Unternehmensethik S. 37

Dr Franke Ghostwriter
Ich lese gerade Verantwortungsbewusste Unternehmensführung. Eine Frage zur Abbildung 5 S. 37:
Bei Marktversagen und Politikversagen steht Empirie. Ist damit gemeint, dass dies empirisch belegt ist? Oder...?
 
Ja, so verstehe ich es. Wenn Du den letzten Absatz auf S. 36 bis zur dritten Zeile auf S. 37 liest, findest Du diesen Punkt auch "ausgeschrieben".
 
Zur Info
Betr: Verantwortungsvolle Unternehmensführung - CSR

Die Europäische Kommission beabsichtigt die CSR-Strategie weiterzuentwickeln und hat im Zuge dessen Ende Oktober ein Papier mit dem Titel "Eine neue EU-Strategie (2011-14) für die soziale Verantwortung der Unternehmen" veröffentlicht. (https://ec.europa.eu/enterprise/newsroom/cf/_getdocument.cfm?doc_id=7008)

Frau von der Leyen hat einige Punkte kritisiert, insbesondere die Berichtspflichten zu sozialen und ökologischen Informationen. "Daneben hält sie eine gesetzliche Verpflichtung zur Übernahme von Verantwortung im Kerngeschäft für kontraproduktiv" (FAZ v. 25.11.11, Seite 14 - abrufbar in der Bibliothek über FAZ BiblioNet).

Ulrichs integrativer Ansatz distanziert sich mit seiner Forderung ethisch problematische Wertschöpfungen aufzugeben schon von der Wirklichkeit. Meint ihr nicht auch? Backe, backe Kuchen, wir schaffen alle Kriegsgeräte ab. Soll beispielsweise Jenoptik auf die Herstellung von optoelektronischen Komponenten für Verteidigungssysteme verzichten und die Angestellten auf die Straße setzen, da die Komponenten ethisch höchst problematisch sein könnten. Die Grenzziehung zwischen höchst bedenklichen und gesellschaftlich akzeptierten Wertschöpfungen ist auch nicht eindeutig. Vielleicht weiß der Arbeitnehmer an der CNC-Maschine nicht einmal, ob ein Arbeitsstück in eine Drohne oder in einem PKW verbaut wird.

Was ist denn eigentlich, wenn wir uns auf die Seite von Milton Friedman, Adam Smith oder Horst Albach (zählt Homann auch dazu?) schlagen, die eine Beschäftigung mit der Unternehmensethik für überflüssig halten. Das dürfte sich doch sicherlich nicht gerade positiv auf die Klausurennote auswirken, nicht wahr? Sind wir im Grunde nicht damit auch verpflichtet Weiblers Position einzunehmen? Ich komme mir nach Durchsicht des Kursmaterials ein wenig manipuliert vor.

Wer sich für eine andere Sichtweise interessiert, dem empfehle ich bspw. die Erwiderung von Albach zu Weiblers Stellungnahme Betriebswirtschaftslehre ohne Unternehmensethik in: ZfB 77. Jg. (2007), H. 2, 195–206 (abrufbar über Springer).
 
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