Verständnisproblem indifferent

Ein Haushalt ist zwischen zwei Güterbündeln indifferent genau dann, wenn beide Güterbündel für den Haushalt denselben Nutzen stiften.

Ein Haushalt ist zwischen zwei Güterbündeln indifferent genau dann, wenn der Haushalt beide Güterbündel als gleichwertig betrachtet.

Ein Haushalt ist zwischen zwei Güterbündeln indifferent genau dann, wenn er kein Güterbündel von beiden dem anderen vorzieht.

Liebe Grüße

Beispiel:

Wir betrachten Dich als Haushalt und die Güterbündel aus dem "Güteruniversum" (Kinofilm, Getränk, Snack).

Güterbündel sind z.B.

(Harry Potter VI, Wasser, Popcorn)
(Harry Potter VI, Cola, Popcorn)
(Harry Potter VI, Bier, Popcorn)

(Harry Potter VI, Wasser, Salzstangen)
(Harry Potter VI, Cola, Salzstangen)
(Harry Potter VI, Bier, Salzstangen)

(Harry Potter VII, Wasser, Popcorn)
(Harry Potter VII, Cola, Popcorn)
(Harry Potter VII, Bier, Popcorn)

(Harry Potter VII, Wasser, Salzstangen)
(Harry Potter VII, Cola, Salzstangen)
(Harry Potter VII, Bier, Salzstangen)

Nehmen wir mal an, Du magst (egal in welcher Kombination mit anderen Gütern) Popcorn und Salzstangen gleich gerne, aber Du kannst Cola und Bier gleichermaßen nicht ausstehen. Außerdem magst Du alle Harry Potter Filme gleich gerne.

Dann betrachtest Du folgende Güterbündel als gleichwertig (gleicher Nutzen), d.h. Du bist gegenüber Paaren folgender Güterbündel indifferent (sie liegen alle auf derselben Indifferenzkurve):

(Harry Potter VI, Wasser, Popcorn)
(Harry Potter VI, Wasser, Salzstangen)
(Harry Potter VII, Wasser, Popcorn)
(Harry Potter VII, Wasser, Salzstangen)

Und Du betrachtest folgende Güterbündel als gleichwertig (gleicher Nutzen), d.h. Du bist gegenüber Paaren folgender Güterbündel indifferent (sie liegen alle auf derselben Indifferenzkurve):

(Harry Potter VI, Cola, Popcorn)
(Harry Potter VI, Bier, Popcorn)
(Harry Potter VI, Cola, Salzstangen)
(Harry Potter VI, Bier, Salzstangen)
(Harry Potter VII, Cola, Popcorn)
(Harry Potter VII, Bier, Popcorn)
(Harry Potter VII, Cola, Salzstangen)
(Harry Potter VII, Bier, Salzstangen)

Und Du ziehst jedem Güterbündel der zweiten Gruppe ein beliebiges Güterbündel der ersten Gruppe vor, d.h. die Güterbündel aus der ersten Gruppe betrachtest Du als nützlicher als die Güterbündel aus der zweiten Gruppe.

Liebe Grüße

also bedeutet indifferent gleichwertig??? man kann sich nicht entscheiden, was bevorzugt wird.
aber warum ist die indifferenzkurve dann gekrümmt???
Alles was auf der indifferenzkurve liegt wird bevorzugt, egal welche kombination die güterbündel haben????
Danke für deine Antwort.

kann mir jemand bei aufgabe 25 helfen????
wie rechnet man da dir grs aus???? Weiß net, wie die auf die lösung kommen.....

Victoria schrieb:

also bedeutet indifferent gleichwertig??? .

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Genau.

Victoria schrieb:

man kann sich nicht entscheiden, was bevorzugt wird.

Zum Vergrößern anklicken....

Nein, nein. Der Haushalt betrachtet indifferente Güterbündel als gleichwertig. Das hat nichts mit Entscheidungsfindung zu tun, sondern eher mit Handlungsalternativen. In unserem Beispiel ist der Haushalt zwischen (Harry Potter VI, Wasser, Popcorn) und (Harry Potter VI, Wasser, Salzstangen) indifferent. Das heißt nicht, das er sich nicht entscheiden kann, sondern das er beide Güterbündel gleich gut findet.

Victoria schrieb:

Alles was auf der indifferenzkurve liegt wird bevorzugt, egal welche kombination die güterbündel haben????

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Nein. Richtig ist: Alle Güterbündel auf einer Indifferenzkurve sind für den Haushalt gleichwertig. Siehe mein Beispiel!

Liebe Grüße

Victoria schrieb:

aber warum ist die indifferenzkurve dann gekrümmt???.

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Weil die betrachteten Güter gegeneinander substiuierbar sind, d.h. weniger von einem Gut kann durch geeignet mehr des anderen Gutes ausgeglichen werden, so das der Nutzen unverändert bleibt.

Die Steigung in einem Punkt der Indifferenzkurve gibt das Verhältnis an in dem die Verringerung der Menge des einen und die Vergrößerung der Menge des anderen Gutes stehen müssen, um den Nutzen nicht zu verändern. Das marginale Verhältnis in einem Punkt der Indifferenzkurve ist die Grenzrate der Substitution (das marginale Austauschverhältnis).

Die Stärke der Krümmung gibt an wie stark sich dieses Austauschverhältnis in einem Punkt der Indifferenzkurve ändert. Wenn die Indifferenzkurve ein Gerade ist, also gar nicht gekrümmt ist, dann ändert sich das Austauschverhältnis (Steigung in einem Punkt) überhaupt nicht, d.h. das Austauschverhältnis ist für alle Gütermengenkombinationen auf einer Indifferenzkurve identisch.

Liebe Grüße

Betrachte die Nutzenfunktion U = f(x1, x2) als dreidimensionales Modell:

Nimm als Beispiel den Maulwurfkuchen (oder einen einfachen Hügel).
Wegen der Nichtsättigung schauen wir uns nur den Teil an, der vor der Mitte liegt. Länge und Breite entsprechen x1 und x2 die Höhe entspricht der Nutzenhöhe.

Schneide ich den Kuchen auf einer (Nutzen)höhe durch, sehe ich an der Schnittkante die Indifferenzkurve. Schneide ich vertikal, erhalte ich die Partialbetrachtung der Nutzenfunktion U = f(x1) bei konstantem x2 bzw. umgekehrt. Schneide ich etwas höher, ändere ich den jeweiligen Lageparameter (U, x1 - je nachdem von welcher Kurve wir sprechen).

Übrigens: Da sich neoklassische Produktionsfunktionen ebenfalls durch Cobb-Douglas mit denselben Eigenschaften darstellen lassen, gilt das auch für die Unternehmenstheorie (KE3). Und: Limitationale Modelle lassen sich analog durch eine Pyramide mit rechteckiger Grundfläche darstellen. Probiert es mal aus.

Gruß, DVR