich studier Recht, was mit meinem jetzigen Job als Mitarbeiterin im technischen Marketing nicht ganz zusammen passt. Wobei Wirtschaft für Projektierung doch ein prima Pfund ist, mit dem sich wuchern lässt.
 
Für all jene, die mit Ihrem Vorgesetzten hier Probleme haben:
"First people search first people. Secondary people search third people."

Ich habe bisher auch nur meinen Vertrauten davon erzählt. Allerdings werde ich wohl im Hauptstudium nicht darum herum kommen etwas zu erzählen, weil ich gerne die Diplomarbeit mit meinem Job verbinden möchte. Gibt es jemanden, der das schon probiert hat?
 
Es ist schlimm, dass manche Vorgesetzte ihren Angestellten solche Steine in den Weg legen und auch total unsinnig. Also ich habe es meinem Chef von Anfang an gesagt, aber nur ihm und vorerst nicht den Kollegen. Er hat mir gleich angeboten, dass ich auch weniger Stunden arbeiten kann, wenn ich denke, dass das nötig ist und das er es gut findet. Mit Urlaub gibts überhaupt kein Problem, muss mich nur mit einer Kollegin absprechen. Ich denke, mein Chef sieht es eher von der anderen Seite: er kann für das gleiche Gehalt in den nächsten Jahren immer mehr "abschöpfen" und so hat die Firma und ich was davon. Ich verstehe das Problem mancher Chefs gar nicht, schließlich dauert so ein Fernstudium eine halbe Ewigkeit und viele Leute wechseln den Job sowieso nach 3-6 Jahren um sich weiter zu entwickeln - mit oder ohne Fernstudium.
 
finde es unheimlich interessant, eure Erfahrungen/Meinungen zu lesen! Bei mir ist es so, dass ich bisher fast niemandem von meinem BWL-Studium an der Fernuni (seit vier Semestern) erzählt habe. D.h. es wissen nur mein Freund und ganz enge Freunde. In der Firma habe ich Chef und Kollegen aus dem Grunde nichts gesagt, weil ich schon oft Sprüche gehört habe, dass einem unterstellt wird, man wäre man nicht zufrieden mit dem, was man hat, und würde sich unnötigerweise für alle möglichen Jobs überqualifizieren. Daher hatte ich den Eindruck, dass mir evtl. (unter vorgehaltener Hand) unterstellt würde, ich möchte mich höher qualifizieren, um am Ende die Abteilung oder gar Firma zu wechseln (und das möchte der Chef im Allgemeinen eher nicht). Auch habe ich ingesamt (auch privat) nur ganz wenigen Leuten davon erzählt, weil ich keinen Erwartungsdruck haben möchte ("und, wie gehts voran?", "wieviele Klausuren hast du geschrieben?", "wie lange dauerts denn noch?", "wie schaffst du das neben dem Job?", "was möchtest du denn damit irgendwann mal machen?" etc. etc. etc.)
Es ist so zwar schwierig, wenn Klausurwoche ansteht oder man genau dann Urlaub einträgt, den keiner versteht, oder man mal wieder eine Einladung absagen muss wegen Lernen...
Aber im Großen und Ganzen bin ich so bisher ganz gut gefahren.
 
Ich denke, es ist auch wichtig, wie der Studierende selbst mit der Situation umgeht. Ich könnte mir vorstellen, dass manche Studierende das Studium vielleicht auch ab und zu mal als Vorwand benutzen und manche Sachen eventuell mit der Brgündung "schließlich studiere ich ja noch nebenbei" abwälzen. Das ist dann eher ungünstig und kann bestimmt zu Problemen mit dem AG führen. Man sollte nicht denken, dass für einen eine Extra-Wurst gebraten wird. Solange man dem Job höchste Priorität gibt, wird es den AG auch nicht weiter stören (Ausnahmen bestätigen natürlich bzw. leider die Regel). Der Job wird mit Stressphasen, etc. so weiter gehen wie bisher, das sollte man sich einfach bewusst machen. Das Studium ist in dem Moment für den AG uninteressant, er kann zu Recht erwarten, dass man seinen Job so erledigt wie bisher...
 
Bei mir auf Arbeit sind fast alle promoviert, Forschung halt. Ich promoviere selber. Ich erzähle aber dennoch tunlichst keinem davon, dass ich nebenher studiere. Wozu auch? Ich studiere in Hagen schon länger, als das ich meine jetztige Tätigkeit ausübe. Ich werde nach meiner Promo sicher auch eine neue Arbeitstelle suchen, und dann immer noch in Hagen studieren. Hagen (WiWi) werde ich nutzen, wenn ich meine geliebte Forschung verlasse, was man leider als promovierter Ing. irgendwann muss, da man heutzutage in der Industrie Manager sucht und keine Forscher mehr will. Aber dann habe ich mit WiWi zumindest eine gute Basis, um im "Manageralltag" fachlich halbwegs klarzukommen. Und bis jetzt find ich BWL mit jedem belegten Kurs ja auch interessanter, also insofern bereite ich meinen irgendwann notwendigen Wechsel ganz sachte vor 🙂. Und wenn ich dann dennoch halbwegs technisch arbeiten kann, ist es ja nur gut, dass das berufliche Herz dann für zwei Fächer schlägt 🙂.
 
Hätte nicht gedacht das es so krasse Chefs gibt. Man kann einen Arbeitnehmer doch nicht halten, wenn man ihm die Fortbildung verbietet.
Solche Chefs müssen sich nicht wundern, wenn ihnen die Mitarbeiter weglaufen.
Ich habe mein Fernstudium während meiner Ausbildung begonnen und habe meinen Kollegen auch davon erzählt. Entweder hat es sie nicht interessiert, oder sie fanden es bewundernswert.
Ich habe von vorn herein immer gesagt das ist mein Hobby, das ich in meiner Freizeit betreibe und das ich nichts erwarte, außer zu den Klausurterminen Urlaub zu bekommen.
Mittlerweile habe ich meine zweite feste Anstellung und hatte das Fernstudium immer in den Bewerbungen angegeben und in Vorstellungsgesprächen immer die Urlaubsforderung zu Klausurterminen angegeben. Blöd angeguckt wurde ich nie und die meisten hat es sogar sehr interessiert.
Mittlerweile bin ich in einer großen Firma, die für die höheren Positionen auch gerne eigene Leute nimmt. Ich werde zwar nicht unterstützt, aber auch nicht behindert und wer weiß ob sie es nicht noch irgendwann zu schätzen wissen. Wenn nicht kann man sich immer noch anderswo umschauen.
Klar bin ich auch schon gefragt worden wofür ich das mache und wo ich hinmöchte. Meine Antwort darauf ist immer, das ich mir einfach mehr Möglichkeiten offenhalten möchten, da es in der heutigen Zeit den sicheren Arbeitsplatz nicht mehr gibt, das ich aber niemals leichtfertig eine Arbeit aufgeben würde, die mir Spaß macht. Es ist nur eine Absicherung für die Zukunft.
 
Ups

Also, wenn ich dies so lese, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll.

😕 😱

Ich studiere ab SS07 BIWi und es hat eigentlich nichts mit meinem Beruf zu tun. Ich arbeite bei einem Dienstleister und kümmere mich um die Mitarbeiter und die Arbeitsabläufe in einem Backofficebereich. Ich wurde dort immer gefördert und habe jetzt Angst, dass ich jetzt irgendwie undankbar erscheinen könnte. :unschuldi

Andererseits ist es ja so, dass ich 6 Jahre als TZ benötigen werde und bis dahin kann eh soviel passieren.
Ich glaube, ich werde mein Studium als Hobby verkünden, da ich auch in erter Linie was für meinen Horizont machen möchte und mir es gar nicht unbedingt darum geht dringend meinen Job wechseln zu wollen.
Der Jobwechsel wird sicherlich irgendwann anstehen, aber das ist ja noch so lange hin...

So long-ich hoffe, dass die Kollegen weiter mit ihm umgehen werden wie immer!!!
Grüße an Leidensgenossen :hearts: Ich denk an euch

hykmonster
 
Ich habe eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht mit Mitteilungen über das Fernstudium:

2 Fernstudium-Kommilitonen von mir bekommen gute Unterstützung von ihren Chefs - die finden das klasse und fördern die beiden auch als potentielle Führungskräfte. Allerdings: Sonderurlaub und zusätzliche Freizeit gibt es nicht: für Prüfungen wird Urlaub genommen!

Ich wollte es bei mir im Büro eigentlich auch niemandem sagen. Das liegt aber daran, dass ich eine Promotionsstelle in einer Firma habe. Da ich nicht ins übliche Tagesgeschäft eingebunden bin, höre ich von Kollegen schon oft genug "So wie Du arbeitest, möchte ich Urlaub haben", etc. Wenn ich dann noch erzähle, dass ich noch in einem anderen Fach (WiWi für Ingenieure) ein Fernstudium mache... Ich will gar nicht wissen, was sie dann sagen würden.
Allerdings habe ich per Zufall herausgefunden, dass noch ein Kollege ebenfalls an der FernUni ist (im Terminkalender ein "Hagen" gesehen). Inzwischen tauschen wir beide uns gelegentlich aus, aber sonst weiß von mir keiner Bescheid. Ob die Furcht berechtigt ist, weiß ich nicht.

P.S.: Ich sage (egal wem ich es erzähle) immer dazu, dass das ein "ganz langfristiges Projekt" über 5-8 Jahre oder so - nur nebenbei als "Hobby" ist. Damit bin ich ganz gut gefahren. Denn eine kleine Nebenbelastung stellt ja keine so große Gefahr für den Hauptjob da.
 
Neue Erfahrungen

Wie versprochen hier ein kurzes update:
Habe mit meinem Chef gesprochen. Der fand's gut (auch wenn ihm wohl nicht so ganz klar war, warum ich das tue). Der andere Chef schien nicht gerade super interessiert. Trotzdem habe ich erstmals nen Tag Bildungsurlaub beantragt und ohne Diskussionen bekommen. Also absolut ok und offensichtlich mehr als viele andere Arbeitgeber bereit sind zu tun. Also durchhalten und nicht verstecken!
 
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