Warum werden Datenbanken und OOS nicht im gleichen Semester angeboten?

Dr Franke Ghostwriter
gibt es unter Euch welche, die mit WInfo HS Erfahrung haben? Ich überlege ob ich es belegen soll und hätte ein paar Fragen:
1. Warum werden Datenbanksysteme und Objektorientierte Systemanalyse nicht zusammen angeboten? Heißt dass auch, dass einer der Kurse dann in der Klausur des entsprechenden Semesters nicht vor kommt?
2. Der Kurs "Grundzüge der Wirtschaftsinformatik" soll ja grotten schlecht sein. Hier und da hört man, dass es da unter anderem um "Magenetbänder" und sonstige völlig veraltete Technik geht und dass das Skript sehr durcheinander sein soll. Kann das jemand für die Hauptstudiumskurse auch bestätigen?
Ich komm zwar aus dem Metie und verspreche mir deswegen von dem Fach gute Noten, aber wenn der Stoff wirklich so unausgegoren ist, wie man es fast befürchten muss, dann sollte ich meine Zeit lieber mit einem sinnvolleren Fach verbringen.

Vielleicht auch eine Frage an die Absolventen:
3. Wie läßt sich der Aufgabenbereich eines WInfo-Absolventen festlegen, besonders unter dem Hintergrund Informationsmangement und Datenbank-Wissen zu haben? Ist er dann ein besserer Admin? Oder Programmierer, Projektleiter oder gar Produktmanager? Gibt es da noch andere Tätigkeitsfelder?

4. Ich hab gesehen, dass es neben Wirtschaftsinformatik jetzt auch den Lehrstuhl Informationsmanagement gibt, der ja auch in Informatik richtung geht. Allerdings scheint es hier wesentlich weniger um Algorithmen zu gehen sondern viel mehr um Netzwerkaufbau und solche Dinge. In wieweit teilt sich der Kurs zwischen diesen Lehrstühlen auf und könnte man in beiden Diplomarbeit schreiben?

Danke für Eure Hilfe. 🙂

Bis dann
Fonzy
 
Hallo zusammen,
gibt es unter Euch welche, die mit WInfo HS Erfahrung haben? Ich überlege ob ich es belegen soll und hätte ein paar Fragen:
1. Warum werden Datenbanksysteme und Objektorientierte Systemanalyse nicht zusammen angeboten? Heißt dass auch, dass einer der Kurse dann in der Klausur des entsprechenden Semesters nicht vor kommt?

Nein, die Kurse werden generell zeitversetzt angeboten.
Beide Kurse sind allerdings klausur-relevant, es heißt also nicht, dass der Stoff des nicht angebotenen Kurses in der Klausur nicht abgefragt wird. Im Gegenteil, schau Dir die Klausuren der letzten Jahre an und Du wirst festellen, dass diese immer Aufgaben zu OOD und Datenbanken beinhalteten.

2. Der Kurs "Grundzüge der Wirtschaftsinformatik" soll ja grotten schlecht sein. Hier und da hört man, dass es da unter anderem um "Magenetbänder" und sonstige völlig veraltete Technik geht und dass das Skript sehr durcheinander sein soll. Kann das jemand für die Hauptstudiumskurse auch bestätigen?
Ich komm zwar aus dem Metie und verspreche mir deswegen von dem Fach gute Noten, aber wenn der Stoff wirklich so unausgegoren ist, wie man es fast befürchten muss, dann sollte ich meine Zeit lieber mit einem sinnvolleren Fach verbringen.

Da ich bereits ein FH-Dipl. in Wirt.Inf. besitze, wurde mir der Grundlagenkurs angerechnet. Zu den Kursen des HS kann ich sagen, dass diese gut geschrieben und aktuell sind.

Vielleicht auch eine Frage an die Absolventen:
3. Wie läßt sich der Aufgabenbereich eines WInfo-Absolventen festlegen, besonders unter dem Hintergrund Informationsmangement und Datenbank-Wissen zu haben? Ist er dann ein besserer Admin? Oder Programmierer, Projektleiter oder gar Produktmanager? Gibt es da noch andere Tätigkeitsfelder?

Also, die Aufgaben eines Wirtschaftsinformatiker liegen an der Schnittstelle zwischen Business/Fachbereichen und EDV, also Analyse von Geschäftsprozesses bzw. Business Anforderungen, Koordination der Implementierung, oftmals auch in Verbindung mit ERP- oder CRM-Standardsoftware, ebenso Projekt-Management Aufgaben.

Programmieren oder Admintätigkeiten wirst Du als Wirtschaftsinformatiker eher nicht nachgehen.

Gruß
Tobias
 
Tobias,
erst mal danke für die Antwort. Aber da würde ich gerne nochmal nachhaken.

Zu 1. Das heißt doch dann, dass es immer nur zu einem der Kurse Datenbanken oder OOD eine EA gibt. Richtig? Warum sollte man sonst die Kurse nicht gleichzeitig anbieten?!?

Zu 3. Wie sieht dass den im Alltag aus, wenn man sich mit CRM- oder ERP-Software auseinander setzt? Ich denk mal nicht, dass man einfach nur die Kundendaten für Vertriebler oder die Kosten für Controller eintippt. Vielmehr muss es doch wohl darum gehen, herauszufinden, was diese Interessengruppen genau benötigen und dass dann in Templates basierend auf der Standardsoftware abzubilden. Hab ich das etwas richtig verstanden?
Wenn das so ist, wirst Du dann nicht auch oft angerufen: "Hey mein CRM-System geht gard nicht..." Das kann ja alle möglichen Gründe haben, die ich aber wieder eher beim Admin ansiedeln würde.
Findest Du denn so eine Tätigkeit befriedigend? Hast Du am Abend das Gefühl "Jawoll, heute hab ich wieder was geschafft?" Inwiefern würdest Du die Tätigkeit eines Wirtschaftsinformatikers als intellektuell anspruchsvoll ansehen. Im Vergleich vielleicht finde ich dass das einfach Coden z.B. oder Projektleitung nicht intellektuell anspruchsvoll, ja sogar langweilig ist. Beschäftigt man sich aber mit Mathematik und versucht diese in Algorithmen zu gießen, würde ich das intellektuell anspruchsvoll nennen.

Danke nochmal für Deine Hilfe.

Bis dann
Fonzy
 
2. Der Kurs "Grundzüge der Wirtschaftsinformatik" soll ja grotten schlecht sein. Hier und da hört man, dass es da unter anderem um "Magenetbänder" und sonstige völlig veraltete Technik geht und dass das Skript sehr durcheinander sein soll. Kann das jemand für die Hauptstudiumskurse auch bestätigen?

A:Nein, KE 2 aus 818 OOS ist z.B. wirklich eine gute Unterlage.

3. Wie läßt sich der Aufgabenbereich eines WInfo-Absolventen festlegen, besonders unter dem Hintergrund Informationsmangement und Datenbank-Wissen zu haben? Ist er dann ein besserer Admin? Oder Programmierer, Projektleiter oder gar Produktmanager? Gibt es da noch andere Tätigkeitsfelder?

Die paar Kursstunden zum Thema WINF reichen bei weitem nicht
aus, um nur halbwegs einen Aufgabenbereich übernehmen zu können.
Da müßten es schon mindestens 40 SWS ein. :sry:
Nein, vielmehr wird man an die Materie herangeführt, bzw. man kann
sein Wissen abrunden - dass funktioniert allerdings sehr gut.
Ein Berufsfeld im Bereich Datenbanken oder Softwarelösungen im Unternehmensbereich bietet sich bei weiterer Aus- bzw. Fortbildung an.
Z.B. als Vermittler, weil einem die Auftraggeber (in der Regel WIWI Absolventen) nicht klar sagen können was sie eigentlich wollen oder brauchen, und die reinen Softwareentwickler daher nicht klar wissen was von ihnen gewollt wird . Da brauchts Leutchen die sich in beiden Welten auskennen - das ist meine jahrelange Erfahrung!

4. Ich hab gesehen, dass es neben Wirtschaftsinformatik jetzt auch den Lehrstuhl Informationsmanagement gibt, der ja auch in Informatik richtung geht. Allerdings scheint es hier wesentlich weniger um Algorithmen zu gehen sondern viel mehr um Netzwerkaufbau und solche Dinge.

Nein, ich denke Du hast falsche Vorstellungen zum Thema Informationsmangement. Gute Infos zum Thema gibt's bei Wikipedia...
 
Zu 1. Das heißt doch dann, dass es immer nur zu einem der Kurse Datenbanken oder OOD eine EA gibt. Richtig? Warum sollte man sonst die Kurse nicht gleichzeitig anbieten?!?

Richtig!

Zu 3. Wie sieht dass den im Alltag aus, wenn man sich mit CRM- oder ERP-Software auseinander setzt? Ich denk mal nicht, dass man einfach nur die Kundendaten für Vertriebler oder die Kosten für Controller eintippt.

Dateneingabe ist definitiv nicht die Aufgabe....es geht vielmehr darum, Abläufe zu optimieren, sowohl auf Anforderung der Fachbereiche als auch auf eigenen Vorschlag hin.

Vielmehr muss es doch wohl darum gehen, herauszufinden, was diese Interessengruppen genau benötigen und dass dann in Templates basierend auf der Standardsoftware abzubilden. Hab ich das etwas richtig verstanden?

Bei Standard-Software funktioniert dies entweder über Parametrisierung, oder, wenn es um Funktionen geht, die bisher nicht im Standard abgebildet sind, über Programmieren. Die Aufgabe des WI ist hierbei nicht das Coding selbst, sondern die Spezifikation der Anforderung und Planung der Umsetzung (--> also Mittlerfunktion zwischen Anforderer und Programmierer, auf Basis vom ARIS, UML) + Test + User-Training + Prozess-Dokumentation.

Wenn das so ist, wirst Du dann nicht auch oft angerufen: "Hey mein CRM-System geht gard nicht..." Das kann ja alle möglichen Gründe haben, die ich aber wieder eher beim Admin ansiedeln würde.
Findest Du denn so eine Tätigkeit befriedigend? Hast Du am Abend das Gefühl "Jawoll, heute hab ich wieder was geschafft?" Inwiefern würdest Du die Tätigkeit eines Wirtschaftsinformatikers als intellektuell anspruchsvoll ansehen. Im Vergleich vielleicht finde ich dass das einfach Coden z.B. oder Projektleitung nicht intellektuell anspruchsvoll, ja sogar langweilig ist. Beschäftigt man sich aber mit Mathematik und versucht diese in Algorithmen zu gießen, würde ich das intellektuell anspruchsvoll nennen.

Also, zum Programmieren kann ich aus eigener Praxiserfahrung in der Java-Entwicklung sagen, dass die Räder grundsätzlich nicht neu erfunden werden und ein Großteil der Entwicklertätigkeit auf dem Copy&Paste Prinzip basiert. Auserdem wird der Programmier-Bereich in vielen Unternehmen mittlerweile verstärkt ausgelagert in Länder mit niedrigeren Kosten, sei es in Osteuropa oder auch Indien.

Projektmanagement ist definitiv anspruchsvoll, weil Du es in Projekten immer mit Menschen bzw. neu-deutsch Stakeholdern zu tun hast, deren Interessen unterschiedlich sind. Projekte sind allein per Definition immer einzigartig und von der Aufgabenstellung her neu, so dass sowohl die begleitenden Projekt-Mgmt Tätigkeiten wie auch die eigentliche Realisierungsaufgaben definitiv anspruchsvoll sind.

Generell ist das spannende an der Rolle des Wirtschaftsinformatikers, dass Du nicht - salopp gesagt - in der viel-zitierten dunklen Kammer hockst und vor dich hin fummelst , sondern der Fokus Deiner Arbeit das Unternehmen bzw. die Prozesse sind, und Du damit per se in ständigem Austausch mit den Verantwortlichen der Business-Seite stehst. Du lernst bei der Tätigkeit die Unternehmensabläufe kennen, was Dir insb. helfen wird, wenn Du Ambitionen hast, später den IT Bereich zu Gensten einer Management Position nahe des Kerngeschäftes zu verlassen!!!

Ansonsten steht Dir natürlich auch die Beraterschiene offen, Consulting-Unternehmen wie z.B. Accenture, oder auch SAP suchen SEHR gute Leute, die sowohl in der BWL als auch in der IT zu Hause sind.

Ebenfalls hat der Audit-Bereich Hochkonjunktur, inbesondere in Unternehmen, die an der Wall Street gelistet sind, was Implementierung und Prüfung von IT-Kontrollen im Zusammenhang mit Sarbanes-Oxley angeht.

Gruß
Tobias
 
Tobias, Hallo Johannes,
vielleicht versuche ich mal zu erklären, warum das alles für mich so verwirrend ist und ich es mir in der Realität gar nicht wirklich vorstellen kann. Ich arbeite in einem Unternehmen, das Software für den Endkonsumenten herstellt. Hier war ich bis vor kurzem als Entwickler tätig. D.h. der Projektmanager kam zu mir und legte fest, welche Features ich für die neue Version bis wann zu erstellen hätte. Das ist also der Programmierer- und damit produzierende Part unserer Firma.
Wenn Bugs auftreten werde diese in Bugzilla verwaltet. Es gibt ein Versionierungstool, mit dem alle Versionen der Source-Code-Dateien gespeichert werden. Und mit Microsoft Office und einem entsprechenden Server können wir Formulare via Intranet abfragen mit denen wir z.B. Urlaub beantragen etc. All dies würde ich als Teilaspekte des Informationsmanagement unserer Firma bezeichnen. Wenn es aber hier etwas zu erneuern gibt, z.B. ein neues Formular aufzusetzen, dann macht das ein Admin.
Ich wüsste nicht, dass es bei uns überhaupt jemanden gibt, der sich um Informationsmanagement kümmert. Es gibt nur immer wieder Abteilungsübergreifende Diskussionen, ob man nicht für diese oder jene Zwecke dieses oder jenes Tool einsetzen sollte. Und eigentlich herrscht das totale Chaos. Ich muss zugeben, dass ist mein erster Arbeitgeber, aber was man so hört, ist das in anderen Firmen, selbst richtig großen wie Bosch, nicht anders. Daher tue ich mich schwer mir vorzustellen, was ich beruflich tun würde, hätte ich den Abschluß eines Wirtschaftsinformatikers.
Ich wollte auch nicht sagen, dass Projektleitung und der gleichen nicht anspruchsvoll ist. Aber man sagt ja das wäre "stupid repetitive management work". Also Arbeit die eigentlich immer die gleiche ist. Klar ist jedes Projekt anders. Aber ich muss jedes mal einen Projektplan aufstellen, dem Kunden schmeicheln, die Arbeit den Untergebenen verteilen und sie überprüfen usw.
Sehr Ihr das auch so oder ähnlich?
Bis dann
Fonzy
 
Das die Programmierung ins Ausland verlagert wird, hab ich schon mitbekommen. Eigentlich schade. Aber gibt es denn keine intellektuel anspruchsvollen Aufgaben, die weiterhin hin Deutschland erledigt werden? Die Forschungsabteilung von Daimler z.B. oder anderen Automobilherstellern. Dort managet man nicht in erster Linie sondern Entwickelt. Und doch ist es keine Tätigkeit, die man von einem X-Beliebigen machen lassen könnte.
 
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