Wechselkurs

Dr Franke Ghostwriter
habe da mal eine Frage und wäre dankbar für Hilfe..🙄
Also:
Die Frage bezieht sich auf die KE 2 S.25 unteres Drittel:

wenn in NY ein Wechselkurs von e= o,8 $/Euro vorherrscht und ich für 100Euro Dollar kaufen will, warum bekomme ich dann 125$ und nicht 80$ ????

Ich stehe gerade total auf dem Schlauch!!
Ich meine,
ich bekomme doch für einen Euro 0,8$, oder??
Sprich für 100Euro = 80$

und widerum für 100$ bekäme ich 125Euro,
oder etwa nicht??

Wie bereits gesagt, für eine Aufklärung dieses Mysteriums wäre ich sehr, sehr dankbar!!!😕

Grüsse,
Jenny
 
wenn in NY ein Wechselkurs von e= o,8 $/Euro vorherrscht und ich für 100Euro Dollar kaufen will, warum bekomme ich dann 125$ und nicht 80$ ????

Also, bei mir im Skript steht noch $/DM, und da ist es auch richtig erklärt. 😀 Wenn da wirklich 0,8 $/Euro steht, dann bekommst Du natürlich nur 80 Dollar für 100 Euro (ein Traum für die deutsche Exportwirtschaft).

Wahrscheinlich wollte das mal jemand auf den Euro upgraden und hat ein bisschen geschludert dabei 🙄 Denn merkwürdigerweise sind die Zahlen bei mir auch anders (der WK ist 0,6$/DM, aber da einfach aus dem DM ein Euro zu machen, war dem Verbesserer wohl zu sehr Science fiction :fiesgrins)

Ich nehme an, der Lehrstuhl Wagner wäre für einen kleinen Hinweis deinerseits dankbar...
 
und vielen Dank(!🙂) für die schnelle Antwort! Hatte gestern schon nach sonstwelchen Erklärungen für das Phänomen gesucht.. 😉

Werde dem Lehrstuhl eine Mail zukommen lassen und hoffe, dass der Rest des Skriptes dann wieder stimmt..

Viele Grüsse,
Jenny
 
Bin gearde dabei, meine Grundkenntnisse in Makro zu reaktivieren, um die HS-Kurse zielsicher angehen zu können. Dafür nutze ich so einige Quellen, und stoße immer wieder auf gewaltige Differenzen in den einzelnen Ausführungen zu den gleichen Themen.

So ist mir jetzt eine besonders gravierende Uneinigkeit in der Definition des "realen Wechselkurses" auf die Nieren geschlagen.

1. Felderer/Homburg 9. Auflage Seite 202 nennt ihn erst gar nicht real, sondern bezeichnet den Ausdruck [tex] \epsilon=e*\frac{P^a}{P} [/tex] als nominalen Wechselkurs.

2. FeU-Kurs "Makro II" Seite 17 nennt es realer Wechselkurs (Anm.: hier als "q").

3. Blanchard/Illing "Makro" 4. Auflage Seite 634 und 4. Mankiw 5. Auflage Seite 154 vertauschen dann das Preisverhältnis wie folgt: [tex] \epsilon=e*\frac{P}{P^a} [/tex]

Sehr, sehr ärgerlich, da ich im Moment echt nicht weiß, was richtig ist. Das im Felderer/Homburg auf gleicher Seite der reale Auslandszins mit [tex] i^A [/tex] bezeichnet wird, und vorher im "geschlossenen Modell" noch "i" (in der üblichen Schreibweise) für den nominalen Zins steht, kann mich ja schon fast nicht mehr schocken. Aber das der Formelaufbau und nicht nur Variablenbezeichnungen unterschiedlcih sind, ist mehr als verwirrend.

Wer kann bitte etwas Licht in diesen Dschungel bringen???
 
Vorheriger Beitrag hat sich erledigt - danke!

okay, ich rudere mal etwas zurück. Nachdem ich jetzt mal etwas Pause gemacht habe, und erneut die Sache beleuchtet habe, sind mir so ein paar Dinge aufgefallen.

Im Feu-Makrokurs wird schon kurz unterhalb der von mir zitierten Stelle aufgeklärt; "die terms of trade entsprechen somit dem Reziprokwert des realen Wechselkurses". Somit darf die unterschiedliche Schreibweise der "Formeln" nicht von mir weiter in Frage gestellt werden.

Auch ist es falsch gewesen, Felderer/Homburg zu unterstellen, sie würden das Ding als "nominaler Wechselkurs" verkaufen. Das stimmt so nicht, denn erst in Kombi mit der im Buch dargestellten Modellformel CO5 wird da irgendwie was nominales aus der Formel CO6. Was genau, ist jetzt auch egal!

Fazit: Ich sollte mal erst genau lesen, und dann posten 😱.
 
Wie heißt es so schön? Wissenschaftler teilen eine Zahnbürste, aber nicht ihre Begriffe. 😀 Insofern kann man nicht sagen, dass es eine richtige oder falsche Definition gibt. Es sind nämlich ebensolche: Definitionen.

Die Malaise beginnt schon damit, dass es für den nominalen WK zwei Möglichkeiten gibt, nämlich Preisnotierung (€/$) und Mengennotierung ($/€). Der reale WK dagegen hat keine Einheit, bzw. er bezeichnet ein Güteraustauschverhätnis. Und auch das kann man in beide Richtungen definieren (ausländische GE/inländische GE) oder umgekehrt.

Je nachdem, wie der nominale WK definiert ist, ergibt sich das Weitere. Nehmen wir erstmal an, der nominale WK ist Epsilon, der reale e.

1. Felderer/Homburg 9. Auflage Seite 202 nennt ihn erst gar nicht real, sondern bezeichnet den Ausdruck [tex] \epsilon=e*\frac{P^a}{P} [/tex] als nominalen Wechselkurs.

Das ist eine etwas missverständliche Formulierung in der Erklärung unter dem Modell. Bei F/H ist e der nominale (!) WK und Epsilon der reale. Der nominale WK ist in Preisnotierung verwendet, und damit ist die Definition bei F/H und Wagner bis auf die verwendeten Buchstaben gleich. Es ist:

[tex] e(\frac{\mbox{inl. GE}}{\mbox{ausl. GE}})=\epsilon(\frac{E}{$})\frac{P^a\frac{$}{\mbox{ausl GE}}}{P\frac{E}{\mbox{inl. GE}}}=\epsilon\frac{P^a}{P}\frac{\mbox{inl. GE}}{\mbox{ausl. GE}}\Leftrightarrow e=\epsilon \frac{P^a}{P}[/tex]

(Das Eurozeichen funktioniert in TeX nicht, deshalb das E... 😉)

3. Blanchard/Illing "Makro" 4. Auflage Seite 634 und 4. Mankiw 5. Auflage Seite 154 vertauschen dann das Preisverhältnis wie folgt: [tex] \epsilon=e*\frac{P}{P^a} [/tex]

Wenn ich mich recht erinnere, verwenden die amerikanischen Lehrbücher eher die Mengennotierung, also ($/€) (was ja aus Sicht der Amerikaner eine Preisnotierung ist!) Dann kommst Du auf die angegebene Definition, wenn Du die oben vorgeturnte Kürzungsorgie mitmachst...

[tex]\epsilon (\frac{$}{E}) = e(\frac{\mbox{ausl. GE}}{\mbox{inl. GE}})\frac{P^a\frac{$}{\mbox{ausl GE}}}{P\frac{E}{\mbox{inl. GE}}}\Leftrightarrow \epsilon =e \frac{P^a}{P}[/tex]

Du siehst also, die Definitionen sind äquivalent, der reale WK ist aber dann auch "andersrum".
 
eek: ups, ups.....tausend mal sorry!!! Es hilft mir ja trotzdem, was Du dazu geschrieben hast - echt 🙂. Du hast da so einige Dinge "vorgeturnt", die ich so gar nicht bedacht habe. Das halt Mengen- und Preisnotierung zu beachten sind, war mir jetzt nicht präsent.

Vielen Dank also für Deinen lehrreichen Beitrag, Dirk 😉

Viele Grüße

bolle
 
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