Vollzeit Studenten

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cmuc

Dr Franke Ghostwriter
ich wollte mal in die Runde fragen, wer den LL.B. noch in Vollzeit studiert, um ein paar Erfahrungen auszutauschen.

Ich bin momentan im zweiten Semester, aber immer noch am überlegen, nicht doch zum Staatsexamen zu wechseln.
 
das überlege ich auch schon seit vier Semestern 😉

Ich habe drei Semester im Stex-Studiengang studiert und dann gewechselt. Anforderungen sind gleich, denke ich.

Momentan bewegt sich ja einiges. Vor ein paar Tagen hat unsere Bundeskanzlerin erst noch darauf gedrängt, die Juristenausbildung endlich umzustrukturieren und das LL.B-/ LL.M-System einzuführen. Das Hamburger Modell wird glaub' ich derzeit favorisiert. Und wenn alles bald umgesetzt wird, dann werden wir an unseren LL.B das Stex anschließen können. so wär's schön 😉

Ich hatte zu Beginn meines Studiums an der FernUni bei der Fakultät (Herr Szuka) mal angefragt, ob es sich hier um einen "echten" juristischen Studiengang und nicht um das wirtschaftsrechtl. Studium, was im Rahmen des Abschlusses LL.B an vielen anderen Unis und FHs angeboten wird, handelt. Ganz klare Marschrichtung unserer Fakultät war damals -und ist's heute glaub' ich auch noch- uns zu "richtigen" Juristen zu machen, was man ja auch an der relativ geringen Anzahl (glücklicherweise!) 😉 wirtschaftswissenschaftl. Module erkennt.
Ausrichtung ist bei uns glaub' ich ganz klar, LL.Bs zu machen, die bei Umstrukturierung der Juristenausbildung dann diejenigen LL.B sein werden, welche über LL.M oder Stex+verkürztes Referendariat alles machen können, was die bisherigen Stex-ler (die's ja in der bisherigen Form dann nicht mehr geben wird) machen...sprich neben freier Wirtschaft etc., reglementierte jur. Berufe usw.
Ich meine, und so sieht's eigentlich derzeit auch aus, dass bis 2011 zumindest die kurzfristige Marschrichtung der Juristenausbildung steht und dann hoffentlich auch zeitnah alles umgesetzt wird. Also die meisten -beachtlichen- Widerstände sind meines Wissens nach gefallen und wenn die Kanzlerin jetzt schon Druck macht.

kurzum: ich würd' dabei bleiben (also beim LL.B) und abwarten!


Gruß,
Holger
 
jo, stimmt wohl. Da ich eh den LL.M anschließen und erst dann das ganze berufl. verwenden möchte, sind bei mir noch knapp drei Jahre Zeit (wenn alles glatt laufen tut) 😉

Aber stimmt naklar, so ganz kurzfristig (die nächsten 1, 2 , 3 Jahre) ist's wohl noch nicht so prickelnd...
 
Also, wenn etwas an der juristischen Ausbildung geändert wird, dann wird das meiner Meinung nach höchstens darauf hinauslaufen, dass man auf dem Weg zum Staatsexamen zusätzlich den LL.B. / LL.M. erhält.
Der FernUni LL.B. wird aber mit Sicherheit nicht Vorbild dafür sein und entsprechend auch nie Zugang zu den klassischen Berufsgruppen gewähren, außer jegliche staatliche Reglementierung entfällt (wohl eher unwahrscheinlich) oder es gibt eine Rechtsanwaltsprüfung ähnlich der Steuerberaterprüfung (halte ich auch für abwegig).
Das ist ja auch nicht das Ziel von diesem LL.B.

Aber ich möchte gar nicht die "Rechtsanwalt / Rechtsberatung mit LL.B."-Diskussion wieder aufwühlen, das wurde im Forum ja schon zu genüge diskutiert.

Momentan überlege ich an eine Präsenzuni in den klassischen Jurastudiengang zu wechseln oder mich in Erlangen für den Diplom-Wirtschaftsjuristen (Univ.) bzw. Rechts- und Wirtschaftswissenschaften B.Sc. in Augsburg zu bewerben.

Der Schwerpunkt bei der FernUni liegt zwar tendenziell eher im Wirtschaftsrecht, aber im Vergleich zu den anderen Universitäten in vergleichbaren Studiengängen meines Erachtens zu wenig, d.h. zu sehr am klassischen Jura orientiert.
Denn der einzige Vorteil am LL.B. wäre ja, dass man eine wirklich gute betriebswirtschaftliche Ausbildung mitbekommt und sich so in den nicht-klassichen juristischen Bereichen von den "Einheitsjuristen" abheben kann.

Daher ja meine Frage nach Leuten in einer ähnlichen Situation (Vollzeit-(Erst-)Studium).
 
Ich studiere auch in Vollzeit den BoL.
Ich bin mir momentan auch noch recht unsicher, was ich machen soll. Allerdings kann ich mangels Abi nicht direkt das Staatsexamen machen. Daher hab ich nun den BoL geplant. Anschließend stellt sich die Frage ob MoL oder Staatsexamen. Wobei mich letzteres schon reizt.
 
Also, wenn etwas an der juristischen Ausbildung geändert wird, dann wird das meiner Meinung nach höchstens darauf hinauslaufen, dass man auf dem Weg zum Staatsexamen zusätzlich den LL.B. / LL.M. erhält.


Das sehe ich angesichts der -mittlerweile wieder- aktuellen Diskussion anders; eher umgekehrt. Die einschlägigen Modelle sehen schon alle die LL.B-Ausbildung als Grundlage für das Stex, den LL.M oder Berufe in Verbänden, freier Wirtschaft pp. vor. Alles soll offener werden, wobei der "juristische" LL.B dann immer den ersten Studienabschnitt, den künftig jeder Jurist zunächst absolvieren wird, darstellt. Und da hat sich die FernUni m.E. richtigerweise juristisch und nicht vorrangig wirtschaftsrechtl. (wie fast sämtliche anderen FH/ Unis) positioniert, um den Studierenden künftig alle Wege zu eröffnen, je nach Ziel.
 
Momentan überlege ich an eine Präsenzuni in den klassischen Jurastudiengang zu wechseln oder mich in Erlangen für den Diplom-Wirtschaftsjuristen (Univ.) bzw. Rechts- und Wirtschaftswissenschaften B.Sc. in Augsburg zu bewerben.

Ich denke, unser LL.B an der FernUni ist schon der erstqualifizierende, grundständige juristische Studiengang der -näheren- Zukunft. Wechseln würde ich da eher nicht, zumindest nicht in den klassischen Stex-Studiengang, also zurück zu dem, was gerade ausgemustert wird. Zumal Du ja, wenn ich Dich richtig verstanden habe, gar nicht die reglementierten jur. Berufe ergreifen möchtest. Klar, wer jetzt kurzfristig Verwaltungsbeamter, Richter, StA werden möchte, sollte vielleicht noch wechseln; vielleicht braucht er das aber auch schon gar nicht mehr.

Allerdings sehe ich's genauso wie Du, dass, wenn das Ziel klar die Wirtschaft o.ä. ist und man daher neben einer grundständigen juristischen eine eher wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung möchte, vielleicht in dem Hagener LL.B nicht den optimalen Studiengang hat.


Der Schwerpunkt bei der FernUni liegt zwar tendenziell eher im Wirtschaftsrecht, aber im Vergleich zu den anderen Universitäten in vergleichbaren Studiengängen meines Erachtens zu wenig, d.h. zu sehr am klassischen Jura orientiert.
Denn der einzige Vorteil am LL.B. wäre ja, dass man eine wirklich gute betriebswirtschaftliche Ausbildung mitbekommt und sich so in den nicht-klassichen juristischen Bereichen von den "Einheitsjuristen" abheben kann.

...für Berufe in der Wirtschaft etc. naklar 'ne Überlegung, ob unser Studiengang angesichts der Tendenz, wirtschaftswissenschaftl. ausgebildete Juristen denjenigen mit klassischer Juristenausbildung vorzuziehen, der richtige bzw. bessere ist...Dafür ist der WiWi-Anteil wirklich eher gering gehalten,- was mich freut 😉

Aber ich sehe den Vorteil des LL.B an der FernUni nicht an der Stelle, die Du anführst. Klar der "Wirtschaftsjurist", den viele FH/ Unis anbieten soll ja ganz bewußt in die Wirtschaft führen. Aber unser LL.B soll dies halt nicht zwingend. Daher ist es ja auch nicht der "Wirtschaftsjurist", den die FernUni aus uns zu machen beabsichtigt, sondern der LL.B, welcher dann -hoffentlich bald- der grundständig ausgebildete Jurist ist, der dann entweder sein Stex, den LL.M oder aber den direkten Berufseinstieg anschließen kann; ganz nach Belieben und Zielrichtung.

Problem liegt hier glaub' ich auch einfach in der einheitlichen Abschlußbezeichnung. Entscheidend wird immer die klare Ausrichtung des konkreten Studienganges sein, nicht die Bezeichnung des Abschlusses -LL.B-, und die ist in Hagen halt nicht "Wirtschaftsjurist", sondern "Jurist".
 
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